Elternforum Die Grundschule

Neuer Lehrplan (Bayern)

Neuer Lehrplan (Bayern)

mausewu

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Hallo ihr Lieben, war gerade auf dem Elternabend wo der neue Lehrplan erklärt wurde(Tochter2 Klasse). Wie findet ihr das mit der Abschaffung des Zwischenzeugnisses und stattdessen einem Gespräch zwischen Lehrern und Schülern. Auch finde ich es teilweise echt viel was gefordert wird ich bin erst 23 habe Mittlere Reife und kann mich gut erinnern wie ich oft gekämpft habe in der Schule und es ist ja auch noch nicht so lange her. Trotzdem komme ich ab und an jetzt schon an meine Grenzen da dies und jenes zuhause noch zusätzlich geübt werden soll und ich echt nicht weis wie wir es bewerkstelligen können muss ja auch noch arbeiten wie die meisten und will mein Kind ja nicht nur noch lernen lassen( Sie tut sich in Mathe schwer). Wie geht es euch damit? PS: ich möchte bitte keine Anfeindungen auf mein Alter, habe nämlich auch eine Ausbildung vorzuweisen und es mit Kind geschafft. Möchte nur neutral wissen wie ihr das so empfindet. Danke.


IngeA

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Hallo, erst mal zum Zeugnisgespräch: Das kann die Schule entscheiden wie sie es macht (war zumindest letztes Jahr der Stand). Bei meiner Tochter hatte ich letztes Jahr dieses Zeugnisgespräch. Es war super! Das war nicht nur ein Gespräch zwischen Schüler und Lehrer, die Eltern waren durchaus anwesend, waren aber der eher passive Teil. Was ich toll fand war, dass die Lehrerin dem Kind gut klar machen konnte was es schon gut kann und woran es noch arbeiten muss. Bei den beiden älteren Geschwistern gab es Zwischenzeugnisse. Natürlich habe ich mit den Kindern das Zeugnis besprochen (wie auch vorher schon die Arbeiten etc.), aber mit diesem Gespräch ist beim Kind irgendwie mehr angekommen. Bei uns durften die Eltern jeder Klasse gemeinschaftlich entscheiden, ob sie lieber Zwischenzeugnis wollten oder Gespräch, wir haben uns einstimmig für das Gespräch entschieden (was schriftliches gab es übrigens trotzdem auf die Hand). Was das Lernen anlangt: Ich habe mit allen dreien recht wenig geübt. Wenn dann nur gezielt da wo es noch Probleme gab. Meine Kleine hat sich letztes Jahr noch mit dem Lesen und der Rechtschreibung schwer getan. Das haben wir geübt. Mathe haben wir nicht geübt, da gab es auch keine Probleme. Selbst wenn die Lehrerin allgemein gesagt hat wir sollten Mathe üben und lesen und dieses und jenes habe ich immer nur das gemacht, was meinen Kindern schwer gefallen ist. Wozu Dinge üben die man schon kann, das ist doch Zeitverschwendung. Und bevor es zu viel wird lieber mal einen Gang runter fahren und dafür eine nicht ganz so tolle Arbeit in Kauf nehmen. Mein Sohn war auch erst ein Jahr auf der Mittelschule bevor er auf die Realschule gewechselt hat. So what? Wer fragt da später noch nach? Ne schöne entspannte Kindheit kann einem keiner mehr nehmen. Und damit wird sich auch als Erwachsener gut durchschlagen können. Und man kann als Erwachsener noch so erfolgreich sein, eine "gestohlene" Kindheit bekommt man dadurch auch nicht mehr zurück. LG Inge


Caot

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...die ersten Noten kommen erst zum Ende Klasse 2. Bis dahin nur Gespräche. Kann man toll finden oder nicht - egal, ist eben so. Zusätzlich geübt werden muss hier auch. Ein ganz normaler HA-Eintrag sieht bei usn so aus: Mathe: Seite 4, Nr.5-8 Mathe-Arbeitsbuch: Seite 8, Nr.9 Deutsch: Seite 44, Nr.1-3 Mathe: Merkesatz lernen Deutsch: Merke lernen Sachkundetest am 14.10.15, Gedicht bis Donnerstag Üben. 1x1, lesen


Maxikid

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In der 3. Klasse habe es öfter mal 3-4 Klassenarbeiten, Hausaufgaben sehen hier auch nicht anders aus. Nebenbei haben sie noch, an der Sche meiner Großen, div. Lernprogramme auf dem PC. Mathepirat, Deutschpirat etc. LG maxikid


Mitglied inaktiv

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Hallo mausewu, Wenn es keine Zeugnisse geben sollte, wie soll man erfahren wie der Stand der Kinder ist? Bezüglich der Gespräche. Hatte mich da schon mit einigen Mamas unterhalten und alle finden es schrecklich. Da es Lehrer gibt die ihre Lieblingsschüler haben, werden diese dann oft besser dargestellt als die anderen. Bisher habe ich da nichts gutes gehört. Wegen den Anforderungen: So wie ich das sehe und beurteilen kann, denke ich nicht das die Anforderungen zu hoch sind, sondern wie diese verfolgt werden. In der ersten Klasse läuft alles einigermaßen schleppend. Aber der vierten Klasse wird dann plötzlich alles extrem schwer, weil man auf einmal einen hohen Druck hat. Anstatt vielleicht schon in der ersten Klasse ein klein bisschen mehr zu machen. So das es nicht ab der vierten Klasse alles über einen herbricht. Ich verstehe deine Sorgen. Mein Zwerg ist zwar noch zu klein für die Schule, aber ich kriege das von Freunden und Nachbarn mit. Und jedes Jahr fallen Schulen immer neuere "tolle" Ideen ein. Die Kinder kommen nach Hause und sind völlig fertig und die Eltern wissen sich nicht zu helfen weil sie da nicht mehr mitkommen.


stella_die_erste

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Oxana, schließe mich Deinen Ausführungen uneingeschränkt an. Exakt so ist es. Zuerst 2 Jahre mimimi, Gesinge, Gemale und Rumgekasper mit Handpuppe & Co., dann urplötzlich Druckbetankung mit Lehrstoff, der vorher mangels Zeit (wegen mimimi und Rumgekasper) nicht vermittelt wurde. Solche Gespräche sind aus meiner Sicht kontraproduktiv, Lehrer KENNEN Kinder nicht, sie unterrichten sie nur. Ein paar Stunden am Tag, 5 Tage die Woche, zusammen mit ca. 20 (meist sogar mehr als 20) anderen. Was Kinder können und nicht so gut können, bekommt im Grundschulalter wirklich jede auch nur halbwegs aufmerksame Mutter mit. Es gibt Hefte, Hausaufgaben, Proben. Einfach mal reinschauen soll Wunder wirken! Aber gut, wer es braucht, dass ein fremder(!) Mensch dem 7jährigen Kind sagt, was es alles NOCH NICHT KANN..nur zu! Prima Pädagogik. Der (Frei-)Staat biegt sich die lieben Kinderlein, wie er sie später haben will: unterwürfig, obrigkeitsgehorsam, willig, meinungsneutral, angepasst. Und alle machen mit. Hauptsache, bequem ist es. Bayern.


Mitglied inaktiv

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Genau so ist es. Alternativ würde ich persönlich super finden wenn man die Noten weiterhin vergibt, aber vielleicht zusätzlich Gespräche führt. Nur als Beispiel. Mathetest. Ein Kind hat die Hälfte falsch, ein anderes hat alles richtig und das dritte hat fast alles Falsch. Wenn also ein Kind eine 2 hat, das andere eine 3 und das dritte eine 5, dann weiß man ganz klar den Stand. Wenn das aber mit Gesprächen gewertet wird, dann heißt es beim 2er Kind, dass er sich viel Mühe gibt und alles kann usw. Was schließen die Eltern daraus? Toll weiter so wie es ist. Aber dass das Kind eventuell kleine Schwächen hat, sieht man so direkt nicht weil erst mal ewig lang darüber geredet wird. Und ich denke nicht das da nach jedem Test ein Gespräch geführt wird. Wenn ich aber bei jedem Test eine Note sehe dann weiß ich gleich wo ich ansetzen muss zum lernen. Und muss nicht zuerst auf ein Gespräch warten welches vielleicht erst nach einigen Tests stattfinden wird und ich eventuell den Moment verpasst habe mit meinem Kind richtig zu lernen. Es kann sein dass das 5er Kind die schlechte Note hat weil es das Thema einfach nicht verstanden hat. Was passiert dann beim Gespräch? "Ihr Kind lernt nicht, es ist unkonzentriert usw". Dann werden lauter schlechte Eigenschaften aufgezählt. Aber vielleicht hat das Kind nicht die schlechte Note weil es zu schlecht aufpasst, sondern weil es im Kopf bei diesem Thema einfach noch nicht klick gemacht hat. Vielleicht braucht es etwas Hilfe und dann kann es das Thema super.


Snaffers

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Zum Üben kann ich dir nichts sagen, meine Kinder sind diesbezüglich Selbstläufer, zusätzliches Üben war maximal beim Lesen lernen oder zum Absichern des 1x1 nötig. Elterngespräche statt Halbjahresinformation finde ich persönlich weitaus besser - da sehr viel aussagekräftiger. Bei uns haben die Lehrer für jedes Kind einen Bogen in dem alles angegeben werden muss, was auch im Zeugnis stehen würde - allerdings erfährt man im Gespräch alles doch deutlich besser. Stünde im Zeugnis "X hat Schwierigkeiten sich an die Regeln zu halten" kann die Lehrkraft das im Gespräch ganz deutlich konkretisieren, man kann auch überlegen, was nötig ist, damit das besser klappt. "meist gelang es Y die geforderten Aufträge zu erfüllen" sieht dann im Gespräch so aus "Beim Addieren klappt das alles selbstständig. Beim Subtrahieren klappt es nur manchmal und mit Hilfe. - Da sollten sie daheim üben - und zwar so...." Also so sehen die Gespräche zumindest an den Grundschulen aus, die ich kenne. Allerdings gibt die Grundschule meiner Kinder sowieso 2x im Jahr einen Rückmeldebogen fürs Kind raus und zusätzlich gibt es einmal im Jahr ein verpflichtendes Elterngespräch. Ehrlich? Ich finde die Zeugnisse im Verhältnis extrem unnütz. Ich habe durch Rückmeldebögen und Gespräch weitaus aussagekräftigere Informationen - und weiß genau, über mein Kind, das VErhältnis zwischen Kind - Klasse - Klassenlehrerin und natürlich Kind&Lernstoff Bescheid. Müsste ich entscheiden - ich würde aufs Zeugnis sofort verzichten.


Yvonne76

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Wir haben die Gespräche schon 2 Jahre, da wir an einem Projekt zu den jahrgangsgemischten Klassen teilgenommen haben (Bayern). Die Gespräche sind super. Worte sagen deutlich mehr als Zahlen, so ist eben auch ein Lerngespräch aussagekräftiger als eine Note. Das Gespräch findet mit Kindern und Eltern statt, von daher erfährt man also auch alles...


Mitglied inaktiv

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Erfährt man aber nicht auch über sein Kind beim Elterntag? Außerdem haben die Eltern ja die Möglichkeit einen Termin mit dem Lehrer zu vereinbaren und da mehr zu erfahren. Wenn dein Kind mal eine 4 hat, dann wird der Lehrer es vielleicht darauf schieben dass dein Kind angeblich nicht aufpasst usw. Vielleicht passt aber dein Kind sehr genau auf, aber es versteht das Thema einfach nicht. Es werden doch dann teilweise Falsche Infos vermittelt und das Kind schlechter dargestellt als es ist. Zwar haben die Lehrer die Pflicht alle Kinder gleich zu behandeln, das ist die Theorie. In der Praxis ist das leider anders.


Emmi67

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Hier (NRW) ist das schon länger so, es gibt auch keine Noten in der 2. Klasse. Allerdings: Sie schreiben schon ab und an eine (unangekündigte) Klassenarbeit und dann steht nachher "18 von 20 Punkten" drunter oder eben "10 von 20 Punkten", meist noch kombiniert mit "sehr schön", "schön" oder "du musst mehr üben"...Da kann man sich im Normalfall die Note denken, wobei die Grenze zwischen 2 und 3 manchmal nicht ganz klar ist. Ansonsten gibt es bei uns bis jetzt nicht so wahnsinnig viel zu üben. In Deutsch haben sie seit Beginn der 2. Klasse nur die Begriffe "Nomen" und "Vokale" neu kennengelernt und beginnen ganz langsam mit der Schreibschrift, in Mathe war eigentlich noch gar nichts neues, sie rechnen weiter im Zahlenraum bis 20.


stella_die_erste

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Gerade in Bayern hätte ich keine Lust, mit Grundschullehrerinnen irgendwelche Gespräche über mein Kind zu führen. Und schon gar nicht, wenn das Kind dabei anwesend ist. Ein solides Schriftstück mit ein paar Sätzen ist meiner Ansicht nach die besser Lösung für Eltern und Kind. Mir tun alle Eltern leid, die davon betroffen sind. Wir haben den Grundschul-Blödsinn (Privatschule-ein Glück!) lange hinter uns und was ich von Freunden und Bekannten so mitbekommen habe, würde für 3 dicke Bestseller reichen..! Ich kenne Kinder, deren Eltern wurde in Gesprächen schon in der dritten Klasse attestiert, dass die lieben Kleinen es höchstens bis zum Quali bringen würden. Heute haben ALLE Abitur, auf dem direkten Wege. Leg Dir schon mal ein dickes Fell zu und lass Dir bloß nichts gefallen/einreden. Je jünger die Mutter, desto unverschämter und übergriffiger die Grundschullehrerin (je mehr Berufsjahre diese hat, umso schlimmer ist es), verlass Dich drauf! Hui, muss mich gerade beherrschen. Das Thema "Grundschule in Bayern" macht mich aggressiv, da bekomme ich regelmässig Mordgelüste. Wenn ich Dir einen wirklich guten Rat geben darf: wechsle das Bundesland, ziehe um, solange das noch geht, wenn Du jetzt schon den Eindruck hast, das Kind tut sich schwer. Es wird in Bayern weder gefördert werden, noch werden Versprechungen gehalten, die man auf den Info-Abenden der weiterführenden Schulen macht. Und es wird gnadenlos ausgesiebt in der 4.Klasse. Das Schulsystem in Bayern ist der blanke Horror, da kommen nur die Harten in den Garten.


User-1735893838

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Hallo unser Sohn (2. Klasse, Bayern) geht in eine Jami-Klasse, d.h. je 50 % 1.+2. Klasse. Somit sind auch einige Unterrichtsstunden getrennt von der anderen Klasse und die Lehrerin hat den Überblick über derzeit max. 10-12 Kinder. Das Lernentwicklungsgespräch wurde an unserer Schule auch im Elternbeirat kontrovers diskutiert und dann doch eingeführt. Der Schüler bekam den selben Bogen wie der Lehrer und sollte sich zu verschiedenen Inhalten (Fächer getrennt) einschätzen. Merkwürdigerweise haben sich fast alle Schüler schlechter eingeschätzt als die Lehrkraft selbst, denn bei dem Gespräch wurden die Bögen abgeglichen und bei Unterschieden durchaus auch mit dem Kind diskutiert. Die Eltern waren nur anwesend. Am Ende musste eine Zielvereinbarung "Ich werde mich bemühen ordentlicher zu schreiben und die Zeilen einzuhalten" formuliert und von Beiden unterschreiben, Danach gabs noch ein Gespräch zwischen Eltern und Lehrer ohne Kind. Zum Thema Lernen: Da das bei uns eine Ganztagsklasse ist, erübrigen sich die Hausaufgaben. Heute morgen habe ich mal die HSU Einträge zum Thema WETTER abgefragt, die er wohl selbst gelernt hatte. Wahrscheinlich gibt´s heute eine Probe dazu. Die ersten Noten gibt es im 2. Halbjahr. Wenn noch jemand Fragen dazu hat, meldet euch. LG Jessica