Rose2021
Hallo, mein Sohn (8jahre) und in der 3.Klasse hat Dyskalkulie und nun auch die Diagnose Legasthenie. Jackpot quasi. Ich bin echt fertig. Er geht schon 1x die Woche zur Rechentherapie und macht Fortschritte. Ich weiß beim besten Willen nicht wie wir jetzt noch eine Lrs-Therapie unterbringen sollen und bezahlen. Er ist jetzt schon komplett ausgelastet. Möchte auch momentan nicht mehr in die Schule gehen. Mir tut mein Kind so leid. Hat hier jemand auch ein Kind mit beiden Diagnosen?
Kind hat LRS und leichtes ADHS. Bekommt ihr die Therapie denn nicht bezahlt? Wir warten noch auf die abschließende Untersuchung und stellen dann einen Antrag beim JA auf Kostenübernahme zur Lerntherapie. Das würde ich euch dringend empfehlen.
Wir bekommen vom Jugendamt die Dyskalkulie-Therapie in einem Rechenzentrum bezahlt. Aber das ist schon recht zeitintensiv weil wir sehr ländlich wohnen und ich mit meinem Sohn in die nächste Stadt fahren muss. Da sind wir jede Woche 2,5 Stunden insgesamt unterwegs. Er hat ja noch drei Geschwister und es frisst sehr viel Zeit. Und wie er unter der Woche noch eine zweite Therapie unterbringen soll-keine Ahnung:( Ich bin einfach zur Zeit noch sehr mutlos weil ich mit der Legasthenie nicht gerechnet habe und mache mir viele Sorgen um seine Zukunft. Er wird ja jetzt schon von der Schule in eine Schublade gesteckt. Sie wollen unbedingt das er eine Klasse zurück geht aber das möchte er einfach nicht. Die zweite Klasse hat er ja eigentlich nur im homeschooling wegen Corona verbracht und mir ist die Legasthenie nicht aufgefallen. Wenn ich so darüber nachdenke bin ich sehr stolz wie er bisher das Schuljahr meistert. Er hat einen Nachteilsausgleich in Mathe und wir wollen jetzt auch einen für Deutsch beantragen.
Wo hapert es denn genau? Wir machen das 10-Minuten-Lesetraining für zu Hause nach Gero Tacke. Das finde ich ganz gut, sind auch wirklich nur 10 Minuten die ihr investieren müsst. Vielleicht reicht das ja für den Anfang. Oder die Lerntherapeutin ist auf beide Bereich spezialisiert und kann dann kombinieren. Sind denn seine Leistungen so schlecht, dass er wiederholen muss?
Ach ja, er hat auch einen Nachteilsausgleich und Notenschutz. So braucht er z.B. im Diktat nicht mitschreiben und bei Bedarf werden ihm die Aufgaben vorgelesen.
Die Lerntherapeutin ist speziell für Mathe. Der Test war bei der Lrs-Beauftragten von unserem Schulamt (?). Die macht das in der Gemeinde hier vor Ort. Sie hat uns Material geschickt und normalerweise trifft sie sich mit den Kindern alle 4 Wochen. Ist leider wegen Corona nicht möglich. Wir sollen Indianerwörter lesen usw. Ich hab das Gefühl das unsere Rektorin ihn schon am liebsten in die 2. Klasse zurück würde. Aber da war ja noch nicht klar das er auch noch an Legasthenie leidet. Von den Noten her hat er 3er, 4er und in den Diktaten 6er. Aber ich denke ihm wäre sehr geholfen, wenn man ihm bei Arbeiten die Aufgaben vorlesen würde. Ich weiß ja selbst das er Defizite hat aber bisher dachten wir die kommen durchs homeschooling und nicht von Legasthenie. Wir sind der Meinung eine Rückstellung würde ihm momentan seelisch mehr schaden als nützen.
Ich würde jetzt auf Nachteilsausgleich und Notenschutz pochen. Unserem Sohn hat der Grundkurs Lesen von Lesikus viel geholfen. Muss man aber privat kaufen, ggf kann man die Kosten aber bon der Steuer absetzen. Für die Rechtschreibung machen wir das 10-Minuten-Programm für zu Hause von Gero Tacke. Es ist viel Arbeit und es liegt auch noch viel vor uns. Kind profitiert aber ungemein vom Notenschutz und Nachteilsausgleich. Lerntherapie haben wir bisher noch nicht, da steht noch eine abschließende Überprüfung an und dann sehen wir weiter.
um wieder offener vorwärts zu gehen. Geht zurück und dann volle Kraft voran. Du klingst sehr deprimiert. Ja, es ist kräfteraubend, zumal mit noch anderen Kindern, die auch Aufmerksamkeit wollen. Mein Rat: besprich Dich mit Fachleuten. Schulpsychologen oder gar einem privaten Psychologen. Ich würde die Diagnosen auch quer prüfen lassen, auf meine Kosten. Hast Du Dir Hilfe in einem SPZ geholt? Was sagt der Kinderarzt. Stufe das Kind zurück. Das holt euch Zeit. Dringend benötigte Zeit. Zeit um Dir den Umgang mit einem guten Zeitmanagement an die Hand zu geben. Denn das wirst Du brauchen. Wie bringe ich Termine gut zueinander, was muss ich verlegen, wo kann die Oma Arbeiten übernehmen oder der Vater. Wenn Du hier Licht am Ende des Tunnels siehst, dann kommt auch dein Mut zurück. Löse Dich von dem Gedanken, dass eine Stufe zu wiederholen, falsch ist. Nein ist es nicht! Dein Kind hat Probleme - das thematisiert man am besten offen. Schule begleitet dein Kind bis zum 16.Geburtstag. Lass das nicht zum Kampf werden. Du kämpfst dich sonst ab! Dein Kind braucht neuen Schulmut. Das geht nur wenn es mehr oder weniger gerne hingeht und nur dort, wo es auch mal Erfolg hat. Ihr solltet euch beraten lassen, wie das gehen kann. Ja das ist anstrengend. Aber das geht man am besten an, denn wenn Du nichts änderst, werden deine Probleme zunehmen. Für den Fall, dass deine anderen Kinder jünger sind, solltest Du die auch gleich mit testen lassen. Ich wünsche Dir Mut, Kraft und Ausdauer.
Klar ist man nach einer weiteren Diagnose erstmal deprimiert. Ist ja auch nur menschlich Man würde es seinem Kind ja auch anders wünschen. Inzwischen hat es sich auch ein bisschen beruhigt und wir werden es irgendwie schaffen.
Ich habe auch kein Problem damit falls mein Kind eine Klasse wiederholen muss/soll. Ich würde es mir sogar wünschen daß er zurück geht. Aber er möchte unbedingt in seiner Klasse bleiben. Dort fühlt er sich sehr wohl. Und da es uns um die "soziale Teilhabe" und um sein seelisches Wohlbefinden geht bleibt er in seiner Klasse und wir schauen wie wir ihm helfen können. Er hat auch durchaus Erfolgserlebnisse in manchen Fächern. Demnächst stehen die Elterngespräche in der Schule an. Den Nachteilsausgleich haben wir auch schon in der Schule angesprochen.
Die anderen Kinder haben bisher keine Auffälligkeiten und wir wollen uns da auch nicht unnötig verrückt machen lassen.
Meine Tochter (6. Klasse) hat eine LRS und ein ADHS. Die Grundschulzeit hat mir viele Sorgen bereitet und mich viele Nerven gekostet. Sie hat von der 3. bis 5. Klasse 1-2 x wöchentlich eine LRS-Therapie absolviert und bekam in der 4. Klasse auch medikamentöse Unterstützung (MPH). Finanziert wurde dies durch die Eingliederungshilfe des Jugendamtes. Zudem hatte sie Ergotherapie (sowohl Einzel als auch Gruppe). Das war terminlich anspruchsvoll und hatte auch den Preis, dass sie bislang kein Musikinstrument gelernt hat weil die Zeit dafür schlicht nicht da war. Ehrlichgesagt war es für mich unvorstellbar, dass sie jemals halbwegs normal liest, schreibt und rechnet. Ich hatte mich schon damit abgefunden, dass die Defizite eben so sind wie sie sind. Heute ist sie eine fröhliche Gymnasiastin mit einem Notendurchschnitt von 1,5 (ohne elterliche Unterstützung, ohne Therapie, ohne Medikamente). Die Mühe hat sich also mehr als gelohnt.
Wow! Das ist beeindruckend! Wir merken auch das die Rechentherapie unserem Sohn sehr hilft. Aber meine Zeit ist leider auch begrenzt. Wir haben vier Kinder und wohnen sehr ländlich. Ich könnte ihn gar nicht so fördern:( Da hab ich auch ein sehr schlechtes Gewissen aber ich muss ja auch schauen das seine Geschwister nicht unter die Räder kommen. Hatte deine Tochter auch einen Nachteilsausgleich in der Schule?
Meine Tochter macht ihr LRS Training über LOS (bei uns in der Stadt hat das einen guten Ruf). Wenn sie krank ist, kann sie das online machen. Es gibt auch die Möglichkeit das Training immer online zu machen. Da ist dann ein Teil per Videochat und ein Teil dann selbstständig in so Wortkisten. Das macht meiner Tochter Spaß und sie hat sich schon deutlich verbessert. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, weil das Kind das dann von zu Hause aus machen kann. Inwiefern es da finanzielle Unterstützung gibt, weiß ich nicht.
Ja, sie hat einen Nachteilsausgleich, den braucht sie aber inzwischen nur noch bei Deutsch-Diktaten. Die Zeit ist natürlich ein wichtiger Aspekt. Wir wohnen in der Stadt und haben sehr kurze Wege. Meine Tochter konnte die Ergotherapie in 3 Minuten Fußweg alleine erreichen, die Lerntherapie in 8 Minuten. Wenn ich sie jedes Mal hätte begleiten müssen, wäre das kaum möglich gewesen.
Mein Sohn bekommt das lese rechtschreibtraining online! Das erleichtert mir mit drei Kids das Leben ungemein! Er profitiert ebenso wie von der Präsenz! Wichtig wäre sicher die ersten Male in Präsenz, damit er ein persönliches Verhältnis zum Trainer aufbaut.
Mein Sohn ist allerdings ein Computer und technikjunkie und mega stolz dass er homeoffice machen darf.
Allerdings ist das Training mit 200 € im Monat sehr kostspielig. Unterstützung gibt es dafür hier in Österreich keine meines Wissens. Was sicherlich soziale Ungleichheiten nur verstärkt
Es gibt richtige LRS Schulen. Da wird das 3. Schuljahr auf 2 Jahre geteilt. Ich kenne 2 Kinder, die auf so einer Schule waren und beide Kinder haben super Fortschritte gemacht.
Habe dir was ins Postfach gelegt
Wenn er bisher nur einen Termin pro Woche hat, ist es eigentlich für ihn nicht zuviel, wenn er noch ein, zwei weitere Fördermöglichkeiten nutzt. Es kann natürlich sein, dass es Dir zuviel ist, weil Du Dich aus anderen Gründen überlastet fühlst. Dann musst Du bei Dir ansetzen und hier Lösungen finden. Es ist wichtig, in Sachen Förderung jetzt nicht zu schlabbern und konsequent am Ball zu bleiben. Du könntest auch um einen Termin mit der/dem Schulpsychologen/In bitten. Er oder sie kommt in der Regel einmal wöchentlich an die Schule, und man kann sich sozusagen verabreden (Lehrerin ansprechen). Hier kann man besprechen, welche Möglichkeiten es jetzt für Deinen Sohn gibt, aber auch, wie Du selbst das managen kannst. Manchmal gibt es bei LRS und Dyskalkulie weitere Komorbiditäten, wie z. B. ADHS. Dann tut ein Kind sich mit den Therapien schwer, und vor allem sind Eltern von ADHS-Kindern oft kräftemäßig stark belastet. All so etwas kann man einmal bereden, das ist sehr hilfreich. LG
Die letzten 10 Beiträge
- Wie lange habt ihr die OGS genutzt / plant sie zu benutzen?
- Kind zieht Mütze von anderen kind
- Schulranzen Ergobag Maxi
- Geht es euch auch so?
- Toilettenverbot 2. Klasse
- Mehrmals täglich an Hausaufgaben erinnern?
- Rückstellung
- Rechtschreibung und Benotung
- Mehrere Tics aufeinmal :( kann mir jemand Mut machen ?
- LRS NRW