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Hochbegabtenschule?

Hochbegabtenschule?

banffgirl

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Hallo! Ich würde überlegen, ob dein Kind auf einer Hochbegabtenschule nicht besser aufgehoben wäre. Denn diese Probleme werden ja wahrscheinlich eher größer als kleiner. Wie wird es wenn die Kinder mal 16 bzw. 14 sind? Dann dürfen alle anderen in der Klasse schon viel mehr als er und er wird immer ein Außenseiter sein... banffgirl


Pamo

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Die Frage nach dem "Dürfen" ist aber doch nur dann relevant, wenn man davon ausgeht, dass das gesamte soziale Leben im Klassenverband statt findet. Wer aber auch ein Leben ausserhalb der Schule hat, den juckt es nicht was andere dürfen oder nicht. Und so ein frühreifes Früchtchen ist vielleicht sogar so cool, dass ihn die Unternehmungen der typischen 16-jährigen niemals interessieren werden. PS: Krummenau, gibts bei euch überhaupt so eine Nerd-School? Wenn ja, sag bescheid, ich werde mein Kind dort vorstellen!


banffgirl

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Na ja, ich beziehe mich auf einen ganz konkreten Fall, wo der Junge 14 und alle Klassenkameraden 16 sind und ihn schon auf Partys einladen, wo es Alkohol gibt, die auf Klassenfahrten länger weg dürfen als er, die Computerspiele spielen, der er noch nicht spielen darf, bestimmte Kinofilme sind für ihn tabu. Schön ist das nicht. Im Optimalfall wäre es natürlich gut wenn er darüberstehen kann. Aber sind wir doch mal ehrlich: 14jährige Jungs, mitten in der Pubertät... Die Mutter von dem Jungen sieht es zumindest als riesigen Fehler an ihn nicht in eine Hochbegabtenschule geschickt zu haben. Aber klar: Da muss es erst einmal eine in der Nähe geben. Das ist sicher nicht überall der Fall. Und Nerfs sind diese Kinder übrigens nicht unbedingt! Gruß K.


Pamo

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Wenn es keine Hochbegabtenschule in erreichbarer Nähe gibt oder das Kind womöglich nicht hochbegabt ist, sondern lediglich seinen Altersgenossen stofftechnisch voraus, dann muss das Kind und seine Eltern eben einen Tod sterben: Entweder täglich in der Schule genervt und gelangweilt sein und zwar über Jahre. Oder zeitgleich mit den Klassenkameraden trinken/feiern dürfen. Wie bereits angedeutet, halte ich den "Klassenverband" für überbewertet. Ich hab übrigens nicht mit Klassenkameraden, sondern mit meiner Clique das jugendliche Trinken ausgeübt. Freizeit und Schule würde ich entscheidungstechnisch komplett trennen. Bspw. halte ich es nicht für sinnvoll, bei Sprunggedanken über den Verbleib des besten Freundes in der alten Klasse Gedanken zu machen. Verzichte ich wegen diesem Freund auf einen Klassensprung, so bleibt dieser womöglich im Folgejahr sitzen - soll ich mein Kind dann auch wiederholen lassen? Nein, jeder muss seinen Weg gehen und sein Päckchen tragen. PS: Nichts gegen die Nerd-School. Ich finds Klasse!


banffgirl

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Da gebe ich Dir recht. Ich hatte früher auch hauptsächlich Freunde außerhalb der Schule und halte das auch für den gesünderen Weg. Nichtsdestotrotz sehe ich halt jetzt in diesem Fall wie schwer es für Kinder sein kann in einem Umfeld aufzuwachsen in dem sie als "anders" wahrgenommen werden. Ist bei dem Sohn meiner Freunding sicher auch viel Neid dabei, dass dieser Typ zwei Jahre jünger und trotzdem noch ohne Mühe Klassenbester ist. Na ja, er hat ganz schön was auszuhalten in der Schule, und die Familie zuhause auch, da er dort dann logischerweise seinen Frust ablässt. Aber ich denke, dass man wie immer sowieso keine pauschale Lösung finden kann. Dazu sind wir Menschen zum Glück einfach zu unterschiedlich. Ich wollte nur eine Anregung geben. LG K.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von banffgirl

Ich finde die Idee ja auch sehr gut. Und ich bin mir ganz sicher, dass Krummenau alle Schulmöglichkeiten geprüft und die beste Wahl getroffen hat. Letztlich sind wir alle "anders". Da kann die Schule soviel versuchen uns gleich zu machen wie sie will. Und je eher der Mensch das versteht, desto besser. Meine Meinung.


banffgirl

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Du sprichst mir aus der Seele. Das Schlimme ist nur, das es ja theoretisch so ist, dass die Schulen und Lehrer auf jedes Kind einzeln eingehen. In der Praxis sieht es aber leider zumindest bei uns gaaaanz anders aus. (Kein Vorwurf an die Lehrer - wie sollen die das auch bei 30 Schülern schaffen!) LG K.


Pamo

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Antwort auf Beitrag von banffgirl

Ja, diese Theorie habe ich auch gehört. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie sie das schaffen sollen und nehme ihnen das auch nicht übel. Aber dann sollen sie nicht damit protzen, dass sie es angeblich tun und dass jedes Kind "gaaanz individuelle Aufgaben" kriegt - wie das bei uns der Fall war und wo rein gar nichts dahinter steckte. Ich fahre am besten mit minimalen Erwartungen an die Schule und fand Timtoms unten Beitrag klasse, sinngemäß "die Schule als was Tolles an die Kinder zu verkaufen, damit sie gern dorthin gehen und wir den Käse schnell hinter uns bringen".


Silke11

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Antwort auf Beitrag von Pamo

es gibt ja eine Hochbegabten (CJD)-Schule in NRW, auch in deiner Nähe, aber da christlich, wohl nicht eine Option für euch... (für uns aber auch nicht, wir haben sie uns aber angeschaut)


Graupapagei3

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Antwort auf Beitrag von banffgirl

dass Kind 13 ist und seine Klassenkameraden 15 und das absolut kein Problem ist. Hochbegabtenschule würde für ihn zwangsläufig Internat bedeuten und das kommt für ihn absolut nicht in Frage, obwohl wir die Möglichkeit mehr als einmal ausgiebig diskutiert haben. Und wenn er auf Partys eingeladen ist, wo es Alkohol gibt? Na und - wo ist das Problem? Er trinkt keinen Alkohol und fertig. Und das macht ihn nicht zum Außenseiter, denn er hat im Freundeskreis genug Jugendliche, die auch nicht das Bedürfnis verspüren, Alkohol oder Zigaretten zu probieren. Und im Kino kommt auch nicht jede Woche ein Film, den er unbedingt sehen muss, aber nicht sehen darf. Ach so einer seiner Freunde entschied sich für ein Internat und hatte seit dem Wechsel dorthin über Monate massive soziale Problem und konnte sich nicht integrieren. Er wurde da zum Außenseiter, obwohl er es vorher nicht war ... Also man weiß es immer nicht, wie es so läuft ...


Mickie

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Antwort auf Beitrag von Graupapagei3

Und wo bleibt bei allem die Frage wie können Eltern ihre Kinder anders motivieren und es anders vorleben? Mobbing ist kein Theam nur der Hochbegabten sondern findet in jeder Schicht statt. We konsequent geht jeder von euch als Eltern dagegen vor, was lebt ihr vor Lösungen gemeinsam mit dem Kind finden. Schulformen gibt es viele, am Ende steht und fällt Schule mit dem Lehrer und der wechselt immer mal. Klar ist bei einer grossen Klasse die indivieduelle Förderung nicht immer so umsetzbar wie Eltern es wollen, aber manchmal bekommen die Kinder auch das geboten was sie brauchen und nur Eltern glauben die Kids brauchen mehr. Statt über Hochbegabung und für sie individuelle Schulen zu diskutieren wäre es für mich wichtiger sich aktiv auszutauschen wie man aktiv gegen jede Form von Mobbing wehren kann und welche Möglichkeiten es gibt, auch wenn es anecken bedeutet. Gruss Mickie


krummenau

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Antwort auf Beitrag von Silke11

Ja, das CJD in Königswinter wäre zur Not noch für uns erreichbar, wenn auch mit täglichem Aufwand (kein Schulbus). Die haben wohl auch ein Internat, aber Internat wäre für meinen Sohn gar nichts, dazu ist er zu sehr Familienmensch. Jedenfalls so, wie er jetzt drauf ist, nicht. Wie Du schreibst und wie der Name es ja auch publik macht, ist das CJD stark christlich ausgerichtet, wobei der Reliunterricht bis zu einer recht hohen Jahrgangsstufe verpflichtend ist. Das wäre auch nichts für meinen Sohn. Der ist immer noch froh, dem katholischen Kindergarten entronnen zu sein und wirft mir heute, mit 8 Jahren, noch vor, warum ich nicht verhindert habe, daß sie ihm mit 3 Jahren ein Aschekreuz verpaßt haben. Außerdem wohnen wir in RLP, der ältere Sohn hat also die Schulferien von RLP, das CJD liegt in NRW, die haben andere Ferien. Das würde unsere Familie ganz schön auseinanderreißen. Das nächstgelegene Gymnasium, auf das mein großer Sohn geht und auf das alle Kinder unserer Grundschule mit Gym.empfehlung (einige auch ohne) gehen, ist von uns zu Fuß in 15 Minuten zu erreichen. Es hat einen sehr guten Ruf, Kinder versuchen von weither hier Aufnahme zu finden. Daher sind die Klassen leider groß. Das ist ein Nachteil. Eine Lehrerin ist Beauftragte für Hochbegabung, mit der hatte ich schon ein sehr gutes Gespräch. Kinder, die wie meiner "ticken", sind denen nicht unbekannt. Die sozialen Kontakte bleiben erhalten und es werden andere Kinder in der neuen 5. Klasse zusammenkommen, die überwiegend in erreichbarer Nähe für Nachmittagsbesuche wohnen. Unser Großer fühlt sich pudelwohl hier am Gymnasium. Klar, der ist ein anderes Kind, aber bislang habe ich einen sehr guten Eindruck von dieser Schule. Gegen Mobbing haben sie auch Ansprechpartner und Konzepte, auch das ist dort Thema, man scheint da nicht einfach wegzugucken (wie unser lieber Sportlehrer...). Also, mit dem Thema Hochbegabtenschule habe ich mich natürlich durchaus befaßt, wir sind aber zu dem Ergebnis gekommen, daß wir es erstmal hier auf dem Gymnasium probieren. Falls das gar nicht geht, muß man eben neu überlegen. Aus welchem Grund kam das CJD denn für Euch nicht in Frage, wo Ihr es doch immerhin angeguckt habt, wenn ich fragen darf? Danke für Eure lieben Hinweise und lG von Silke


Silke11

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Antwort auf Beitrag von krummenau

Wir haben es uns nicht wegen des Hochbegabtenzweigs angeguckt, sondern weil es auch als Musikgymnasium firmiert. Da gibt es woanders aber eines, das uns eher zusagt, vom Konzept her, den Lehrern, der Atmosphäre. Außerdem, ja, habe ich gehört, dass es da auch gewisse Vorfälle gibt, eine Schülerin wurde z. B. von älteren in ein Schließfach gesperrt und das war irgendwie auch mein Eindruck, dass so was da möglich ist.


krummenau

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Antwort auf Beitrag von Silke11

Danke für Deine Eindrücke. Grusel, so was könnte ich mir bei unserer Schule nicht vorstellen, und das nicht nur, weil die Schließfächer zu klein wären. Ne, ich denke, wir sind hier mit unserer Schule ganz gut beraten. LG von Silke