Elternforum Die Grundschule

Hausstaubmilbenallergie

Hausstaubmilbenallergie

sce

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Hallo! Unser Sohn ist jetzt 9 Jahre alt und ist nun in die 4. Klasse gekommen. Vor anderthalb Jahren begann bei ihm ein Husten, wo nach vielen Untersuchungen beim HNO eine Milbenallergie als Ursache getestet und diagnostiziert wurde. Cetirizin schlug bei ihm gut an (morgens und abends je eine halbe Tablette), außerdem haben wir einen Encasing-Bezug über der Matratze bzw. über Kissen und Decke, das hilft sehr gut und dann haben wir Teppiche und Stoffsofa gegen Korkboden und Ledersofa eingetauscht. Teuer und viel Aufwand, aber großer Erfolg :-) Seit Anfang des Jahres klappt es ohne Tabletten. Nun ist er in die 4. Klasse gekommen, wo im Klassenraum kein Linoleum mehr ist, sondern Teppich :-/ Seitdem hustet er wieder. Hat jemand eine Idee oder Erfahrunge, was wir dagegen tun können? Die vierten Klassen sind immer im oberen Stockwerk der Schule, eine komplette Umstrukturierung wird die Schule nicht machen. Würde es helfen, wenn ich in der Schule einmal im Monat den Teppichbereich um seinen Platz herum mitm Milbenspray einsprühe? Sollte ich die Lehrerin da mal drauf ansprechen? Ich bin für jeden Tipp dankbar!! Ganz herzliche Grüße, Eva


estelle19701

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Ich denke zwar nicht das es großartig helfen wird, die Kinder bewegen sich ja im gesamten Klassenraum, aber fragen kannst du. Mein Großer bekommt auch Cetirizin, der KA empfiehlt die Einnahme nur abends weil es schläfrig macht.


erdnuss21

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Antwort auf Beitrag von estelle19701

Wir haben auch zwei 9-jährige Hausstaubmilbenallergiker. Gottseidank aber auch eine GS ohne Teppichboden. Kontakt zur Schule würde ich definitiv suchen. Das hat nichts mir Helikoptern zu tun - eine dauerhafte Allergenbelastung ist schlicht nicht gut. Das ist ein medizinisches, kein psychologisches oder pädagogisches Peoblem! Noch ein Tipp: Ich meine du hättest im Expertenforum geschrieben, dass dein Kind Angst vor Spritzen hat? Habt ihr es mit Desensibilisierungstabletten versucht? Unsere Jungs nehmen diese nun im dritten Jahr, und der Erfolg ist enorm (bei starker Allergie). Sie haben nie ein Antiallergikum gebraucht.


emilie.d.

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Ich würde als 1. bei seinem Arzt um ein entsprechendes Gutachten/Attest bitten, das Ihm bescheinigt, dass Teppich seine Symptomatik verschlechtert. Zeitgleich würde ich mit seinen Lehrern ins Gespräch gehen. Bei meinem ältesten Sohn war der Fall anders gelagert ubd das wurde vor den Sommerferien schon eingestielt, aber die Klasse war dann in anderen Räumen. Darüber wurde am 1. Elternabend von nicht wenigen Eltern gemoppert. Aber das wäre mir egal. Alternativ könntet ihr versuchen zu erreichen, dass der Teppich rauskommt.


Jomol

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Sprich mit der Lehrerin. Es ist nicht zielführend, das Kind mit Cetirizin zu "dopen", damit es die Schule besuchen kann, ohne zu husten. Milbenspray wird nichts bringen, die halten sich nicht an Deinen "Bannkreis" und sind selbst potentiell giftig. Bevor man weiß, ob die Schule keinen anderen Klassenraum vergibt, würde ich fragen (falls Du es noch nicht gemacht hast). Dann würde ich mit einem ärztlichen Attest kommen- direkt zur Schulleitung. Wenn das nichts bringt, sind der jugendärztliche Dienst oder das Schulamt mögliche Eskalationsstufen. In den Herbstferien den Teppich durch Linoleum zu ersetzen oder den Raum zu tauschen, sollte für die Schule keine unüberwindbare Hürde darstellen. Übergangsweise würde ich natürlich schon Cetirizin benutzen, falls Deinen Sohn das müde macht (das ist unterschiedlich, mich macht es nicht müde), kannst Du Loratadin (Wirkstoff) probieren. Das ist ein sehr ähnlicher, etwas neuerer Wirkstoff (seit über 30 Jahren auf dem Markt), durfte ich sogar in der Schwangerschaft nehmen und ist zugelassen und frei verkäuflich. Bei mir hilft es besser als Cetirizin. Grüße, Jomol


sce

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Hallo! Habt ganz vielen Dank für eure Tipps und Gedanken!! Oh je, das hört sich ja doch schwierig an... dass die Schule den Teppich entfernt oder den Klassenraum wechselt, scheint nicht so, das ist da so organisiert und da sind die sehr strikt und "das bisschen Husten" wird eh nicht ernst genommen... von daher sind mir die moppernden Eltern auch herzlich egal, eher bekümmert es mich, wenn selbst die Lehrer es nicht ernst nehmen und das Kind es evtl. nachher noch ausbaden muss, dass die Mutter so eine "Helikoptermutter" ist... Aber dauerhaft Cetirizin und dann auch noch die Aussicht, dass selbst das auf Dauer nicht mehr helfen könnte - das kann man doch auch nicht um des lieben Friedens willen schlucken und in kauf nehmen :-/ Habt deshalb doppelt viel Dank für eure Tipps!!! Aber versteh ich euch richtig, dass ihr das Cetirizin doch teilweise als Dauermedikament nehmt? Und dann regelmäßig oder "nur nach Bedarf"? Wobei der Bedarf bei Milben ja quasi immer gegeben ist, das ist ja nicht wie bei Pollen, die nur zu einer bestimmten Jahreszeit da sind... eher wird es mit den Milben jetzt im Winter noch stärker, wenn man heizt und nicht mehr nonstop die Fenster auf hat... oh je... Habt ganz, ganz vielen Dank und euch alles Gute!!! Hut ab vor jedem, der damit lebt und sein Päckchen tagtäglich trägt!!!! Viele Grüße, Eva


Jomol

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Das Cetirizin/ Loratadin kann man schon relativ dauerhaft nehmen und es macht (zu Deiner Beruhigung) auch i. A. keine drastischen Nebenwirkungen. Ich nehme es jedes Jahr um die drei Monate seit über 30 Jahren(mit ca. 14 angefangen), mein Mann länger pro Jahr, fast ständig. Es handelt sich bei Euch ja nur um dieses Schuljahr. Das würde ich natürlich der Schule nicht so sagen. Alternativ zu ständig Cetirizin kann man auch wieder Cortisonspray als Dauermedikament nehmen (auch über viele Jahre). Es ist nur fragwürdig, einem Kind Dauermedikamente geben zu müssen, weil die Schule die Flexibilität einer Bahnschiene hat (nix gegen Bahnschienen). Die Schule macht Dein Kind krank. Asthma ist ein wesentlicher Störer der Lebensqualität von Kindern in Deutschland, die schlechtere Lungenbelüftung trägt zu häufigeren Atemwegsinfekten bei, die wiederum das Asthma verschlimmern können. Zu Hause tut Ihr alles (Encasings etc.), die Schule darf auch einen Beitrag zur Kindergesundheit leisten. Wenn die Schule sich querstellt, kann der Arzt durchaus ein Attest schreiben, in dem er etwas auf den Putz haut. Asthma kann durch ständige Allergenbelastung und gehäufte Infekte durchaus deutlich schlimmer werden. Dein Kind ist garantiert nicht das einzige in dieser Schule mit Hausstauballergie, wenn doch ist eins in der nächsten 1. Klasse. Hausstaubmilbenallergie ist häufig. Wenn die oberste Etage für die 4. so grundlegend für die Schulorganisation ist, sollen sie halt den Teppich entfernen. Grüße, Jomol


kea2

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Teppiche und Teppichböden sind nicht grundsätzlich ein Problem für Hausstauballergiker. Der Teppich verhindert nämlich, dass der Staub sich in der Luft verteilt. Wir haben sogar Teppichboden im Schlafzimmer und mit dem komme ich bestens klar. Der Punkt ist, dass man regelmäßig und mit geeignetem Gerät saugen muss. Außerdem darf der Teppich nicht so hochflorig sein, dass der Staub trotz Saugen im Teppich bleibt. Der Staubsauger muss einen Hepa-Filter haben, und am besten schaut man bei Stiftung Warentest nach, wie gut das Staubrückhaltevermögen eines Modells in der Praxis ist. In öffentlichen Gebäuden oder Büros werden normalerweise Putzkolonnen mit einfachen Staubsaugern eingesetzt. Die blasen den Feinstaub, den sie vorne einsaugen, oft hinten gleich wieder raus. Ich hatte an meinem letzten Arbeitsplatz auf eigene Kosten einen passenden Staubsauger angeschafft. Bevor die Schule jetzt umbauen oder ihre Organisation über Bord werfen muss oder Euer Sohn nur mit Medikamenten zur Schule gehen kann, würde ich ausprobieren, ob es hilft, wenn man den Raum mit einem Staubsauger saugt, der für Allergiker geeignet ist. Wenn das hilft, sollte es wohl möglich sein, dass die Putzkolonne entsprechende Geräte verwendet.