blessed2011
Mein Sohn kommt nach den Ferien in die zweite Klasse. Über die Ferien haben die Kinder eine Lesemappe (kurze kopierte Texte) und eine Unterschriften Liste erhalten. Er soll 50 Unterschriften sammeln, für jedes Lesen eine. Das heißt selbst wenn er jeden Tag einen text liest, reichen die Ferien nicht. Ich finde die Idee ja ok, dass die Kinder nicht alles wieder verlernen, aber ehrlich, wir haben Ferien, wir haben Urlaub, wir fahren weg. Ich habe keine Lust, ständig Druck zu machen und 50 (!!!) mal zu lesen. Und diese Liste schleppe ich bestimmtnicht mit an den Strand. Ich tendiere dazu, ihn zwar lesen zu lassen, aber das ganze unvollständig und mit freundlichem Hinweis, dass es Ferien sind abzugeben. Oder was würdet ihr machen? Finde nur ich das doof? Darf man das überhaupt über die Ferien? Es hieß, es sei Pflicht.
Die Frage ist doch: "Was will ich?". Ich will, dass mein Kind lesen kann. Außerdem will ich, dass es stolz auf erreichte Leistung ist. Also würde ich mit meinem Kind wetten, ob es in den Ferien alle kurzen Texte schafft und direkt am 1. Tag starten. Dann gäbe es eine Belohnung und mein Kind hätte stolz am 1. Schultag alle Unterschriften. Und niemand hat sich ein Bein ausgerissen. Ganz einfach.
„‚“Also würde ich mit meinem Kind wetten, ob es in den Ferien alle kurzen Texte schafft und direkt am 1. Tag starten.“ Darauf lassen sich ich nicht alle Kinder ein. Vor allem die, die üben müssten zeigen mehr Renitenz. Ist halt anstrengend oder ( falls Lernstörungen vorliegen) auch nicht zielführend. Meine Tochter hätte mir nen Vogel gezeigt und unser Urlaub wär im Eimer gewesen.
Ziel soll es doch sein, dass sie irgendwann ein Buch lesen. Unsere bekamen tlw für die Ferien den Auftrag, ein Buch zu lesen und das dann direkt in der Woche nach den Ferien mit Plakat vorzustellen. So kannst Du die vielen kleinen Texte ja auch sehen. Einmal die Woche 30 /40 Minuten am Stück oder lieber kleine Häppchen... Sicher musst Du nicht alle Unterschriften haben, aber wenn er jetzt 6 Wochen nicht liest, geht eben viel verloren. Ich weiss, wie anstrengend das sein kann, wenn das Kind bockt, deswegen würde ich ggf versuchen, ein gemeinsames Lese-Ritual einzuführen oder immer erst lesen, dann xyz (Medienzeit?) Ausser Dein Sohn liest perfekt und braucht keine Übung. Dann lass ihn eigene Bücher lesen und fertig.
Dein Sohn hat genauso ein Anrecht auf Entspannung und Urlaub wie Erwachsene.
Macht doch einfach soviel wie ihr ohne Stress in der noch verbliebenen Ferienzeit zu Hause schafft.
Dieser Druck ist.,,,,,,,
“Er soll 50 Unterschriften sammeln, für jedes Lesen eine.” Gruselig, so unterminiert man jede intrinsische Motivation.
Sind die Texte denn wenigstens ansatzweise spannend? Wenn nicht würde ich so einen Blödsinn komplett ignorieren und mit meinem Kind gemeinsam nur seine Erstleselieblingsbücher konsumieren. Hat er noch keine, dann geht in eine gut ausgestattete Buchhandlung oder Bibliothek und lass ihn seinen Lesestoff selber aussuchen.
Könnte unsere Lehrein gewesen sein... Da sollte auch von Anfang an, immer jeden Tag gelesen werden, mit Unterschrift der Eltern. Aber wieviel Ferientage gibt es denn, sind das überhaupt 50 Tage? War für meine Tochter damals auch immer ein Graus, aber jetzt kommt sie bereits in die 3. und "besteht" sogar darauf das sie jeden Tag vorlesen darf, (mittlerweile dürfen sie Gottseidank selbst aussuchen was) obwohl sie mittlerweile auch für sich alleine liest.
Solche umfangreichen Aufgaben finde ich Quatsch - in der GS erst recht. Würde ich nur machen, wenn Kind hinterher hinken würde. Und dann auch sicher eher ohne Druck, spielerischer = in den Alltag eingebaut. Aber wir hatten solche Aufgaben auch nicht. Eher die allgemeine Aufforderung, MIT den Kindern zu lesen. Also vorlesen und abwechselnd lesen zB. Also nein, ich würde mein Kind in den Ferien nicht täglich! an die Schule erinnern.
Ich kenne das so nicht, weder aus meiner eigenen Schulzeit noch aus der meiner Söhne. In der Grundschule und bis zur 10. Klasse mussten sie in den Ferien nichts machen. Jetzt in der Oberstufe sollte einer der beiden eine Lektüre über die Ferien lesen.
Das Ziel sollte sein, dass die Kinder während der Ferien das Erlernte nicht wieder vergessen. Häufig ist es so, dass die Lehrkraft nach den Ferien wieder bei Null anfängt. Viele Eltern wollen nicht, dass ihre Kinder während der Ferien irgendwelche Schulsachen machen. "Es seien doch Ferien" und diese "sind zur Erholung" da. Um dieses Problem zu vermeiden, werden Pflichtaufgaben eingeführt. Und die Lehrer sind froh, wenn das Kind wenigstens an ein paar Tagen etwas gelesen haben. Es sollte doch selbstverständlich sein, dass man in den Ferien zumindest an 4-5 Tagen pro Woche für 10 Minuten liest und 1-2 Mal pro Woche für 10 Minuten den ZR 20 nochmal durchgeht.
"Es sollte doch selbstverständlich sein, dass man in den Ferien zumindest an 4-5 Tagen pro Woche für 10 Minuten liest und 1-2 Mal pro Woche für 10 Minuten den ZR 20 nochmal durchgeht." Wenn es das Kind braucht in der Form, muss man das wohl machen ...
Wir hatten diese Pflichtaufgabe nicht und unseren Sohn, der die erste Klasse sehr gut gemeistert hat, weitgehend in Ruhe gelassen. Er hat anderes gelernt in der Zeit und ist seinen Interessen nachgegangen. Allerdings habe ich in den letzten Tagen tatsächlich ein bisschen mit ihm Kopfrechnen bis 20 geübt, er hat etwas geschrieben und auch gelesen. Vor allem Schreiben ging besser und schöner als vorher, die Pause hat also nicht geschadet und er kann beruhigt starten morgen. In allen anderen Ferien lesen wir mehr, da sie dann auch den Lesepass haben. Für meinen Geschmack war es tatsächlich etwas wenig über den Sommer, aber da er wirklich ein super Zeugnis hatte, sollte er einfach ausspannen und in den Tag leben. Das ist doch auch wichtig.
Wir lesen 50 mal. Aber mein Sohn darf aussuchen, was. Gestern haben wir in seinem Piratenbuch weiter gelesen, was defintiv anspruchsvoller war als die vorgegebenen Texte. Dafür bekommt er von mir auf der Schulliste eine Unterschrift. Gelesen ist gelesen. Ich möchte , dass ihm lesen Spaß macht und dass er merkt, dass er was davon hat. Und ja, wir lesen viel vor und auch gemeinsam. Auch "aus Spaß", aber er ist noch widerwillig sich anzustrengen. Ich will eben nicht, dass Lesen eine lästige Pflicht mit Unterschriften und vorgegebenen Texten ist. Lesen ist toll. So, ich finde das ist eine gute Lösung. Danke für alle eure Gedanken.
“Gestern haben wir in seinem Piratenbuch weiter gelesen, was defintiv anspruchsvoller war als die vorgegebenen Texte.“
Ganz genau, du brauchst doch gar keinen Ratschlag und weißt selber am besten was richtig ist.
Perfekte Lösung. Und wenn die 50 Unterschriften nicht ganz voll werden, ist das halt so ;-) Bzw ich hab dann auch mal großzügig die Bögen ausgefüllt . Hauptsache es kam irgendwann mal Spass am Lesen auf .
Hört sich vernünftig an , ich denke die einfachen Texte der Lehrerin waren eher für die gedacht, die es noch nicht so gut können. Aber wenn dein Sohn schon Piratenbücher lesen kann scheint das ja nicht der Fall zu sein.
Hallo, ich könnte mir vorstellen, dass es schöne Texte sind. Ich wäre also nicht gleich auf Contra. Ich würde die Texte einfach teils selbst vorlesen, teils mein Kind lesen lassen. Wir haben das in diesem Alter oft gemacht. Ich habe ein paar Sätze gelesen, bis das Interesse meiner Kinder da war, dann haben sie einen kleinen Satz übernommen oder auch zwei, dann habe ich wieder einen längeren Abschnitt gelesen. Das hat ihnen Spaß gemacht. So löst Du das Ganze auf Deine Weise, ohne dem Postulat der Lehrerin komplett Folge zu leisten (weil Du ja selbst mitliest). Die Deutsche Stiftung Lesen sagt: Vorlesen ist für die Leseförderung in diesem Alter fast noch wichtiger als Selbstlesen. Denn Selbstlesen geht nur langsam, der Text wird oft nicht richtig erfasst, das Kind ist gelangweilt. Wenn man gemeinsam liest (der Erwachsene viel, das Kind wenig), erfasst das Kind den Text, bekommt Interesse und merkt überhaupt erstmal, dass Lesen etwas Schönes ist, das Spaß macht. In diesem Alter sollten Eltern sowieso täglich vorlesen (z. B. abends oder bei Regenwetter), und ich würde die kleinen Hausaufgabentexte da einfach mit einbauen. Die Lehrerin bekommt eh nicht mit, wie Ihr das nun exakt gemacht habt, Du unterschreibst danach jeweils, und fertig. LG
und fertig.
Meine Schulkinder haben ab Klasse 1 sehr schnell gelernt, dass es viele unsinnige Schulsachen gibt und „lügen“ im Sinne des eigenen Wohlbefindens durchaus erlaubt ist.
Ich hab schon HA für meine Kinder erledigt, selber Buchstaben nachgemalt, ganze Hefte ausgemalt und eben „gelogen“. Zum Schutz meiner Kinder vor überambitionierten Lehrer*innen.
Meine gingen viele Jahre freiwillig zum Lesesommer in die Bibliothek. Da gab es für die ersten drei „Vielleser“ Eintrittskarten ins Fußballstadion. Echt geil. Das war ein Anreiz. Auch die Preise weiter unten in der Rangliste waren toll. So etwas nenne ich mal Motivation.
Lesen üben - ja, wenn das Kind es braucht. Kann es bereits super lesen stände bei mir Drill nie auf der Tagesordnung.
Kommt bestimmt gut, wenn man beginnt den Kindern von klein auf beizubringen zu lügen und zu betrügen, ab Klasse 2 wird das ja auch höchste Zeit...
Jeder muss für das eigene Wohlbefinden psychisch und physischer Art für seine Kinder sorgen. Schutz steht an meiner ersten Stelle. Vor allem für das Kind. Man kann das offen mit seinen Kindern kommunizieren oder es eben dem Drill aussetzen. Ich kommuniziere unsinnige Methoden der Lehrer*innen mit meinen Kindern. Was ist daraus geworden? Mein Ältester hat zwei Ehrenämter und meine Kleine setzt sich für Flüchtlinge ein und möchte Rechtswissenschaften studieren. Sie hat sich bereits am Menschengerichtshof informiert wie sie dort ein Praktikum erhalten kann. Sie ist eine taffe und selbstbewusste junge Dame geworden die hier bei der Staatsanwaltschaft ihr erstes Praktikum absolviert hat. Ja, ab und an heiligen Mittel den Zweck!
Muss ja jeder selbst wissen, aber ich finde es gibt schlimmeres als jeden Tag lesen zu müssen. das wird die Lehrerin wohl nicht festgelegt haben um die Kinder damit zu ärgern. Aber die AP hat ja eh schon ihre Lösung gefunden...
…..“nicht festgelegt um die Kinder damit zu ärgern“.
Weißt Du, mein Vater wurde von seinem Vater mit dem Gürtel geschlagen. Ärgern wollte er ihn auch nicht, sondern nur richtig erziehen.
Und natürlich gibt es immer Schlimmeres. Statt dem Gürtel hätte er auch ein Eisenrohr nehmen können. Muss man meinem Großvater nun dankbar dafür sein, dass er nur den Gürtel benutzte?
Ich kommuniziere Unsinn. Statt mich ständig zu ärgern über die Unsinnigkeit von u.a. Lehrermethoden. Hat sich bei uns bewährt. Ich habe stabile und selbstbewusste junge Teenager.
Was ein ekelhafter Vergleich von körperlicher Züchtigung mit dem Lesen lernen.
es gab so viele unsinnige aufgaben, einige davon habe ich auch erledigt oder einfach als erledigt unterschrieben. meine kinder sind jetzt erwachsen und tolle menschen mit tollen abschlüssen und beruflichen ambitionierten zielen.
Zitat: "Das heißt selbst wenn er jeden Tag einen text liest, reichen die Ferien nicht." Sind die Texte denn so doof, dass er keine Lust haben wird, mehrere davon hintereinander zu lesen? Dann könntest du ja für drei Texte hintereinander 3 Unterschriften geben. Auch wenn er keine Pause beim Lesen gemacht hat. Am nächsten Tag liest er einen der kleinen Texte, macht dabei aber Pausen. Dann gibt es auch dafür wieder mehrerer Unterschriften. Er liest einen Straßennamen: Unterschrift. Er liest an den Eisbottichen einige Eissorten: Unterschrift. Er liest etwas in der Speisekarte: Unterschrift. Er liest den Namen eines Bootes: Unterschrift. So kommen die 50 Unterschiften schnell zusammen. Du gehörst zu den Eltern, die sich die kleinen Texte angesehen haben. Du gehörst zu den Eltern, die sich die Arbeitsanweisung durchgelesen haben. Du gehörst zu den Eltern, die schon mal Bücher für ihr Kind gekauft haben. Du gehörst zu den Eltern, die schon mal mit ihrem Kind gemeinsam gelesen haben. Glaub mal nicht, dass alle Kinder solche Eltern haben....
bei meiner Tochter steht auf dem Ferien- Lesepass das sie eine Unterschrift kriegen soll, wenn sie mindestens 10 Minuten was gelesen hat. Bei jedem Straßenschild bekäme ich besstimmt 100 Us zusammen... heute bekam sie von der Lehrerin ein Lob das sie den Pass voll hatte und hat es voller Stolz erzählt... wär in Grund und Boden versunken wenn ich alle davon einfach so gegeben hätte!
owt
hier in niedersachsen wäre das rechtwidrig. es gibt einen erlass, der besagt, dass es untersagt ist, über die ferien hausaufgaben aufzugeben,
Rechtswidrig?! Ich sehe es eher nicht als Hausaufgabe Ansich an, sondern denke das die Lehrer es einfach für sinnvoll halten es auch während der Ferien (das Lesenlernen) nicht schleifen zu lassen. Es reißt einem bestimmt keiner einen Kopf ab wenn man es nicht so gewissenhaft tut, vor allem wenn das Kind schon von sich aus gut lesen kann.
sinnvoll ist es, ja. aber es darf über die ferien nicht zur pflicht gemacht werden. wird das trotzdem zur pflicht gemacht, ist es rechtwidrig. freiwillig darfst du in den ferien so viel lesen wie du willst.
Über die Art lässt sich streiten. Ich finde deine Lösung sehr gut und motivierend. Generell halte ich es aber für sehr sinnvoll in den Ferien mit den Kids zu lesen und ein bisschen zu rechnen. Denn die Studienlage ist ziemlich eindeutig und besagt, dass die langen Sommerferien generell Rückschritte im Lernen verursachen. Und das wäre schade. Denn dein Sohn hat ja im letzten Jahr hart an seinen Lesefertigkeiten gearbeitet. Da ist es nur sinnvoll, jetzt dranzubleiben, damit er motiviert ins nächste Schuljahr starten kann. Klar sind die Ferien (auch) für Erholung da, aber ein paar Minuten am Tag kann man investieren. Es zählen ja auch "Leseübungen" im Alltag (z. B. Ausschilderungen in der Stadt, Einkaufslisten oder Preisschilder im Supermarkt, Werbung, .....) :-)
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