Elternforum Die Grundschule

Fußball oder Hockey?

Fußball oder Hockey?

stjerne

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Meine Tochter (4. Klasse) spielt seit 3,5 Jahren mit großer Begeisterung Fußball. Es ist ihr Plan, bis zum Ende der D-Jugend dabei zu bleiben, dann müsste sie in eine reine Mädchen-Mannschaft und das will sie nicht. Vor ein paar Tagen fragte ihre beste Freundin sie, ob sie mit ihr und einer gemeinsamen Freundin mal mit zum Hockey-Training wolle. Sie kam dann wieder, war total begeistert und wollte nun unbedingt sofort auch noch Hockey spielen. Ich habe hier schon mal beschrieben, dass sie 50 Sportarten betreiben würde, wenn man sie ließe (der lebende Beweis, dass Kinder nicht immer werden wie ihre Eltern ;-)) Wir haben ihr gesagt, dass sie dann Fußball aufgeben müsse, beides ginge nicht. Naja, wir waren dann einen Tag lang die blödesten Eltern der Welt und es gab großes Geheule, dann wurde das Thema von ihr nicht mehr erwähnt. Ich überlege jetzt allerdings, ob ich es dabei belasse, oder ob ich ihr nicht sogar raten sollte zu wechseln. A: Sie ist oft traurig, weil sie beim Fußball keinen richtigen Anschluss hat. Die Jungs mögen sie, aber würden nie freiwillig eine Zweierübung mit ihr machen. Sie muss das immer mit dem Trainer machen. B: Sie ist traurig, weil keine ihrer Freundinnen auf ihre Schule kommt und hat Angst um die Freundschaften. C: Sie hat zwar Spaß an Fußball, ist aber nicht so wahnsinnig gut. Bis jetzt ist das nicht schlimm, aber bald setzt vermutlich das "aussieben" an und wenn sie dann nicht aufgestellt wird, wäre das sicher auch nicht schön für sie. A+B hätten sich erledigt, beim Hockey hätte sie Freundinnen und würde auch den Kontakt zu ihnen bewahren. zu C kann man natürlich nicht sagen, wie's bei Hockey wäre. Die Hockey-Trainerin sagte, sie sei ein "Naturtalent", das sagt die aber vielleicht jedem, keine Ahnung... Andererseits finde ich es toll, wie sie sich beim Fußball durchbeißt und "ihren Traum lebt" in dieser Jungsdomäne. Ich glaube dass sie davon enorm profitiert. Und das ist für mich das Wichtige am Sport. Auf Trophäen lege ich keinen Wert. Meiner Tochter ist glaube ich auch sehr wichtig, dass die Jungs in der Schule sie als "Fußball-Mädchen" anders respektieren... ;-) Außerdem habe ich von Hockey keine Ahnung und weiß nicht, was da auf uns zukäme... Langer Rede kurzer Sinn: Thema ruhen lassen oder noch mal zur Sprache bringen??? Ich wäre auch dankbar über Hockey-Erfahrungsberichte, schließlich wird sie nach den Sommerferien vermutlich schulisch viel stärker eingebunden sein. Einerseits braucht sie da einen Ausgleich, andererseits sollte dieser nicht alle freie Zeit schlucken.


Astrid18

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Warum kann sie denn nicht erst einmal beides machen und sich nach einem halben Jahr entscheiden? Ich finde es eine schwierige Entscheidung, etwas aufzugeben, das man kennt, fuer etwas, das man noch nicht wirklich kennt.


stjerne

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Naja, erstmal geht's mir um die Frage, ob ich das Thema überhaupt noch mal auf den Tisch bringen soll. Im Moment scheint sie sich ja für Fußball entschieden zu haben. Also weiß ich nicht, ob ich da wieder Unruhe reinbringen soll?


kachiya

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Hockey ist auf den ersten Blick ähnlich wie Fußball. Eine Kugel muss ins Tor. Ansonsten braucht man eine andere Ausrüstung. Zahnschoner, Schläger und Schuhe (Schienbeinschoner hat sie ja). Hockey ist auch viel femininer, Damen tragen Röckchen. Hier bei uns ist der Monatsbeitrag deutlich teurer, was eine gesellschaftliche Trennung zur Folge hat.. Ich würde deine Tochter Hockey spielen lassen, weil sie dann mit ihren Freundinnen zusammen ist. Mein Sohn hat sich nach einer Sommersaison für Schwimmtraining entschieden.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von kachiya

"Hier bei uns ist der Monatsbeitrag deutlich teurer, was eine gesellschaftliche Trennung zur Folge hat." Genau das fände ich nicht schön. Sie wächst ohnehin schon im Elfenbeinturm auf, ein bisschen Bodenhaftung im Sport finde ich da ja ganz gut...


Sailor

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Ich habe auch solche Sportskanonen als Töchter, die machen 2-3 Sportarten, am liebsten noch eine vierte dazu... " Wir haben ihr gesagt, dass sie dann Fußball aufgeben müsse, beides ginge nicht." Wieso denn nicht? Warum erlaubt ihr nicht zwei Sachen parallel - zumindest für eine Weile? Aufgrund der Umstände, die du beschreibst, wird sich das mit dem Fußball früher oder später doch sowieso "von selber" erledigen, ohne dass ihr großartig was verbieten müsst. Aber solange es noch geht - gönnt eurer Tochter doch beides


stjerne

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Ich habe Angst, dass sie sich übernimmt. Sie hat jetzt 2x die Woche Fußball. An einem der Fußballtage hat sie vorher in der Schule noch Keyboard-Unterricht. Eigentlich töpfert sie auch noch 1x in der Woche. Das ist schon sehr viel finde ich. Der Töpferkurs findet im Moment nicht statt und sie genießt es sehr, jetzt mehr Zeit zu haben. Das möchte ich nicht gleich wieder aufgeben. Nach den Sommerferien kommt sie auf ein Ganztagsgymnasium. Da wird sie im ersten Jahr wohl nur zwei lange Tage haben, das wird sich aber steigern, jedes Jahr ein Tag mehr. Sie wird dann Klavierunterricht bekommen, vermutlich in der Schule an einem der langen Tage. Nach den Sommerferien sieht es dann also vermutlich so aus: Montags langer Schultag Dienstags Fußball Mittwochs langer Schultag mit Klavierunterricht Donnerstags nichts Freitags Fußball Außerdem wird sie erstmalig für die Schule lernen müssen, bisher war das ein Selbstläufer. Ich finde, das reicht für eine Fünftklässlerin. Noch ein zusätzlicher Sport kommt mir zuviel vor....


Sailor

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Die Sportarten sind ja kein Zwang für sie, es macht ihr doch Spaß. Ich würde sie es ausprobieren lassen. Wenn sie froh ist, dass das Töpfern derzeit wegfällt, war es auf Dauer vielleicht nicht das Richtige für sie? Wenn du sie vor eine Wahl stellst, warum dann nicht Töpfern vs Fußball? Vielleicht fällt ihr diese Wahl leichter.als Hockey vs Fußball. Und sooo heftig ist die 5. Klasse Gymnasium übrigens auch wieder nicht. Wenn e s ein Ganztagsgymnasim ist, fallen dann nicht die Hausaufgaben schonmal weg?


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Sailor

"Wenn sie froh ist, dass das Töpfern derzeit wegfällt, war es auf Dauer vielleicht nicht das Richtige für sie?" Nein, sie ist nicht froh, dass das Töpfern ausfällt, sie vermisst es, denn sie liebt alles Kreative. Und sie liebt alles Sportliche. Und sie liebt ihre Freunde. Und sie ist gerne zu Hause und beschäftigt sich selbst. Sie ist einfach ein Kind, das sich für ganz vieles begeistert. Deshalb haben wir immer sehr darauf geachtet, dass sie nur wenig macht, das aber intensiv. Sonst hätte sie jetzt einen Rattenschwanz an Kursen aller Art. ;-) Hausaufgaben wird es an den kurzen Tagen geben, aber ich hoffe auch, dass es nicht so heftig wird...


Mitglied inaktiv

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Mein derzeitiger Fünftklässler muss genausowenig für die Schule tun wie in der Grundschule und hat sehr gute Noten, also da macht euch mal im Voraus keinen Druck :) Ich würde sie auch ausprobieren lassen und solche Sachen wie Töpfern durch Ferienkurse oder Wochenendworkshops abdecken statt durch regelmäßige Termine.


Caot

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...z.b. ab jetzt bis zu den Ferien. reines schnuppern im Hockey mit den Trainern vereinbaren. Wechsel zum neuen SJ anstreben. Wir lassen grundsätzliche solche Aktivitäten parallel laufen, nur eine bestimmte Zeit natürlich. "Langes" schnuppern war bisher noch nie wirklich ein Problem, wenn man es den Trainern richtig erklärt. Lass dein Kind selber die Entscheidung treffen!


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Caot

"Lass dein Kind selber die Entscheidung treffen!" Das sowieso! Und scheinbar hat sie sich ja auch schon für ihren geliebten Fußball entschieden. Was mir persönlich auch lieber ist, aber um mich geht es ja hier nicht und deshalb habe ich mich plötzlich gefragt, ob diese Entscheidung vielleicht besser anders ausgefallen wäre. Aber das letzte Wort in dieser Sache hat auf jeden Fall sie. Schnuppern bis zu den Ferien? Ich werde noch mal mit meinem Mann beratschlagen, das wäre ja absehbar.


stjerne

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Ihr seid schlimm... Habe hier schon manchmal gepostet "mein Kind will noch ein Playmobil-Set, obwohl wir schon so viel haben" und immer war Eure Antwort "Kauf's ihr doch". Jetzt poste ich "Mein Kind will noch einen Sportkurs" und es heißt "Schick sie doch hin". Da will man sich mäßigen, aber nein... Spaß beiseite, Danke für Eure Meinungen. Ich werde mich mit meinem Mann und unserer Tochter nochmal sehr beraten und dann berichten. Jetzt muss ich erstmal zur Arbeit. Meine Süße Fußball-Tochter im Hockey-Röckchen? Gruuuusel - aber wie gesagt: Es geht ja nicht um mich. ;-)


celmin

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Unsere Tochter spielt seit 3 Jahren Fussball in einer Mädchenmannschaft. Viele der Mädchen dort spielten vorher nur bei den Jungs. Aber aus Deinen o.g. Gründen machte es ihnen auf Dauer keinen Spaß. In unserem Verein fühlen sie sich wohl, einige spielen auch noch bei den Jungs, also je einmal die Woche bei den Mädchen und einmal bei den Jungs. Sie ist im Sommer in die 5. Klasse (gym) gekommen und hat kurz vorher mal beim Handball reingeschnuppert. Sie war total begeistert und wollte dort unbedingt mitmachen. Aber auch Handballtraining ist zweimal die Woche. Also Mo und Mi Fussball und Di und Do Handball, Fussballspiele am Freitag, Handball am Samstag und Fussballturniere am Sonntag. Ich weiß nicht wie es bei Hockey aussieht, aber wenn dort auch Turniere anstehen, würde ich mir auch als Familie überlegen, ob ich das wirklich möchte. Unsere Tochter kam nach einem halben Jahr selbst drauf, dass es einfach viel zu viel ist und hat das Handballspielen wieder aufgehört. Unsere Tochter hat in der Grundschule nie gelernt, nur im Unterricht aufgepasst und hatte im Schnitt ca. 8 Einser. So war es auch noch im ersten Halbjahr im Gymnasium, war ja auch nur Wiederholung. Jetzt wird aber doch schon mehr verlangt und in den Lernfächern reicht es nicht, nur im Unterricht mitzumachen. Sie steht zwar mündlich noch sehr gut, hat aber schon einige 3-er geschrieben. Deshalb würde ich mein Kind nicht überfordern.


stjerne

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Antwort auf Beitrag von celmin

nur kurz aus dem Büro: Genau das sind auch meine Überlegungen. Jetzt nervt das schon mit den Spielen und beim Hockey gehen die Turniere scheinbar über mehrere Tage. Deshalb möchten wir nur EINEN Sport. Scheinbar sind sich unsere Mädchen sehr ähnlich. Ich will auf keinen Fall, dass die Schule zu kurz kommt. Sie ist auch da sehr ehrgerizig.


Birgit67

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Mein Großer geht in die 9. Klasse aufs Gymnasium - hat 2x Mittagschule (1x bis 17.45 Uhr) und geht bis auf den einen Tag täglich für 3 Stunden ins Schwimmtraining - seine Noten sind gut - er hat Zeit zum lernen - auch an den Wettkämpfen am Wochenende die beim Schwimmen oft über beide Tage gehen wird gelernt - auch mit den Mannschaftsmitgliedern zusammen. Ich kenne viele die bis es in die Leistung geht versch. Sportarten ausprobierten und sich dann entschieden haben. Der beste Freund meines Sohnes ging lange noch 2x in der Woche zum Fußball - den Rest zum Schwimmen bei den Wettkämpfen musste er sich entscheiden - mit Beginn der 6. Klasse hat er sich rein fürs schwimmen entschieden und ist dort super Erfolgreich. Fast alle im Schwimmverein gehen aufs Gymnasium und so gut wie alle kämpfen um einen 1er Schnitt - max. einen 2er Schnitt und sie erreichen es auch - und gerade mit dem Training das einfach den Kopf frei macht um zu lernen. Übrigens: die beste Arbeit auf die er nicht gelernt hatte war eine Erdkundearbeit nach dem Frühtraining - da kam eine 2 raus obwohl er in dem Fach sonst immer mit Lernen zwischen 3 und 4 stand - es hat einfach geholfen den Kopf freizumachen. # Gruß Birgit


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Birgit67

Meine Tochter braucht Sport auch als Ausgleich, das ist richtig. Aber für sie sind Freiräume aber sehr wichtig. Sie muss ab und zu auch einfach in ihrem Zimmer sitzen und mit Lego spielen können. Oder am Webrahmen sitzen oder lesen oder mit den Katzen spielen. Das ist wichtig für sie. Sonst klagt sie selbst darüber, dass sie sich gestresst fühlt. Hätte Dein Sohn, der vermutlich in der 9. Klasse nicht mehr mit Lego spielt, denn theoretisch noch Zeit dazu?


Caipiranha

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Ich habe Hockey-Kinder und bin aus vielerlei Gründen froh und dankbar darüber. Eine objektive Meinung fällt mir daher sicher schwer. Dennoch würde ich beides erlauben, why not? M.E. gibt es nichts Besseres für Kinder, als Sport, Sport, Sport... Bei uns mußten sich nun einige der Jungs schon allein deshalb entscheiden, weil die Trainingszeiten jeweils parallel sind, damit hatte dann aber das "Schicksal" den schwarzen Peter und nicht die Eltern. Fast alle haben sich für Hockey entschieden. Ich finde es einfach die schönere Sportart mit, o.k. subjektiv, angenehmeren Kindern und Eltern. Beim Hockey käme kaum mehr auf Euch zu, als beim Fußball. Schläger kosten kein Vermögen (kann man oft gebraucht von anderen kaufen), Schienbeinschoner hat sie schon vom Fußball. Mundschutz wird sie brauchen. Die Vereinsbeiträge sind meist höher als beim Fußball, aber auch kein Drama (Musikschule ist teurer).


Geisterfinger

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Obwohl ich Kinder kenne, die beides machen, wird bei zwei Mannschaftssportarten wohl schon allein wegen der Spiele früher oder später eine Entscheidung fällig. Dennoch finde ich, dass man das eine Zeit lang parallel laufen lassen kann, wenn es terminlich passt. Sie wird ja nicht von Anfang an bei den SPielen mitmachen. Beides unterstützt sich ja auch. Ich kannte einige Mädchen in meiner Schule, die so mit 12 (ca.) mit Hockey angefangen haben, als sie bei den Jungs nicht mehr mitspielen durften. Heute ist das ja zT anders. Im Verein meines SOhnes gibt es zunehmend Mädchenmannschaften (Fußball) und es spielen auch Mädchen in seineer Mannschaft. Aber klar, das sind eher EInzelfälle. Ich kann den Aspekt Freundinnen gut verstehen. Mein SOhn stand vor der gleichen Frage. Er wollte so gern Hockey spielen. Leider überschnitt sich das Training zeitlich. Nun hat seine Schule eine Kooperation mit dem Verein und er kann Hockey so mal ausprobieren. Das ist für uns eine gute Lösung.