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Diktat - gibt es da Vorgaben?

Diktat - gibt es da Vorgaben?

Caot

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Hallo ihr Lieben, mich würde mal interessieren ob es "Diktatschreibvorgaben" gibt. Ich erkläre mich: Die 5 Lehrer bei meinem größeren Kind gaben die Diktate vor. Hier wussten wir , in etwa (nicht Wortgetreu), was geschrieben wird und Kind konnte sich vorbereiten. Hier war der Schnitt nie schlechter als 2-3. Bei meinem kleinen Kind (selbe Schule, anderer Lehrer) wird eben einfach ein Diktat geschrieben. Hier hat Kind keine Möglichkeit vorher zu üben, die Diktate stehen nirgendwo. Hier ist der Schnitt entsprechend schlechter. Meine Frage wäre daher, ob es Vorgaben gibt (BW) oder ob dem Lehrer hier freie Hand gelassen wird. Weiß das einer? VG


angelok82

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Hmmm...vorgegebene Diktate kenne ich gar nicht. Hier gibt es auch keine speziellen Lernwörter , wie ich es hier oft lese. Die Kinder üben vorher nichts und können nichts einsehen. Mein Sohn hatte trotzdem in den 4 Jahren noch nie eine 3 im Diktat. Meist ist der Schnitt 2-4.


2auseinemholz

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Hallo! ich weiß nicht wie es in BW ist. meine Kinder haben 2 verschiedene Gsen besucht und hatten in Summe ca. 5 Deutsch-Lehrerinnen. Bei allen war das Vorgehen ziemlich ähnlich und auch ähnlich zu anderen Schulen. Es gab ab der 2. Klasse regelmäßig Diktate. Am Anfang waren die sehr genau vorbereitet und auch haargenau so kamen die dran. Zunehmend wurden die dann umgestellt und umformuliert ab der 3. wurden nur noch die besprochenen Rechtschreibphänomene in irgendein Diktat gepackt. Zu Beginn wurden einzelne Wörter, die man eben nicht so schreibt wie man sie liest explizit gelernt (Dehnungs-h, ie, ieh, ss, s und ß, doppelte Konsonanten, etc.). Dann ist man von einzelnen Wörtern zur Wortgruppen übergegangen und schließlich waren es Rechtschreib-Phänomene und Ausnahmen, die behandelt wurden. LG, 2.


Käsefuß

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Deine Frage kann ich nicht beantworten. Ich weiß auch nicht, ob es hier in Hessen Vorgaben gibt. Ich weiß nur, dass es hier die Grundschulen nicht einheitlich machen, und selbst einzelne Lehrer an unsere GS nicht. Die Lehrerin meiner Tochter hat ab der zweiten Klasse unbekannte Diktate geschrieben, die Lernwörter beinhalteten. Beim Lehrerwechsel in der dritten gab es zuerst ein angekündigtes Übungsdiktat mit bekanntem Text. dann war die erste Klassenarbeit ein Lückentext, wo die Lernwörter lediglich eingesetzt werden mussten. Pillepalle... Das legte sich aber ganz schnell... Es gab wohl einige "Beschwerden" über das niedrige Niveau. Danach, also dritte und vierte Klasse wie immer Lernwörter zu gewissen Themen, diese kommen im Diktat vor, allerdings auch andere neue Wörter, die die Kinder nach besprochenen Grammatikregeln schreiben können müssten. Noten gibt es da von 1-6. die 1 ist eher selten, die 5 und 6 häufiger. Ich hab da Gottseidank ein von Natur aus rechtschreibstarkes Kind.


stjerne

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Sei doch froh! Geübte Diktate haben kaum einen Lerneffekt. Bei meiner Großen wurden bis Ende des 4. Schuljahres nur geübte Diktate geschrieben, kein Aufsatz und nichts. Die Lehrerin meiner Kleinen schreibt wenig Diktate und meist ungeübte, da lernen sie wenigstens etwas.


dhana

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Hallo, bei uns (Bayern) gibt es Lernwörter - und aus diesen Lernwörtern - und dem Grundwortschatz den es für jedes Schuljahr gibt wird dann das Diktakt geschrieben. Geübte Diktate gibts bei uns nicht. Gruß Dhana


Carmar

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An der Grundschule meiner Tochter waren Diktate verboten. Meine Tochter hatte einer Lehrerin, die kurz vor der Pension stand und sich nicht ganz an das Verbot (das von der Rektorin ausgesprochen worden war) hielt und manchmal Laufdiktate veranstaltete. Die Textabschnitte lagen auf der Fensterbank, die Kinder mussten zu dem Satz gehen, ihn lesen, merken auf dem Weg zurück zum Platz und dann aufschreiben. Als Klassenarbeit gab es das nicht. Lernwörter gab es auch nicht.


Miolilo

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Es gibt gar keine Verbote dieser Art, die die Schulleitung aussprechen kann. WENN dann war es ein Konferenzbeschluss des gesamten Kollegiums. Das Vorgehen der Lehrerin in diesem Fall, wäre aber kein Verstoß gegen diesen Konfernezbeschluss, denn es betraf keine Klassenarbeit. Das was du beschreibst, liegt in der pädagogischen Freiheit eines jeden Lehrers seinen Unterricht zu gestalten.


Carmar

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Antwort auf Beitrag von Miolilo

Die Lehrerin benutzte diesen Wortlaut ("verboten"). Wir Eltern waren froh drum, dass es eine Art Diktate trotzdem gab.


Snaffers

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Nein, es gibt da keinerlei Vorgaben. Entscheidung liegt letztendlich bei der Lehrkraft - teilweise einigen sich die Fachkonferenzen der Schule auf ein einheitliches Vorgehen. Ich bin GS-Lehrerin in BW.


Caot

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Warum darf jeder Lehrer da machen was er will? Wie werten wir denn nun als Eltern solche Noten? Denn eine Note ist eine Note, egeal wie sie entstand. Aktuell ergab das Diktat einen Schnitt von 4,2. Der schlechteste Schnitt überhaupt. Wie sollen wir als Eltern denn Noten noch einordnen können, wenn sie unterschiedlicher nicht entstehen können?


Snaffers

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Keine Ahnung, warum das so ist. Vielleicht, weil es schon immer so war (ja, auch bei uns damals und trotzdem erschienen uns die Noten doch weitestgehend objektiv). Vielleicht auch einfach, weil ich als Lehrerin nur an die Vorgaben des Bildungsplans gebunden bin, aber in dessen Rahmen eben selbstverantwortlich entscheiden kann, was und wie ich unterrichte. Vorschriften bzgl. der Anzahl an Aufsätzen gibt es (aber auch nicht, wie ich sie bewerten muss), Diktate muss ich nicht schreiben, kann ich aber - und wenn ich welche schreibe, ist es meine Sache, ob Lernwörter, geübter Text, Abschreibdiktat, Schleichdiktat,... Letztendlich kann ich als Elternteil die Note doch einordnen, wenn mein Kind im Diktat 5 Fehler hat, wäre eine 1 eine sehr großzügige Bewertung, eine 2 auch noch eher, eine 4 aber wäre schon recht streng bewertet alles schlechtere erst recht. Und kritisch wird das nur, wenn die Grundschulempfehlung verbindlich ist, ist sie es nicht, dann verlasse ich mich da als Eltern doch auf mein Gespür. Ach ja, damit es etwas objektiver wird, gibts in den meisten Schulen eben Beschlüsse der Fachschaften bzw. Bewertung bei Diktaten/Zusammensetzung der Note aus schriftlichen und mündlichen Teilen. Aber, was dann im Unterricht geschieht ist, selbst mit gleichem Material, ja um nicht zu sagen, selbst bei gleicher Lehrkraft in unterschiedlichen Klassen, oft was ganz anderes. Ich habe aktuell 3 Klassen eines Jahrgangs im gleichen Fach, trotzdem sieht das Ergebnis jeder einzelnen Stunde immer etwas anders aus, einfach weil die Kinder anders sind, Interessen, Fähigkeiten, Möglichkeiten fließen einfach mit ein - das finde ich, bin ich den Kindern schuldig, wenn ich in Musik Instrumente behandle und ich habe ein Kind in der Klasse, das Trompete spielt, in der nächsten eines das Geige spielt und in der dritten eins das Schlagzeug spielt, werde ich die Schwerpunkte in jeder Klasse etwas anders setzen. Vielleicht behandle ich in allen 3 die Blockflöte, weil das MEIN Instrument ist, aber das gleiche wird es eben nicht drei Mal sein. ...und selbst, wenn ich Notenwerte behandle sieht das in ner Klasse, in der die Hälfte der Kinder ein Instrument spielt, einfach anders aus, als in einer, in der kein einziges eines spielt - so läufts auch in Deutsch, wo die Rechtschreibleistungen von Klasse zu Klasse sehr unterschiedlich sein können.


Marianna81

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Antwort auf Beitrag von Caot

...


stjerne

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Antwort auf Beitrag von Marianna81

Es kann ein Einstieg sein. Für die Kinder ist es eine riesige Umstellung, wenn "das Fert sted auf der wise" plötzlich falsch ist, obwohl das in den ersten zwei Jahren völlig in Ordnung war. Da kann ein geübter Text erstmal helfen zu akzeptieren, dass es plötzlich Regeln gibt, die vorher egal waren. Rechtschreibung lernt man so aber nicht.


Emmi67

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Ich wundere mich ja, dass Diktate in einigen Bundesländern noch so selbstverständlich sind. In NRW sagt das Schulministerium: "Das klassische Diktat, bei dem die Lehrkraft einen unbekannten Text vorliest und der Schüler diesen gehörten Text möglichst fehlerfrei aufschreiben muss, ist aus fachdidaktischer und sprachwissenschaftlicher Sicht nicht sinnvoll und zudem kein Ziel des Rechtschreibunterrichts."


Eisfee

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Antwort auf Beitrag von Emmi67

"aus fachdidaktischer und sprachwissenschaftlicher Sicht nicht sinnvoll" Begründen die das auch irgendwo?


2auseinemholz

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Antwort auf Beitrag von Emmi67

OK, ich kann dem zustimmen, dass man durch pures Diktat schreiben gar nichts lernt - es ist schließlich nur eine Überprüfung des Rechtschreibstandes! Aha, einen Text möglichst fehlerfrei aufzuschreiben ist also in NW kein Ziel des Rechtschreibunterrichts.


Eisfee

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Antwort auf Beitrag von 2auseinemholz

>>Aha, einen Text möglichst fehlerfrei aufzuschreiben ist also in NW kein Ziel des Rechtschreibunterrichts. < < ... dann verstehe ich so einiges. Scheint schon seit langer Zeit kein Ziel des Rechtschreibunterrichtes mehr zu sein - jetzt mal gemessen an meinen Erfahrungen mit zahlreichen lieben (erwachsenen) Mitmenschen. Wie trostlos.


Emmi67

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Antwort auf Beitrag von Eisfee

Natürlich ist auch in NRW das Ziel, dass die Schüler irgendwann mal (weitgehend) richtig schreiben können. Ich habe ja nun nicht alles zitiert. Da stand z.B. noch: "Um Muster und Regelungen in der Sprache zu entdecken und Rechtschreibregeln berücksichtigen zu können, erwerben die Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Arbeitsmethoden, die zu einem eigenaktiven Rechtschreiblernen führen. Unter anderen ist dies das selbstständige Üben mit Lernwörtern. Dabei verwenden die Kinder Übungstechniken zum selbstständigen Training von Wörtern, z. B. Formen des Selbst- und Partnerdiktats, Wörter verlängern und ableiten, Wörter sammeln, ordnen und strukturieren. So erwerben sie Strategien, die ihnen helfen, sich Schreibweisen von Wörtern selbstständig zu erschließen." Ich muss aber zugeben, dass ich heute eine hundertprozentige Rechtschreibung nicht mehr für so wichtig halte wie früher. So lange man gelernt hat, nachzuschlagen, wenn man sich unsicher ist, oder ein Korrekturprogramm bemüht, hat man für sein weiteres Leben kein Handicap.


Birgit67

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bei uns war es so dass in der 3. und 4. Klasse die Kinder geübte Diktate nach gelernten Testen geschrieben haben - aber das richtige Diktat dessen Note zählte wurde aus Wörtern der 3-4 Lerndiktaten davor gemacht also eine ganz neue Zusammensetzung die sie so nicht gelernt haben. Es war also beides in einem Gruß Birgit


Caot

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.....für mich bleiben Schuldinge immer öfter Rätsel. Wenn jeder Lehrer etwas anderes macht, wie wollen wir Eltern denn etwas beurteilen können? Interessant finde ich einen aktuellen Fall. Kind bekam in Physik auf dem Zeugnis Note 5. Es hieß Kind müsse runter, sei eben für diese Schulform nicht geeignet. Ein halbes Jahr später und einem Lehrerwechsel bekommt genau das selbe Kind, was ja nicht für diese Schulform gemacht scheint, eine 2 im Zeugnis. Schule - was ist Schule?


2auseinemholz

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Antwort auf Beitrag von Caot

Hallo! Ich halte es für ein Gerücht, dass in irgendeiner Schulform in DE, wegen einer 5 im Nebenfach Physik das Kind die Schulform wechseln muss .... So ähnlich erzählte es eine Bekannte, als die Tochter wegen Latein die Schule wechseln musste. "Nur weil sie Akk. statt Akkusativ in der Arbeit geschrieben hatte muss sie nun die Schule wechseln." LG, 2.


Caot

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Antwort auf Beitrag von 2auseinemholz

Es geht natürlich um einen Schulwechsel. Eine 5 ist ein Grund zur Nichtversetzung! Man kann ausgleichen, passierte hier auch. Hier bekommt man schon Gespräche zum Wechsel, wenn Kind eine 4 auf dem Zeugnis hat.


Mutti69

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Ich wüßte nicht, dass es “Vorgaben“ gibt (Hessen). Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass die Lehrerin völlig unbekannte Wörter (Empathie, Sackhüpfen...) diktiert. Vielleicht einfach mal in's Heft des Kindes gucken, schauen, was sie gerade im Deutschbuch lesen und DIESE gefundenen Wörter auf richtige Schreibweise abgleichen? Geschwisterlicher vergleichen tut nie wirklich gut. Vielleicht kann das jüngste Kind es einfach nicht so gut wie das größere Geschwisterkind...man muss doch nicht für alles die Lehrerin verantwortlich machen. Die könntest du übrigens fragen, ob es so was wie Lernwörter gibt!


Caot

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Antwort auf Beitrag von Mutti69

Doch, es werden hier unbekannte und keine aus dem Deutschheft oder Deutschbuch vorhandene, Diktate geschrieben. Aber auch nicht mit solchen Wörtern, wie Du vermutest.


Geisterfinger

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Meines Wissens wird nach geübten und ungeübten DIktaten unterschieden. Wenn der Text vorher bekannt gegeben wird und das Kind üben kann werden für eine gute Note weniger Fehler erwartet als wenn der Text unbekannt ist. Wenn zB im Unterricht bestimmte Worte oder Regeln (Doppelvokal, Dehnungs-H, ie oä) geübt wurden, dann wir dies als bekannt unterstellt und hier entsprechend weniger Fehler tolleriert.