Elternforum Die Grundschule

Bewerbungsverfahren an der Waldorfschule?

Bewerbungsverfahren an der Waldorfschule?

Bibia1981

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Hallo, hat jemand eine Erfahrung mit dem Bewerbungsverfahren an der Waldorfschule gemacht? Wie viele Wochen muss man dort Probeunterricht nehmen? Was wird an den Gesprächen mit der Lehrkraft überhaupt gefragt? Was haben diese Lehrer überhaupt für Auswahlkriterien, die anscheinend manchen Eltern nicht eindeutig sind? Für weitere Meinungen bzgl. dieser Schulart würde ich mich auch freuen. Den in jeglichen Foren, die ich bis jetzt gefunden habe stehen positive als auch negative Meinungen der Eltern ungefähr in der Mitte. Vielleicht kamen neue Urbia-Nutzer zum Forum hinzu und können sich mit mir austauschen. Ist das auch eine gute Alternative zu anderen Schulen? LG Biblia


schneeziege08

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Antwort auf Beitrag von Bibia1981

Da gab es kürzlich eine Doku in der ARD, die ich ziemlich informativ fand: https://www.ardmediathek.de/video/ard-wissen/frank-seibert-in-der-waldorfschule-oder-recherche-dreiteiler-zur-anthroposophie/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL2FyZC13aXNzZW4vMjAyMy0wMy0wNl8yMi01MC1NRVo


Astrid

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Huhu, meine Tante ist Waldorf-Lehrerin für Eurhythmie. Also bei den Gesprächen wird nichts konkret „abgefragt“. Sondern man möchte wissen, ob die Eltern zur Schule passen. Das kann zum Beispiel heißen: - Sie kennen die Ideen Rudolf Steiners (Begründer der Anthroposophie, also der Waldorf-Lehre) zumindest grob. - Sie sind bereit, an der Schule viel mitzuhelfen. Es gibt eine feste Anzahl von Stunden, die man mitmachen muss (Gartenarbeit, Renovierung, Anstreichen, Schulfeste usw.). Es wird viel mehr Mithilfe erwartet als an einer Regelschule, es ist Teil des Konzepts. - Sie interessieren sich für eine ganzheitliche Lebensweise und praktizieren sie vielleicht selbst: Sie ernähren sich biologisch, interessieren sich ein bisschen für Spiritualität und alternative Heilmethoden usw. - Sie haben einen guten Beruf, sehr gern gesehen sind Akademiker. Das ist aber natürlich kein Muss. Auch ein gutes Einkommen ist sehr willkommen, da sich die Gebühren nach dem Einkommen richten. Da die Waldorf-Einrichtungen ein elitäres Bild von sich selbst pflegen, wird gute Bildung im Elternhaus auch aus Image-Gründen gern gesehen. - Soziales Engagement in anderen Bereichen (Ehrenamt) wird ebenfalls gut bewertet, das sollte man auf jeden Fall von sich aus erwähnen, wenn man da etwas zu bieten hat. Das sind nur Beispiele. Feste Kriterien gibt es in dem Sinne nicht. Man wünscht sich, dass Eltern in vielen der oben genannten Punkte passen. Letztlich entscheidet der Gesamteindruck und das Bauchgefühl der Lehrer und der Schulleitung. Wie lange der Probeunterricht ist, kann von Schule zu Schule schwanken, einfach selbst klären. Noch ein Tipp: Falls du noch gar keinen Kontakt aufgenommen hast zu der betreffenden Schule. Es ist üblich, dass neue Eltern, wenn sie anrufen, erstmal abgewiesen werden. Man erzählt ihnen, es gebe keine freien Plätze. Erst wenn die Eltern dann hartnäckig bleiben und sagen, dass sie trotzdem gern unbedingt auch mal persönlich vorbeischauen möchten, öffnet sich doch eine Tür und man wird eingeladen. Manche Schulleiter testen auf diese Weise, wie ernst es den Interessenten ist. Also nicht abwimmeln lassen, sondern freundlich darum bitten, ob man nicht trotzdem einfach mal unverbindlich kommen darf. LG


Sonnenblume.

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Die Waldorfschule ist ja ein komplett anderes schulsystem als das reguläre. Das schulsystem beruht auf der Anthroposophie nach Rudolf steiner. Es gibt nicht so viel Druck für die Schüler, da es keine Noten gibt und in der Regel auch niemand die Klasse wiederholen muss. Es gibt jede Menge kreative Fächern von Schule zu Schule auch variieren können (zb Handarbeit, eurhythmie, Holz arbeiten, schmieden, Korb flechten, mehrere Theaterstücke aufführen, ...) und man kann sich viel ausprobieren. Ob das jetzt für jeden etwas ist sei daher gestellt. Mehrere Praktika: Berufspraktikum Feldmesspraktikum (messtechniken werden erlernt) Landwirtschaftspraktikum Sozialpraktikum Schlussendlich bekommen Waldorfschüler am Ende ihrer Schullaufbahn genau die gleichen Prüfungsaufgaben und die gleiche prüfungszeit wie die Schüler auf dem normalen Gymnasium oder der Realschule. Man könnte sagen die Noten der waldorfschüler wachsen auch nicht auf Bäumen. Da muss man halt auch dafür lernen und braucht Lehrer, die ihren unterrichtsstoff gut vermitteln können. Vielleicht magst du ein Update geben wie der probeunterricht war und ob die Schule dann eine Option für euer Kind ist.