inessa73
Hallo ! Bei uns gab es ja nun die Abschlusszeugnisse. Im Großen und Ganzen läuft es ja super bei unserem Großen. Er lernt schnell, ist aber noch etwas schusselig. Beim Zeugnis ist jedoch öfters mal geschrieben: "er bemüht sich". Beispiele: 1. Er bemühte sich um ein gutes Verhältnis zu Mitschülern. Er wurde als Spiel- und Lernpartner von Jungen und Mädchen geachtet. 2. Er liest Texte flüssig, auch längere Wörter bereiten ihm kaum Schwierigkeiten. Er beachtet die Satzeichen und bemüht sich um einen ausdrucksvollen Vortrag. 3. Er bemüht sich sehr um eine saubere und gleichmäßige Schreibweise. Hm - ist das jetzt eher gut oder schlecht zu werten ? Zu 1. - er hatte anfangs oft Wutanfälle, die er inzwischen aber im Griff hat. Er fühlt sich auch sehr wohl in seiner Klasse - ich würde also davon ausgehen, daß alles gut ist. zu 2. - ich finde, er liest für einen 1.Klässler wirklich gut. Fliessend und auch mit Betonung. Das hat seine Lehrerin auch mal vor einige Monaten gesagt, von daher hätte ich eigentlich da nur Gutes erwartet, aber dann halt wieder "bemüht sich um einen ausdrucksvollen Vortrag", was wieder so einen negativen Touch hat. zu 3. - da muss er wirklich noch dran arbeiten. Gerade wenn er frei schreibt, sieht es doch oft noch aus wie Kraut und Rüben. Wie liest man so ein Zeugnis nun ? Was steht bei Euch so geschrieben ? Danke Ines
Lies es so, wie es geschrieben steht. Ein Grundschulzeugnis ist kein Arbeitszeugnis. Dein Sohn hat sich Mühe gegeben. Das steht da, und kein böser Hintergedanke.
Du darfst so ein Zeugnis tatsächlich nicht mit einem Arbeitszeugnis vergleichen! Also heißt "er bemüht sich" nicht gleich "schafft es aber nicht". Als ich das erste Zeugnis meines Sohnes gelesen habe ist mir alles aus dem Gesicht gefallen (bin u.a. im Personalwesen tätig). Zum Glück gab es gleich nach der Ausgabe ein Pflichtgespräch mit der Klassenlehrerin, die meine Interpretation relativieren konnte. Es kommt aber auch auf den Stil der Lehrer an. Die Zeugnisse meiner Tochter (gleiche Schule) waren nicht mit den aus Arbeitsverträgen bekannten Floskeln gespickt und für mich viel eindeutiger.
Er bemüt sich halt... Wir hatten auch mal ein Zeugnis bei was nicht sooo perfekt war da er sehr unruhig war. Aber das letzte wie auch das aktuelle sind super. Ich denke das wird bei euch auch so sein. Man kennt ja sein Kind und weiß wo die stärken und Schwächen sind.
Das ist eher so im mittleren Bereich. Es gibt eben auch für Schulzeugnisse solche Floskeln, die wir auch zum Teil in der weiterführenden Schule noch benutzen müssen bei den Kindern, die Wortzeugnisse bekommen. "Bemüht sich" bedeutet, er ist dabei und strengt sich an, es ist aber nicht so, dass es schon "gut" oder "mühelos" klappt. Das Dumme ist ja immer, dass alles positiv formuliert werden muss und viele Eltern das dann eben auch nicht zu deuten wissen, wiel ja alles paletti klingt. Es gibt aber eben solche Floskeln ähnlich wie bei den Arbeitszeugnissen, die eindeutig einer bestimmten Notenstufe zuzuordnen sind. Schau mal hier: http://www.elternwissen.com/schule-und-eltern/zeugnis/art/tipp/wie-sie-zeugnisberichte-besser-verstehen.html
Gibt auch auf weiterführenden Schulen noch Wortzeugnisse? Bei uns, 5. und 6. Klasse Gym,. RLP, stehen da nur noch die altbekannten Noten, also sehr gut, gut etc., die ich noch aus meiner Schulzeit kenne. LG von Silke
Normalerweise nicht, außer für "besondere" Kinder, z.B. mit Lernbehinderung, die nicht nach dem allgemeinen Curriculum unterrichtet werden können, da kann man auch Wortzeugnisse schreiben und es ist auch sinnvoll, da man ja individuell deutlich machen muss, auf welchem Stand sie jeweils sind und welche Inhalte vermittelt werden konnten und ggf. sogar, nach welchem abweichenden Lehrplan sie unterrichtet wurden.
Danke für die Info. Das ist jetzt für mich nachvollziehbar. LG von Silke
Immerhin bemüht sich Deiner ja, sieh das also positiv. Bei meinem Sohn stand: "Muß sich um eine bessere Handschrift bemühen" - die war also schlecht und er hat sich offenbar noch nicht mal bemüht. Diese Floskel hat ihn durch die gesamte GS verfolgt, wurde dann resignierend im Abgangszeugnis der 4. Klasse umfromuliert in "Hat eine individuelle Handschrift entwickelt." Statt individuell hätten sie auch unleserlich schreiben können. Jetzt ist er in der 6., hat mit Beginn der 5 sofort auf Druckschrift umgestellt (in der GS streng verboten), und siehe da, seine Handschrift war sofort gut lesbar... Also, freu Dich, wenn Dein Sohn sich bemüht, und selbst, wenn da mal was weniger Freundliches steht, ist das noch lange nicht das Ende einer guten Schulkarriere. LG von Silke
Bei meiner Tochter stand letztes Jahr "du kannst die meisten Wörter flüssig lesen". Da las die schon ganze Bücher, und zwar welche, die meine Große erst ein Jahr später gelesen hatte. Oder "unbekannte Buchstaben erschließt du dir mit der Anlauttabelle", dabei hatte sie diese Tabelle schon ab Weihnachten verloren, weil sie sie längst alle Buchstaben kannte. Jetzt ist sie das einzige Kind in der Klasse, das schon bis zum 6. Harry-Potter-Band gelesen hat, da steht in ihrem Zeugnis vermutlich "du kannst kleine Texte mit Hilfe lesen"...
ja, ich würde das auch nicht überbewerten man sieht als Elter ja auch selber wie es läuft
Ich bin aber eigentlich ein ganz großer Fan dieser Textzeugnisse. Weil sie einen viel besser informieren als Notenzeugnisse. Daher hat mich das doch sehr gefuchs. Aber eigentlich geht es dabei nicht um Note oder Text, sondern darum, wie genau der Lehrer hinguckt.
Ja, aber wenn der Lehrer dann halt in Textform sagt "Bald kannst du schon kleine Texte flüssig lesen"? Ich seh da keinen Unterschied. Das Textzeugnis meiner Zweitklässlerin war aber soweit nett formuliert und nichts daran schien mir total unzutreffend. Die Lehrerin sieht das so ähnlich wie ich.
Eben, das meine ich ja. Wenn nicht richtig hingeguckt wird, dann ist es egal, ob ein falscher Text oder eine falsche Note ins Zeugnis wandert. Beides ist ärgerlich. Ich will mich jetzt aber nicht über ein Zeugnis aufregen, das ich noch gar nicht kenne, vielleicht stimmt ja auch alles.
zu 1. das ist tatsächlich noch "im Ausbau" so wie es klingt, so hast du es ja auch beschrieben, nicht "alles super", aber "auf dem Weg"! 2. Super! Ausdrucksvoller Vortrag ist doch schon mit Sternchen***, da darf dann auch gerne "bemüht sich" stehen! Kein negativer Touch! 3. Finde ich für erste Klasse absolut im Rahmen, da dort steht, dass er sich sogar SEHR bemüht, ist das für mich eine eher positive Aussage einer Baustelle (sauber schreiben), die viele in dem Alter (allein auch von der motorischen Entwicklung und der Ausdauer her) haben.
....sind sinnfrei! RLP rudert jetzt peu à peu zurück und hier gibt es in 3/4 standardisierte Könnensprofile. Man kann Verbalkommentare nicht deuten, sondern muss sie sich vom Lehrer in einem persönlichen Gespräch erläutern lassen. Das wiederum führt das Zeugnis m.E. ad absurdum. Ich habe in den letzten Jahren außerdem einige unterirdisch formulierte Pamphlete gesehen, da kräuseln sich mir die Fußnägel. Mein Fazit nach vielen, vielen mit Zeugnisschreiberei verplemperten Arbeitsstunden: unübersichtlich, katastrophale Arbeitsaufwand-Nutzen-Bilanz, Verschwendung von Lehrerresourcen (in der Zeit hätte ich 1000 sinnvolle Dinge erledigen können, die dem Schüler WIRKLICH zugute kommen!!!!!), viel zu subjektiv, nur schwer verständlich, Blödsinn!
Viel Arbeit für die Lehrer iost es wirklich ein Wortzeugnis zu schreiben - das Zeugnis meienr Tochter ist vier (DIN A 5) Seiten lang! Ich finde aber diese Zeugnisse deutlich aufschlussreicher, als wenn da nur steht: Mathe 3. Ich erfähre nämlich genau, was diese 3 in Mathe ausgemacht hat, z.B. dass das Kind in Schriftlicher Addition bis 100 schon superfit ist, aber noch Probleme mit der Subtraktion hat und hier noch mehr Hilfe benötigt. Dass es bei Geometrieaufgaben prima klar kommt, aber bei Sachaufgaben noch nicht immer die gegebenen Informationen zu einer Fragestellung ummünzen kann. Das sind ja Details, die aus einer schlichten "3" gar nicht hervorgegangen wären. Daher finde ich es hilfreich, weil ich weiß, was ich mit meinem Kind noch üben kann.
... nur mal kurz zum "...bemüht sich um einen ausdrucksvollen Vortrag": Wenn er das bereits als Erstklässler macht, ist das m.E. als total positiv zu werten, denn eigentlich ist so etwas ja noch gar nicht Thema. Die lernen doch erst Buchstaben und lesen, wenn er also so gut liest, dass er auf die Betonung achten kann - und auch achtet - Hut ab! Ich hätte vermutlich ein "bereits" ergänzt, um das klarer zu machen: "... bemüht sich bereits um einen ausdrucksvollen Vortrag." Abgesehen davon stimme ich dem zu, was einer schrieb: So lange sie sich bemühen, ist das sowieso gut :-) Kannst stolz sein! LG, M.
Vielen Dank an Alle für die zahlreichen Antworten. Inzwischen habe ich von meiner Schwägerin gehört, ihn Sohn geht in die gleiche Klasse, daß es wohl bei ihm nicht anders ist, da gab es teilweise sogar noch mehr kritische Worte. Ist halt die Art der Lehrerin, eher negativ zu formulieren, wobei ein Kind sicher auch gern ein Lob gelesen hätte. Ines
Ich finde diese TExtzeugnosse auch manchmal schwierig, da ich nicht immer weiß, welche Leistung erwartet wird. IN Arbeitszeugnissen heißt "er bemüht sich" ja eher, dass es eben nicht gelingt. Wenn sich aber ein Erstklässler um sinnhafte Betonung bemüht, würde ich das eher schon als einen Schritt weiter sein bewerten.
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