Elternforum Geburtsberichte

schwere Geburt

schwere Geburt

karinasnow

Beitrag melden

Hallo ihr, mein kleiner Sohn ist 10 Wochen alt und wenn ich an die Geburt zurück denke, wird mir immer noch schlecht und ich könnte weinen. Es sind viele Dinge passiert, die ich nicht gewollt habe und nicht verarbeiten kann. Im Internet habe ich viele Foren und Selbsthilfegruppen für traumatisierte Mütter gefunden. Läuft da nicht etwas schief? Ich meine natürlich ist eine Geburt anstrengend und bereitet Schmerzen, aber es sollte doch trotzdem ein gutes Erlebnis sein. Immerhin bekommt man ein Kind. Das Frauen da so schlechte Erfahrungen machen, dass sie psychologische Hilfe brauchen, dürfte doch eigentlich nicht passieren, oder?


emilie.d.

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von karinasnow

gemacht, die die Traumatisierung von Frauen reduzieren sollten. Nichtsdestotrotz ist bei meiner ersten Geburt so viel 'Schei....' gelaufen, dass ich eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt habe. Meine Therapeutin hat ihr Büro in der Klinik. Meine Geburt hat sich über 5 Tage gezogen, mir ging es super schlecht und eigentlich hätte man sie rufen sollen. Auch nach der Geburt. Ist nicht passiert. Das Problem liegt an den Abläufen in den Kliniken, an Personalmangel, an mangelnder Fachkenntnis. Deshalb laufen Hausgeburten und Geburten Zuhause oft so viel besser. Da hast Du eine 1 zu 1 Betreuung. Alles Gute!


Summer80

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von karinasnow

ACHTUNG! DER POST ENTHÄLT UNSCHÖNE STATEMENTS ZUR GEBURT! BITTE VORHER ÜBERLEGEN, OB ES OK IST DAS ZU LESEN ODER NICHT! Huhu! Du bist damit nicht alleine. Aber das liegt nicht daran, dass mit den Frauen nicht gut umgegangen wird, sondern daran, dass heutzutage KEINE Frau vorher eine realistische Vorstellung hat, wie eine Geburt ist. Früher haben die Frauen die Kinder zuhause bekommen... da haben junge Mädchen so etwas meistens schon mal live gesehen, bevor sie selber ein Kind bekamen und waren dementsprechend mental vorbereitet. Heutzutage finden Geburten in abgeschotteten Räumen statt und man bekommt nur diese vagen Aussagen "es tut weh, aber alles ist vergessen, wenn du dein Kind im Arm hältst". Was soll man damit anfangen? Das wird dem Vorgang der Geburt in keinster Weise gerecht. Es passiert so viel in deinem Körper, womit du klar kommen musst... Ich hatte - in der Theorie - eine Traumgeburt. Von der Ankunft im Krankenhaus bis zur Entbindung hat es gerade mal zwei Stunden gedauert. Ich wurde super betreut und war in professionellen Händen. Trotzdem habe ich rückblickend ein echt mieses Gefühl. Dieses Gefühl von Kontrollverlust, sich durch die ganzen Hormone und das Adrenalin nicht mehr an alles erinnern zu können, die Schmerzen und diese wahnsinnige Anstrengung, dass der eigene Körper hinterher Stundenlang zittert... Jetzt nach 4 Jahren sehe ich das ganze schon wieder etwas verklärt... es stimmt, man vergisst es nach und nach. Ich kann mich aber noch gut daran erinnern, dass ich direkt danach zu meinem Mann gesagt habe, dass ich das nie wieder mache. Versteht mich nicht falsch: ich finde es toll und bin dankbar dafür, mein Kind in einem solchen Umfeld bekommen haben zu dürfen. Alles ist heute so viel sicherer, auf Probleme kann direkt reagiert werden usw... was ich sagen möchte, dass diese isolierte Umgebung nur dazu führt, dass (fast) keine Frau dies mal live gesehen oder begleitet hat, bevor sie selber da durch muss und daher nicht weiss, was sie erwartet. Und demnach mental auch nicht vorbereitet ist. Und das macht das Verarbeiten hinterher so schwer.


Btby

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Summer80

Diese These kann ich nicht bestätigen. Ich war bei mehreren Geburten dabei, auch vor meinen eigenen Schwangerschaften. Nein, das was ich von Außen miterleben durfte erzählt nicht annähernd wie sehr einen die Kraft (auch im Sinne von Schmerz) einer Geburt überrollt.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Summer80

Nein auch ich kann dieser These nicht zustimmen, Ich war bei der Geburt, von der Tochter, meiner Trauzeugin dabei und diese war heftig. Sternengucker und ständig Positionswechsel und kurzer geburtsstillstand. Als die kleine da war, war ich mir sicher das will ich nicht. Aber natürlich als mein Mann kam, wollte ich schon und ich hatte ja erlebt wie heftig es sein kann. Nur es zu sehen und selbst zu spüren und durch zu machen kann man nicht vergleichen. Lg


Tobecontinued

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Summer80

Doch ich sehe es ähnlich , Auch wenn es natürlich ganz anderes ist, eine Geburt selbst zu erleben ist einfach nur dabei zu sein. Aber viele Möchten auch keine Horror Stories hören bzw Berichte von anderen schweren Geburten um möglichst positiv in die Geburt zu gehen. Das mag schön und gut klingen und meist auch gut gehen. Weil die meisten Geburten Komplikationslos verkaufen . Aber wenn die Geburt dann doch schwieriger wird sind diese Frauen oft total geschockt überfordert und am Ende traumatisiert, weil sie völlig unvorbereitet waren und sich überrumpelt fühlten. Ich habe jetzt drei Geburten hinter mir und sie waren aus medizinischer Sicht alle nicht ohne , aber ich wusste zu jeder Zeit warum gerade gewisse Eingriffe nötig sind ,auch wenn es mal hektisch wurde... und jede Geburt war völlig anders auch vom Schmerzempfinden her . Ich bin mir sicher dass es mir sehr geholfen hat die Geburten als „normal“ und nicht allzu traumatisierend zu empfinden , dadurch dass ich mich auch mit Komplikationen die auftreten können beschäftigt habe . Das ein oder andere habe ich auch verarbeiten müssen aber rückblickend sehe ich die Geburten als die schönsten Ereignisse in meinem Leben an, weil ich durch sie 3 wundervolle Kinder bekommen habe.


Tobecontinued

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Tobecontinued

Huch da fehlen ein paar Worte.... * auch wenn es natürlich etwas ganz anderes ist, eine Geburt selbst zu erleben , als nur einfach als Zuschauer dabei zu sein. *


Summer80

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von karinasnow

Hallo zusammen, vielleicht muss ich meine Gedanken dazu etwas konkretisieren, damit klarer wird, was ich meine... Natürlich ist es etwas anderes, ob man selber eine Geburt erlebt oder nur zuschaut. Aber durch das Zuschauen alleine ändert sich schon der Blickwinkel auf das Ereignis. Er wird realer. Natürlich überrollt einen die Situation, wenn man zum ersten Mal in dieser Situation ist. Aber man ist mental BESSER darauf vorbereitet, als jemand, dem das ganz fremd ist. Ich sage nicht, dass Frauen, die vorher schon einmal einer Geburt beigewohnt haben total relaxed/angstfrei sind und genau wissen, was passiert. Aber sie sind besser darauf vorbereitet. Und haben daher hinterher wahrscheinlich seltener (nicht garnicht!) mit Traumas zu kämpfen. Womit lässt sich das denn im übertragenden Sinne vergleichen... hmmm... also wirklich nur gaaaaaaanz weit entfernt vielleicht mit einem Vollrausch. (Ich will eine Geburt nicht mit einem Vollrausch vergleichen, sondern nur den Sinn des "mental besser vorbereitet seins"): Wenn jemand noch nie Alkohol getrunken hat, aber schon bekannte Menschen im Vollrausch erlebt hat, ihnen dabei beim Kötzeln die Haare gehalten hat usw, der weiß selber auch nicht, wie sich das anfühlt. Aber wenn derjenige dann zum ersten Mal Alkohol trinkt und dann im Vollrausch brechen muss, ist er mental besser auf diese Situation vorbereitet, als jemand in der gleichen Situation, der noch nie einen Betrunkenen gesehen hat. Das heißt nicht, dass es in der eigentlichen Situation für den "Vorbereiteten" weniger schlimm ist, aber er kann hinterher besser damit umgehen bzw. das Erlebte besser einordnen. Beide erleben die Situation zum ersten Mal, aber der eine hat einen realeren Blick auf die Sache und kann sie eher als "normal" einstufen als der andere, da er sich erinnert: Ach, das war bei xy auch so. Versteht man das so besser, was ich meine?


emilie.d.

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Summer80

Mal als Vergleich, ca. 1/4 der Vergewaltigungsopfer kommt ohne psychischen Beistand wieder einigermaßen auf die Beine. Bei Folter wird praktisch niemand wieder ein normales Leben führen, wenn er nicht zumindest zeitweise professionelle Hilfe bekommt. Egal, was er oder sie an Vorwissen mitbringen. Eine Frau, die parallel zu mir eine Therapie gemacht hat, war Hebamme. Dir wusste genau, was ihr alles passieren kann. Das hilft Dir in einer Extremsituation nicht. Eine Klinik kann Traumatisierungen vermeiden, wenn sie denn ihr Personal entsprechend schult.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von karinasnow

Zum Verständnis wäre für mich wichtig: Geht es in diesem Fall, um Trauma aufgrund von Komplikationen/Zwischenfällen unter der Geburt oder um Trauma bei "normalem" Geburtsverlauf? Ich möchte diese Traumata gar nicht unterschiedlich werten. Sondern denke,dass je nach Auslöser unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen, wie es dazu kommen kann.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Als Beispiel meine erste eigene Entbindung: Das was ich später als traumatisierend empfunden habe war nicht der Notkaiserschnitt im Krankenhaus, auch nicht mein enormer Blutverlust oder oder oder. Es war die "ganz normale Zeit" davor im Geburtshaus. Schmerzen, Kontrollverlust, sich "verletzlich" zeigen, solche Dinge sind mir lange als Bilder durch den Kopf gegangen. Ich bin ein sehr "verkopfter" Mensch. Und fand dies für mich persönlich einfach nur schrecklich. Dabei weiß ich als Pflegekraft,dass nichts dabei ist (Urin, Stuhl, Erbrochenes, Schreien, Zittern o.ä.). All dies sind normale Vorgänge in bestimmten Situationen und ich habe mir bei fremden Menschen keine bewertenden Gedanken darüber gemacht. Es ist in diesem Moment so und dann hilft man gerne. Und da kann ich zustimmen,dass es anders wäre,wenn ich schon viele Geburten vorher gesehen hätte. Vorher hatte ich zwar die Entbindung einer Angehörigen begleitet aber mehr nicht. Dann hätte ich mir im Nachhinein (genau wie ja auch in meinem Beruf) sagen können " ist so, unangenehm eventuell,aber es geht vielen so,alles normal, kein Ding". So hatte ich nur die "Traumgeburt" meiner Angehörigen als Vergleich und dagegen habe ich "optisch" ziemlich schlecht abgeschnitten. Obwohl das natürlich Quatsch ist,aber es fühlte sich nun mal so an. Es stimmt schon,was suggeriert uns denn unsere Gesellschaft und die Medien zur Entbindung. Es ist doch meist immer noch das Bild "leicht verschwitzte Mutti mit sauberem Neugeborenen auf dem blitzeblanken Krankenhauskittel " Und natürlich ist einem bewusst,dass dies nicht der Realität entspricht. Und dennoch passt es besser in unsere zivilisierte Welt,als eine animalisch schreiende Gebärende ( jedenfalls bei mir,nicht bei allen )


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von karinasnow

Hallo Die Frage ist ja waren es wirklich medizinisch notwendige Dinge die da passiert sind,oder war es so dass du unter der Geburt falsch behandelt wurdest, unnötige Dinge passiert sind,gegen die Du Dich nicht wehren konntest? Ist es das erstere so ist das natürlich nicht schön,aber es zählt das Ergebnis,dass du dein Kind gesund in den Armen halten darfst,leider ist es so dass bei einer Geburt immer Dinge passieren können,die man sich anders ausgemalt hat,das Problem ist einfach dass es natürlich auch Entscheidungen geben kann die Dir nicht zusagen,die Frage ist immer was Dir lieber gewesen wäre,die Gefahr dass Deinem Kind etwas passiert? Ja die Geburtshilfe ist inzwischen auch verschrien,es passieren Sachen die mit mehr Zeit und ohne Druck vielleicht anders zu lösen gewesen wären,aber ich kenne keine Hebamme die wissentlich der Mutter und dem Kind schaden möchte. Ich selber habe auch eher albtraumhafte Geburten gehabt,aber mit dem Wissen dass ich schon die erste Geburt gar nicht überlebt hätte kann ich die Ereignisse ganz gut verarbeiten,ich bin im Gegenteil dankbar um die heutigen Möglichkeiten,so habe ich drei wunderbare Töchter. Sind Dinge mit Dir und Deinem Körper passiert von denen Du nichts wüsstest und von denen du dich überrannt gefühlt hast,dann hilft es Dir vielleicht.mit jemandem der Ahnung hat den Geburtsbericht durchzugehen, vielleicht erkennst du dass alles logisch und notwendig abgelaufen ist ? Ist die allerdings gegen Deinen Willen etwas getan worden, vielleicht sogar medizinisch unbegründet so ist es eher Gewalt unter der Geburt,das ist definitiv etwas was aufgearbeitet werden muss,du kannst dich zum Beispiel an die Qualitätssicherung der Klinik wenden,die sind heutzutage sehr bemüht solche Dinge aufzuarbeiten,das hilft dir zwar rückwirkend nicht,derjenige ist aber unter Beobachtung und es bleibt vielleicht weiteren Frauen erspart,auch wenn Personalmangel herrscht wird das nicht geduldet. Du kannst es auch bei Deiner Krankenkasse melden. Ich bin Krankenschwester und es ist einfach absolut wichtig dass solche Dinge aufgedeckt werden,auch in der Pflege gibt es schwarze Schafe die die Kranken Menschen misshandeln,das darf einfach nicht sein,egal wie überarbeitet man ist,oder wie anstrengend,nervig und auch manchmal gewalttätig ein Patient ist,wenn man das nicht anders verarbeiten kann ist man in dem Beruf falsch.


Mama-von-Linchen

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Ich glaube, dass dieses verkopft sein echt ein Problem ist und dass man davor vielleicht auch zu viel liest und plant. Ich hätte keinen Plan was passieren soll und nur den Wunsch, dass wir medizinisch gut versorgt werden und das Baby so gut wie möglich aufgenommen wird.Meine Geburten waren recht schnell. Die erste 6 Stunden,aber mit Saugglocke und 2 Hebammen auf meinem Bauch, die 2. Mit Presswehen im Auto,rennenden.Transport auf der Liege in den Kreises und keine 5 Minuten später war sie da.Genäht wurde ich beidemale,aber ich fand nix dramatisch. War halt so. Ne Geburt ist kein Spaziergänge und kein Wunschkonzert. Gekuschelt hat mein Mann sie zuerst, ich hätte gerne mal Hocker,Bälle,Sprossenwand etc genutzt. .. Wenn ich aber lese,dass Leute Pläne schreiben, was sie wollen und dann ewig leiden,weil es nicht geklappt hat,dass sie das Kind sofort angelegt haben (konnte ich auch nicht. Hätte dann auch die ersten 2/3 Wochen echt Probleme und musste kämpfen,damit wir stillen konnten)Dann sind die Probleme auch ein bisschen hausgemacht. Wir sind es gewohnt alles zu planen und zu optimieren,aber eine Geburt bestellt man halt nicht im Katalog und vielleicht ist die Erwartung,dass das der schönste Tag im Leben ist nicht ganz richtig. Das Ergeben ist großartig. Ich liebe meine Kinder,aber ich hatte durchaus schönere Tage als mit krassen Schmerzen,Stuhlabgang,Wochenfluss,der alles vollsaut und so geschwollenen Unterleib,dass ich kaum sitzen könnte.


emilie.d.

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mama-von-Linchen

Eine posttraumatische Belastungsstörung ist eine psychische Erkrankung.Da kann man ähnlich viel für, wie man dran schuld ist, wenn man nach einem Autounfall ein Schleudertrauma hat.


Mama-von-Linchen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Ich sage auch nicht, dass es nichts gibt,was nicht wirklich so schieflaufen kann,dass man da wirklich eine PTB bekommen kann.Ich glaube aber,dass schon viele mit falschen Vorstellungen rangehen. Schon den Begriff "selbstbestimmte Geburt" finde ich irreführend. Selbstbestimmt vom Körper, vom Zeitpunkt her,ohne unnötige Eingriffe.Klar,aber selbst bestimmen tut man halt nichts.Der Körper tut,was er dafür tun muss oder eben auch nicht. Da hat man einfach wenig Einfluss und muss die Kontolle abgeben.


emilie.d.

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Frauen mit PTB hilft diese ganze Relativiererei von außen Null, die Ereignisse integriert und verarbeitet zu bekommen. Es hält sie eher davon ab, Hilfe zu suchen. An sowas scheitern Ehen, die Bindung zum Kind leidet. Unbehandelte PTB münden häufiger in Depressionen. Ich habe meine erste Geburt nicht nur mit Therapeutin analysiert, sondern war auch mit dem Klinikdirektor deswegen in Kontakt. Alle Behandlungen waren laut Klinik unvermeidbar, Kunstfehler o.ä. gab es nicht. Wenn man so will, ist die Akte sauber. Dir sagt an der Klinik niemand offen, dass halt das Personal sich unprofessionell verhalten hat. Ist ja auch irgendwie logisch. Dass die Frau falsch tickere, wenn sie durch eine fachgerecht durchgeführte Geburt traumatisiert wird, find ich starken Tobak. Das ist keine Lifestyle Entscheidung. Für Frauen mit Missbrauchserfahrungen sind schwierige Geburtssituationen z.B. von Haus aus viel schwerer auszuhalten, als z.B. für mich. Bei mir wurde z.B. eine Eipollösung ohne Aufklärung versucht und trotz Schreiens und Gezappel meinerseits weder abgebrochen, noch wurde mir erklärt, was sie da machen. Hat erst meine Therapeutin gemacht, steht in der Akte nicht drin. Ich bin mehrfach von einer Ärztin angeraunzt worden, während sie vaginal mit dem Ultraschallkopf rumgerührt hat, die mittlerweile nicht mehr an der Klinik ist. Auch da wusste im Haus jeder, wie die tickert und dass die nicht so toll mit den Patientinnen umgeht. Sowas gibt die Klinik aber auch nicht offiziell zu. Die haben im Haus eigentlich die Direktive, dass bei Frauen wie mir, die eh schon 24 mal am Tag vaginal untersucht werden, nicht auch noch die Hebammenschülerinnen am MM rumrühren. Wurde bei mir trotzdem gemacht. Ich hab den Vergleich zu meiner 2. Geburt, wo ich den entsprechenden Vermerk in der Akte hatte. Die war auch kein Zuckerschlecken, endete auch wieder in der sek. Sectio. Aber der Umgang war ein völlig anderer. Als ich allein im OP lag, wieder Wehen, wo schmerztechnisch nix ging, auch kein Wehenblocker, hat ich denk eine OP Schwester meine Hand gehalten. Mir gut zugeredet, dass es nicht mehr lang dauert, bis sie mir das Licht ausknipsen. Es ist so viel einfacher, Schmerzen auszuhalten, wenn jemand nett zu Dir ist. Ich hatte beim Aufwachen nach der OP kein Dipi hängen, die kamen sofort als ich gerufen habe, gesagt, dass es gleich besser wird. Mir lief unter der Geburt der Rotz und die Tränen, ein Arzt hat mir vom Ulttaschall Papier geholt zum Nasewischen. Sowas macht uU den Unterschied.


emilie.d.

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Mama-von-Linchen

dann bleibt man auch gesund? Da schiebst Du den schwarzen Peter schon wieder den psychisch erkrankten Frauen zu, die mit ihrer Krankheit eigentlich schon genug gestraft sind. Welche Ereignisse würden denn für Dich eine PTB 'rechtfertigen'? Muss es schon mindestens eine Notsectio sein?


karinasnow

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von karinasnow

Wow soviele Antworten! Ich habe das Gefühl sehr schlecht vorbereitet worden zu sein. Zum Beispiel hat mir niemand vor dem Eingriff gesagt, dass beim Einsatz einer Saugglocke ein Dammschnitt nötig ist. Das war mein persönlicher Albtraum und ich hätte unter diesen Bedingungen nie zugestimmt. Die Hebamme meinte hinterher ich hätte ja während der Schwangerschaft was darüber lesen können. Da fand ich reichlich unverschämt. Es ist mein erstes Kind und es ist verdammt nochmal ihre Pflicht mich bestmöglich zu informieren und vorzubereiten. Ich habe während der Geburt Medikamente bekommen, die ich nicht wollte und als ich angefangen habe zu weinen, weil ich einfach nicht mehr konnte, ist die Hebamme rausgegangen und meinte ich solle mir ein paar positive Gedanken machen. Ich finde, dass Frauen ein Recht haben gut behandelt zu werden. Eine Geburt ist schwer genug. Und meiner Meinung nach steht da ganz klar das Personal in der Verantwortung.


sunnytani

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von karinasnow

Oh neee.... wenn ich all das lese, dann denke ich, ok, meine erste entbindung war für mich horror, da wurde ich aber zumindest gut betreut und gut behandelt. Es lief sehr viel schief, 5 tage lange einleitung mit dem blasensprung am 3. Tag, über 10 stunden wehentropf, der mehrere stunden nix gebracht hat, außer schrecklicher wehen. Dann wehen ohne pausen, dann wehenstoppendes mittel, weil diese einzige wehe zu lange dauerte. an mir hingen nur überall schläuche und sauerstoffmaske, am zugang 3 infusionen usw. Dazu muss man sagen, ich war preäklampsiepatientin, also mein allgemeiner zustand war echt sch...ße. am ende ist mir alles gerissen, was nur da reißen konnte, und dazu noch mein steißbein gebrochen. Nach der geburt war mir ja alles egal, nur meine tochter zählte. Im nachhinein wusste ich einfach nicht, wie ich mit dem ganzen umgehen soll. Gott sei dank mein mann war dabei und dann konnte ich mit ihm über vieles reden. Nun zurück zu deiner situation. War denn dein mann bzw jemand dabei, der für dich unter geburt sprechen durfte? Mein mann würde diese hebamme definitiv daran erinnern, was ihre aufgaben sind. Hinter der tür natürlich... Ich hatte auch einen moment der schwäche, als sich nach so vielen tagen unter den wehen und nun mit wehentropf und höllischen schmerzen der mumu keinen zentimeter öffnete. Ich habe geheult wie noch nie. Aber die hebammenschülerin war super nett zu mir. Sogar mein mann wusste nicht weiter. Sie hat mich umarmt und etwas erzählt und gut zugeredet. Und das ist genau das, was man in dem moment braucht, wenn einem keine kraft mehr bleibt und mental einfach gar nichts mehr geht. Und nicht eine hebamme, die rausgeht, weils ihr nun mal nicht passt.. . Diesmal hoffe ich sehr auf eine natürliche geburt ohne einleitung. Ich weiß nicht, ob sie besser wird oder nicht. Man kann das einfach nicht wissen/planen. (Übrigens von geburtsplänen halte ich nichts, außer dass ich diesmal keine pda möchte). Aber ich möchte gerne es so erleben, wie die natur es für frauen vorgesehen hat.