Elternforum Geburtsberichte

Schlechte Erfahrung Geburt? Weitere Kinder ausgeschlossen?

Schlechte Erfahrung Geburt? Weitere Kinder ausgeschlossen?

NelchenMädchen

Beitrag melden

Hallo ihr Lieben, Ich fange einfach mal an, drauf loszuschreiben. Meine Geburt ist vielleicht nicht DIE Horrorgeschichte und ich weiß, dass hier einige sind, die wirklich schreckliches erlebt haben, aber sie belastet mich :( Vorab, meine Schwangerschaft war ziemlich stressig und ich bin etwas traurig, dass ich sie nicht wirklich genießen konnte. Ich bin 6 Tage über den E.T. gekommen und war schon total ungeduldig und wollte nicht mehr schwanger sein. Frauenärztin und Hebamme sagten mir schon seit drei Wochen, dass es jeden Moment so weit sein könnte, aber es tat sich nichts. Mir drohte die Ärztin schon mit der Einleitung am nächsten Tag und siehe da: nachdem ich von der Ärztin nach Hause fuhr (sehr schlechte Idee alleine zu fahren -.-), fingen die Wehen langsam an. Den Tag verbrachte ich damit, mich abzulenken etwas Fernsehen zu gucken (dennoch Abstand der Wehen notieren). Sie kamen alle 10-15 Minuten und waren wie ein sehr starker Regelschmerz aber auszuhalten. Am Nachmittag musste ich die Wehen veratmen, aber ich dachte bis dahin noch: "Wenn es so bleibt oder sich leicht steigert, dann wird das schon." Wie sehr ich mich doch getäuscht habe. Am Abend um 10 Uhr, rief ich meinen Verlobten und wollte ins Krankenhaus. Es war meine erste Geburt und ich konnte ja gar nicht abschätzen, wann ich lossollte. Aber ich hatte starke Schmerzen. Gesagt,getan. Vor Ort wurde ich untersucht (Mumu zwei Finger breit geöffnet, Wehen wurden aufgezeichnet). Beim Ultraschall stellte sich heraus, dass das Baby (kannten das Geschlecht noch nicht) ein Sternengucker war. Die Hebamme ermutigte mich: "Wird etwas schwieriger, aber das schaffst du schon". Sie zeigte mir einige Übungen mit dem Becken. Vielleicht dreht es sich ja noch. Eigentlich sollte ich im Krankenhaus bleiben, aber es zeichnete sich ab, dass es länger dauern würde (Wehen wurde schwächer) und ich wollte auf gar kein Fall länger im Krankenhaus bleiben als nötig. Mit viel Gebettel durften wir wieder nach Hause fahren. Ich war seit 6 Uhr morgens auf den Beinen und ich war so schrecklich müde. Ich dachte nur ans Schlafengehen. Nachdem wir gerade mal 10 Minuten wieder zu Hause waren und ich brav im Vierfüßlerstand mein Becken kreisen ließ, wurde es nass. Ich rief wieder nach meinem Verlobten und los ging die tolle Fahrt Blasensprung kurz vor 12). Ich krallte mich am Türgriff fest und musste so schreien. Es tat unendlich weh, von jetzt auf gleich. Es war wie eine Welle der Schmerzes, die so schnell über mich zusammenbrach. Ich guckte auf die Uhr und die Wehen kamen (Abstand Ende der Wehe und Anfang der neuen) 2-3 Minuten. Ich kam damit irgendwie nicht zurecht und mein Verlobter versuchte mich zum Veratmen der Wehen zu motivieren. Im Kreissaal angekommen, gab mir die Hebamme einen Schmerztropf. Mein Verlobter, ein totaler Gegner von Medikamenten und Schmerzmitteln, hielt Gott sei Dank seine Klappe. Doch der Schmerztropf brachte gar nichts. Immer wenn ich merkte, dass erneut eine Wehe kam und wieder dieser Schmerz auf mich zurollte, verkrampfte ich innerlich. Weiterhin sollte ich die Übungen machen und immer wieder wurde ich von einer zur anderen Seite gedreht. Doch ich wollte nur still liegen bleiben. Beim Drehen wurde mir wieder schlecht und ich musste mich ständig übergeben. Die Hebamme gab mir dann etwas gegen sie Übelkeit aber es hatte keinerlei Wirkung :-/ Hinzu kam die Müdigkeit. Während der Wehenpause (immer noch 2-3 Minuten) geriet ich in einen Dämmerschlaf. Es kam mir vor, als wäre ich eingeschlafen (hatte zumindestens die Augen zu) und wenn die Wehe kam, riss es mich heraus und ich bäumte mich auf. Ich war so laut, aber es war mir egal (im Nachhinein erzählte mein Verlobter, dass ich gar nicht sooo laut war, wie es mir vorkam). Sobald die Wehe vorbei war, fiel ich wieder in diesen Dämmerschlaf. Es war total komisch. Ich war zwischen Traum- und Schmerzwelt. Mittendrin versuchte mein Verlobter mir Witze während der Wehe zu erzählen. Nett gemeint, aber wer kann sich denn da konzentrieren? Irgendwann konnte ich nicht mehr.Ich verlangte nach einer PDA (obwohl ich das immer vermeiden wollte). Die Hebamme nickte und ich hoffte schon auf weniger Schmerzen. Ich fragte, wie lang das denn dauern würde. Es hieß, das könnte dauern aber die beeilen sich. "Ok, bis dahin muss ich das irgendwie schaffen, dachte ich mir." Dann hätte ich etwas Erlösung). Die Zeit bis dahin, war schrecklich. Ich hab mich so oft übergeben müssen. Die Hebamme fragte schon, wie das ginge. Es müsste ja schon alles raus sein. Ich konnte nichts trinken. Sobald was drin war, alles wieder raus. Ständig dieses hin und her Gedrehe. Ich arbeitete auch gar nicht mehr mit. Ich war so müde. Endlich sollte ich mich hinsetzen, damit mir die PDA gelegt werden konnte. Ich rief nur noch "mir ist übel, mir ist übel". Die Hebamme, die vor mir auf einem Hocker saß, griff zu einer Spuckschale, aber es war zu spät. Sie hatte alles abbekommen :( Es tat mir so leid und ich hatte mich so geschämt. Als mit die PDA gelegt wurde, merkte ich, wie es mir kalt den Rücken runterlief (ich mein damit keinen Schauer, kann aber nicht sagen, ob es Flüssigkeit war). Ich war erleichtert und hoffte auf Besserung. Das für mich bis dahin Unmögliche trat ein und die ohnehin schon schlimmen Schmerzen, steigerten sich. Wie kann sich nur so ein schlimmer Schmerz noch mal steigern? Ich fragte immer wieder die Hebamme, wann die PDA denn wirkt? Sie runzelte die Stirn und meinte, sie müsste schon wirken. Nach jeder Wehe fragte ich nach und sagte, ich kann nicht mehr. Ich hoffte nur noch, Ohnmächtig zu werden...ich wollte und konnte diesen Schmerz nicht mehr. Die Übelkeit (ich musste immer wieder noch mich übergeben) und die Müdigkeit, machten mich fertig. Die Hebamme steigerte zwei mal die Dosis der PDA, aber es brachte einfach nichts. Im Gegenteil... Um kurz vor vier, schon am Ende meiner Kräfte, hieß es, dass ich Pressen sollte. Ich hoffte auf Erleichterung und versuchte mein Bestes (ich denke, so toll hab ich es nicht gemacht). Es wurde dann ziemlich stressig, Geräte waren am Piepen und es hieß, der Herzschlag des Kindes wurde zu sehr Sinken. Ich verstand gar nichts mehr. Es kam einfach nicht richtig in mein Kopf. Drei Hebammen standen im Kreissaal und riefen immer wieder nach dem Oberarzt. Doch er kam einfach nicht. Hektik brach aus und alle schrien mich an, zu pressen. Mein Verlobter guckte mich ernst an und sagte "schatz, gib alles. Press so stark du kannst. Das Baby muss raus". Ich versuchte es und die Hebamme sagte nur noch "ich mache jetzt einen Schnitt". Mir war das so egal. Ich spürte es auch kaum. Um vier Uhr war endlich unser Schatz auf der Welt. Alle waren erleichtert, mein Verlobter am weinen. Es hieß "ein Junge!" und er weinte noch mehr. Aber bei mir gab es keine Gefühlsregung. Wie oft hatte ich mir diesen Moment ausgemalen. Wie oft hab ich gehört/gelesen, was für ein toller Moment das war. Und ich? Ich lag da, hatte nicht mal richtig realisiert, dass wir einen Jungen hatten. Ich freute mich nicht, ich weinte nicht vor Glück. Ich guckte nur meinen Verlobten an und fragte mich, was mit mir falsch ist. Als ich meine Sohn im Arm hatte, ...ich hatte einfach kein Gefühl. Weder Freude noch Traurigkeit...nichts. Und schnell kam die Müdigkeit und ich wollte nur schlafen. Mein Sohn wurde gemessen und gewogen und ich nickte immer wieder ein. Es kostete Kraft, wach zu bleiben. Kurz nachdem ich ihn wieder im Arm hatte, schlief ich ein. Jetzt ist mein Sohn 9 Monate alt und putzmunter. Ich liebe ihn so sehr, dass es schon weh tut. Er ist mein ganzer Stolz. Sofort am Morgen nach der Geburt, hab ich mich verliebt. Doch über die Geburt wollte ich nicht richtig reden. Als ich ein paar Mal mit meinem Verlobten angefangen habe darüber zu sprechen, fing ich an zu weinen. Auch mit der Hebamme wollte und konnte ich nicht darüber reden. Ich hasse es, vor anderen zu weinen. An sich, denke ich, dass ich alles gut verarbeitet habe. Ich muss zumindestens nicht immer darüber nachdenken. Ehrlich gesagt, hab ich auch kaum die Zeit darüber nachzudenken. Aber als ich 3 Monate nach der Geburt, mir eine Spirale habe setzten lassen, kamen die Erinnerungen wieder hoch. Der Schmerz fühlte sich an, wie eine mittlere Wehen (vom Schmerz her). Ich war total nassgeschwitzt. Auch wenn der Regelschmerz anfängt (zum Glück nicht mehr so stark wie vor der Geburt und vor der Spirale), kommen die Erinnerungen hoch. Es heißt doch immer, man vergisst, wie sich Wehen anfühlen und wir der Schmerz war? Aber bei mir hat sich das so im Kopf eingebrannt. Wenn mein Verlobter anfängt über weiteren Nachwuchs in fernwr Zukunft zu reden, dann dreht sich bei mir der Magen um. Ich will nie wieder schwanger werden und nie wieder eine Geburt. Ich genieße es so, dass alles vorbei ist, dass ich (außer die Brüste ;(((((((( ) meinen alten Körper wieder habe. Auch der Schnitt und der Riss, sind bei mir super verheilt. Man sieht kaum noch was, obwohl der Schnitt ziemlich lang war. Ich weiß nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll. Ich bin in Moment glücklich und kann nicht an weiteren Nachwuchs denken. Früher sagte ich immer, 2-3 Kinder wären super und mit Geschwistern groß werden ist toll. Da hatte ich aber keine Geburt hinter mir. Und auch keine Schwangerschaft (ist ein anderes Thema, aber über die Oberweite bin ich echt deprimiert). Danke nochmal für diejenigen, die alles durchgelesen haben. Ich kann mich immer schlecht kurzfassen. Habt ihr Ratschläge? Was denkt ihr über die Geschichte? Übertreib ich? LG, Nele


Lucylu

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Huhu! Ich habe grad mit dir gelitten so ähnlich war meine Geburt auch (mein Sohn wurde mit der Saugglocke geholt...aber vorher alles ähnlich, z.B. auch Sternengucker). Ich habe immer gedacht, der Tag der Geburt war der Schönste, aber auch der Schlimmste in meinem Leben! Mir haben zwei Dinge heholfen: ich habe im KH meine Geburtsakte angefordert und mir alles nochmal in Ruhe durchgelesen und ich habe die Geburt mit einer Osteopathin "aufgearbeitet", dabei sind jede Menge Tränen geflossen, aber danach ging es mir besser! Lg Lucy


Biene88

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Ich würde dir auch empfehlen, die Akte anzufordern (kostet max. Porto) und mit medizinischem Personal (Frauenarzt, Hebamme?) oder alleine durchzugehen. Schon allein, weil ich wissen wollte, warum die PDA und andere Medikamente nicht funktioniert haben. Und du solltest deinem Partner sagen, dass dich das Thema zur Zeit zu sehr aufwühlt und du nicht darüber sprechen möchtest. Vielleicht möchtest du in ein paar Jahren (oder 10?) doch noch mal. Wer weiß wie sich alles so entwickelt. Aber momentan ist es für dich nicht drin und das sollte er akzeptieren. Und ich finde vor deinem Verlobten zu weinen absolut in Ordnung. Ihr wollt heiraten. Da gehört bedingungslose Unterstützung, die ich in deinem Bericht finde ich auch rausgelesen habe, dazu. Ich denke, du kannst dich da bei ihm fallen lassen. Ansonsten fand ich deinen Bericht ganz schön krass, ne leichte Geburt war das nicht! Mein erster Sohn war auch ein Sterngucker, das wusste nur keiner. Hab aber bei weitem nicht so viel erleiden müssen wie du. Hatte nen 2cm Schnitt und die Herztöne, waren zeitweise auch im Keller, sodass sie ihm dann immer Blut am Kopf abgenommen haben. Ich konnte dann irgendwann nicht mal mehr meine Beine in die Schienen legen, damit sie an den Kopf kommen. Das haben dann mein Mann und die Hebamme gemacht. Ich sollte mich auch immer hin und her und 4-Füßler und zurück. Ich dachte teilweise echt die wollen mich verarschen... Du warst wirklich sehr tapfer! Da ich meine erste Geburt nicht sehr schlimm fand, nur anstrengend, haben wir inzwischen auch einen zweiten Sohn und es wird definitiv noch eine Nr. 3 geben, vlt. auch Nr. 4. Allerdings würde ich gern die Schwangerschaften überspringen. Die sind bei mir immer ziemlicher Mist. Zum Glück nie Kh, aber schön ist was anderes. Ich finde deine Gefühle wirklich legitim. Jeder empfindet das anders. Wenn du sogar jetzt noch Schweißausbrüche und "Flashbacks" bekommst, finde ich das aber nicht ganz verarbeitet, vielleicht eher verdrängt? Vielleicht findest du ja doch noch (irgendwann) eine Person, mit der du dich über die Geburt/deine Gefühle austauschen kannst? Genieß weiter die Zeit mit deinem Sohn. Alles Gute.


emilie.d.

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Das war eine Horrorgeburt.Von dem Mist, den man bei einer Geburt erleben kann, hast Du einen ganzen Korb mitgenommen. Ich würde Dir empfehlen, Dir professionelle Hilfe zu holen. Ich hatte nach meiner ersten Geburt eine posttraumatische Belastungsstörung. Wenn ich das nicht gemacht hätte, würde mein zweiter Sohn jetzt nicht neben mir liegen. Und ich weiss nicht, ob unsere Beziehung das langfristig überlebt hätte. Es kommt halt ein bisschen darauf an, ob Du es allein integriert oder verarbeitet bekommst. Wenn nicht, kommen die Erinnerungen immer wieder hoch und verselbständigen sich mit der Zeit, werden noch bedrohlicher.Das letzte, was ich damals wollte, war darüber zu reden. Aber bei mir wurde es von allein nicht besser. Man vergisst nichts, aber irgendwann ist es nur noch eine Erinnerung, ohne dass eine Emotion mitkommt. Ich hatte auch ein Opiod per Tropf bekommen, mir wurde davon allerdings nicht schlecht. Ich bin weggedämmert wie Du. Als der Schmerz dann allerdings irgendwann in voller Härte wiederkam, das war unbeschreiblich schrecklich. Vor vier Jahren war ich schon am Heulen, wenn ich nur dran gedacht habe. Jetzt kann ich es hqlt aufschreiben, ohne dass ich dabei etwas fühle. Alles Gute!


emilie.d.

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Mit Dir ist nichts falsch und Du hast das toll gemacht! Die Klinik hat an mehreren Stellen Mist gebaut. Die PDA lag z.B. nicht richtig, warum ist der Anästhesist nicht so lang geblieben zu gucken, ob sie richti sitzt? Das Kältegefühl ist ganz normal, dass hat man aber auch, wenn sie schlecht liegt. Wenn sie Dir die PDA überdosieren, kannst Du überhaupt nicht kraftvoll mitpressen.


Ottilie2

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Also ich hab auch geschluckt. Klar geht es immer schlimmer, aber das war schon ne heftige Geburt, wie du es beschreibst. Meine 2. war auch nicht ohne und auch ich hatte danach einen Moment gebraucht um zu kapieren, dass es geschafft ist (aber weitaus kürzer als du). Wegen einer erneuten Geburt... jede ist anders, definitiv. Ich glaube nicht, dass du sowas nochmal erleben wirst. Vorher wüde ich mit dem KH darüber reden, was da schief lief usw.. Aber erst, wenn du einigermaßen damit im Reinen bist, wovon du augenscheinlich noch entfernt bist. Ich empfehle dir, dich erneut damit auseinander zu setzen, Geburtsbericht einsehen, Gespräche suchen. Mit der Angst im Nacken wäre die nächste Geburt sicher auch nicht so toll, die Angst sollte weniger sein. Du kannst stolz auf dich sein, du hast eine schwere Geburt gemeistert, ein Sternengucker, ohne wirksame PDA, ohne wirksame Schmerzmittel (kenne ich genau so wie du es beschreibst mit dem Wegdämmern - vollkommen sinnlos)!!!


FrauStorch

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Tut mir Leid dass du so eine traumatische Erfahrung machen musstest. Wenn ich das so lese wird mir auch ganz anders, vor allem weil soviel Hilflosigkeit bei den Schmerzen durchklingt. Ich würde dir auch empfehlen dir jemanden zu suchen, mit dem du das aufarbeiten kannst. Dich trifft keine Schuld und es ist schön zu lesen, dass du eine so gute Beziehung zu deinem Sohn hast.


chrpan

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Da hast du ganz schön was mitgemacht! In der Stadt, in der ich wohne, gibt es eine Gesprächsgruppe zum Aufarbeiten des Geburtserlebnisses. Wäre so etwas eine Hilfe? Und - lass dir Zeit, ich finde es normal, dass du dir jetzt keine Schwangerschaft vorstellen kannst. Mein 2. Kind habe ich fünf Jahre nach dem ersten bekommen, die Schwangerschaften und Geburten waren sehr verschieden. Alles Gute! Chris


Patchwork

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Liebe Nele, dein Geburtsbericht liest sich wirklich schrecklich und zugleich erinnert er mich an meine erste Geburt vor 13 Jahren. Es lief alles schief , was nur schief laufen konnte. Im nachherein weiß ich, dass das KH sehr viele Fehler machte und ich dadurch eine ebenso schlimme Erfahrung machen musste und auch heute noch schmerzvoll daran zurück denke . Ich will nicht auf meine Geschichte weiter eingehen. Dir aber Mut machen! Jede Geburt verläuft anders ! Ich habe mich für weitere Kinder entschieden und bin aktuell in der 38 SSW mit Krümel Nr. 5. Keines meiner nachfolgenden Geburten war so schlimm , wie die erste. 2 Kinder habe ich sogar im Geburtshaus zur Welt gebracht. Gib dir erst einmal eine Chance alles aufzuarbeiten. Osteopathie, psych. Betreuung , Gesprächskreise ...., nutze gebotene Möglchkeiten um nicht zu vergessen, aber um " abzuschalten und nach vorn zu blicken ". Du hast ein Wunder vollbracht , hast gekämpft und bist nun eine stolze, Liebende Mama. Du hast einen Mann an deiner Seite, der dich total lieb unterstützt hat, dir die ganze Zeit Beistand . Du musst nicht heute schon entscheiden , ob du ein weiteres Kind möchtest . Vielleicht wächst irgendwann das Gefühl, wo der Kinderwunsch stärker ist, wie die Angst vor der Geburt. Bleibe darin offen und hadere nicht. Genieße dein Glück, was du jetzt hast und alles andere wird sich zeigen . Alles Gute für Dich !!!


funkahobbes

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Liebe Neue! Erstmal möchte ich dich ganz fest drücken! Das, was du mit dieser Geburt geschafft hast (Sternengucker ohne wirksame PDA!), ist eine absolute Spitzenleistung gewesen, und du kannst auf dich und deinen Körper stolz sein! Es ist völlig normal, zwischen den Wehen erschöpft wegzudämmern - damit holt sich der Körper Kraft für die nächste Wehe. Ich musste auch im Kreißsaal turnen, Becken schaukeln, etc um den Kleinen ins Becken rutschen zu lassen, da er sich verkeilt hatte. Die Schmerzen waren so stark, dass ich schier keine Luft mehr bekam wenn ich wegen der Stärke der Wehe nicht richtig mitatmete. Ich kann vollkommen nachvollziehen, wie dir die starken Wehen den Boden unter den Füßen weggerissen haben und die Luft abgeschnürt haben! Bei mir schafften es zum Glück die Hebammen, ihn in Position zu bringen danach waren die Wehen erträglicher. Deshalb habe ich großen Respekt vor dir, dass du die Geburt mit diesen anhaltend starken Wehen bis zum Schluss gestemmt hast! Und auch deine Reaktion gleich nach der Geburt - nämlich erschöpft wegdämmern und nicht verliebt heulend dein Baby entgegennehmen - ist in meinen Augen vollkommen normal. Wie soll denn der Körper von volle Kanne Adrenalin auf jetzt sofort kuscheln umstellen? Das kommt erst durch das Kuscheln in den Tagen danach und das Stillen, bei dem das "Kuschel- und Bindungshormon" ausgeschüttet wird. Deshalb ist Bonding ja nicht nur die halbe Stunde nach der Geburt, sondern die ganzen Tage danach auch aktuell :) Diese Minuten nach der Geburt werden von den Medien in meinen Augen vollkommen verklärt dargestellt... Unterm Strich möchte ich nochmal hervorheben, wie stark deine Leistung war, diese Geburt durchzuziehen! Sei stolz auf dich, deinen Körper und deine kleine Familie, wie ihr diese Extremsituation gemeistert habt! Ich kann in deinem Bericht nichts an "Schwäche" oder "falscher Reaktion" erkennen. Du hast das super gemacht, angesichts dieser Stürme an Schmerzen, der Schlaflosigkeit und und und!


blubb12

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Das mit dem Delirium und dem Gekotze hatte ich bei der ersten Geburt auch. Ich hockte irgendwie in der Wanne, den Kopf in das Tuch gelegt, das von der Decke hing, war in den Wehenpausen immer weggetreten und einfach nur todmüde. Wir haben dann im GH abgebrochen und sind ins KH, wo ich auch eine PDA bekam. Im Gegensatz zu Dir hat sie bei mir aber zum Glück gewirkt, und ich konnte erstmal eine halbe Stunde schlafen. Gegen 18h fing die Pressphase an, 19h meinte die Hebamme "noch zwei Wehen dann ist das Kind da" und 20:55h war er nach 16h Dauerwehen geboren (waren dann doch etwas mehr als zwei Wehen). Zusätzlich habe ich noch 1,5l Blut verloren, hatte ein paar schicke Verletzungen und musste noch in Vollnarkose, weil die Plazenta nicht kam. Deshalb hat mich die Geburt ziemlich umgeboxt. Eine Woche lang habe ich gesagt, das mache ich nie wieder, und danach habe ich alles im Kopf durchgespielt und überlegt, was ich beim nächsten Mal anders machen würde. Schon allein deshalb wollte ich ein zweites Kind (abgesehen davon, dass ich sowieso vier möchte). Die zweite Geburt fast genau drei Jahre nach der ersten war super (3,5h richtige Wehen, GH, ohne PDA und sonstiges), da habe ich direkt danach gesagt "wenn ich wüsste, dass es beim nächsten Mal genauso läuft, mach ich das wieder". Mittlerweile habe ich drei Kinder. Das soll Dir etwas Mut machen, dass eine weitere Geburt viel viel besser laufen kann als die, die Du erleben musstest. Vielleicht lässt sich bei Dir noch klären, wieso die PDA so kontraproduktiv bei Dir war, dann kann man darauf bei der nächsten Geburt Rücksicht nehmen.


AnnTerman

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Du bist nicht die einzige, die schlechte Erfahrungen gemacht hat. Meine erste Schwangerschaft war eigentlich ein Traum, mir war nicht übel, mir tat nur ganz gegen Ende der Rücken weh, sonst nichts und hatte keine Probleme. Ich hatte zuvor einen Kaiserschnitt in der 39+4 Woche. Ich konnte mir einiges von der Krankenhausoberhebamme anhören, wie schlimm doch ein Kaiserschnitt sei etc. Was hab ich von meinem Kind und das Kind von mir, wenn ich nach der spontanen Geburt erst mal in der Augenklinik liegen muss, wegen starker Medis nicht stillen kann bzw. womöglich blind geworden bin? Man kann es auch mit der Begeisterung für Spontangeburten übertreiben. Der Kaiserschnitt selber war furchtbar: Ich bekam eine Spinalanästhesie, die aber nicht so richtig gewirkt hatte. Es hat höllisch wehgetan! Und bei einer Spinalen kann man noch nicht mal Narkosemittel nachspritzen... beim Zunähen hat man mich dann endlich einschlafen lassen. Im Krankenhaus waren die Schwestern eigentlich supernett. Meine Kleine schrie die ersten Wochen ständig und wie am Spieß - sie hatte Bauchweh, da sie es nicht vertrug, wenn ich Milch bzw. Milchprodukte zu mir nahm. Wir haben sie die erste Zeit nur herumgetragen und haben in Schichten geschlafen. Mein Mann ehauptet, mit Babys nichts anfangen zu können und außerdem seine Magisterarbeit schreiben zu müssen. Also sitze ich mit dem Kind quasi alleine da. Er kommt auch nicht auf die Idee, mal die Nachtschicht zu übernehmen, dass ich mal zum Schlafen komme. Das macht mich wahnsinnig! Wenn die Kleine sich benimmt, wie er es gerne hätte (anlächeln, spielen etc.), dann ist die Welt für ihn in Ordnung. Aber wehe, sie meckert mal, dann muss ich sie übernehmen, und wenn er mich dafür auf Arbeit anrufen muss! Im Moment fühle ich mich wie ein Zombie, die Nächte sind kurz, mein Kind fordert mich, mein Freund fordert mich und arbeiten muss ich auch noch 15 Stunden in der Woche.


DeinEngel

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Die Geburt meines ersten Sohnes war auch nicht gerade wie im Buch. Zum Schluss musste er (nach 24 stunden Wehen) mit der Saugglocke geholt werden, weil ich keine Kraft mehr zum Pressen hatte, bzw. er auch keine Kraft mehr hatte mitzutun. Ich habe die Hebamme und die Ärzte auch verflucht, sie haben meiner Meinung nach viel zu lange gewartet... Die Geburt meines 2. Kindes war dagegen sehr angenehm. Zwar hatte ich keine PDA, aber dennoch waren die Schmerzen erträglich und nach 3 Presswehen war der kleine da. Jetzt bin ich mit Baby Nummer 3 schwanger. Aber ich bin noch immer beim gleichen Gyn - er ist auch Oberarzt in diesem KH und drum werde ich dort 100% ernst genommen - das weiss ich.


feechka

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Die Geburt meines Sohnes war ähnlich schlimm...Ich kam auch an den Wehentropf und die Wehen, die dadurch entstehen sind, wohl wesentlich heftiger und unkontrollierbarer als normale Wehen. Ich hatte auch keine Kraft mehr und am Schluß, kurz bevor sie mich unters messer legen wollten, bekam ich Panik und habe deshlab nochmal alles Kraft zusammen genommen, gemeinsam mit der Saugglocke habe ich es dann geschafft.. War noch Monatelang geschockt und habe schlecht geträumt, konnte mir auch nicht vorstellen, jemals nochmal ein Kind zu bekommen. Mittlerweile ist er fast 5 und ich weiß, dass ich auf jeden Fall nochmal ein kind bekommen möchte. Es kann auch anders gehen und mit der Zeit kann man das alles auch verarbeiten habe zwar immer noch Angst vor einer Geburt aber nicht annähernd, so wie im ersten Jahr nach seinem Geburt.


Fredda4

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von NelchenMädchen

Also vor der Geburt hatte ich zehn Tage lang leichte Wehen, nachts auch oft im Abstand von 3-4 Minuten. Das war aufregend aber nicht schlimm. Zwei Tage nach Termin ist dann abends um 11 00 die Fruchtblase geplatzt, aber die Wehen waren immer noch leicht. Wir sind dann in aller Ruhe ins KH gefahren. Nachdem alle Personalien aufgenommen waren, mein Darm Dank Durchfall komplett leer war und die Herztöne gemessen waren, ging es plötzlich richtig heftig los. Da mein Muttermund noch kein bisschen geöffnet war, wollten Hebi und Ärztin mir gleich eine PDA geben, da ich das nie durchhalten würde. Mein Mann musste mehrmals richtig laut werden, um das zu verhindern. Ich bin ihm so dankbar, selbst wär ich nicht mehr zu solchen Heldentaten fähig gewesen. Ein wenig später war der Muttermund endlich geöffnet und ich konnte wieder etwas tun! Allerdings war ich da schon so erledigt, dass ich zwischen den Wehen, die nach wie vor alle 1-3 min kamen, immer wieder ohnmächtig wurde. Endlich pressen zu dürfen war eine richtige Erlösung. Und 5 Stunden später war der kleine Engel dann da. Dann hab ich noch eine Weheninfusion bekommen, weil die Plazenta nicht raus wollte. Von 16 Stunden Geburt habe ich 10 Stunden im Wasser verbracht, und entbunden hab ich auch im Wasser. Vier Stunden nach der Geburt war ich mit meinen beiden Männern wieder zu Hause und dann wurde erstmal ausgeruht.