Elternforum Geburtsberichte

Geburtsverletzung, Schließmuskelverletzung, Stuhlinkontinenz

Geburtsverletzung, Schließmuskelverletzung, Stuhlinkontinenz

mumof1

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Hallo liebe Muttis Ich habe im Sommer 2020 eine wunderbare Tochter entbunden. Leider musste die Saugglocke zum Einsatz kommen. Es wurde ein Dammschnitt vorgenommen, der dann noch bis zum Schließmuskel gerissen ist. Damals wurde die Verletzung des Schließmuskels nicht bemerkt und folglich nicht behandelt. Daher hat sich Narbengewebe gebildet, das die Funktion des Schließmuskels erheblich beeinträchtigt. Ich hatte nach der Entbindung wirklich enorme Probleme Stuhl zu halten, dachte aber immer das wird schon wieder wenn der Beckenboden wieder fit ist. Leider habe ich bis heute und sogar nach 6 Monaten Biofeedback-Therapie das Problem, dass ich sehr starke Probleme habe Stuhl zu halten. Wenn ich merke ich muss, dann muss auch sofort eine Toilette her. Luft kann ich auch kaum kontrollieren. Das alles hat mich natürlich schon in schreckliche Situationen gebracht und das alles belastet mich so so sehr. Ich würde mich so gerne mal mit jemandem austauschen, dem es ähnlich geht. Ich kenne nämlich leider niemanden der solche Folgen der Geburtsverletzung erlitten hat.


12Mami

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Antwort auf Beitrag von mumof1

Das tut mir wahnsinnig leid für dich, dass du immer noch Probleme hast! Ich kann mich etwas in dich reinversetzen. Ich hatte auch eine Saugglockengeburt und ein Dammriss 3 Grades, also Schließmuskel angerissen. Die ersten 3-4 Monate hatte ich auch extreme Probleme den Stuhl zu halten, lange ungewisse Ausflüge ohne zu wissen wo eine nächste Toilette ist, undenkbar für die Zeit. Aber nach und nach hat sie das gebessert und mittlerweile habe ich Gott sei Dank keine Probleme Kurz bevor ich im KH entlassen wurde hatte ich ein Aufklärungsgespräch mit der Frauenärztin. Sie meinte durch die Geburtsverletzung besteht die Möglichkeit einer dauerhaften Stuhlinkontinenz und wenn ich das Gefühle habe dass sich das nach einem Jahr nicht besser soll ich mich an einen Spezialisten wenden ggf. kann man es versuchen zu operieren. Leider weiß ich den Namen bzw den Fachbegriff nicht mehr aber ich denke du solltest dich umgehend an deinen Frauenarzt wenden, der kann dir weiterhelfen. Ich wünsch dir alles gute!


mumof1

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Antwort auf Beitrag von 12Mami

Danke für deine liebe Nachricht und dass du deine Erfahrungen mit mir teilst. Ich freue mich für dich, dass es dir wieder gut geht! Ich hoffe ich finde auch irgendwann zu einem normalen Leben zurück. Ja, ich war schon in einer Uniklinik zu Untersuchungen in der Proktologie. Einmal vor dem Biofeedback und einmal danach. Da wurden mir schon die restlichen Optionen aufgezeigt: Rekonstruktion des Schließmuskels (offenbar keine so hohe Erfolgsquote und für die Zeit der Heilung müsste ein künstlicher Darmausgang gelegt werden) oder Beckenbodenschrittmacher implantieren Da muss ich mir jetzt eben Gedanken machen. Auch wollten wir eigentlich immer ein zweites Kind aber mir wurde auch gesagt, dass die Beckenbodenbelastung einer erneuten Schwangerschaft in Kombination mit dem angeschlagenen Schließmuskel meine Beschwerden auf jeden Fall verschlimmern würden :( Das müssen wir jetzt auch nochmal überdenken. Momentan brauche ich einfach mal Austausch, weil mich das so belastet. Ich habe selber viel im Internet nach Müttern gesucht, die über solche Beschwerden berichten und leider nichts gefunden. Ich dachte dann mach ich mal den ersten Schritt. Vielleicht geht es anderen auch so und sie suchen verzweifelt nach Erfahrungsberichten oder Leidensgenossen.


Aenna92!

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Antwort auf Beitrag von 12Mami

Hallo, ich habe -wenn auch schwächer- ähnliche Probleme. Ich habe vor 3 Monaten unseren Sohn als Sterngucker (inklusive Dammschnitt und Saugglocke) entbunden. Der Schließmuskel ist intakt aber geschwächt. Ich kann bisher alles aufhalten, aber wenn ich muss,  dann muss ich auch zügig zur Toilette.  Nun habe ich vom Proktologen Krankengymnastik und Ernährungsunstellung als Therapie bekommen. Ich bin gerade 31, Sportlehrerin und wollte auch eigentlich noch ein 2. Kind. Nun bin ich total verzweifelt, ob es jemals wieder "normal" wird. Also auch so, dass ich Sport machen kann. Hat jemand damit Erfahrungen?  Danke im Voraus! 


Gustavina

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Antwort auf Beitrag von mumof1

Ich kann dir da nichts aus persönlicher Betroffenheit heraus raten, musste aber bei deinem Post daran denken, ob du schon den Euroschlüssel vom CBF Darmstadt kennst? Dein Arzt müsste dir eine entsprechende Bescheinigung schreiben, dass du akut darmkrank bist und die könntest du dahin schicken - für etwas über 20€ bekommst du dann einen Schlüssel, der dir bundesweit Zugang zu (Behinderten-)Toiletten an öffentlichen Orten gibt. Das löst dein Grundproblem nicht, das verstehe ich, aber vielleicht würde es dir den Alltag zumindest erleichtern, bis eine bessere Lösung gefunden wurde. Alles Gute dir!


mumof1

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Antwort auf Beitrag von Gustavina

Oh, das ist ja ein super Tipp! Vielen lieben Dank! Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Wie du sagst, das würde vielleicht zumindest etwas Entspannung in manchen Situationen im Alltag bringen. Wirklich Danke von tiefstem Herzen!!!


auf der Reise

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Antwort auf Beitrag von mumof1

Ich glaube, da gibt es nicht so viele Betroffene nach Geburtsverletzung... aber hier dürftest Du zumindest Leidensgenossen finden: https://inkontinenz-selbsthilfe.com/forum Ich drücke Dir aber ganz fest die Daumen, daß es für Dich wieder besser wird!!!


mumof1

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Antwort auf Beitrag von auf der Reise

Dankeschön Habe mich dort mal angemeldet. Da finde ich bestimmt Möglichkeiten zum Austausch. Vielen lieben Dank!


Wunder5

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Antwort auf Beitrag von mumof1

Hallo, leider kenne ich das auch. Nach meinem 4. Kind hatte ich auch erhebliche Probleme damit. Beckenboden Training hat mit der Zeit geholfen. Nach 2 Jahren hatte ich es soweit, dass keine peinlichen Situationen mehr vor kamen, wegen Luft. Bei Krankheit musste ich noch aufpassen, sonst ging es aber. Nun wurde ich 6 Jahre später überraschend mit dem 5. Kind schwanger. Ich wollte nicht, dass sich das noch mal wiederholt. Es gibt kaum was peinlicheres und es ist so unangenehm damit zu leben. Ich hab aus diesem Grund einen geplanten Kaiserschnitt bekommen. Viele sagen zwar, dass es nichts bringt, weil die Schwangerschaft den Beckenboden mehr belastet, aber ich kann das nicht bestätigen. Mein entscheidender Arzt im Krankenhaus hat mich zum Glück verstanden. Nach dem Kaiserschnitt hatte ich keine Probleme mit Inkontinenz, es gab keine Veränderungen zu vor der Schwangerschaft . Ich hab aber auch nach der Geburt sofort aufgepasst mit Belastung und Training, dass sich das nicht doch noch verschleppt. Der Kaiserschnitt war bei mir kein Spaziergang, ich hatte eine ungewollte Vollnarkose, Thrombose und lange Schmerzen. Ich möchte das nicht nochmal entscheiden müssen. Aber, ich bin froh nicht noch mal so Probleme mit Inkontinenz zu haben.