-Jule-
Hallo zusammen, ich war gestern beim Zahnarzt und der stellte Parodontose fest. Er hat auch die Zahntaschen gemessen, aber ich weiß die Tiefe nicht mehr. Jetzt habe ich für nächste Woche einen Termin zum Röntgen und dann will er mir den Antrag für die Krankenkasse mitgeben. Mein Mann hat mich jetzt total verunsichert. Er hatte schon 2 Parodontosebehandlungen im Laufe der Jahre und meint, dass es sich danach jeweils eher verschlimmert hätte. Das macht mir natürlich Sorgen und die Angst vor der eigentlichen Behandlung bzgl. Schmerzen. Wer von euch hat schon Erfahrung mit dieser Behandlung gemacht und kann mir berichten? Vielen Dank schonmal!
Ich habe gute Erfahrungen gemacht. Ich hatte die Behandlung im letzten Herbst, zur Nachsorge gehören ja mittlerweile auch drei professionelle Zahnreinigungen, die die gesetzliche Krankenversicherung bezahlt. Die Parodontitisbehandlung an sich war etwas unangenehm, vor allem die vielen Betäubungsspritzen, aber es war auszuhalten. Ein paar Tage lang war das Zahnfleisch sehr empfindlich, danach war alles wieder gut. Neulich hatte ich die zweite Kontrolle mit PZR und alles war tip-top in Ordnung. Es ist wichtig, nach der Behandlung immer auch die Zahnzwischenräume zu reinigen und zwar mit Interdentalbürstchen, Zahnseide hat bei mir z.B. leider nicht ausgereicht. Anfangs war es eine ziemliche Hantiererei, aber mittlerweile dauert es nur noch eine Minute. Ich benutze auch mehrere Größen, je nach Zwischenraum. Unter dem Strich kann ich die Behandlung empfehlen. Du musst dir vor Augen halten, dass eine unbehandelte Parodontitis langfristig zu Zahnverlust führt.
Ich hatte eine im Herbst und muss sagen, das war gar nicht so schlimm wie ich dachte. War auszuhalten.
Wie so eine Behandlung empfunden wird, ist ganz individuell. Findest du die klassische Zahnreinigung (sehr) unangenehm? Dann wird es sich anbieten, dass du dir ein Betäubung geben lässt. Dass muss nicht gleich eine Spritze sein. Es gibt auch Cremes. Findest du die normale Zahnreinigung ok? Viel anders fühlt sich die Parodntosebehandlung auch nicht an. Außer bei tiefen Taschen (6 mm aufwärts). Aber dann kann man auch einzelne Zähne betäuben. Parodontitis = Parodontose ist eine chronische Erkrankung. Man kann sie gut behandeln, aber nicht heilen. Ähnlich wie Diabetes. Die geplante Therapie ist die Basis. Wichtig ist, dass du danach dran bleibst. Heißt die nächsten sechs Wochen super gut Zähne putzen, damit alles schön heilt. Dann regelmäßig alle 3-6 Monate (je nach Schwere der Erkrankung) zum Zahnarzt und dort die Taschen kontrollieren lassen und entzündete Stellen nach reinigen lassen. Die Entzündungen flammen immer mal wieder auf, das ist normal und wird lebenslang so sein. Wenn man dran bleibt, kann alles stabil bleiben. Schludert man oder nimmt nur die von der Kasse gezahlten Behandlungen wahr, dann wird der Verlauf nur verlangsamt, der Kncohenrückgang schreitet aber immer weiter voran. Knochen geht zurück heißt: Zähne werden locker und müssen dann gezogen werden. Frag am besten genau nach, wie das Recallsystem bei deinem Zahnarzt organisiert ist, wenn da nichts kommt, geh für die Therapie zu einer anderen Praxis. Nur alle zwei Jahre, wenn es die Kasse zahlt, so ein bisschen reinigen, das bringt fast nichts. Wenn es irgendwie finanziell geht, dann investiere lieber jetzt die 150-600€ im Jahr für die Zwischentherapien. Wenn der Knochen erstmal weg ist und die ersten Zähne wackeln, wird es um ein Vielfaches teurer. Den Ersatz der kaputten Zähne zahlt die Krankenkasse nur zu maximal 30%.