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Brustkrebs- Aufmerksamkeit gesucht

Brustkrebs- Aufmerksamkeit gesucht

Irish83

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Eine sehr liebe Kollegin hat die Diagnose Brustkrebs bekommen und nun geht auch alles sehr schnell: OP und Chemotherapie, beginnend nächste Woche. Ich würde ihr gerne eine kleine Aufmerksamkeit vorbei bringen. Aber ich bin völlig überfragt, was passen könnte. Habt ihr Ideen für mich?


schneeziege08

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Antwort auf Beitrag von Irish83

Ehrlich gesagt, finde ich jede Art von "Geschenk" da merkwürdig und Besuche während der startenden Chemo sollten zunächst mal der Familie und sehr guten Freunden vorbehalten sein und immer nur nach Absprache erfolgen - eine Chemo ist generell kein Spaziergang und wenn sie noch gar nicht angefangen hat, weiß niemand, wie sie darauf reagiert. Seid ihr auch befreundet? Dann vielleicht eine Karte, dass du hoffst, dass sie sich bei dir meldet, wenn ihr danach ist - weil sie Unterstützung braucht, einfach mal reden will oder vielleicht einen kleinen Spaziergang machen möchte. Wenn es "nur" eine Kollegin ist würde ich eine Karte schreiben, dass du / ihr sie vermisst und an sie denkt in dieser schweren Zeit. Diese Diagnose mit der schnellen OP / Chemo ist so ein riesiger Schock und psychischer Ausnahmezustand. Dazu die evtl. massiven Nebenwirkungen. Wichtig ist glaube ich einfach, dass sie weiß, dass ihr Umfeld da ist und sich nicht aus Angst oder Unsicherheit bzgl. des Umgangs mit der Krankheit zurückzieht.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von schneeziege08

Keiner meiner Mitpatientinnen fand kleine Aufmerksamkeiten von Kollegen merkwürdig, das wurde immer sehr stolz auf Fotos rumgezeigt oder erzählt. Und ich war anderthalb Jahre im „System“ mit entsprechend vielen Kontakten.


KKM

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Eine liebe Kollegin und fast Freundin hatte auch diese Diagnose. Wenn ich in der Nähe war, habe ich Blumen bei ihren Eltern abgegeben (die wohnen im gleichen Haus). Extra nicht bei ihr geklingelt, sondern abgegeben jnd Grüße bestellt. Eine andere Kollegin hat zu Weihnachten einfach ein Päckchen geschickt. Meine Kollegin sagt, das habe ihr sehr geholfen, dass immer wieder jemand an sie gedacht hat.


Julia+Christopher

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Ich habe mich während meiner Behandlung sehr gefreut wenn sich jemand einfach mal so gemeldet hat. Mein Team hatte mir dann auch ein Päckchen und eine Karte geschickt. Der Gedanke hat mich sehr gefreut. Der Inhalt vom Päckchen wäre optimierungsfähig gewesen... aber der Gedanke zählt. - Schokolade und Kekse --- an sich total mein Ding, da wussten die Kollegen auch, aber während der Chemo konnte ich beides gar nicht essen - Bücher --- auch super Idee, aber bitte nicht Romane über Krebskranke - ich weiß nicht was es sonst noch war, aber es war alles etwas schwierig


ml1820

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Ich glaube, dass ist sehr von der Person abhängig und wie es ihr geht. Ich habe mich im Grunde über alles gefreut. Den Wein-Adventkalender habe ich zb erst nur aufgemacht und den Wein nach der Chemo getrunken. Nett waren auch Gutscheine, wo ich online was bestellen konnte, das war eine Abwechslung. Aber vor allem hat mich die Geste jeweils sehr gefreut. Ich finde also, du kannst da überhaupt nichts falsch machen.


Trini

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Bei mir wusste es beim ersten Mal nur der engste Kreis. Und ich wollte auch nur meine Ruhe haben. Hatte allerdings keine Chemo (sofort Mastektomie). Beim zweiten Mal konnte ich etwas offener damit umgehen. Da habe ich mich über Bücher und Naschi gefreut. Meine Kollegin hat mir einen selbst gebackenen und verzierten Kuchen in die Klinik gebracht. Viel Glück für deine Kollegin! Trini


Caot

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Ich gehe von mir aus. Ich würde kein „Mitleid“ wollen und auch keine „Aufmerksamkeit“. Eventuell bin ich da aber auch nicht so sentimental besetzt. Komisch fände ich es, wenn plötzlich alle ankämen. Das würde ich definitiv nicht wollen. Plötzliches Interesse weil doofe Diagnose. Ein Bekannter von mir, wir haben immer mal wieder Projekte zusammen, hat auch so eine Diagnose bekommen. Er hat mir eine SMS geschrieben. Ich hab einfach geschrieben, dass mir die Worte fehlen, ich an ihn denke und ihm alles Gute wünsche. Heute ist er „geheilt“. Ich frag ihn ab und an mal, was sein Krebs macht. Heute schätzen wir beide unsere „Beziehung“ und sind im Umgang mehr privater und nicht nur in der „Zeit ist Geld“-Manier unterwegs. Wir sind einfach „herzlicher“ unterwegs, nicht nur stur dienstlich, nehmen uns in den Arm und drücken nicht mehr nur nur die Hand. Wir nehmen uns menschliche Nähezeit!


Pebbie

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Mir waren bei meiner Erkrankung damals Mitleidsbekundungen unangenehm. Am "liebsten" die "Ich wünsche dir viel Kraft " Bekundungen meiner Schwiegermutter, die glaubte alles genau zu wissen was vor sich geht, weil ihre Schwester vor (damals) 20 Jahren ebenfalls Brustkrebs hatte. Ich habe mich noch am Tag der Diagnose an eine Bekannte gewand die Homöopathin ist. Sie brachte mir homöopathische Mittel vorbei am nächsten Morgen, am Nachmittag stand sie mit einem Strauß Blumen vor der Tür. Darüber habe ich mich gefreut.


ml1820

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Antwort auf Beitrag von Caot

Viel schlimmer als Mitleid und da-sein-wollen - was auch anstrengend sein kann, finde ich Leute, die überhaupt nicht mit dem Thema umgehen können und es komplett negieren. Also wenn ich zb sage, ich bin mit der Bestrahlung durch, dann kommt kompletter themenwechsel. Aber ich finde, wenn das Teil von meinem Leben ist, darf ich euch darüber sprechen. Es zeigt sich sehr schnell, wer wirklich da ist (so klingt das auch bei dir und deinem Kollegen), wer sich völlig ausklinkt und wer nur neugierig ist. Wobei ich sagen muss, mit Neugier kann ich grundsätzlich gut umgehen, weil mir das Reden beim Verarbeiten hilft. Ich genieße gerade Gespräche mit Leuten aus medizinischen Berufen im Freundeskreis, die finden das wirklich interessant und es ist ihnen nix zu grausig.


Irish83

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Ich danke euch für eure antworten und Einblicke. Wir sehen uns auch privat, sich nicht zu melden wäre sehr unpassend.


Thea1511

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Ich habe meiner Freundin ein kleines Paket gepackt- besonders gefreut hat sie sich über ein kleines Kissen, das man an den Autogurt kletten kann, damit der Port nicht am Gurt reibt und über die Mal-/ Bastel- Aktivitybücher für die Kinder. Sie war manchmal ganz froh, die Kleinen ohne Aufwand beschäftigen zu können. Ansonsten regelmäßig melden, Hilfe anbieten, nach Redebedarf fragen. Darüber hat sie sich gefreut, sagt sie.


Petra28

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Antwort auf Beitrag von Irish83

- Seabands - haben bei mir wunderbar gegen Übelkeit gewirkt, da denkt sie vielleicht noch nicht dran, dass sie das gebrauchen könnte, war bei mir immer ein Tipp an die Neuen - Sililevo Nagellack - verhindert das Brüchigwerden der Nägel (jedenfalls bei mir) - Müsliriegel für den schnellen Snack während der Chemotherapie (süß ist der Geschmack, der meist noch geht) - einen kleinen Thermobecher für Eiswürfel (für die Taxolphase, die Eiswürfel helfen dabei, den Mund intakt zu halten), würde ich vielleicht später schenken - eine ganz süße Idee fand ich folgendes: Kollegen einer Mitpatientin hatten ihr einen „Adventskalender“ geschenkt, statt 24 Türchen in Anzahl der Chemozyklen… - kleine Duschbadfläschen in verschiedenen Gerüchen, man muss während der Chemotherapie die Gerüche durchwechseln, sonst verknüpft man die mit der Chemotherapie und mag das nachher nicht mehr - bitte nichts in der Farbe Orange schenken, eine Chemo hat die Farbe von Aperol, die kann man dann nicht mehr sehen - biete ihr an, mit ihr Spazieren zu gehen, am besten im Wald, das hilft dem Immunsystem und es wird auf Dauer allein öde…


annika2008

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Antwort auf Beitrag von Petra28

Hallo Petra, darf ich fragen, was Seabands sind? Ich suche auch nach einer Aufmerksamkeit für eine Kollegin. Ich weiss, dass ihr von der Bestrahlung und auch Tabletten sehr schlecht/ übel ist