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Ab wann Kapitel-Bücher vorlesen?

Ab wann Kapitel-Bücher vorlesen?

Ich-bins

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Hallo, Unsere Maus (fast 4) liebt es, wenn wir ihr vorlesen. Wir haben jede Menge Bilderbücher (Geschichten, aber auch Junior-Sachbücher). Zum Abendritual gehört ein Bilderbuch fest dazu. Ab welchem Alter kann man denn ein "richtiges" Buch mit Kapiteln vorlesen? Die Kindern sollten dann ja in der Lage sein, den Inhalt schon beim ersten Hören aufzunehmen und (im Groben) zu behalten, sonst macht das nächste Kapitel ja keinen Sinn. Wann habt ihr damit angefangen?


Mitglied inaktiv

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Hi, kleine Kinder haben zwar ein bemerkenswert gutes Gedächtnis (zum Beispiel, wenn man bei bekannten Geschichten Teile weglässt, weil es schon Schlafenszeit ist und sonst zu spät wird), aber für eine längere aufeinander aufbauende Handlung finde ich es mit fast vier noch zu früh. Was aber gut geht, sind bekannte Charaktere, die verschiedene Abenteuer erleben, egal ob in einem Band oder in mehreren kurzen Büchern. Da kann man eigentlich auch schon früher anfangen, die ersten Geschichten dieser Art waren bei uns Bobo Siebenschläfer, aber dafür ist sie schon zu alt, das ist zu babyhaft. Habt ihr eine Bibliothek? Dann würde ich da mal gucken, was so angeboten wird, in der Kinderecke wird nach Altersgruppen sortiert.


DK-Ursel

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Generell stimme ich Hase zu und bin als Bibliothekarin für den Hinweis auf die Stadtbücherei auch dankbar. Letztendlich kommt es aufs Kind an. Aber eine Geschichte mit durchgehend denselben Protagonisten, aber ohne fortlaufende Handlung, bei der man nicht viel weglassen darf, bietet sich als Übergang eher an. Ich denke, die Oma-Frieder-Geschichten von Gudrun Mebs sind sowas. Oder eben die Bullerbübände von Lindgren. Es gibt spezielle Büchlein mit kindergartengeschichten., die uns allerdings weniger vom Hocker gerissen haben, auch die weißnäschenbände waren nicht so berauschend, aber die Geschmäcker , auch der Kinder, sind ja sehr verschieden. Und es gibt ja auch Bilderbücher mit sehr viel Text, ich denke gerade an pettersson, die würde ich auch noch vorziehen, da kann man neben dem Text auch noch viel schauen und dabei sprechen, das ist wichtig. Viel Spaß beim Vorlesen! Gruß Ursel, dk


Mitglied inaktiv

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An Bullerbü, die Krachmacherstraße oder Michel hatte ich auch gedacht, am ehesten noch an Lotta, weil die am Anfang der Geschichten drei Jahre alt ist. Aber ich wollte nicht schon wieder Astrid Lindgren vorschlagen, da gibt es sicher noch mehr. Stadtbücherei hatte ich vorgeschlagen, weil MSN da testen kann, was das Kind mag, ohne gleich evtl. Fehlkäufe zu tätigen. Bei uns gibt es auch eine große Lese- und Kuschelecke mit niedrigen Sitz- und Roölmöbeln, wo sich die Kinder selbst aussuchen können, was sie anspricht.


DK-Ursel

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Ich stimme Dir ja völlig zu!!! Bei uns haben früher die Buchhändler der Stadt die Leute zu uns geschickt, falls wir das gewünschte hatten, mußten sie es nicht erst zur Ansicht bestellen. der Kunde konnte es anschauen, ausleihen - und evtl. sich zum Kauf entschließen. Oder was ganz anderes finden --- und dann kaufen Und ja, solche Möbel und Kuschelcken gehören in ordentliche Kinderbüchereien, gerne auch ein (am besten noch diesbezügl. ausgebildeter) Kinderbibliothekar - der Studiengang war wie der zum Schulbibliothekar sogar 1 Semester länger!)


Mörchen17

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Unser Sohn wird in gut zwei Monaten fünf Jahre alt und er findet Vorlesen seit je her toll. Mit dem Vorlesen von "richtigen" Büchern, die aus mehreren Kapiteln bestehen, habe ich aber erst etwa seit seinem vierten Geburtstag angefangen. Das erste solche Buch war eine etwas vereinfachte Fassung vom "kleinen Wassermann" von Otfried Preußler ("Das große Buch vom kleinen Wassermann"), das hat gut funktioniert. Dann habe ich ihm Anfang des Jahres versuchsweise "Jim Knopf" vorgelesen, das gefiel ihm auch gut und er kam auch eigentlich gut mit, aber ich glaube, ich lese ihm das nochmal in etwa einem Jahr vor, dann wird er mehr davon haben. Aktuell lesen wir "Die kleine Hexe" von Otfried Preußler, das findet er gut, es ist zum Teil allerdings noch etwas schwierig für ihn zu verstehen (gestern war die Geschichte mit dem Schindelmacher, der alles Geld beim Kegeln verjuxt, dran, mit der Geschichte konnte er augenscheinlich nicht viel anfangen, aber die anderen Kapitel gingen gut, ich frage mich allerdings, ob er das Ende gut "verkraften" wird). Also, ich würde sagen, vor dem vierten Geburtstag ist es sicher noch zu früh für solche Bücher, ab dem vierten Geburtstag geht das aber allmählich los. Man kann es dann jedenfalls gut testen. Wenn man merkt, dass das Kind überfordert ist, legt man das Buch halt wieder beiseite und versucht es irgendwann später nochmal. Ein Buch, das so ein bisschen in der Mitte zwischen "Buch mit kurzer abgeschlossener Geschichte" und "Buch mit mehreren Kapiteln" steht, ist das Sandmännchen-Geschichtenbuch von Gina Ruck-Pauquet. Darin gibt es Geschichten vom kleinen Nachtwächter, vom kleinen Briefträger, vom kleinen Zauberer, vom kleinen Schornsteinfeger usw., immer mehrere mit demselben Protagonisten; die Geschichten sind kurz und übersichtlich und einfach total niedlich und so richtig "heile Welt". Ich habe es unserem Sohn etwa um seinen vierten Geburtstag herum vorgelesen und vor ein paar Monaten dann hat mein Mann es ihm nochmal vorgelesen, wir waren beide total begeistert von dem Buch und unser Sohnemann hat es sich gerne zweimal angehört :-) Unbedingte Empfehlung für Vierjährige! Die Kinder aus der Krachmacherstraße, die Bullerbü-Geschichten, Tomte Tummetott und andere Astrid-Lindgren-Geschichten (z.B. auch die mit dem wild gewordenen Stier, der dann von einem kleinen Jungen "gezähmt" wird, mir fällt der Name der Geschichte gerade nicht ein, aber es ist ein einfach wunderschön bebildertes Buch, so richtig passend für den Frühling und die Geschichte ist toll) sind auch schön für Kinder in dem Alter. Und "Pettersson und Findus" fand und findet bei unserem Sohn ebenfalls großen Anklang (da sind allerdings nicht alle Geschichten gleich gut, aber viele sind sehr nett).


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Mörchen17

Möhrchen, das fnde ich ja nett, daß Du das Sandmännchenbuch von Ruck-Pauquet erwähnst. Das hatten wir auch ... toll, daß es immer noch Verwendung findet, obwohl es ja manchmal ein bißchen altmodisch wirkt. Aber es hat seinen Charme und ich habe auch kurz daran gedacht... Ansonsten unterschreibe ich sehr bei Dir, alles was Du zu Wassermann und kleiner Hexe schreibst - die würde ich eben auch erst NACH dem Wassermann ansiedeln; und auch den Rest ... Ich habe mich gut wiedererkannt, obwohl wir doch ein paar Jährchen auseinander sein dürften, selbst wenn ich eine späte Mutter bin/war und somit trotzdem gut 10 Jahre hinter allen herhinke


Mörchen17

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Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ich musste auch 40 Jahre alt werden, bevor sich unser Sohn endlich einstellte, aber solange ich denken kann, habe ich mich schon darauf gefreut, irgendwann meinem Kind die ganzen schönen Kinderbücher, die ich von früher kenne, vorlesen zu dürfen. Ich warte auch schon sehnsüchtig darauf, dass er alt genug ist, um ihm "Ferien auf Saltkrokan" und "Rasmus, Pontus und der Schwertschlucker" vorlesen zu können, und die Bücher hat er gefälligst genauso lustig zu finden wie ich früher Ich finde es auch nicht schlimm, dass die Bücher schon älter sind. Die Geschichten sind immer noch nett. Das Sandmännchen-Buch von Ruck-Pauquet wurde mir in einer Kinderbuchhandlung empfohlen, ich kenne es nicht aus meiner Kindheit, es ist etwas altmodisch, wird aber heute noch verkauft und gelesen. Aber um etwas Aktuelleres zu empfehlen: Es gibt eine Bücherreihe über einen kleinen Siebenschläfer (nicht Bobo Siebenschläfer, sondern "Vom kleinen Siebenschläfer, der nicht einschlafen konnte", "Vom kleinen Siebenschläfer, der den ganzen Tag grummelig war" etc.), die sehr süße kleine Geschichten mit schönen Bildern umfasst, davon haben wir einige Bücher zuhause, die sind von der Aufmachung her auch moderner. In dieser Serie gibt es auch ein Gute-Nacht-Geschichten-Buch, das total nett ist. Da hat der kleine Siebenschläfer Übernachtungsbesuch von der kleinen Haselmaus, die aber bei ihm nicht einschlafen kann und nach einer Gute-Nacht-Geschichte verlangt, und der kleine Siebenschläfer macht sich auf den Weg, um eine solche zu finden, und erlebt lauter kleine. Abenteuer mit anderen Tieren im Wald, wirklich schön. Das ist auf jeden Fall auch etwas für Vierjährige, vielleicht schon für Jüngere (die kürzeren Siebenschläfer -Bücher haben wir schon deutlich vor dem 4. Geburtstag vorgelesen). Die einzelnen Geschichten stehen halt jede für sich, es gibt die Rahmenhandlung, aber die Geschichten bauen nicht aufeinander auf. Und dann habe ich gestern "verstörenderweise" (ich weiß gar nicht, wie das passieren konnte) das allererste Buch aus mehreren Kapiteln, das ich meinem Sohn vorgelesen habe, vergessen zu nennen: "Die Abenteuer der Tulle-Zwerge" von Paul Biegel. Das Buch habe ich schon deutlich vor dem 4. Geburtstag vorgelesen und vor einigen Monaten nochmal, manche Kapitel auf Wunsch meines Sohnemanns mehrfach, er und ich lieben das Buch total. Es geht da um ein Zwergenvolk, das auf der Heide lebt, die Hauptperson ist der jüngste Zwerg namens Klein Pier, der zwar der jüngste Zwerg ist, aber es mit viel Schläue, Mut und Kreativität immer wieder schafft, die Probleme, die sich ihm und den anderen so stellen, zu lösen. Es ist ein ganz, ganz tolles Buch über Freundschaft, Konfliktlösung, Umgang mit Tieren und der ganzen Natur etc. und so kindgerecht geschrieben, einfach schön. Das Buch möchte ich wirklich allen Eltern mit kleinen Kindern sehr ans Herz legen. Es sind auch sehr schöne Zeichnungen darin.


DK-Ursel

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Antwort auf Beitrag von Mörchen17

Da du Gute-Nacht-Geschichten erwähnst: ich finde das Ravensburger Buch der Gute-Nacht-Geschichten toll, das ist nicht so ein Billigbuch mit hingeschriebenen texten, sondern eine Sammlung alter und neuer Literatur, z.b. „Der kleine Häwelmann“, aber auch Gedichte von Krüss oder Mascha Kaleko „der Mann im Mond“ war eins der Lieblingsgedichte meiner Großen. Beim ersten mal schaute sie mich ganz überrascht an, als es endete: „und einer davon ist für dich“ - „für mich.“, fragte sie erstaunt. Und ab da haben wir dann aus den Träumen, die als Fäden im Baum hängen, einen ausgesucht, der für die Nacht galt: mal ein langer silberner, mal ein kurzer roter. Hat Spaß gemacht.) An dem Buch hat man wirklich lange Freude.


Jomol

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Unsere beiden sind mit drei Jahren Abstand zur Welt gekommen. Insofern hat die Kleine schon vor dem 2. Geburtstag Kapitelbücher vorgelesen bekommen (jedes Kind durfte sich ein Buch aussuchen, daraus wurde dann vorgelesen). Ab ungefähr drei hat sie schon ziemlich viel verstanden, da waren Madita, Michel, Die kleine Hexe, Das kleine Gespenst, Ronja und so die Richtung sehr beliebt. Mit fünfeinhalb war sie bei der Abenteuer-Reihe von Enid Blyton Feuer und Flamme. Sie hat sicher nicht jede Feinheit verstanden, aber den Sinn schon. Ich glaube, das muß man einfach probieren. Grüße, Jomol


Grisu!

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Antwort auf Beitrag von Ich-bins

Wir haben auf jeden Fall schon mit drei Jahren begonnen. Pippi Langstrumpf, Michel von Lönneberga, der kleine Wassermann, die kleine Hexe, Räuber Hotzenplotz, Pünkelchen, Glitzerkatze und Stinkmaus (bei den letzten beiden waren die Kapitel aber relativ eigenständig). Die kleine Dott müssten wir auch schon dann gelesen haben (war aber vielleicht ein bisschen grenzwertig). Wichtig war, das auch Bilder anzuschauen waren. Und ja, man kann es einfach ausprobieren. Wenn ein Buch nicht passt, dann merkt man das schon.