Ruto
Hallo, Die Babyzeit war extrem fordernd und anstrengend (physisch und psychisch), da es bei unserer Tochter Richtung Regulationsstörung ging. Aktuell ist sie rund 1,5 Jahre alt und langsam ist doch auch mein Wunsch geweckt, an ein Geschwisterchen für sie zu denken. Mein Mann hatte schon vor der Babyzeit Rückenprobleme, und es war sehr herausfordernd für uns, weil sie ständig getragen werden wollte. Er musste dazwischen auch mehrfach Physio machen. Entsprechend wenig begeistert ist er davon, direkt wieder an die Kinderplanung zu denken. Vom Gefühl her würde ich auch gern noch mindestens ein halbes Jahr warten bis wir wirklich anfangen. Aber natürlich hab auch ich meine Bedenken wie das funktionieren könnte, wenn wir da nochmal durch müssten (im Idealfall wäre unsere Tochter dann schon knapp 3 Jahre, wenn es dann überhaupt so klappen würde). Wie waren da eure Erfahrungen (nach Baby mit Regulationsstörung)? War das zweite ähnlich schwierig? Wenn ja, seid ihr entspannter rangegangen? Oder war das ein Grund für euch, beim Einzelkind zu bleiben? Bin auf eure Erfahrungen gespannt.
Mein erster Sohn war ein absolutes Schreibaby, schon im Krankenhaus während andere Babys friedlich nach der Geburt schliefen, schrie und schrie unser Kind. Ärzte meinten , er sein ein Tyrann , ich verwöhne ihn zu sehr , soll abstillen und Flasche geben ( tat ich aber nicht ) . Schlussendlich sah ich ne Reportage im TV über einen Osteopathen. Damals vor 19 Jahren war das noch Neuland. Mussten weit fahren , um zu diesen Kinderosteopathen zu gelangen . Unser Kind war damals ein 3/4 Jahr und immer noch nur am schreien. Hinlegen ging überhaupt nicht. Bei der Behandlung stellte der Osteopath einen verklemmten Halswirbel fest. Daher die Schmerzen, das Schreien. Nach der 1. Behandlung ging es ihm deutlich besser. Er kam selbständig von der Liege in die Sitzposition, ich habe geweint vor Freude. Trotzdem war es eine kräftezehrende Zeit. Als er 9 Monate war, wurde ich erneut ungeplant schwanger und ich hatte wahnsinnige Angst , dem nicht gerecht zu werden. Aber es war im Nachhinein das beste was uns passieren konnte. Dadurch wurde vieles wesentlich entspannter . Kein Kind gleicht dem anderen … und auch mit jedem weiteren wird man routinierter und entspannter. Ich bin gerade mit Nr 7 schwanger , man wächst mit seinen Aufgaben. Keines meiner folgenden Kinder war so ein anstrengendes Baby wie das erste , mein erster Gang kurz nach der Geburt, war aber immer der Osteopath. Für uns war es die richtige Entscheidung, die muss aber natürlich jeder für sich selbst treffen.
Respekt! Gut, dass du dich nicht hast einschüchtern lassen, sondern sich darauf eingelassen hast. Solche Geschichten motivieren mich, es wirklich nochmal zu probieren, sobald es sich richtig anfühlt. Danke fürs Teilen deiner Erfahrungen.
Ich habe leider keine Erfahrungen, aber uns geht es genauso (nur ohne due chronischen Rückenprobleme). Wie du weißt, ähneln sich unsere Tochter hinsichtlich ihres "Schwierigkeitsgrad" sehr ;) Ich habe aber in meinem Mandantenkreis Leidensgenossen gefunden. Und da war das zweite oder dritte Kind immer pflegeleichter. Aber du hast natürlich keine Garantie dafür. Andererseits ist man bei den üblichen Themen routinierter und entspannter, sodass ich glaube, dass man es gut gewuppt kriegt. Wir haben für uns übrigens beschlossen mind. bis zum 2. Geburtstag zu warten, evtl sogar bis zum 3. Geburtstag, um abschätzen zu können, wie schlimm die Autonomiephase noch wird ;) Wenn ihr es jetzt auch noch nicht wollt, versuche, es auf euch zukommen zu lassen. Jede Entscheidung wird richtig sein!
Ja, da hast du Recht, da haben sich unsere Beiträge oft genug gekreuzt ;) Genau, sofort würden wir es nicht darauf anlegen lassen. Aber der Wunsch kommt so nach und nach und ich denk mir auch, jedes zusätzliche halbe Jahr ist ein weiteres halbe Jahr Reife. Danke für die aufmunternden Worte