cymbeline
Hallo zusammen, ich möchte gerne für die Terminplanung in meiner Praxis (nicht "klassisch" ärztlich) eine Bürokraft einstellen auf 450 Euro Basis. Wir sind in einer eher ländlichen Gegend in Süddeutschland. Ich habe mit dem Thema leider noch gar keine Erfahrung und dachte an 13,00 Euro / Stunde. Die Bewerberinnen hatten bis jetzt auf meine Frage nach ihren Gehaltsvorstellungen gemeint, sie hätten keine eigene Idee, wirkten aber bei meinem Vorschlag glaube ich etwas enttäuscht (?) Im Kollegenkreis sind keine Minijobber angestellt, sondern Teil- und Vollzeitkräfte, hier liegt der Lohn so im Bereich 17-18 Euro als MFA (aber hier geht ja im Gegensatz zum Minijob noch einiges ab). Ich hoffe, ich habe das richtig im Kopf, dass auch wenn die Leute einen "Hauptjob" haben, trotzdem Brutto = Netto ist beim zusätzlichen Minijob. Wenn sich jemand in dem Bereich auskennt, würde mich sehr interessieren, welchen Stundenlohn ihr passend fändet. Liebe Grüße cymbeline
Ich bin pädagogische Fachkraft und habe schon viele Arbeitszeitmodelle gearbeitet! Ich nehme allerdings immer nur Stellen, bei denen ich den Bruttotariflohn pro Stunde bekomme - egal ob 450 Eurobasis oder nicht! Folglich würde ich bei Dir nicht anfangen wollen!
Du solltest schon den üblichen MFA-Lohn zahlen. Der Minijob wurde ja nicht "erfunden", damit die Arbeitgeber sparen. Trini
Bitte nicht falsch verstehen - ich will keinesfalls Lohndumping betreiben. Ich würde MFA Gehalt zahlen, auch wenn die Leute alle keine Ausbildung dafür haben, weder als MFA noch als Bürokauffrau. Aber wenn ich als AN 13 Euro brutto wie netto bekomme ist das doch im Verhältnis sogar mehr als wenn ich 17 Euro brutto bekomme, wo ich dann noch Abzüge für Steuer und Krankenversicherung etc. habe. Oder habe ich da einen Denkfehler?
Den Denkfehler. Aber zuerst, wenn es sich nicht um MFA-Tätigkeit handelt, darfst du natürlich auch entsprechend weniger zahlen (hier hatte ich nicht richtig gelesen). Aber, bei der Einstufung kommt NUR auf die Tätigkeit an, NICHT auf den Status des Jobs (Mini-, Midi- oder voll steuerpflichtig). Es zählt nur das Bruttogehalt. Die betroffene Person verzichtet ja mit Annahme eines solchen Jobs auf die Rentenpunkte. (Ist übrigens in vielen Berufen durchaus Usus - ein Teilzeit-Job für die Krankenversicherung und ein 450 €-Job dazu. An die Rente denkt man dann nicht.) Trini
Ich finde es trotzdem legitim, wenn ich den Tariflohn bekomme und nicht weniger - es hat ja wohl einen Grund, warum ich (evtl. sogar zusätzlich) einen 450€ Job annehme. Ausserdem wird ja davon in keine Rente eingezahlt.....vielleicht möchte ich mir dadurch eine kleine Privatrente ansparen? Wenn ich krank bin, bekomme ich in der Regel ja auch keine Lohnfortzahlung......ect. Meine Arbeitsleistung und mein Fachwissen soll ich ja auch dafür einbringen! Anders sieht es natürlich aus, wenn jemand ungelerntes diesen Job übernehmen soll, da könnten natürlich ein paar Euro weniger pro Stunde gezahlt werden, aber natürlich braucht diese Arbeitskraft dann entsprechend anlernen und einarbeiten.......und Du weißt dann vorher nicht, ob diese dann auch so arbeitet, wie jemand ders richtig gelernt hat.
Huhuu, ich hab auch schon auf Minijobbasis gearbeitet. In meinem Beruf möchte ich immer gleich bezahlt werden - egal ob Festanstellung 30°, 100° oder nur ein Minijob - mein Stundenlohn bleibt mein Stundenlohn ! Was meinst du, wieviele Kollegen/innen hier im Krankenhaus 70 - 80% arbeiten (mal davon abgesehen, dass es letztendlich mit den Überstunden fast einer Vollzeitstelle gleicht) ? Die haben alle noch einen Nebenjob ! In einer Praxis, im Pflegeheim, ambulanter Pflegedienst,... und da verdienen sie sozusagen "richtig gut", da ja bei Minijob wirklich das übrig bleibt, was man pro Stunde verdient. Also besser im Hauptjob % reduzieren und einen Minijob annehmen.... hier Gang und Gäbe, besonders bei Männern, denen der Verdienst in der Pflege zum Überleben eh zu knapp ist (mit Familie). Ich würde also bei dir auch nicht anfangen mit 13 Euro pro Stunde... immerhin hab ich beim Putzen im Minijob schon 13 - 15 Euro die Stunde bekommen... Lg, Lore
Also ehrlich, unsere Putzfee hat als Minijob immer mehr bekommen als die Babysitter, weil das eine anstrengere Arbeit ist. Ungelernte Telefondame finde ich mit 13 Euro im Vergleich zur MFA mit 17 Euro Stundenlohn jetzt nicht völlig unterbezahlt. Dass beim Minijob allerdings Urlaub und Krankheit mitbezahlt werden muß, ist klar. Der Vergleich mit dem Pflege-Nebenjob hinkt völlig, weil die Leute ja eine einschlägige Ausbildung haben. Grüße, Jomol
..für Eure Antworten. Mir hat das geholfen, einige Dinge klarer zu sehen. Selbstverständlich bezahle ich die Mitarbieterin auch wenn sie krank ist oder Urlaub hat oder sie kinderkrank Tage nimmt - ich denke das muss man ja auch . Ich weiß dass das viele AG nicht machen, aber das finde ich wiederum nicht in Ordnung. Sie ist ja angestellt und keine Honorarkraft. Der Praxis (also mir) fehlt natürlich dann Umsatz in der Zeit. Warum Putzen immer als "untere Vergleichsmöglichkeit" herangezogen wird ,weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich habe großen Respekt vor dieser körperlich anstrengenden Tätigkeit. Für das was ich anbiete braucht man keine Ausbildung, muss nicht mal mit MS Office umgehen können. Ich glaube da ist das Geld wirklich recht leicht verdient, zumal ja auch nicht ständig jemand anruft. Vielleicht haben sich deswegen auch sehr viele auf den Telefonjob gemeldet, aber nur eine einzige Person auf die ebenfalls ausgeschriebene Stelle als Reinigungskraft. Liebe Grüße
Ich hatte überlesen, dass du eine ungelernte Kraft suchst, sorry, mein Fehler ! Dann schaut es anders aus ! Der Mindestlohn in der Pflege sind knapp 12 Euro die Stunde - also wenn ich das dann wieder "vergleiche" mit deinem Verdienstangebot für eine ungelernte Hilfskraft, die körperlich nicht schwer arbeiten muss und eventuell nicht mal sehr flexibel beim Einspringen etc. sein muss - ja, dann passt es irgendwie doch mit deiner Gehaltsvorstellung. Ich bin tatsächlich von einer Fachkraft ausgegangen und der hätte ich den normalen Lohn bezahlt... Lg, Lore
Ich finde 13 € sehr wenig. Eine Küchenhilfe ohne Deutschkenntnisse bekommt schon 15 €. Du kannst ja mal schauen ob du für 13 € jemanden findest. Das Minijob Argument finde ich jedenfalls total daneben!
In anderen Ecken Deutschlands muss ein ausgebildeter Koch mit € 13 rumkrebsen. Trini PS: https://www.hotelcareer.de/jobs/rank-b%C3%BCttig-45618/koch-k%C3%B6chin-ab-13-00-std-2818633?rltr=mb
Das stimmt nicht. Die Küchenhilfe von der ich rede ist von München unerreichbar weit weg und auch von jeder anderen bayrischen Stadt mindestens 40km. Der Markt regelt das!
Ich hab mal unsere Pflegehilfkräfte gefragt, die bekommen alle höchstens knapp 12 Euro... Lg, Lore
Grafentraubach.
Ich bin nur Pflegeassistentin, bekommen aber über meinen Tarifvertrag knapp 17,50 die stund für 12€ würde ich nicht arbeiten
Und was bekommen dann die Fachkräfte mit dreijähriger Ausbildung ? Das kann irgendwie nicht passen, wenn ich meinen Lohn betrachte... dann würde ich als Helferin (oder was ist Pflege-Assistentin, was für eine Ausbildung ist das ?) genauso oder besser verdienen - das glaube ich nicht... hier schuften die Pflegehelfer alle für 11,80 die Stunde... Brutto... Lg, lore
Du müsstest bei Euch Angebot und Nachfrage ausloten. Hier bekämst Du für 13 Euro niemanden, aber das kann bei Euch ja schon anders sein, wenn es keine besseren Alternativen gibt. Vielen kommt es auch auf flexible Arbeitszeiten an. Da macht man dann auch mal Abstriche beim Lohn.
Ich finde, es ist schon ein Unterschied, ob jemand auf 450 Euro arbeitet oder Vollzeit bzw. Teilzeit. Auch 13 Euro Stundenlohn finde ich hier aufm Land völlig ok. Ich wundere mich sowieso immer, was die Leute alle hier so verdienen. Ich hätte in der Schule definitiv besser aufpassen sollen.
Wenn du eine reine Bürokraft suchst und keine MFA, finde ich 13 Euro im Minijob völlig in Ordnung. Das sind dann noch 8 Stunden die Woche, für 450 Euro im Bürobereich... das kommt wenn man das auf Vollzeit rauf rechnet doch hin. Wenn du für das Angebot niemanden findest, musst du entweder rauf gehen oder weitersuchen. Ich bekomme für meinen Nebenjob im Handel auf alle Fälle weniger (Mindestlohn plus anteilig Weihnachts- und Urlaubsgeld, das sind derzeit 10,03 Euro). In meiner Bürostelle (nach TV-L) hätte ich bei 8 Stunden auch nur knapp 500 Euro netto (in LSK IV), ein Berufsanfänger würde unter 450 Euro liegen. Das kann also so weit weg von einem realistischen Stundenlohn nicht sein. Heißt eben trotzdem nicht, dass man dafür wen findet (und der auch längerfristig bleibt). Viel Erfolg bei deiner Suche!
Ja danke.. Ich habe 2 Leute gefunden bei denen es glaube ich gut passt
Ja danke.. Ich habe 2 Leute gefunden bei denen es glaube ich gut passt
Wir haben hier eine ähnliche Konstellation. In unserer Praxis arbeitet eine ungelernte Kraft an der Rezeption (7h die Woche, 450 €). Sie bekommt eine Monatsfahrkarten dazu bezahlt (ca. 60 Euro), hinzu kommt wie bei allen anderen auch Urlaubs- und Weihnachtsgeld , Geburtstagsgeld meine ich auch. Sie möchte im Minijobverhältnis angestellt sein, da sie eine 70% Stelle anderweitig hat.
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