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Sprache hängen - HANG - gehangen

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Sprache hängen - HANG - gehangen

Novemberlotte

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"HANG" ist hier bei uns am Niederrhein/im Ruhrgebiet/im Münsterland das Präteritum zum Verb hängen. Ich verstehe absolut nicht woran das liegt, es heißt "hing"!!! Aber gefühlte 75% der Mitmenschen sagen "hang". Genauso falsch und beliebt: ich habe die Wäsche aufgehangen. Es heißt: aufgehängt. Kennt ihr auch Wörter, die häufig falsch verwendet werden?


Birte0504

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Mein Mann (aus Bayern) sagt "gefernseht". Und ganz grausam ist für mich auch sein "Schmeiß es nicht am Boden".


kaempferin

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Antwort auf Beitrag von Birte0504

"Schmeiß es nicht am Boden". Das finde ich ebenfalls ganz grausam. Und was ich ebenfalls grausam finde, ist "Sie/er ist AM Klo." Es heißt AUF dem Klo - oder noch eleganter - AUF der Toilette. Manche Präpositionen SIND einfach grausam - genau wie "Ich gehe NACH Aldi". Aber gut, Dialekte - auch wenn da manche Ausdrücke/Wörter und Sätze 100x grottenfalsch sind - sind nichts desto trotz Kulturgut. Und da "darf" dann auch mal - gesprochen(!) auch mal etwas falsch sein - solange man es nicht auch so (falsch) schreibt.


Novemberlotte

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Antwort auf Beitrag von kaempferin

1. " Erzähl mal die Tante, woranne bald komms." "Anne Kommunion." 2. "Wo bisse denn von?" "Von (Nachname)".


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von kaempferin

Fast gehe ich mit Dir konform, sehe das mit dem "Geschriebenen" etwas anders. Sprache wandelt sich, immer! Und nun kommt seit einigen Jahren eine Kommunikation hinzu, die zwischen gesprochen und geschrieben liegt und schon eigene Regeln aufbaut, die Sprache in den sozialen Medien. Sie ist nicht Fisch, sie ist nicht Fleisch und ist sehr starkem Wandel unterlegen. Dazu kommt dann noch die klassische Jugendsprache, die immer etwas in die "normale" Sprache weiter gibt. (klassische Jugendsprache, lol, ) Also wird nicht nur "sonderlich" gesprochen, sondern auch irgendwann so geschrieben. Und in den sozialen Medien ist diese geschriebene Wortsprache auch noch Ausdruck der Individualität und des eigenen Rhythmus. Dazu kommen noch die "Vorschläge" der Rechtschreibautomatik .


Mehtab

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Antwort auf Beitrag von Birte0504

Das, was dein Mann spricht, ist kein Bayerisch. So etwas habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gehört. Wir in Bayern sehen nicht, sondern schauen! Wir sagen aber auch nicht "gefernschaut"! Und wir schmeißen Dingen auf den Boden'!


Bianca82

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

Der Klassiker: "ich habe gewunken". Korrekt ist aber: "ich habe gewinkt".


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Bianca82

Klugscheißer modus Es gehen beide Formen Winken - habe gewinnt oder habe gewunken Www.verbformen.de


kaempferin

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"Es gehen beide Formen Winken - habe gewinnt oder habe gewunken." Auch das stimmt so. Und manchmal sind nun mal 2 Formen richtig und nicht bloß eine. Nicht bei allen Verben, aber bei einigen wenigen.


Mitglied inaktiv

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Ich habe es mitgebrungen Grausig


kaempferin

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"Ich habe es mitgebrungen." Das IST auch wirklich grausig. Und meine Tastatur "meckert" auch bei diesem (grottenfalschen!) Wort. Also ein klarer Beweis, dass es das auch nicht gibt und eben grottenfalsch ist.


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von kaempferin

Weißt was ich mit dem Kind die Zeitformen geübt habe. Kind ist ja bekanntlich sprachbehindert. Und dann lebt die Oma so ein falsches Wort vor. Zum Glück ist die nicht täglich da.


JuniMama-xx-xx-??

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

Es gibt gehängt und gehangen als Partizip. Es hängt davon ab, ob es die starke oder schwache Form ist.


JuniMama-xx-xx-??

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Antwort auf Beitrag von JuniMama-xx-xx-??

Ich habe die Wäsche aufgehängt. Die Wäsche hat stundenlang draußen gehangen. Für mich immer noch ungewohnt: Mach die Tür ran.


kaempferin

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Antwort auf Beitrag von JuniMama-xx-xx-??

"Ich habe die Wäsche aufgehängt. Die Wäsche hat stundenlang draußen gehangen." Genauso ist es.


kaempferin

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

"Gegenteil: Mach die Tür los." Das würde ich jetzt so verstehen, dass man die Türe aushängen soll - also aus den "Angeln heben".


Novemberlotte

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Antwort auf Beitrag von kaempferin

Nein, nein. Es bedeutet einfach: Öffnen.


kaempferin

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

"Es bedeutet einfach: Öffnen." Das habe ich - in diesem momentanen Zusammenhang - schon verstanden. Aber wenn jemand mich bitten würde "Mache die Türe los", würde ich denken "HÄÄÄ???"


Tini_79

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

Im Wald "Stöcker" sammeln, mit "Stöckern" spielen - ich weiß, dass es falsch ist, aber es ist total drin. Sonst höre ich hier oft eben (d/t) oder einzigste.


Novemberlotte

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Antwort auf Beitrag von Tini_79

Und ich merke erst jetzt, dass "Stöcker" falsch ist... Und sage es auch selbst.


Fleurdelys

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Ganz schlimm finde ich es, wenn jemand „frägt“..! Und statt gehangen sagen hier auch viele „gehongen“.


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

Hallo! Bei uns werden damit viele Faxen gemacht. Z.B.: "Mach doch mal den Ofen leiser." oder "Du musst da mal kratzen, das entjuckt so schön." Oder "Da ist Achim sein Auto." - "Nein, es heißt 'IHM sein Auto'!" Oder: "Wen is' das Etui da?" Noch schlimmer - dem Platt entlehnt: "Wer hört das?" (= Wem gehört das?) Mir persönlich macht es Probleme, gerade hier im Forum immer wieder die fehlenden Akkusativ- und manchmal sogar Dativendungen lesen zu müssen, z.B. vor kurzem, dass sich jemand "ein Wein" bestellt, wo es "einen Wein" heißen müsste. Genitiv verlange ich ja gar nicht. Das ist schon fast hohe Sprachkunst. "Stöcker" heißt es bei uns auch, und das hieß schon immer so. In Flensburg fand ich das hier besonders toll: "Soll ich dich noch eben umbringen?" (=nach Hause bringen) Oder: "Ich muss noch eben das Kind einlegen." (=ins Bett bringen). Wir hier "schläfern regelmäßig unser Kind ein". ;-) "Moin" ist ganz tricky: In Schleswig-Holstein habe ich es verschieden gebraucht gefunden. Nahe HH war morgens und vormittags "Moin" ok, ab Mittag schauten die Leute mich strafend an, wenn ich noch "Moin" sagte. Nach Norden hin, also in Flensburg, wurde gern immer "Moin!" gesagt. In Nordniedersachsen geht "Moin" auch den ganzen Tag, aber in größeren Firmen habe ich erlebt, dass mittags zwanghaft "Mahlzeit" oder kurz "Ma-zeit" gesagt werden musste. Da "Moin" eigentlich "guten Tag!" heißt (Moien dag), ist es theoretisch ja immer möglich, außer nachts, aber das weiß kaum jemand, und Sprache funktioniert ja so nicht. In Südniedersachsen schauen nachmittags manche Leute eher mitleidig als strafend, wenn ich versehentlich "Moin" nach Mittag sage. (Ich habe mich im Laufe der Umzüge angepasst und sage nicht mehr so viel "Moin!") Meine Tochter schaute mich letztens verständnislos an, als ich ihr sagte, sie möge "die Büx fix anziehen" (die Hose schnell anziehen), weil wir losmüssten. Auch Verdenglischungen werden hier gerne verwendet: "Give gas!" oder "I think, I spider." oder "I make myself out of the dust." Sprache ist so toll zum damit Rumspielen! :-) :-) :-) VG Sileick


JuniMama-xx-xx-??

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Antwort auf Beitrag von Schniesenase

I think, I spider... für den hab ich lange gebraucht Egg egg, what look I ...


BB0208

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

Hier sagen manche ".... Wäsche AUFGEHONGEN" DAS finde ich richtig schlimm!!!


User-1724012798

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

Guten Morgen, beruflich bedingt stört es mich immer, wenn jemand der einen Gas-Wasser-Heizungsinstallateur braucht, einen Klempner ruft bzw. wenn ich das hier so im Forum lese. FALSCH!!! Ein Klempner ist ein Spengler/Flaschen/Blechner und macht Dachrinnen, Metalldächer und sämtliche Metallteile an der Hausfassade (bitte gerne googeln, wers nicht glaubt, es ist deutschlandweit so:-)). Früher war es mal ein Beruf, der beides machte. Doch schon vor ein paar Jahrzehnten trennte sich der Beruf in Klempner=Dach und Sanitär/Heizung/Klima. VG, Jesse


kuddelmuddel

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

ich bekomme die Krise, wenn man jemanden/jemandem etwas lernt. NEIN, man lehrt etwas, und wenn man was gelehrt hat, dann hat der andere hoffentlich was gelernt LG


As

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

Ich habe ihn angeruft. Dann schrub ich ihm. Am Ende ging ich dann doch bei ihn hin. "Schrub" kenne ich nur aus diesem Forum. Nachdem ich anfangs dachte, es sei ein Tippfehler, glaube ich inzwischen, manche Leute reden so , denn ich las es dann wiederholt.


pflaumenbaum

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

In der Pfalz sagt man „ich hab gedenkt“ (statt gedacht) oder „heb das mal“ statt „halt das mal“. Ich find es lustig und schön, dass es in Deutschland so viele Dialekte gibt


Jomama

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

Also da hier schon die Flensburger Ecke erwähnt wurde: ich komme zwar ein paar Kilometer weiter südlicher her (mittleres S-H), aber meine Mutter stammt aus Süddänemark und es gab Verwandtschaft auch in Flensburg. Dort spricht man Petuh- Tanten- Deutsch. Es gibt "auffe Türen", "abbe Arme" und wer "Moin Moin" sagt, ist hier viel zu redselig (ein moin reicht, das kann man aber den gesamten Tag über sagen - obwohl: nicken reicht auch ). Bloß keine komplizierten Nebensätze, mit "dass" oder "damit" oder sowas. Sehr typisch sowas wie "Nu solln wir ma sehn und kriegn n Stück Kuchen".


Schniesenase

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Antwort auf Beitrag von Jomama

Genau! "Sollst (sprich [ßo-st]) du noch'n Stück Kuchen ham?" :-)


Feuerschweifin

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Antwort auf Beitrag von Novemberlotte

"erschreckt" vs. "erschrocken" "geniest" vs. "genossen"