Elternforum Rund ums Baby

Kirche ...

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Zero

Ich habe die erste Seite mal quer gelesen und frage mich, warum man, auch wenn man gläubig (sein will), jede Woche - bzw. in der Fastenzeit jeden Tag - in die Kirche tigert bzw. den Kreuzweg läuft - ok, letzteres kann ich vielleicht noch verstehen - wobei ich mir für diese Zeit bessere Aktivitäten vorstellen kann. Geht man in die Kirche, nur um zu zeigen, wie gläubig man ist? ... hmmm. Heißt es nicht, sogar in der Bibel, Gott ist überall? Bedeutet der Kirchengang, das Gott dort geballter ist? Klärt mich jemand auf? Warum man unbedingt in die Kirche tigern muß, nur um dort jemanden anzubeten, der vielleicht exestiert? Mag lästerlich (oh! ein neues Wort!) erscheinen - aber mit "Gott" habe ich es nicht so wirklich und mit der Kirche schon 3x nicht. Ich vermeide solche Häuser - zumindest wenn es um den Gottesdienst geht - da es mir, außer eine Menge Langeweile, nicht wirklich etwas bringt Warum also geht man in die Kirche? Um andere zu treffen? Um so zu tun, als wäre man gläubig (und führt trotzdem ein Leben voller Sünden)? Um "dabeizusein"? Um gläubig zuwirken? Falls jemand denkt, dies sei ein Angriff auf seine Glaubensart - weit gefehlt - ich verstehe nur nicht, wie man sich 1x die Woche zu Hauf in ein übergroßes Haus mit Spitzdach und Kreuz trifft, nur um Gebete zu zelebrieren um dann zu verkünden, wie gläubig man doch ist, aber sein Leben vollstopft mit Dingen, die von der Kirche als sündig bezeichnet wird - um dann wieder hinzugehen und zu beichten, was für schlimme und sündige Dinge man getan hat um seine Absolution zu bekommen (2 Vater unser, 3 Ave Maria ... was weiß ich). Nennt mich unwissend - aber ich finde es befremdlich ...


PaulaJo

Antwort auf Beitrag von Zero

Ich finde es befremdlicher Gläubige so darzustellen wie du es tust.


Anja+Calvin

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Zero

Antwort auf Beitrag von PaulaJo

Als was habe ich Gläubige dargestellt? Als Menschen, die so tun als ob und trotzdem nicht danach leben? Dann hast du meine Fragestellung und Ausführung nicht verstanden. In meiner Familie gibt es durchaus Menschen, die festgläubig sind - aber nicht unbedingt dafür in die Kirche gehen. Wieder andere, die der Meinung sind, dass sie an Gott glauben- als z.B. Ehebruch nicht als Sünde sehen. ICH persönlich kann mit Gott und der Kirche nicht viel Anfangen. Oder besser gesagt mit Gott in der Kirche.


PaulaJo

Antwort auf Beitrag von Zero

Ich habe ich sehr wohl verstanden, und wie man sieht einige andere auch. Der Ton macht die Musik...


Patti1977

Antwort auf Beitrag von Zero

Glaube ist im Herzen und Handeln den anderen gegenüber aber nicht in einem Gebäude. Meine Einstellung zu Religion. Eine Gemeinde ist gut und für viele wichtig aber vieles ist nur noch zeigen. Und das ist widerlich. Denn genau solche zeigegläubige hat Jesus verachtet.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Zero

Ich gehe ab und an in die Kirche, weil mir die Stunde Ruhe gut tut ;-) Auch so zünde ich hin und wieder eine Kerze an. Mit der Institution Kirche habe ich es auch nicht so, und als Naturwissenschaftlerin glaube ich natürlich nicht an alles, was in der Bibel steht. Trotzdem finde ich es gut, dass es etwas gibt, in was Menschen in Not und auch in guten Zeiten Zuflucht und Seelenhilfe finden. Auch ich bete, wenn ich ein großes Problem habe, weil ich mich dann etwas gertröstet und unterstützt glaube. Es ist doch in Ordnung, wenn die Menschen zu Hauf in die Kirche rennen. Ich verstehe z.B. nicht, wie man zu Hauf einen Marathon läuft, zu Hauf zur Love Parade ging, etc., etc,...


Kater Keks

Antwort auf Beitrag von Zero

Ich denke auch, man kann - wenn man wirklich gläubig ist - auch gut ohne Kirche leben......denn Gott ist überall, nicht umsonst gibt es viele, die der Kirche abschwören, ohne den Glauben an Gott zu verlieren. Ich denke, es gibt Menschen die rennen zu solchen Tagen nur in die Kirche um zu zeigen: ich gehöre dazu und will Teil von euch sein. Oder so zu tun als ob. Und dann gibt es noch die Menschen, die das einfach schon immer so machen, weil sie es von Kind an so beigebracht bekommen haben. Ich denke, die wenigstens machen das wirklich aus Überzeugung. Wobei ich das jetzt auf den christlichen Glauben münze.......


KH

Antwort auf Beitrag von Kater Keks

als in früheren Jahren/Jahrzehnten. Damit meine ich jetzt die, die regelmäßig in die Kirche gehen. Und ich meine nicht die U-Boot-Christen,die zu Weihnachten, Ostern (?), Beerdigungen, Hochzeiten und sonstigen Familienfesten dort auftauchen. Glauben an Gott? Hört sich sehr abstrakt an. Für mich wird Gott (auch) in der Kirche erleb- und erfahrbar. Wie soll ich einen Glauben an Gott außerhalb der Kirche und der Gemeinschaft von Gläubigen leben? Das ist ja gerade unser christlicher Glaube: Gemeinschaft mit Jesus. Wie will ich die ohne Kirche erleben?


magistra

Antwort auf Beitrag von Zero

So wirklich wertfrei ist deine Frage ja nun nicht, aber ich versuche mal zu antworten: Zum einen bemühe ich mich wirklich, im Alltag ein möglichst gottgefälliges Leben zu führen, d.h. ich bemühe mich, die Ressourcen der Schöpfung nicht übermäßig zu strapazieren, ich bemühe mich, meinen Nächsten zu lieben, wenig zu lästern... Der Gottesdienstbesuch gibt mir tatsächlich Kraft und Elan für den Alltag der Woche, die darauf folgt. Nein, ich schaffe es nicht jede Woche, aber ich versuche es wirklich. Ja, ich treffe dort Leute, die ich mag, und die im Bezug auf Religion eine ähnliche Einstellung haben, aber die meisten in meinem Freundeskreis sind keine Christen und akzeptieren mein Christentum einfach als "mein" Ding. Ich mag den Ablauf, ich mag die Lieder. Ich lerne dazu in der Predigt. Alles in allem gibt es wahrscheinlich sinnlosere Dinge, den Sonntag zu verbringen. Und noch zu deiner anderen Frage: Der Kirchgang bedeutet nicht, ein besserer Christ zu sein. Ich bin evangelisch und gerade Martin Luther sieht ja den persönlichen, auf der Bibel basierenden, eben nicht von der Lehrmeinung abhängenden Glauben als das Entscheidende an. Aber: Gerade wenn es mir nicht so gut geht und ich gestresst bin, ist die Andacht im stillen Kämmerchen und / oder in der Natur eben nicht so einfach. Da werde ich gerne durch die Liturgie, die Lieder... geleitet. Wie gesagt, mir persönlich gibt es Kraft und Sinn für meinen Alltag. Dass dir die Kirche und die Gottesdienste nichts bringen, ist ja eben darin bedingt, dass du hier keinen Sinn siehst, aber vielleicht erkennst du nun, warum andere - in diesem Falle ich :-) - durchaus einen Sinn im Kirchgang sehen.


merrie85

Antwort auf Beitrag von magistra

Das hast du gut geschrieben, ich sehe es genauso.


stella_die_erste

Antwort auf Beitrag von magistra

Wenn Du Dein Christ-Sein auch tatsächlich so lebst, wie Du es beschreibst: Respekt. So soll es sein. 10 Gebote beachten, alles fein. Leider kenne ich ich ausnahmslos fanatische Kirchgänger, die genau das Gegenteil leben (einige davon sind im Kirchenvorstand): sie lästern, gehen fremd und scheren sich einen Dreck um den Nächsten, die Umwelt oder die Tierwelt. Sie schaufeln Berge an Fleisch aus Massentierhaltung, trennen ihren Müll nicht, lassen das Wasser laufen, kaufen ihre Ostereier von gequälten Legehennen beim Discounter, ihre Kleidung und Schuhe bei Primark, H&M und KIK, neiden dem Nachbar sein neues Auto und lassen sich über die "geschminkte Tussi" von nebenan aus. Sie flirten über Whatsapp mit dem Kollegen oder vögeln die Neue aus der Buchhaltung, während die Ehefrau daheim mit den 3 Kindern das Nachtgebet spricht. So sieht die unverblendete Realität aus. Mit solchen, sich selbst belügenden Kreaturen, deren Charakter irgendwo ganz unten angesiedelt ist, würde ich nicht in einem Gotteshaus sitzen und das Vaterunser runterbeten wollen. Da hätte ich direkt Angst, dass mich der Zorn Gottes noch vorort trifft und ich von einer Statue der heiligen Maria erschlagen werde. Aber jeder Jeck ist anders :-) Meine Theorie ist ja eher, dass das ganze Kirche-Glaubens-Gedöns dem Normalbürger irgendwie ein ruhiges Gewissen verschafft. Dazu kommt die (für mich unverständliche) Angst, von den Mitmenschen nicht akzeptiert zu werden, wenn man sich nicht der Mehrheit anpasst und irgendwie "gläubig" ist. Entweder, weil der Pseudochrist weiß, wie beschissen und egoistisch er sich tatsächlich aufführt und die göttliche Absolution braucht oder weil er einfach nur dumm und ein Lemming ist und alles glaubt, was man ihm erzählt. Vermutlich haben solche Leute auch Angst vor der Hölle oder sind sonst irgendwie abergläubisch. Wenn Du, magistra, also tatsächlich eine der wenigen guten, redlichen und von jeglichen Sünden freien Christinnen bist, dann bist Du vermutlich ganz allein damit. Cool. Aber: Du hast Dir Dein Plätzchen im Himmel irgendwann echt verdient und keiner geht Dir dort auf den Keks. Amen. Wenn ICH in mich gehen und meine Ruhe haben will, wirkt ein Spaziergang in der Natur oder ein Wochenende in den Bergen übrigens Wunder. Dazu brauche ich keine Kirche, keinen Glauben, keine Gottesdiener und erst Recht nicht ihre Lieder und das alberne Gepredige irgendwelcher Märchen von Anno Dazumal.


merrie85

Antwort auf Beitrag von Zero

Wenn du niemanden angreifen und seinen Glauben verunglimpfen willst, solltest du vielleicht an deiner Art zu formulieren arbeiten. Dein Bild des Glaubens ist wahrlich nicht das, worum es geht. Es geht nicht darum, der perfekte Christenmensch zu werden - dafür ist Jesus bereits am Kreuz gestorben, weshalb wir ja dieses Wochenende Ostern feiern. Es geht darum, sich zu bemühen und durch den Glauben Kraft fürs Leben zu schöpfen. Die Kirchengemeinde ist dabei hilfreich, weil man eben Gleichgesinnte um sich hat (die "Echtheit" des Glaubens einzelner Personen maße ich mir nicht an zu beurteilen). Meist beschränkt sich der Kontakt zu diesen Personen ja auch nicht nur auf den Sonntag, sondern man hat im Gemeindeleben auch andere Berührungspunkte. Und nein, in der Kirche ist Gott sicher nicht präsenter als in meinem Herzen. Und doch kann man sich dort anders darauf konzentrieren.


Zero

Antwort auf Beitrag von merrie85

Nein, angreifen wollte ich niemanden - verstehen. Ich bin, was das Thema Kirche angeht, ziemlich - festgefahren ... ist der falsche Ausdruck ... Ich bin in einer Familie aufgewachsen, wo das Thema Kirche und Gott nicht wirklich großgeschrieben wurde. Klar, es gab Taufen, den Konfirmantenunterricht und die Konfirmation, Hochzeiten in der Kirche - aber so wirklich mit Glaube hat das m.E. nichts zu tun - sondern eher damit, weil man das halt so macht - so wurde es mir vermittelt.


knuddel-maus

Antwort auf Beitrag von Zero

Du wolltest niemanden angreifen, aber du hast es getan! Du bist festgefahren, dein Problem. Allerdings wäre es vielleicht erwachsen, wenn du mal über deinen Horizont blickst! Und das ganze wertfrei betrachtest! Woher weist du das soviele das machen, weil man es macht?? Ich für meinen Teil bin gläubig, gehe gern in die Kirche, nicht um gesehen zu werden, sondern für mich!!


Zero

Antwort auf Beitrag von knuddel-maus

Du fühlst dich angegriffen - ich habe nicht angegriffen - mich vielleicht unglücklich ausgedrückt. Wie ich schon schrieb - festgefahren ist der falsche Ausdruck! Und wie ich auch geschrieben habe, ist es die Vorstellung, die mir beigebracht wurde - lesen --> verstehen! Mein Horizont ist weiter, als manch ein anderer und über meinen Tellerrand blicke ich oft genug.


PaulaJo

Antwort auf Beitrag von Zero

Wenn dein Horizont so weit ist frage ich mich warum du dich so abfällig ausdrückst.


KH

Antwort auf Beitrag von PaulaJo

aber vielleicht weil ich schon Schlimmeres gehört habe. Vielleicht klingt es aber auch so "abfällig", weil der Finger auf Wunden gelegt wird: - Wie ist das nun mit der Beichte? Ich begehe eine schlimme Sünde, beichte, bekomme zur Buße ein "Vater unser" und ein "Gegrüßet seist du Maria", gehe raus und tue das gleiche wieder? Hm. - Vielleicht empfinde ich die Fragen nicht als abfällig, weil sie sich mir trotz Kirchgang auch stellen? Schauen wir doch einmal ernsthaft in unsere achso christlichen Gemeinden und Gemeinschaften: wie steht es denn um die christliche Nächstenliebe tatsächlich? Was würde Jesus wirklich zu uns sagen und unserem Lebensstil, unserem Glauben? Wer von euch ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein. Wie oft bin ich nur allzu bereit, mit Steinen zu werfen?


PaulaJo

Antwort auf Beitrag von KH

Du willst mir mein Empfinden und meine Gedanken absprechen?


KH

Antwort auf Beitrag von PaulaJo

ud ich will auch keinen Streit. Ich wundere mich nur über die unterschiedlichen Wahrnehmungen: es habe mehrere das Ausgangspost als abfällig beurteilt, aber sich nicht die Mühe gemacht darauf mit ihrer Sicht zu antworten (oder deshalb?). Man sieht wieder einmal mehr, dass man aus einem Satz ganz unterschiedliches herauslesen kann, je nach Vorerfahrung und persönlicher Einstellung.


wolke76

Antwort auf Beitrag von knuddel-maus

Angreifend finde ich das AP nur cht. Eher unwissend, dafür interessiert. Sie verurteilt nicht sondern hinterfragt Glauben allgemein und Kirche im Besonderen. Sie sagt selbst, sie ist da irgendwie festgefahren, möchte aus dieser "Starre" aber raus und will mehr erfahren. Was ist daran denn verwerflich? Im Gegenteil, ich finde es eher bemerkenswert und so was ist mir viel lieber als diejenigen, die alles als gegeben hinnehmen. Sie WILL doch übern Horizont, wie du schreibst, hinausblicken. Verstehen das manche nicht oder wollen sie es nicht verstehen? Wer hier festgefahren ist, bleibt noch offen. Ich denke, die AP ist es eher nicht.


KH

Antwort auf Beitrag von Zero

"frage mich, warum man, auch wenn man gläubig (sein will), jede Woche - bzw. in der Fastenzeit jeden Tag - in die Kirche tigert bzw. den Kreuzweg läuft " In der Kirche kann ich meinem Herrn Jesus begegnen, er "spricht" dort zu mir. Im Hören auf Gottes Wort (= Heilige Schrift, Gebete) kann ich IHM begegnen. "Geht man in die Kirche, nur um zu zeigen, wie gläubig man ist?" Wenn MAN in die Kirche geht, weil man das so tut, ja. Aber über den Glauben urteilt einzig und allein Gott selber. Ich gehe in die Kirche, weil ich das Bedürfnis dazu habe (siehe oben). Wenn man einen Freund hat, dann will man den ja auch oft sehen. Allzuoft wird aber der sonn- und festtägliche Kirchgang nur zu einem Schaulaufen.. "Heißt es nicht, sogar in der Bibel, Gott ist überall?" Ja, ich kann ihm überall begegnen, meine liebeste "Kirche" ist mein Auto, da kann ich - wenn ich alleine bin - beten. "Bedeutet der Kirchengang, das Gott dort geballter ist?" Er ist - zumindest meistens - anders erfahrbar. Die Liturgie, die Gemeinschaft der Gläubigen kann - muss aber nicht, Gott "erfahrbar" machen. "Klärt mich jemand auf? Warum man unbedingt in die Kirche tigern muß, nur um dort jemanden anzubeten, der vielleicht exestiert?" Vielleicht? Nun ja, die Grundvoraussetzung des Kirchgangs ist nun mal, dass ich an die Existenz eines liebenden Gottes glaube. "Mag lästerlich (oh! ein neues Wort!) erscheinen - aber mit "Gott" habe ich es nicht so wirklich und mit der Kirche schon 3x nicht. Ich vermeide solche Häuser - zumindest wenn es um den Gottesdienst geht - da es mir, außer eine Menge Langeweile, nicht wirklich etwas bringt" Ob man etwas als langweilig empfindet oder nicht, ist persönliche Einstellungssache und hat noch nichts mit "lästerlich" zu tun. Du bist auf alle Fälle ehrlich. Glaube ist auch ein Geschenk. "Warum also geht man in die Kirche? Um andere zu treffen? Um so zu tun, als wäre man gläubig (und führt trotzdem ein Leben voller Sünden)? Um "dabeizusein"? Um gläubig zuwirken?" Dass ich immer wieder schwach werde und sündige, hat nichts mit meinem Glauben an sich zu tun. Noch einmal den Vergleich mit einer Freundschaft: die lebt vom Kontakt. Wenn man länger keinen Kontakt (wie auch immer der aussieht) mehr hat, dann schläft die Freundschaft ein. "Falls jemand denkt, dies sei ein Angriff auf seine Glaubensart - weit gefehlt - ich verstehe nur nicht," Steht schon in der Bibel (1 Kor 1,18ff): ...die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weiheit. Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit...Das ist letztlich ein Geheimnis des Glauben, das man nur verstehen kann, wenn man sich darauf einlässt. Ich hingegen verstehe nicht, wie man ein Leben ohne Jesus (und den Glauben an ihhn und seine Liebe) führen "aber sein Leben vollstopft mit Dingen, die von der Kirche als sündig bezeichnet wird - um dann wieder hinzugehen und zu beichten, was für schlimme und sündige Dinge man getan hat um seine Absolution zu bekommen (2 Vater unser, 3 Ave Maria ... was weiß ich)." In der Tat ein Problem, nenn es Erbsünde, nenn es Schwachheit. Wenn du aber einmal die befreiende Kraft der Beichte erfahren hast, wird es vielleicht leichter, von schlechten Dingen zu lassen. Durch meinen Glauben werde ich ja nicht automatisch heilig, sondern muss immer wieder darum ringen, Gottes Willen a) zu erkennen und b) zu erfüllen. Wieder die Grundvoraussetzung des Glaubens. Mit den Augen eines Außenstehenden nicht zu verstehen. Aber vielleicht hilft auch hier wieder ein Vergleich mit der Liebe/Beziehung zwischen zwei Menschen: "Was findet die/der ausgerechnet an dem/der"?" Wenn man alles eindeutig und zweifelsfrei erklären könnte, dann wäre es ja kein "Glaube" mehr. Glauben ist ein Wagnis. Und nein, ich weiß nicht, ob ich mit meinem Glauben "Recht habe", auch ich kämpfe mit Zweifeln. Aber dann kann ich mich nur in die barmherzigen HÄnde Gottes fallen lassen. Irgendwann sehe ich dann auch wieder die kleinen Zeichen seiner Gegenwart. "Nennt mich unwissend - aber ich finde es befremdlich ..." Vielleicht ist das genau das Problem unserer Zeit: das die Menschen so viel wissen (oder zu wissen scheinen.) und keinen Sinn mehr haben für das Mysterium. Gott brauchen wir nicht mehr, wir können uns die Welt erklären, wir sind selber Gott mit all den Möglichkeiten, die der Mensch hat.


Zero

Antwort auf Beitrag von KH

für deine Ausführliche Antwort! Gläubiger bin ich dadurch zwar nicht, aber es ist für mich verständlicher. Wie ich weiter oeben schon schrieb - ich habe in meiner Familie Personen, die gläubig sind (und mich, sowie meinen Mann incl. Kind regelmäßig in ihre Gebete einschließen), aber so wirklich habe ich nie verstanden, was sie darin als Erfüllung sehen. Zumindest habe ich jetzt eine Antwort, die mich zufriedenstellt.


Kolkrabe

Antwort auf Beitrag von Zero

auch ich differenziere für mich Kirche und Glaube. Kirche ist für mich Gemeinschaft, Darstellung des Glaubens, Ritualisierung des Glaubens. Glaube ist für mich mittlerweile das, was ich lebe. Ich bin "zwangskatholisch", d.h. meine Eltern lebten damals in ärmlichen Verhältnissen, und Zuwenung in Form von Lebensmitteln bekamen wir nur, weil meine Eltern zustimmten dass wir Kinder katholisch wurden. Ich habe also von der Taufe bis zur Firmung alles durch. Dann haderte ich. Hatte ich nicht durch die Kirche gelernt dass ich nur inbrünstig genug beten müsse und "Gott würde es richten"? Also haderte ich, bis ich fast 40 war, mit Gott, meinem Leben und allen Umständen die dazu führten, dass mein Leben so verlief, wie es das nun mal tat. Auch stellte ich mir die Frage wieso Gott Kinder hungern lässt, missbrauchen lässt, all das Elend - wie kann ER das zulassen? Jetzt habe ich den "Glauben" gefunden. Schon immer war ich von den 10 Geboten überzeugt, aber befasst man sich mit dem Glauben insgesamt, dann erkennt man dass es in jeder Glaubensströmung gewisse Regeln gibt, die unser Miteinander leichter und verträglicher machen sollen. Ich glaube an "Gott", aber Gott ist das, was in uns ist. Das, was mich mein Leben hat meistern lassen. Gott begenet mir wenn Menschen liebevoll, gütig, verzeihend sind. Wenn sie über das hinausgehen, von dem sie vorher dachten sie würden es nicht schaffen. Wenn ich an den Punkt komme an dem ich keine angst mehr habe, an dem ich loslassen kann, an dem ich mir selber vertraue, dann ist das Gott. Die Kirche sollte man auch mal als Instrument betrachten, dass die Menschen schon immer beeinlusst hat, die Gesellschaft und die Obrigkeiten organisiert hat. Sie war immer schon (und in allen Glaubensgemeinschaften ist das so!) das höchste Instrument des Glaubens. Es geht um Macht. Davon sollte man sich diestanzieren, und wenn man all die Symbole, Rituale mal in seinen Alltag integriert, dann kann es einem schon helfen dass Jesus voller Vertrauen war, dass seine Auferstehung für mich persönlich auch einfach ein "Neubeginn" sein kann, dass man den Satz "vergeben unseren Schuldigern" aus dem "Vater unser" für sich anwenden kann, eben dann wenn wir dem anderen verzeihen, nicht nachtragend sind. Im Grunde ist der Glaube ein großes Geschenk. Man sollte sich nur hüten - in beide Richtungen - missionierend tätig zu sein. Denn dann ist man, auch als Christ, ganz schnell gottlos Für mich bedeutet der Glaube im Grunde "ein kleiner Wegweiser" für mein Leben, und die Erkenntnis und das Vertrauen darauf dass es gut wird - egal wie es wird.


Zero

Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

Schön, das du meine Fragestellung und Ausführung nicht auch als Angriff gesehen hast ... Ich bin nicht katholisch - wurde evangelisch getauft. Mein Vater hatte noch nie viel mit der Kirche zu tun - ist auch vor Jahren ausgetreten. ich hatte bisher, bis auf einige Hochzeiten, Konfirmation(sunterricht) und Kirchentagsfahrten auch nicht viel mit der Kirche zu tun - selbst die Kirchentagsfahrten waren eher locker und vom Thema her auf die Jugendlichen zugeschnitten. Allerdings denke ich wie du - wenn es einen Gott gibt, wozu das ganze Unglück, wozu der Mißbrauch (nicht nur an Kindern), wozu die Kriege. Kirche und Macht - das war schon immer so - auch einige andere Dinge, die ich nicht mit der Kirche als Gotteshaus in Verbindung bringen würde.


Kolkrabe

Antwort auf Beitrag von Zero

Das war, für mich, die falsche Auffassung von Gott und Glauben.


Zero

Antwort auf Beitrag von Kolkrabe

Vielleicht denke ich auch so, weil mir auch viel zu viel schlimmes passiert ist. Ich denke die Erklärung, warum ich denke, wie ich denke, ist einfach - das Erfassen und Verstehen nicht.


Kolkrabe

Antwort auf Beitrag von Zero

auch unglaublich viel schlimmes passiert, in meiner Kindheit, meiner Jugend. Ich habe vieles erlebt, und vor allem Dinge die mir meine Eltern "angetan" haben. Aber durch den Glauben konnte ich losslassen, meinen Eltern ehrlich verzeihen und damit mein Leben erleichtern. Kein Hass, keine Wut, kein Zorn. All das hat doch nur MEIN Leben schwer gemacht, ihres nicht. Heute bin ich versöhnt. Ich habe erkannt dass all die Menschen eben nicht anders handeln konnten. Aber ich habe überlebt, und ich lebe nun mit meinen Kindern ein anderes Leben. Und das, was mich hat überleben lassen, und davon bin ich überzeigt, war Gott. Aber nicht DER Gott. Sondern eine Kraft in mir, die schon immer da war und immer da sein wird. Und so weiß ich eben dass ich auf MICH vertrauen kann.


Ani_k

Antwort auf Beitrag von Zero

Ich glaube nicht an Gott und gehe auch nicht in die Kirche. Mein Kind wiederum glaubt an Gott und wollte deshalb mit 7 getauft werden. Nächstes Jahr hat sie Kommunion und ich begleite sie dabei so gut ich kann. Wenn nicht, hat sie 2 Paten, die es gerne mit ihr machen. Mein Kind weiß auch, dass ich nicht an Gott glaube.


DK-Ursel

Antwort auf Beitrag von Ani_k

HejZero! Ich habe die Anmtworten nicht gelesen, ich kann Dir sowieso nicht erzählen,wareum "man" in die Kirche geht. Aber warum ich das tue, kann ich durchaus sagen. ich gehe dorthin,weil ich dort ganz altmodisch bei Gott sein kann, ohne daß mich jemand stört. Ich bin nur zu diesem Zweck da. ich bin dort, um zu singen, zu beten, sein Wort zu hören und das Abendmahl zu bekommen. ich bin dort, um mich darauf zu konzentrieren,warum heute Feirtag ist. Es kann sein, daß Du Deine Frage nicht lästerlich gemeint hast, wie Du schreibst. ich empfinde sie so, denn sie ist voller negativer Unterstellungen. Du wiederholst mehrmals, ob man hingehe,weil man gläubig erscheinen wolle, "Um andere zu treffen? Um so zu tun, als wäre man gläubig (und führt trotzdem ein Leben voller Sünden)? Um "dabeizusein"? Um gläubig zuwirken?" Diesallein schn in idesem 1 Tkurzen Zitat, Deine Unterstellungen lassen sich mehrmals lesen. Es kommt nicht eine einzige postive Deutung des Kirchgangs als Vorschlag -oder überlese ich die gerade? Bist Du nur so phantasielos oder sollte es eben doch ein seitenhieb aufg uns Kirchgänger sein? Es ist für mich völlig in Ordnung, daßDu nicht an Gott glaubst, nicht in die Kirche gehst. Aber dann laß doch denen, die es anders fühlen, ihre Art, ohne sie gleich herabzuwürdigen! Sie tun Dir nicht weh wir tun Dir damit nicht weh - wasalso zeihst Du daraus, Deine frage so undnicht völlig neutral zu stellen? Da fällt es mir schwer, sie als echteWissensfrage, gestellt ausInteresse, zu lesen und zu beantworten. Ja, Gott ist überall. Also auch in der Kirche. Jesus ging übrigens auch in denTempel. Und .es kann mich und sicher andere Christen auch durchaus stärken, in einer Gemeinschaft sein Wort zu hören. Und ja, ich freue mich dann auch darüber, andere zu treffen,die ich sonst nicht sehe, weil sie in einem anderen Ort wohnen. Ich freue mich auch darüber, unsereOrganistin, Kirchensängerin oder auch den Küster zu sehen und ein paarWorte mit ihnen zu wechseln.. Wieso denn nicht? Wieso also mußt Du eine berechtigte, interessierte Frage derart verunglimpfend und herablassend stellen? Vielleicht solltest Du, ganz unabhängig von christlich und nächstenlieb, mal darüber nachdenken, wie du mit Andersdenkenden umspringst. Dein Bild von einem Christen ist das eines Pharisäers und stammt aus einer sehr alten Zeit. Ich kenne keinen, der sich so aufführt wie Du es beschreibst. Wir wissen alle,wie fehlerhaft wirsind - und gerade darum sind wir froh, Goot zu haben und Karfreitag, aber auch Ostern feiern zu dürfen. Frohe Ostern allen - Ursel,DK


Maxikid

Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Darf ich mal eine Dummme Frage stellen? Jesus war doch Jude, warum sind dann in D fast alles Christen? @ DK-Ursel, sehr schön geschrieben. Ich war gestern mit der Klasse meiner Lütten in der Kirche zum Abendmal, es war so schön gemacht. Ihre Schule arbeitet eng mit einer Kirche zusammen, bzw. der Hort wird auch von der Kirche geleitet. LG maxikid


Nikas

Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Ursel, hier gebe ich Dir recht. Zero, wer gleich 2x das Kirchengehen mit "in die Kirche tigern" umschreibt, fragt weder neutral noch interessiert, sondern vorverurteilend. Das wäre grade so, als ob ich Dich fragen würde, warum Du hier postest, und das dann mit dem Satz "warum laberst Du hier" ausdrücken würde. Du verstehen? Ich persönlich habe u.a. etwas gegen die KK. Aber das u.a. mit Christen und Katholiken ausgerechnet an einem ihrer größten Feiertage zu diskutieren, hielte ich für geschmacklos und daneben.


KH

Antwort auf Beitrag von Maxikid

Da sind wir wieder beim Thema Macht. Kaiser Konstantin führt das Christentum als Staatsreligion im Römischen Reich ein (nach der gewonnenen Schlacht an der Milvischen Brücke). Von Rom aus verbreitete sich das das Christentum weiter. Angelsächsische MIssionare (z.B. Bonifatius) brachten es nach Deutschland, Kaiser Karl der Große installierte es in seinem Reich mit Hilfe von Klöstern und eben angelsächsischen Missionaren. Die Türken (=Muslime) und Mauren wurden erfolgreich zurückgeschlagen, die Juden als Gottesmörder verfolgt, zwnagschristianisiert und unterdrückt (es gab nicht erst im dritten Reich Judenprogrome), deshalb reden wir vom christlichen Abendland. Weltliche Macht (Kaiser, Könige etc.) wurde lange als von Gott eingesetzt betrachtet.


DK-Ursel

Antwort auf Beitrag von Nikas

Hej Nikas! Dein Beispiel finde ich gut. Was, wenn wir weiter fragen würden: Wieso schreibst Du hier? Willst Du gesehen werden, wirst Du Deine Meinungen anderswo nicht los? Kannst Du nirgends andere treffen oder machst Du das, weil alle das tun? Übrigens, kleine Anmerkung am Rande: Alle Katholiken sind Christen, aber nicht alle Christen sind Katholiken. ich jedenfalls nicht. Auch wenn ich neben all meiner Kritik gerade in jungen Jahren viel Gutes beiden Katholiken erfahren habe. Einen schönen Abend noch - Ursel, DK


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Zero

Stell dir mal vor,aber es gibt Leute die gehen gerne in die Kirche! Weil es einfach eine gar besondere Atmosphäre ist und einfach schön sich in dem Moment noch mal den Anlass/Hintergrund für das Osterfest bewusst zu machen. Nur weil du da anscheinend keine Freude dran hast,kann es doch vielen anderen trotzdem gut tun. Und ganz ehrlich,wir gehen regelmäßig jeden 2.Sonntag in die Kirche,ich muss niemanden was beweisen. Wozu auch?meine Sache.


Maxikid

Antwort auf diesen Beitrag

Ich muss in der Kirche irgendwie immer weinen, und dieses mal besonders arg, auch wg. unserem verstorbenen Nachbarn so we einige andere Mütter aus unserem Haus, gestern auch. Irgendwie ist dann alles nicht mehr so schlimm. LG maxikid


DK-Ursel

Antwort auf diesen Beitrag

Hej Maxi! Wir sind überwiegend Christen in Dtld.,weil Jesus Christus nachfolgen, d.h. wir glauben daran, daß Jesus mehr als Prophet, nämlich daß er Gottes Sohn war, der bereits im AltenTestament den Juden alsMessias verkündet war. . Damit hat Jesus Christus eine neue Glaubensrichtung gegründet, denen erst seine Jünger und dann eben immer mehr folgten. Sie nannten sich Christen, nachdem andere die Gefolgsleute Jesu so so nannten. Das Christentum hat natürlich seinen Ursprung im Jugentum und ohne das Alte Testemant verstehen wir das Neue nicht, aber die Juden warten eben noch auf den Messias. Ansonsten mußt Du vielleicht bei Weltregligionen Erklärungen suchen - das hier ist nur ein Einstieg in die (christliche) Religionsgeschichte und erstmal aus dem Gedächtnis geschrieben Frohe Ostern - Ursel,DK


Maxikid

Antwort auf Beitrag von DK-Ursel

Danke Dir für die Mühe, dass ist sehr nett von Dir. LG maxikid


DK-Ursel

Antwort auf Beitrag von Maxikid

Naja, es paßt doch gerade heute gut, daß wir unsan die Ursprünge erinnern und uns besinnen,wem wir eigentlich nachfolgen,wenn wir unsChristen nennen. Insofern: Danke für die Frage! Gruß Ursel, DK