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10 Monate kein Armstütz Muskelhypotonie

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10 Monate kein Armstütz Muskelhypotonie

WunschkindNRW

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Hallo zusammen, ich bin ganz ratlos, weil mein Kleiner so gar keine Fortschritte mehr macht. Er ist heute 10 Monate und wurde in der 34SSW zusammen mit seinem Zwillingsbruder per Notkaiserschnitt geholt. Er hatte ein Geburtsgewicht von 2130g bei 47cm. Sein Bruder war bei gleicher Größe etwas schwerer. Schon im Krankenhaus überholte er ihn jedoch in Punkto Gewicht. Auch in der Folgezeit wuchs er sehr schnell und nahm schnell an Gewicht zu. Mit 6 Monaten wog er 9,7 kg bei 74cm. Er ist ein sehr fröhliches Kind, babbelt und lacht gerne. Wenn er mal schreit, dann richtig, richtig laut. Aber er ist sehr ruhig und Träge. Zur U5 im Januar wurde dann auch vom Arzt eine Hypotonie und Aufrichtungsverzögerung festgestellt. Wir bekamen Physiotherapie, erst nach Bobath, dann nach Vojta, jetzt wieder Bobath. Er macht aber keine wirklichen Fortschritte. Im Februar konnte er sich auf einmal vom Rücken auf den Bauch rollen, hatte daran auch viel Freude und drehte sich zig mal am Tag. Zur Zeit hat er sich vor 2 Wochen das letzte Mal gedreht. Erbekommt aber auch einen Zahn, vielleicht liegt es daran. Wir sind auf jeden Fall im April beim SPZ gewesen, dort hieß es Entwicklubgsverzögerung von 6 Monaten!!, das heißt er ist motorisch auf dem Stand von 3 Monaten. Er schaffen keinen Armstütz, kann nicht Robben oder auch anderweitig fortbewegen. Beim Osteopathen waren wir auch, er konnte aber keine Blockaden feststellen. Sein Bruder krabbelt seit einer Woche. Er liegt nur auf dem Rücken und kann sich stundenlang mit einem Spielzeug beschäftigen oder Bücher anschauen. SPZ sagt, weiter Physio machen, um die Hypotonie zu bessern. Unsere Physiotherapeutin hat jedoch keine Ideen mehr und weiß nicht weiter. Er isst Brei, Brot etc. sehr gut und gerne, jedoch auch nicht mehr als sein Bruder. Trotzdem wiegt er inzwischen 11kg bei 78cm. Er ist groß und schwer und hat einen großen Kopf. Kann das schon der Grund für seine Entwicklungsverzögerung sein? Wie kann ich ihm helfen? Ich fühle mich so machtlos. Auf der einen Seite freut man sich über jeden Fortschritt von Z1 und zugleich ist man so traurig zu sehen wie Z2 nur liegt und es nicht schafft, sich aufzurichten.


MamaAmeisenbär

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Antwort auf Beitrag von WunschkindNRW

Hallo du, Ich kenne mich vermutlich nicht genug aus, um da jetzt eine Ursache entdecken zu können. Aber ich finde es ganz große Klasse von Dir, dass Du Deinem kleinen Sohn so viel Unterstützung von verschiedenen Institutionen schenkst. Ich arbeite als Erzieherin in einer Krippe und ich kenne leider viel zu viele Familien, die keine Hilfsangebote für ihre Kinder in Anspruch nehmen aus Angst, dass ihr Kind nicht normal sein könnte. Das war für mich immer unverständlich. Du tust also alles, um ihn in seiner Entwicklung zu fördern. Und dein Sohn ist ein kleiner zufriedener Zwerg wie du schreibst. Babys stellen ihre Fähigkeiten oft vorübergehend ein, wenn sie ein Fortschritt in einem anderen Entwicklungsbereich machen. Also vielleicht überrascht er dich bald mit etwas Neuem. Du kannst ihn viel loben für seine Bemühungen. Vielleicht kannst du versuchen ein bisschen entspannt zu bleiben. Ich rede mich da zwar leicht. Aber dein Sohn wird sich so gut entwickeln wie er kann. Liebe Grüße


WunschkindNRW

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Antwort auf Beitrag von MamaAmeisenbär

Vielen Dank für die lieben, aufmunternden Worte. Klar weiß man, dass jedes Kind sich anders entwickelt und jeder seine Zeit braucht bis Meilensteine erreicht werden. Nur mit 10 Monaten sollte er schon mehr können, als nur auf dem Rücken zu liegen. Ihm fehlt die Kraft im Bauch und in den Schultern um sich mit den Armen abzustützen. Wenn er sich aus der Bauchlage aufrichten möchte, dann zieht er Oberköper und Arme nach hinten, der typische Flieger. Eigentlich sollen beide Jungs im August, mit 13 Monaten, zur Tagesmutter, weil ich wieder Arbeiten muss. Ich mach mir aber totale Gedanke, ob man ihn überhaupt dort hinbringen kann, wenn er "nicht nichts" kann. Ich habe Angst das er dort überrannt wird und untergeht. Gleichzeitig habe ich die Befürchtung, wenn ich nur seinen Bruder zur Tagesmutter bringen würde, dass der Entwicklungsunterschied noch größer wird. Vielleicht sogar, dass beide unterschiedlich eingeschult werden müssten. Vielleicht, denke ich hier zu weit. Aber wenn, mein Sohn Einzelkind wäre, würde ich es entspannter sehen, so habe ich immer Angst, dass er hinter seinem Bruder steht und darunter vielleicht einmal leiden könnte.


Anke768

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Antwort auf Beitrag von WunschkindNRW

Ich glaube ich würde ihn auf jeden Fall zur Tagesmutter geben. Ich denke andere Kinder können sehr motivierend wirken, wenn die alle rumrennen und man nicht hinterherkommt kann das schnell langweilig werden ;) Ich beobachte aktuell bei meinem Sohn (15M), dass der Kontakt auch echt nicht so unwichtig ist. Er guckt sich viel bei anderen Kindern ab. zB wie man Bobbycar fährt oder am besten eine Treppe runter kommt hat er bei anderen Kindern beobachtet, genau wie das malen mit Straßenkreide usw usw.


Anke768

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Antwort auf Beitrag von WunschkindNRW

Hast du mal überlegt die Physio zu wechseln? Vielleicht weiß ein anderer Therapeut Rat und probiert was anderes aus bzw geht mit frischem Wind an die Sache ran. Gibt es denn eine Erklärung woher sowas überhaupt kommen könnte? Wir hatten auch (zweieiige) Zwillinge in der Krabbelgruppe, selbst der "schnellere" war eher langsam in seiner Entwicklung, aber seinem Bruder Meilen vorraus, dieser konnte sich auch mit 9-10 Monaten noch nicht mal drehen, der lag tatsächlich mit 10 Monaten auch einfach nur rum. Die Mutter war mit den Zwillingen 4-fach Mama und da scheinbar sehr entspannt, hat nie Physio o.ä. gemacht. Mittlerweile sind sie zwar beide nicht mehr bei uns in der Gruppe, das letzte was ich hörte war aber, dass sie beide so um den ersten Geburstag rum das Krabbeln hinbekommen haben. Ich denke du machst das gut so, ich würde auch alles tun um mein Kind bestmöglich zu unterstützen. Man wünscht Ihnen ja nur das allerbeste. Ich hoffe dass der Knoten bei euch bald platzt und wünsche dir alles Gute


Anke768

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Antwort auf Beitrag von Anke768

Die beiden waren übrigens auch richtige Riesenbabys und auch hier war der trägere der größere von beiden.


WunschkindNRW

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Antwort auf Beitrag von Anke768

Danke für deinen Betrag. Ich lese ja auch immer wieder, dass es einfach bequeme und zufriedene Babys gibt, die einfach nicht so gerne aktiv sind. Unser Sohn kann sich auch stundenlang mit einem Spielzeug beschäftigen und ist das liebste Kind. Im SPZ hatten wir eine andere Physiotherapeutin, die hat einen ganz neuen Ansatz vermittelt, therapeutisches Sitzen. Unser Kind kann sich natürlich nicht von alleine hinsetzen, daher war es für mich bislang auch ein No-go. Aber die Therapeutin meinte, dass er durch das Sitzen lernen soll, sich mit den Armen abzustützen, da es einfacher ist, als aus der Bauchlage. Wir probieren das jetzt immer mal wieder und es klappt ganz gut. Leider ist der nächste Termin im SPZ erst in 3 Monaten. Wir wollen aber bis dahin auf jeden Fall die Physiotherapeutin wechseln und hoffen sehr, dass jemand eine Idee hat, wie wir unseren Sohn mit seiner Muskelhypotonie helfen können.


Anke768

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Antwort auf Beitrag von WunschkindNRW

Das klingt auf jeden Fall gut und einleuchtend, vielleicht fehlt euch wirklich nur ein anderer Ansatz.


aomame84

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Antwort auf Beitrag von WunschkindNRW

Wir machen Physio wegen einer angeborenen Fußfehlstellung und ich muss sagen, dass es ganz schön herausfordernd sein kann, den kleinen etwas beizubringen. Mein Sohn kannte irgendwann alle Spielzeuge und man muss sich stets was neues einfallen lassen, dass er gut mitmacht. Also Physio mal wechseln ist vielleicht klug. Was macht dein Zwerg denn in der Bauchlage? Du kennst sicher schon alle tipps und Tricks, mit denen man diese üben kann? Robben ist übrigens kein muss, nur der Handstütz ist halt so ein Knackpunkt. Bei meinem Sohn ging es übrigens gefühlt ewig nicht voran, hat sich dann plötzlich ohne Vorwarnung mit 9,5 Monaten hingesetzt. Ohne Vierfüßler, sondern aus der Bauchlage übers Spagat nach hinten. Du machst das Klasse wie du ihn unterstützt. Bleib geduldig! Man ist in der Situation auch etwas hilflos, weil die Kleinen in ihrem eigenen Tempo lernen und meiner Erfahrung nach die Dinge erst tun, wenn sie soweit sind. Alles gute euch