Elternforum Alleinerziehend, na und?

Sohn will nicht zu Vater

Alleinerziehend, na und?
Sohn will nicht zu Vater

Josie2006

Mein Sohn (14) und ich leben seit 3 Jahren alleine, den Papa sieht er z.Zt. an 2 Wochenenden im Monat. Zum Hintergrund: nach der Trennung hatte mein Ex keine Freundin und unser Sohn war an 3 Wochenenden bei ihm. Dann hat er seine Freundin kennengelernt und er wollte Sohn nur noch an 2 Wochenenden sehen. Trotzdem war alles noch relativ entspannt, mein Sohn musste an diesen Wochenenden mit zu der Freundin und ihren Töchtern. Jetzt hat mein Ex sich recht kurzfristig in der Coronazeit entschieden, sein Haus zu verkaufen und offiziell und dauerhaft bei der Freundin einzuziehen. Das Problem: mein Sohn findet die Familie ok, möchte dort aber nicht sein, da sein Vater NICHTS mehr mit ihm alleine unternimmt und sich nicht kümmert. Außerdem gibt es ständig Streit unter den Töchtern und der Mutter. Es steht jetzt Urlaub mit denen an, zu dem mein Sohn nicht gefragt wurde, aber mit muss. Jetzt sagt mein Sohn die ganze Zeit, er will nächste Woche nicht 3 Wochen zu Papa und will schon gar nicht mit allen wegfahren, es gäbe nur Stress. Ich habe aber keinen Urlaub mehr und mein Ex wäre stinksauer, wenn er bei mir bliebe. Mein Problem: mein Sohn ist alt genug alleine zu bleiben, wenn ich arbeite, aber ich gehe echt am Stock und hatte mich auf die Auszeit von meinem Sohn gefreut und ich brauche die Zeit für mich dringend. Also Sohn zu Papa zwingen? Tut mir in der Seele weh, wenn er sich so unwohl fühlt. Oder meine Bedürfnisse hinten an stellen?


Mommy2be8.17

Antwort auf Beitrag von Josie2006

Ich habe meine Kinder immer selber entscheiden lassen, ob sie zum Papa wollen, oder nicht. Mit 14 ist er wie Du schreibst alt genug um alleine zu Hause zu bleiben. Welche Pläne hattest Du denn für die Urlaubszeit, dass Du schreibst, dass Du die Auszeit so dringend bräuchtest? Spann Deinen Sohn doch etwas mehr zu Hause mit ein, kleine Einkäufe, mehr Aufgaben im Haushalt usw, so hab ich es dann öfter gemacht. Gönn Dir ruhig trotzdem mal nur Zeit für Dich, geh abends aus o.ä.


Josie2006

Antwort auf Beitrag von Mommy2be8.17

Ich weiß, das hört sich gemein an, aber seit Beginn von Corona, also seit Anfang März mache ich Homeoffice in Vollzeit und seitdem hocken wir uns auf der Pelle. Keine Freizeitaktivitäten mehr, tägliches kochen, einkaufen etc. Ich brauche einfach mal Pause. Nicht ständig alles absprechen, mal Überstunden machen (kein Homeoffice mehr), nicht täglich kochen, einfach mal frei sein... Ich kann das schwer beschreiben, er meint es nicht böse. Aber es kommt: wann kommst du heute, was kochst du heute, warum kommst du später... und ständig hinter ihm her sein, dass er aufräumt, sich an Regeln hält, etwas für die Schule tut...


Limayaya

Antwort auf Beitrag von Josie2006

Du solltest aber erst mal klären, wo denn nun das Hauptproblem liegt: Ist es "Sohn will nicht zum Vater, wie erklärt man das dem KV" oder: "ich brauch dringend Pause, wie erkläre ich meinem Sohn, dass ich ihn gerade nicht brauchen kann" bei ersterem: Euer Sohn ist groß genug, das dem Vater selbst mitzuteilen. Ich weiß ja nicht, wo der Urlaub stattfindet, vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass er nur 1 Woche dabei ist und dann alleine zurück fährt? Falls er dem Vater Kompromisse zugestehen will. Ansonsten sollte er ebenfalls mal dringend mit dem Vater reden. Dass er sich eben wieder mehr Aktivitiäten mit ihm wünscht. Familie zwar nett ist, aber Sohn kommt ja nicht, um die Familie zu besuchen, sondern um Zeit mit seinem Vater zu verbringen.....die "Stieftöchter" haben den Vater schließlich jeden Tag, dann könnte sich der Vater ja für den Sohn mal ein paar Stunden am WE Zeit nehmen (falls dein Sohn Argumentationshilfen braucht....) Bei zweitem: Da solltest DU mit deinem Sohn reden: wenn er zu Hause bleibt, dann nur, wenn er 1. dich bei der Hausarbeit unterstützt, 2. dir Freiraum gibt, 3. sich auch mal mit Kumpels/Freunden zum Übernachten/Zelten ect. verabredet.


Mommy2be8.17

Antwort auf Beitrag von Josie2006

Nein, das ist nicht gemein. Ich verstehe Dich sehr gut


spiky73

Antwort auf Beitrag von Josie2006

"Mein Problem: mein Sohn ist alt genug alleine zu bleiben, wenn ich arbeite, aber ich gehe echt am Stock und hatte mich auf die Auszeit von meinem Sohn gefreut und ich brauche die Zeit für mich dringend." ...und dafür dann noch die coronabedingte Situation anzuführen ist für mich einfach nur Jammern auf hohem Niveau. Was machen denn intakte Familien", wo alle permanent unter einem Dach leben? Schieben sich da die Eltern die Kinder gegenseitig zu? Oder Ein-Elter-Familien, wo ein Elternteil nicht präsent oder nicht existent ist, sei es durch räumlich große Entfernung, Krankheit oder Tod? Ich finde halt, wenn man Kinder bekommt, dann übernimmt man eben eine Verantwortung und eine Aufgabe, die man halt so gut es geht erfüllen muss. Und mit 14 ist dein Junge ja nicht mehr so klein. Dazu kommt noch, dass du ja nicht die einzige Person bist, die an den ganzen Corona-Maßnahmen zu knabbern hat. Das trifft vermutlich auf so gut wie jeden zu, deinen Ex eingeschlossen... Die andere Baustelle... Dass dein Sohn nicht mehr zum Vater will, ich kann es verstehen. Und ich würde den Teufel tun und das Kind gegen seinen Willen dorthin schicken... Und ja, ich kann da durchaus differenzieren. Denn auch wenn es hier keinen Kümmervater gibt, meine beiden sind unterschiedlich wie Tag und Nacht. Die Große war schon immer sehr anhänglich und hat sich kaum abgenabelt und hätte sich einen präsenten Vater gewünscht. Vermutlich würde sie auch heute noch, mit 20, regelmäßig ihren Vater besuchen, wenn sie könnte. Die Kleine ist jetzt 12 und seit ein paar Wochen nur noch auf Achse und mit ihren Freundinnen unterwegs. Und wenn sie zuhause ist, wird rund um die Uhr mit den Freundinnen gevideochattet. Sie kennt ihren Vater nicht, er interessiert sie auch nicht. Und was uns betrifft - aktuell gibt sie jederzeit ihren Freundinnen gegenüber familieninternen Unternehmungen den Vorzug. Gäbe es einen Vater in ihrem Leben, hätte der das Nachsehen, genau wie wir. Ich nehme an, bei euch ist es auch nicht viel anders?


Josie2006

Antwort auf Beitrag von spiky73

Irgendwas verstehe ich an deiner Logik nicht: natürlich hat es mit Corona zu tun, denn ansonsten wäre Sohn in der Schule, hätte sein Fußball, seine Freunde und ich wäre außerhalb arbeiten. Wir würden uns nicht den ganzen Tag sehen und wären ausgeglichener. Und was soll das mit intakten Familien??? Natürlich haben mein Ex und ich mich mit unserem Sohn abgewechselt, wenn der eine Freunde trifft oder seinem Hobby nachgeht? Da war Sohn noch jünger, aber das ist in einer Familie normal. Was heißt da zugeschustert? Man unterstützt sich und gibt dem anderen Freiräume. Und ich weiß nicht, wo ihr wohnt, aber bei uns ist das coronamäßig nicht so, dass man ständig mit Freunden rumhängen konnte. Die Eltern waren vorsichtig und haben es nicht erlaubt bzw. Treffen war verboten und Fußball fand bis zu den Ferien nur 2x statt. Und was soll das: wenn man Kinder bekommt... Ich habe meinen Sohn nicht bekommen mit der Absicht mich zu trennen. Wer nur undifferenzierte Beiträge macht, sollte es lassen. Ich möchte Ratschläge und keine Beurteilung, ob ich mich anstelle, du kennst mich doch gar nicht.


Josie2006

Antwort auf Beitrag von spiky73

Mein Ex hat an Corona nicht zu knabbern: er hat ganz normal weiterarbeiten können (im Büro), hat unseren Sohn nur zu den feststehenden Wochenenden abgeholt, nicht mal eine Ausnahme gemacht, um mich zu entlasten oder unserem Sohn Abwechslung zu bieten. Er hat keine Hobbies, die weggefallen wären, mit Freunden hat er sich normal zu Hause getroffen. Also Nein, für ihn war Corona keine große Belastung.


Sabri

Antwort auf Beitrag von Josie2006

Hallo, ich habe dir unten ja schon geantwortet. Ich würde den Sohn nicht zwingen, zum Vater zu gehen. Ihr müsst das Problem (Aufeinanderhängen, Überlastung deinerseits) zu Hause lösen. Wenn der Sohn zwangsweise zum Vater geht, belastet das seine Beziehung zu dir. Lass ihn ruhig alleine rumhängen und leg ihm Zettel hin, was er im Haushalt machen kann. Verlange es aber nicht, dann bleibt es eben unerledigt. Merkt er dann doch auch. 14 ist ein blödes Alter, aber es gibt Hoffnung, das es besser wird. Die Erziehung ist mit 14 eh gelaufen, also lass ihn in Ruhe und stress dich nicht wegen ihm.


Mitglied inaktiv

Antwort auf Beitrag von Josie2006

ich gestehe , ich bin auch froh , wenn kind mal weg ist und ich allein bin. aber auch sie ist hier zuhause und niemals wrde ich sie gegen ihren willen wegschicken n nur um mal ruhe zu haben. seit jahren geht sie, 13 , nicht mehr zum vater. durch corona und einen unfall ist sie seit märz daheim, ich arbeite im selben haus und wir sind immer in kontakt, nicht immer schön aber es ist nun mal so. gibt es nicht eine ferienfreizeit , wo er mit einem freund teilnehmen könnte? töchterlein fährt 2 mal in ein jugendlager unserer stadt, da sehe ich als mein ziel für meine seele und mein kind hat freude und spass dabei p.s. dein sohn sollte aber auch lernen , die family des vaters anzunehmen . ist aber nicht deine baustelle , sondern die des vaters


Josie2006

Antwort auf diesen Beitrag

Vielleicht habe ich mich nicht eindeutig ausgedrückt: normalerweise zwinge ich meinen Sohn nicht, zu Papa zu gehen. Bisher wollte er immer. Aber die Situation ist jetzt plötzlich so entstanden bzw. hat sich zugespitzt. Sommerferien mit Papa für 3 Wochen war geplant und gewollt. Dann wurde aber kurz vor Corona Urlaub von meinem ex für neue Familie und meinen Sohn gebucht, den Sohn nicht miteinbezogen und es ihm nur im Nebensatz gesagt. Da war mein Sohn schon sauer, aber Corona kam und bis vor kurzem sah es so aus, dass sie gar nicht fahren können (Frankreich). Jetzt können soe aber und mein Ex ist noch vor 2 Wochen umgezogen. Zusammenfassend: Sohn hat kurz vor den Ferien erfahren, dass er mit der neuen Familie in den Urlaub muss und dann noch 2 Wochen in dem neuen Haus mit allen verbringen muss. Bisher war er in den Ferien mit Papa alleine. Daher alles ungeplant, kurzfristig und schwierig. Und mit meinem Ex kann man nicht reden, er wird furchtbar sauer sein, wenn mein Sohn ihm sagen würde, dass er nicht zu ihm oder in den Urlaub möchte, er kann die Gründe nicht nachvollziehen, ich glaube, sie interessieren ihn auch nicht. Wenn ich mich einmische, wird es noch schlimmer, wir reden überhaupt nicht über unseren Sohn oder Erziehung, das kommt von SEINER Seite. Er sieht es nicht als notwendig an. Und zu neuer Familie: mein Sohn ist seit Monaten dort an den Wochenenden, er fühlt sich immer wie ein Gast, wird nicht miteinbezogen, meinen Ex interessiert nur seine Freundin, die ich nicht mal kenne, weil mein Ex das nicht will.


Chaka!

Antwort auf Beitrag von Josie2006

... WIE ist nicht DEINE Baustelle. Sohn geht zum Vater - dass das Kindeswohl nicht gefährdet ist, davon gehe ich aus. Urlaubspläne wurden nicht mit ihm abgesprochen - Problem (?) des Vaters. (Läuft zu Hause bei dir im Alltag alles konfliktfrei?) IM VORFELD sagt dein Sohn, dass ihm der Urlaub mit Papa nicht gefallen wird. Wie es tatsächlich läuft, weißt du nicht. (Wie viele Teenies fahren mit ihren intakten Familien grummelnd weg.) Lass euren Sohn die 3 Wochen Papa-Zeit in Angriff nehmen... und damit umgehen lernen (auch im Job ist später nicht alles Zuckerschlecken). Vielleicht ist es im Nachhinein doch eine schöne Sohn-Vater-Zeit. Es ist doch oft so: wo ich die niedrigsten Erwartungen stelle, ist es am Schönsten


Fru

Antwort auf Beitrag von Josie2006

Vielleicht kann der Sohn die Zeit im Urlaub nutzen, um das ein oder andere Gespräch mit seinem Vater zu führe, was ja scheinbar dringend nötig ist. Wenn er nicht mehr zu Papa möchte (oder nicht mehr in der Regelmäßigkeit) ist das eh fällig!