Mitglied inaktiv
...kann ich folgendes sagen: sie war hervorragend. Ich war in einem tollen Kindergarten. Gutes Erzieherinnen/Kinder-Verhältnis, eigene Turnhalle und Duschgelegenheiten, riesiger Spielplatz draußen und ein Pool im Sommer. Jeder, der wollte, bekam einen Platz. Wer nicht wollte, konnte auch sein Kind zu Hause lassen. Und ideologische Gleichschaltung? In der Kinderkrippe? Im Kindergarten? Ist es so schlimm, wenn einem Solidarität mit anderen Menschen vermittelt wird - sicher nicht. Das war der Grundgedanke! Die Werte, die da vermittelt wurden, ähnelten doch stark denen, die meine Kinder jetzt in ihrem evangelischem Kindergarten hier im "Westen" vermittelt bekommen, nur ohne religiösen Hintergrund. (Ich musste einen evangelischen Kindergarten wählen, weil der Städtische unter aller Kanone ist und selbst der Evangelische kommt nicht an meinen alten Kindergarten heran. Das liegt eben am Budget.) Später, in der Schule: Nachmittagsbetreuung selbstverständlich, für jeden der es wollte. Jeden Tag eine andere Aktivität, die man sich aussuchen konnte, diverse Clubs, Mathezirrkel, Künstlerisches, Sportliches. Klar, einmal die Woche halt etwas Politisches - und? Die Kinder derjenigen Eltern, die das nicht wollten, mussten da übrigens nicht hin. Jetzt kann ich Religion im Gegenzug nicht "abwählen", sondern es ist Pflicht. Ich, meine Verwandtschaft und Bekanntschaft aus dem "Osten" haben es übrigens gut überlebt. Keiner ist kriminell geworden, es hat noch nie jemand zur Therapie gemusst...Aber sicher, alles Verbrecher... Viele Grüße Petra
DANKE !!!! Ich war übrigens in der Bastel-AG und wir haben das ganze Jahr über die ganzen Fenster mit aktuellen Motiven geschmückt :-) Kann auch nichts Schlechtes sagen. Die Politik ist ja ne andere Sache, aber die Betreuung war toll :-) Nur Mittagsschlaf war doof. Wir haben immer die gleiche Schallplatte gehört und ich wusste schon genau, an welcher Stelle sie knistert und der Ton weg ist... hi hi. Ja ja, die schöne KindergartenZeit.
"Die Kinder derjenigen Eltern, die das nicht wollten, mussten da übrigens nicht hin." Wers glaubt, wird seelig. Dann wurde man halt auf andere Weise fertiggemacht, wenn man sein Kind nicht getreu dem DDR-Gedanken erzog. "Jetzt kann ich Religion im Gegenzug nicht "abwählen", sondern es ist Pflicht" Es gibt als Wahlfach Ethik, wers noch nicht weiß....
Meinen Eltern wollten auch nicht, dass mein Bruder in den Kiga geht, weil Oma zu Hause war. Er musste nicht gehen. Gab keinen Zwang dazu. Das letzte Jahr war er dann immer bis mittags dort, weil die Vorschulerziehung stattfand.
Hallo, nicht jede Schule bietet beide Fächer an, viele haben nur Religion. Meine Söhne wechseln auch zum Schulwechsel in Ethik, da Religion Malstunde ist, und man nicht ALLE Religionen vermittelt bekommt. LG
Hallo, also ich bin im Westen gross geworden. Ich kann mir also kein Urteil darüber erlauben. Aber mal von der Politischen Situation abgesehen. Soweit ich weiss und erlebt habe, gab es vor 1990 hier im Westen noch keine Ganztagsbetreuung ausser Hort. Der Unterricht war zu den unterschiedlichsten Zeiten zuende. Wir kamen immer unregelmässig nach Hause. Anscheinend wurde dann wohl doch das System der ehemaligen DDR übernommen eine Ganztagsbetreuung mit regelmässigen Zeiten zu übernehmen. Und ich findes es gut. Ich kann mich drauf verlassen das meine Kinder (auch im Krankheistfall der Lehrerin) bis Schulschluss betreut sind. Krippenplätze auch für ganz kleine Kinder werden immer mehr und auch gesucht und angenommen. Was auch immer in der DDR schlecht gelaufen ist, so schlecht scheint das System der Ganztagsbetreuung ja nicht gewesen zu sein, das es jetzt im gesamten Bundesgebiet übernommen worden ist. Ich für meinen Teil unterstütze Dinge die in einem anderen Staat gut laufen. Von Norwegen und Schweden können wir uns noch eine grosse Scheibe abschneiden. Vom politischen System der DDR distanziere ich mich selbstverständlich aber es muss ja nicht alles schlecht gewesen sein, nur weil es ein sozialistischer Staat war. Lieben Gruss Pinky
Komisch... Wenn es so toll war, müßte doch die DDR heute ein Staat blühender Wirtschaft und Gesellschaft sein? Was lief schief, wenn doch das höchste Gut eines Staates, die Kinder, so unglaublich wertvoll, glücklich und voller Freiheit aufwuchsen? Und wieso braucht's dann heute die Kinder von damals, aus der Nicht-Krippen-Betreuung des Klassenfeindes, den Mist gerade zu biegen?
Was an der DDR schiefgelaufen ist, liegt sicher nicht an der Betreuung der Kinder, auch wenn diese ökonomisch Gesehen ein hohes Gut und Humankapital mit sich tragen. Schief gelaufen ist das Wirtschaftssystem, der Überwachungsstaat (Stasi), Umgang mit den Bürgern. Aber den Untergang der DDR würde ich nicht auf Grund des Betreuungssystems sehen.
Das Betreuungssystem hat sicherlich imense Kosten verschlungen und dadurch das Pleite gehen des Staates mit verschuldet.
Wenn man so sehr von Vorurteilen durchdrungen ist, will man dann wirklich eine konstruktive Antwort haben? Bevor ich mir die Mühe mache... brauch die Zeit eigentlich für Diplomarbeit...
Warum es schieflief? ...weil der Sozialismus grundsätzlich nicht funktioniert. Der Mensch ist nun mal nicht "edel, hilfreich und gut"... Ein Beispiel: Wenn es heißt, das ist Volkseigentum, dann passt keiner drauf auf. Wenn es heißt, das ist meins und Deins, dann passen alle sehr genau auf... Naja, und geradebiegen soll man das wohl nicht nennen, das war wohl eher ein plattmachen...
genau, nur die kinder des westens bauen jetzt den osten wieder auf. sach ma, hast du getrunken? wie dumm muss man sein!!!
das mag ja sein, dass es bei dir so war, ich kenne es auch etwas anders. da wurden die kinder in den betten festgebunden, mussten mit 9 monaten zum frühstück in der krippe ein marmeladenbrot essen, durften keine flasche zu hause bekommen, damit sie dann zum frühstück im kiga was aßen. wenn ein kind das nicht aß, bekam es dann auch mal das brot in einen becher milch gesteckt. ich habe es durchaus nicht so rosig erlebt wie du, aber das mag natürlich auch immer mit den menschen zusammenhängen, mit denen man im konkreten fall zu tun hat. und was die beteuung am nachmittag anging, so ohne weiteres konnte man sich der politischen dimension nicht entziehen, zumindest nicht, ohne weitere einschränkungen zu erleben, zugang zum abitur z.b. ich bin froh, dass meine kinder nicht so aufwachsen. klar gibt es andere dinge, die man jetzt in unserem staat bemängeln kann, aber das ist ja eine andere frage. mona
da wurden die kinder in den betten festgebunden Mir ist bis heute keine Einrichtung bekannt, die so handelt Aber fahr mal weiter Richtung Osten, da findet man das...
ich weiß von betriebskindergärten im damaligen ostberlin, wo dies der fall war in den 80er jahren. mona
oje oje, hier tun sich abgründe auf. mir macht das angst....total psycho hier. ich geh dann mal 'verseucht' von ossis. wie heftig. bin froh, dass es von euch nicht so viele gibt.
DU bist Psycho! Aber ganz gewaltig! Wieso fühlst Du Dich gleich persönlich angegriffen, wenn man das System verurteilt???
und Du willst gar nicht wissen, welche Mißstände ich aus Kindergärten in den alten Bundesländern kenne und das HEUTE noch!
Und macht's das besser? Neee. Heute sind die Kindergärten auch scheiße, anders scheiße, aber viele auch scheiße. Aber das macht anderes nicht besser, nur weil im Laufe der Zeit die Vergangenheit immer besser erscheint.
schrieb ich doch die ganze Zeit, daß es überall gute und schlechte Einrichtungen gibt ;-)
das glaube ich dir gern, dass es da auch einiges gibt, was im argen liegt, aber auch das war nicht die frage hier. es ging um das ach so tolle betreuungssystem in der ddr, was meiner meinung und meinem erleben nach nicht sooo toll war. aber jeder macht halt andere erfahrungen, ist ja auch o.k. so. mona
Also jetzt muss ich aber auch mal..... Wie alt bist du....???????????????????? Sicher nicht alt genug um das System der DDR als erwachsener, denkender mensch miterlebt zu haben. Ich kann nur den Kopf schüteln über so viel kindliche Naivität um niocht zu sagen bornierte Blödheit! HALLO!!!!!!! Rede mal bitte mit deinen Großeltern und deinen Eltern. Frag sie mal ob sie glücklich waren als ihnen mit 6 Wochen das baby in die Krippe entrissen wurde? Frag sie mal, ob sie nicht gerne noch die Zeit gehabt hätten das Kind zu stillen, es aufwachsen zu sehen.. Frag sie mal, ob sie tatsächlich frei entscheiden durften... Frag sie mal!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! FRAG SIE MAL!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! DARAN ist nämlich deine tolle DDR kaputt gegangen KEINE SELBSTBESTIMMUNG !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und DAS unterscheidet den Osten und den Westen. FREI entscheiden..ohne Druck und ohne Vorschriften. Aber dank eurer "tollen" Erziehung...sind wir hier im Westen inzwischen auch schon so mit DDR-Gut VERSEUCHT, dass man sich hier jetzt auch schon rechtfertigen muss, wenn man sich für seine Kinder und nicnt für den Staat entscheidet! SO....DAS WAR MIR JETZT EIN BEDÜRFNISSS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Wegen mir könnt ihr die Mauer wieder aufbauen...geht doch rüber und verschanzt euch da wenn es alles sooooo toll war. Da hätte ich mir ne Menge Soli-Beitrag sparen können! Reni, stinkesauer!
...wir sind auf dem besten Wege dahin. Herr Steinbrück enteignet Aktionäre, Unternehmen werden verstaatlicht und Geschichte wird verrückt. Ich beantrage bald politisches Asyl im benachbarten Ausland... Oder ich ziehe doch noch zu Euch nach Bayern und setze mich für eine Abspaltung des Freistaates ein.
Boah, jetzt hast Du mich mal sauer gemacht. Reagiere sehr allergisch auf solche Äußerungen wie "Baut die Mauer wieder auf". Ein Land, wegen absolut bescheuerter Vergangenheit getrennt, aber dennoch zusammengehört. Sowas kann ich absolut nicht haben. Frag mal die Leute, die die Trennung miterlebt haben. Wie es ihnen ging. Wie sie an der Mauer standen, nicht zu ihren Verwandten durften. Die Arbeitsplätze, Identitäten verloren, weil sie im Osten wohnten im Westen arbeiteten (oder anders herum). Wie Menschen an der Mauer starben, weil sie "rüber machen wollten" zu ihren Verwandten in den "ach so gelobten Westen". Schlechte Betreuungsfälle gab es auch im Westen. Wir könnten da zum Beispiel mal in Behinderteneinrichtungen schauen... Es gibt wahrscheinlich einige schlechte Beispiele für DDR-Betreuung. Aber sicherlich auch genügend gute... Baut die Mauer wieder auf. Nee, ganz ehrlich. Denk mal über solche plakativen Sätze nach.
nee..ich gehe ins Saarland, da muß man die Schutzmauer nicht so lange bauen
Nimm' aber den Oskar dann wieder mit rüber, bitte. Ich spende meinen Bausparer. Wer will der will, wer nicht der nicht. Wäre ja wenigstens mal was neues, wenn man sich vorher entscheiden kann und nicht einfach mehr oder minder über Nacht eingepfercht wird.
Du hast nicht kapiert um was es mir hier geht. Meinst du die ganzen Fakten kenne ich nicht die du hier aufzählst? Ich hatte eine Menge Verwndtschaft im Osten die uns endlich besuchen durften als sie alt und krank waren und eine Besuchserlaubnis bekommen haben. Da waren sie ja nicht mehr wertvoll für den Staat. Nur noch Last...kein Nutzen mehr! Die jungen aber....klar..die sollten Arbeiten..alles für den Staat..und dass sie da nicht abgelenkt waren, wurden natürlich "tolle Betreungsmöglichkeiten" für den wertvollen Nachwuchs bereitgestellt. WAS FÜR EIN HOHN!!!!! Und da jammert ihr, wie toll es doch da war und kapiert null die elendiglichen Hintergründe. Wie traurig! Wie oft schrieb die Bekannte meiner Mutter tränenreiche Briefe, weil ihr 3 Jahre alter Sohn massive Verhaltensstörungen und entwicklungsstörungen hatte und sie sich gerne selber um ihn kümmern wollte. Sie konnte aber nicht gegen das System ankämpfen, weil die große Tochter gerade Abitur machen wollte und sie Angst hatte, dass ihr das verbieten würden. Und so könnte ich seitenweise erzählen. Von der Tochter meiner Großtante, die mit 4 Jahren das Sprechen aufgehört hat, weil sie in der Betreuung gezwungen wurde stundenlang auf dem Topf zu sitzen weil sie nicht jeden Tag Stuhlgang hatte und einmal was in die Hose ging... Von meiner Großtante, die jahrelang an Depressionen gelitten hat, weil die Partei sie damals zwang, ihr Kind, das vermeintlich nur ein bein hatte im sechten monat abzutreiben. Bei der geburt stellte sich dann raus, dass es doch 2 beine hatte. Von meinem Großonkel der 2 Jahre im gefängnis saß, weil er zur falschen Person gesagt hat, dass er seinen Kindern gerne einmal Amerika zeigen möchte.... usw... Was war denn so toll????? Was ist im leben wichtig? Nichts von den >Dingen konnte diese Staatsform bieten..gar nichts... Alles war darauf ausgerichtet gesunde Arbeiter für den Staat zu erhalten und zu produzieren. Dieser Hintergrund rechtfertigt nicht die beste Betreuung. Reni
Ich habe sicherlich nicht gejammert, wie toll es war. Lies mal richtig! Wenn schon, denn schon! Ich verteidige nicht das DDR-System. Ich bin nur gegen falsche Verallgemeinerung. Ich habe nie behauptet, dass Betreuungssystem wäre gut gewesen. Das es da Missstände gab, klar. Mich regt immer nur die VErallemeinerung auf. Du kennst jetzt eine Mutter, die... Ich kenne Mütter, die... Es gab einfach auch andere Fälle!!!! Auf beiden Seiten Ich verteidige wirklich nicht die DDR. Da gab es ne Menge Misstände, von den wir beide noch nix gehört haben...
Ich habe auch nicht verallgemeinert. Natürlich konnte man auch in der DDR, wie in vielen anderen Diktaturen auch, ganz entspannt vor sich hin leben. Wieso auch nicht? Man kann ja nicht alle Bürger gleichzeitig gängeln. Nur, die, die es nicht entspannt hatten, die hatten es halt mal so richtig unentspannt.
Also wie ich diese "Es war ja nicht alles schlecht"-Mentalität verabscheue wenn es um einen Staat wie die DDR geht....! Erinnerungsoptimismus schön und gut - aber mehr ist es halt auch nicht. Für alle die ein paar Infos brauchen empfehle ich einen sehr guten Film. Da bekommt man auch ein paar wertvolle Informationen und Einblicke in die gute Betreuung innerhalb der Krippen und Schulen der DDR. Der Film heißt "Kinder Kader Kommandeure" der Regisseur war Wolfgang Kissel. Lohnt Sich!! LG Kügelchen
Was mich an der ganzen Diskussion störte, war die Behauptung, Verbrecher sind dadurch entstanden und das Ding mit den psychischen Störungen. Wenn man den Ball flacher gehalten hätte, besser argumentiert hätte, hätte ich auch nix gegen gesagt. Aber die Verallgemeinerung regt mich einfach auf. Das in der Betreuung auch was schief lief, klar. Zu betrachten, warum einige Kinder in die KiTa mussten, klar. Aber war es flächendeckend? Sind alle zu Verbrechern herangezogen worden? ...
Man sollte schon verstehen, was man liest. Außer, man WILL sich provoziert fühlen. Ich habe nicht behauptet, daß durch Ganztagsbetreuung Verbrecher entstanden sind, aber bitte, wer Spaß daran hat, soll das glauben.
Ich oute mich auch, ich bin Jahrgang 1967 und mit Kinderkrippe, Kindergarten und einer halbtagsarbeitenden Mutter aufgewachsen. Meine Tochter übrigens auch. Was ich an dieser Diskussion nicht verstehe: Weshalb wird hier die Krippen und Kindergartenzeit so mies gemacht. Es gab und gibt gute und schlechte Betreuung hier und dort - darüber kann man nicht diskutieren - genau so wenig wie über Geschmack! Hier wird doch versucht, den jetzt Erwachsenen die Kindheit schlecht zu reden. ABER: Kinder in einem Alter zwischen 1 Jahr und 6 Jahren interessieren sich nicht für Politik, Glauben, Hautfarbe usw., selbst später in der Schule bis zum vielleicht 15. Lebensjahr ist noch alles in Ordnung, weil man es so lebt - es ist einfach so. Sie brauchen eine liebevolle und interessierte Betreuung, die gab und gibt es - genauso wie es das Gegenteil davon gab und gibt. Erst mit ca. 15. oder mit Beginn der Pupertät beginnt das Infragestellen, das Aufbegehren, das Ändern wollen und dann kamen und kommen die Probleme. Egal ob in Ost oder Westdeutschland. Außerdem denke ich, man muß auch Meinungen von anderen respektieren. Man kann aber auch nicht glauben durch einen Film (auch wenn es eine Dokumentation ist) alle Informationen erhalten zu haben. Auch finde ich die teilweise sehr drastische Wortwahl einiger Schreiberinnen sehr unangebracht. Gruß Heike
Ich glaube natürlich nicht durch einen Film ALLE Informationen erhalten zu haben, allerdings ist dieser Film ein guter Einstieg für Leute die sich einen ersten Eindruck über die Propagandapolitik der DDR verschaffen wollen. Und da erfährt man eben einiges über die Krippenbetreuung und die frühe Beeinflussung der Kinder.Ich bin nicht auf so einen Film angewiesen, in meiner Familie wurden genug "persönliche" Erfahrungen mit der DDR gemacht. Zudem kenne ich eine Erzieherin aus der ehemaligen DDR, die mir viel über diese Beeinflussung erzählt hat. Und die begann eben schon in ganz jungen Jahren und war absichtlich so gezielt versteckt, raffiniert und "hinterhältig", das die Kinder diese kaum spürten geschweige denn als solche erkannten. LG Kügelchen
Komisch, kein "Wessi" bringt es mal übers Herz zu sagen - mal ganz unabhängig vom politischen - dies oder jenes war nicht schlecht... Nein, das Betreuungssystem, welches ich erlebt habe, war spitze. Ich bin übrigens kein Krippenkind und wurde auch nicht meiner Mutter entrissen... Meine Mutter hatte einen Heimarbeitsplatz (Vollzeit!) - auch optimal, ging nämlich auch, sowas. Sie hat mich später in den Kindergarten gebracht, damit ich mehr soziale Kontakte habe, gemusst hätte ich auch das nicht. Ich war kein Hortkind, konnte aber alle Angebote wahrnehmen und das - klar - kostenfrei. Die Sache ist die - da ist auf der einen Seite das System, auf der anderen Seite die Menschen, die es ausfüllen. Es gibt immer solche und solche. Aber das "System" kostenlose Betreuungsmöglichkeiten für alle in einem Spitzenkindergarten oder in einer tollen Schule finde ich nun mal Klasse. Für diese Betreuung dürfte ich jetzt mal eben 1.000 Euro pro Monat zahlen... Hab' ich leider nicht übrig. Es nervt ohne Ende, dass der Staat einfach nicht kapiert, das man hier jede Menge investieren müsste - in die Kinderbetreuung und Förderung und dafür weniger an die Erwachsenen...Und es nervt mich, das ich religiöse Einrichtungen wählen muss, um halbwegs Qualität zu bekommen. Und meine Kinder werden damit auch teilweise Außenseiter werden und sie werden sich diesem System anpassen müssen. Das Leben ist nun mal kein Ponyhof. Ich bin keine ewig gestrige, die sich die DDR zurückwünscht. Ich bin zur Kapitalistin schlechthin "mutiert". Nur manches war eben nicht schlecht und das lasse ich mir auch nicht schlecht reden. Übrigens - Kapitalismus ist das nicht, was wir haben. Wir haben Sozialismus mit unserer Sozialersorgung und zwar nicht nur light. Kapitalismus kommt noch. Deshalb bin ich ja gerade, was die Ausbildung meiner Kinder angeht, so pingelig. Denn langfristig, da brauchen wir uns nichts vorzumachen, wird es entweder erstklassige Jobs für Spitzenleute geben oder beschissene oder gar keine Jobs. Und wenn dieser Staat kapitalistisch oder unternehmerisch "denken" würde, dann würde er versuchen, alles Potential seiner Kinder herauszuholen und zu fördern. Viele Grüße Petra
Die Spreewaldgurken waren (sind) super... Man wurde nicht permanent von klingelnden Telefonen gestört... Auf den Autobahnen gab es keine Drängler... Die Leute wurden nicht fett von Mc Donald's... Und man hatte nicht die Qual der Wahl... Gab ja nur eine Partei. Man findet immer was... Aber ob's das nun rausreißt. Kostenlose Betreuungsplätze... Super Sache, nur leider kostet uns das Sozialsystem so ein Schweingeld, daß so wenig für diese Spierenzchen übrig bleibt. Wir haben nämlich keine Vollbeschäftigung, ganz im Gegenteil. Unter jedem Dach gibt's ein Ach.
Naja, man könnte sich aber zum Beispiel mal langsam vom Ehegattensplitting losreißen... Und das Sozialsystem, ich sags ja, wir haben Sozialismus.
Ja, und darüber habe ich mich geärgert. Es klang für mich nach heile Welt und Tendenzen zur Ostalgie, die ich eh total unverständlich finde. Ich sage Dir jetzt als "Wessi", dass ich davon überzeugt bin, dass dieses oder jenes nicht schlecht war. Ich glaube Dir, dass Dein Kindergarten toll war und dass Du in der Schule optimale Förderungsmöglichkeiten hattest, die zudem kostenlos war. Allerdings frage ich mich, ob Du das auch alles gehabt hättest, wenn Deine Eltern "Staatsfeinde" gewesen wären. Gruß, Malefiz
Das Ausgangsposting habe ich als Reaktion auf ein anderes Posting weiter unten geschrieben, in dem unter anderem stand, die DDR wäre ein Land voller Verbrecher gewesen...und die "Wessis" müssten jetzt alles ausbügeln. Geärgert hat mich das nicht, auch da weiß ich, dass es polarisierend gemeint war...
Hallo, Danke für Deine Antwort. Von dem anderen Posting wußte ich nichts, da ich nicht immer hier lese. Unter dem Aspekt verstehe ich Deine Reaktion. Vielleicht ist das ja auch des Pudels Kern: Auf eine Polarisierung folgt die nächst usw., und so entfernen wir uns immer wieder voneinander, die "Wessis" von den "Ossis" und umgekehrt. Viele Grüße, Malefiz
Das Betreuungssystem im Osten war sehr flexibel und gut durchorganisiert, aufgrund der großzügigen Öffnungszeiten und dem Alter der zu betreuenden Kinder. Jeder Elternteil konnte so lange arbeiten, wie er wollte. Es gab ja sogar Wochenkrippen, wo man seine Kinder erst am Wochenende abholen konnte (oh schreck!). Aber die Einrichtungen waren an sich sehr herzlos, überfüllte Kindergärten, nur eine Erzieherin in der Schicht, mittelarterliche Erziehungsmethoden, auf das Kind wurde überhaupt nicht eingegangen, das Kind war nur ein Produkt der Zukunft, das schnellstmöglich für das sozialistische politische und repressive Staatssystem als einwandfrei funktionierendes Mitglied geschliffen werden mußte. auch die flexiblen Arbeitszeiten dienten nur dem Staat, damit die Bürger ihre 8-10 Stunden am Tag ungestört von ihren BAlgen arbeiten konnten. Ich habe als Kind dieses Kindergartenregime so erlebt (kann mich immer noch an viele Momente erinnern, die mich traumatisiert haben), und genauso hatte ich es wieder erlebt, wenn auch in einer abgemilderten Form, 30 Jahre später, als ich für 10 Monate in Litauen war, und meine Tochter damals in zwei verschiedene Einrichtungen untergebracht habe, alles unter Vitamin B, angeblich etwas bessere staatliche Kindergärten. Blanker Horror. Ich habe meine Tochter jeweils nach einer Woche wieder rausgenommen. Es hat sich nicht viel verändert, vor allem, wenn noch immer die alten Erzieher aus den Zeiten des Sozialismu am Werk sind. Andererseits habe ich aber noch nie das Betreuungssystem in Westdeutschland verstanden, welchem Zweck es denn dienen soll, wenn man noch nicht mal aufgrund der Öffnungszeiten als berufstätige Mutter Vollzeit arbeiten kann? Ich finde die Einrichtungen im heutigen Deutschland an sich gut eingerichtet, was die Qualität betrifft, jedoch ist das Betreuungssytem eins der rückständigsten in ganz Europa, weil es mit ihrem überalteten Konzept die Mütter noch immer ans Haus und Herd zurückwerfen will und immer noch ganz stark an das Gesellschaftsmodell der 60er Jahre gekoppelt ist. Was sollen denn diese Betreuungszeiten zwischen 8.00 Uhr und 12.00 und dann wieder von 14.30 bis 17.00? Oder die Öffnungszeiten höchstens bis 17.00 Uhr? Meiner hat sogar nur bis 16.30 auf? und wenn ich um Punkt 16.30 komme steht mein Kind schon angezogen auf der Strasse aund wartet mit der Erzieherinn auf mich. Wer hat solche Arbeitszeiten, wenn er Vollzeit arbeitet?
Ich meine, da ist es noch komplizierter mit dem Betreuungssystem, wenn man nicht das nötige Kleingeld für private Kindergärten hat.