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Warum tun sie das??? (wg. Gewalt in der Familie)

Warum tun sie das??? (wg. Gewalt in der Familie)

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Es hat mich wirklich sehr berührt, wie viele von euch auch durch die Hölle gegangen sind. Doch wieso war das so? Ich kann nur von mir sagen - meine Kinder haben mich an meine Belastungsgrenze gebracht z.T. Überforderung zu diesem Zeitpunkt. Aber war jeder so schlimm, das er gleich Schläge kassiert? Bei mir gabs auch Schläge für Noten, dabei war ich ein durchschnittlicher Schüler! Was ist schlimm? Und sind/waren unsere Eltern krank? Muss man das verzeihen?


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ich bin davon überzeugt, dass alle eltern ihr bestes gegeben haben; wie mieserabel das auch gewesen sein mag. viele unserer eltern sind kriegs- oder nachkriegsgeneration - eine traumatisierte generation. das ist keine entschuldigung, aber eine erklärung. wenn ich mir anschaue, unter welchen bedingungen meine mutter großgeworden ist kann ich nachvollziehen, warum sie so geworden ist, wie sie ist. unsere eltern hatten nicht die therapeutischen möglichkeiten, die wir haben und auch viele psychologische einsichten waren damals noch nicht entwickelt. ich gehe davon aus, dass "unsere" wie auch immer gewalttätigen eltern als kind selbst gewalt erlebt haben; sei es nun familiär oder "von außen". mein großvater, den ich nie kennengelernt habe und der ab einem zeitpunkt seines lebens weder etwas von seinen kindern noch seinen enkeln wissen wollte, ist einer der wenigen, die aus stalingrad zurückgekommen sind. körperlich kam er zurück, seine seele hat er dort zurückgelassen. meine mutter und ihre geschwister hatten wenige recht unbelastete jahre (und auch familiäre ressourcen! - so wie die meisten menschen) und viele jahre, in denen körperliche gewalt an der tagesordnung stand. ich denke ich kann ihr hoch anrechnen, dass sie mich nur wenige male geschlagen hat. diese schläge waren eigentlich pillepalle, trotzdem haben sie natürlich wehgetan, weil emotional verletzend. wirklich heftig war, was sie stattdessen verbal aufgefahren und was sie alles so von mir verlangt hat. darunter habe ich lange gelitten, bis ins erwachsenenalter. es hätte besser kommen können mit ihr, aber auch schlechter. irgendwann wird jeder mensch erwachsen und es wird zeit, die verantwortung für die eigene vergangenheit zu übernehmen. das beinhaltet, oder kann beinhalten, die aufgestauten gefühle und gedanken zuzulassen und zuzuordnen; sich mit den erfahrungen auseinanderzusetzen. für sich selbst einzustehen und das kind, das man mal war. zu erkennen, dass eltern auch nur menschen mit einer eigenen vergangenheit sind. die eigene schuldlosigkeit erkennen. sich nicht mehr als opfer sehen. nichts mehr insgeheim von den eltern wollen. ganz wichtig: gesunde lebensalternativen suchen und finden. zu entscheiden, wie will ich mein leben leben. nicht: ich will nicht so werden wie meine eltern sondern: soundso will ich werden. vielleicht irgendwann verzeihen können - nicht gutheißen, sondern verzeihen. nicht für die, die den schmerz zugefügt haben, sondern für sich selbst. loslassen können und den blick nach vorne richten. das kann, je nach den gewalterfahrungen und den ausgleichend vorhandenen guten erfahrungen, kürzere oder längere zeit in anspruch nehmen. für manche wird es leichter sein, für andere schwerer. manche werden es alleine schaffen, andere eine therapie "brauchen". manche themen brauchen eine aufarbeitung, andere lassen sich im alltag durch entgegengesetzte positive erfahrungen "neutralisieren". meiner erfahrung nach sind das mitunter schwere, aber gebare wege, die lohnen. um sagen zu können: das war eine episode meines lebens. aber nun ist eine andere zeit. ich bin davon überzeugt, dass in jedem menschen ungeahnte kräfte stecken und dass eine immer bessere version von einem selbst in einem versteckt ist. eine version, die man finden kann. leben ist fast immer möglich. es braucht mut. dann kann man viele schätze finden.


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Bei meinen Eltern war es so (Mutter) das sie 3 Geschwister waren, die Mutter von Ihr war Psychisch krank, sie landete ja dann in der Psychatrie wo sie starb. Mein Opa, war mit jemanden anderes verheiratet wo wir auch Kontakt hatte, sie kauften mir meine Einschulungssachen und waren auch da. Meine Mutter hatte auch dresche bekommen mit Kleiderbügel, usw. Sie ist schwach psychisch und hatte nie die Kraft uns zu beschützen.Trotzdem finde ich das ich gerade dann es anders mache. Aber nun ist es zu spät, bis heute wartet sie darauf das, jemand kommt und " Kinder kommen zu den Eltern" Bin darüber traurig


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...das kann nicht jeder! Gerade wenn man ein geringes Selbstwertgefühl hat, wird man es sich nicht noch schwerer machen, in dem man sich zusätzlich schwächt und selbst erniedrigt. Und als Kind nimmt man die Verhaltensmuster der Eltern auf und an. Dann wiederum, muß man sich mit seiner Kindheit und wieder mit sich selbst auseinander setzen, um es anders machen zu wollen. Dazu gehört dann wiederum, unumwunden zuzugeben, daß die Eltern, inwieweit auch immer, großen Mist gebaut haben. Aber allein diesen Gedanken zuzulassen, wurde vielen nicht erlaubt und das haben sie verinnerlicht. Es ist die Auseinandersetzung mit sich selbst und mit seiner Vergangenheit, die man entweder eingeht oder nicht. Meine Mutter ist nicht zum selbstständigen Denken erzogen worden, sie nahm an. Klar merkte sie für sich, daß es nicht das Leben ist, daß sie gern hätte, aber anstatt sich mit sich auseinanderzusetzen und etwas zu ändern, zog sie es vor, frustriert zu sein und allen auf den Zeiger zu gehen. Ich war wohl noch nicht in der Schule, da habe ich zu ihr im Streit gesagt: " Such' Dir einen Job oder ein Hobby, dann haben wir Dich aus dem Haus".


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"Es ist die Auseinandersetzung mit sich selbst und mit seiner Vergangenheit, die man entweder eingeht oder nicht." das isses. ich bin dazu nicht bereit. absolut nicht. allein der gedanke daran lässt mich innerlich wegrennen. ganz weit weg. buäääh, wenn ich es nur schreibe, wird mir übel. casus knacktus? ich habe gestern mit dem besten freund der welt noch darüber philosophiert/psychologisiert. er (unter)stützt, wir machen aber auch keinen wind um die sache. jeder hat sein päckchen. wir sind der meinung, dass es dem kind sehr gut geht, dass ich die aggressionen im griff habe. er beobachtet ja auch, und meint, die liebe zum kind ist allgegenwärtig spürbar und hat absolut nichts mit dem gemeinsam, was in meinem elternhaus abging. wie beruhigend und bestätigend. aber es ist ja auch wirklich so, dass ich nur angst vor etwaigen dämonen habe, die in mir schlummern könnten. vielleicht gibt es sie gar nicht... heute auf dem love and peace trip, snuggles (auch noch erich fried im kopf, herrlich)


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das ist ja zweierlei. wenn es dir und deinem kind bzw. euch dreien gut damit geht, wie ihr lebt und du einen guten weg mit deinen aggressionen gefunden hast ist das toll! wenn dich vergangenes belastet, so sehr dass du davor davonlaufen möchtest, ist das ein anderes thema. vielleicht merkst du, dass die dämonen gar nicht so groß sind, wenn du dich damit auseinandersetzt. oder du merkst, sie sind es sehr wohl, dann kannst du dich davon befreien, daran wachsen und brauchst irgendwann keine angst mehr davor zu haben.


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Meine Mutter ist BJ ´55 mein Vater ´50. Meine Mutter, die definitiv der shclimmere Part ist, hat niemals Gewalt seitens ihrer Eltern erlebt. Ganz im Gegenteil. Meine Oma ist ein absolut liebenswürdiger Mensch, der in Ihrem Leben noch nie eine Hand gegen irgendjemanden erhoben hat. Nein, sie hat ihre Tochter immer und immer wieder verteidigt und in Schutz genommen. Sie ist nie zum Arbeiten gegangen, weil ihr Vater meinte, sie wäre eine Rabenmutter, wenn sie ihr Kind in die Krippe gäbe. Mein Uropa meinte sie hätten genug zum Essen, das Kind hat anständige Kleidung, die Wohnung ist vernünftig eingerichtet, für einen schicken Mantel den sie sonntags in der Kirche vorführen sollte, oder einen wervollen Ring, ist es nicht Wert sein Kind abzuschieben..... Von daher, meine Mutter hat niemal Gewalt seitens ihres Elternhauses erlebt, aber sie war schon immer ein schwieriges KInd.


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...bei den meisten Geschichten lese ich hier ja keine "Erziehungsmaßnahme" der Eltern heraus. Es scheint ja immer eine Aggression bei einem oder beiden Elternteilen vorgelegen zu haben. Bei vielen resultierte das, so könnte ich mir vorstellen, aus Unzufriedenheit mit dem Leben, in und mit der Familie. Was ja immer so proklamiert wird, von den Frauen, die eben früher nicht arbeiten gingen und glücklich damit waren, glaube ich eben nicht immer. Ich glaube, daß eben doch viele, viele zwar nach außen eine glückliche Familie waren, die man ja auch zu sein hatte, aber daß es zwischen den Eltern brodelte. Man trennte sich nicht so schnell, schließlich war das ein Makel. Eine Frau, die, wenn auch nur im Kleinen, ausbrauch: undenkbar. Da ist es natürlich leicht, seinen Frust und seine Wut an den Kindern auszulassen. Woher kommt die Wut auf die Kinder. Bei Männern vielleicht, weil sich bei den Frauen alles nur noch um die Kinder dreht? Weil sie nicht im Mittelpunkt stehen? "Für sie" einen Job machen "müssen", der sie eigentlich ankotzt? Bei Frauen vielleicht, weil die Kindern sie an Mann und Heim fesseln? Sich dann noch anders entwickeln, als frau es sich gedacht hat? Zu der Ausgangsfrage "Muss man das verzeihen?" Ich denke, egal worum es sich handelt, die Frage ist nie, ob man verzeihen muß, sondern ob man es kann und will. Und nicht in jeder Familie überwiegt die Gewalt, es geht in vielen ja schließlich auch meist sehr liebevoll zu, aber wenn es brennt, dann halt richtig. Und in diesen Familie LIEBEN die Kinder ihre Eltern, die Frauen ihre manchmal prügelnden Mann.


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Ich denke, daß Menschen Kinder schlagen und/oder mißhandeln, die mit sich selber nicht im Reinen sind. Sich selber nicht mögen, mit sich unzufrieden sind. Natürlich kommen auch noch andere Faktoren dazu. Aber manchmal (!) glaube oich, es ist nicht die Wut auf die Kinder, sondern Wut auf sich selbst, auf das eigene Leben. Das Ziel ist das schwächste Glied - das Kind. An ihm kann man die Wut auslassen, zum Schuldigen für den persönlichen Frust machen.


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---- ...bei den meisten Geschichten lese ich hier ja keine "Erziehungsmaßnahme" der Eltern heraus. Es scheint ja immer eine Aggression bei einem oder beiden Elternteilen vorgelegen zu haben.---- Es kommt darauf an. Zu meiner Zeit war die Sichtweise zu Prügel anders, erst später wurde die Prügelstrafe thematisiert. Anfangs meiner Schulzeit durften sogar noch die Lehrer zu Prügelstrafen greifen. Meine Eltern wuchsen mit Prügelstrafen der Lehrer auf. Ich erinnere mich an die Geschichten meines Vater, der sich die Schulhefte vor zu erwartenden Strafen in die Hose gesteckt hatte. Viele Eltern hatten die obligatorische Ohrfeige genutzt um ihre Kinder unter "Kontrolle" zu halten. Schlimmer empfinde ich die Erniedrigung der Kinder zur Hörigkeit der Erwachsenen Welt gegenüber. "Wenn Erwachsene reden haben Kinder den Mund zu halten" " Beim Essen darf nicht geredet werden" (galt grundsätzlich nur für Kinder) "Kinder dürfen nicht widersprechen" und und und. In meinem Fall (dies spricht für deine Theorie) habe ich die Prügel nicht als Erziehung erlebt, sondern eher als Ventil einer vollkommen überforderten Mutter die in sehr jungen Jahren eine Familie führen musste, und sich zugleich dem Patriarchen unterwerfen musste. Hilfe und Ratschläge gab es damals nicht, das Thema wurde grundsätzlich in der Öffentlichkeit tabuisiert. --- Ich glaube, daß eben doch viele, viele zwar nach außen eine glückliche Familie waren, die man ja auch zu sein hatte, aber daß es zwischen den Eltern brodelte. Man trennte sich nicht so schnell, schließlich war das ein Makel. Eine Frau, die, wenn auch nur im Kleinen, ausbrauch: undenkbar. Da ist es natürlich leicht, seinen Frust und seine Wut an den Kindern auszulassen.--- Den Schein zu wahren war wichtig. Trotzdem muss es nicht sein, dass die Familien nur nach aussen glücklich waren, so habe ich auch unglaublich schöne Kindheitserlebnisse, eben gerade WEIL meine Eltern so jung und ungestüm waren. --- Woher kommt die Wut auf die Kinder. Bei Männern vielleicht, weil sich bei den Frauen alles nur noch um die Kinder dreht? Weil sie nicht im Mittelpunkt stehen? "Für sie" einen Job machen "müssen", der sie eigentlich ankotzt? Bei Frauen vielleicht, weil die Kindern sie an Mann und Heim fesseln? Sich dann noch anders entwickeln, als frau es sich gedacht hat? --- Oder auch, weil die Männer sich zum Teil in ihrer Rolle als Familienernährer überfordert fühlen. So hatten sie bisher die Verantwortung für sich selbst, nun fühlen sich für eine Familie verantwortlich. Vielleicht liegt es in vielen Fällen auch daran, eine zu hohe Erwartung an sich selbst zu stellen. Sie müssen immer besser, schneller und größer werden. Dabei steht das Naturell der Kinder ab und zu dagegen. Frauen stehen dann oft zwischen den Stühlen. Meine Mutter hatte in ihrer Erziheung (Schule und Öffentlichkeit) mitbekommen, dass das Glück und die Zufriedenheit des Mannes in den Händen der Frau liegt. Ich denke da an den Dr.Oetker WErbespruch aus "Rendevous unter dem Nierentisch" "Was ziehe ich heute an, was koche ich meinem Mann" Aber wo waren die Kinder? Auch die Kinder mussten funktionieren. ---- Zu der Ausgangsfrage "Muss man das verzeihen?" Ich denke, egal worum es sich handelt, die Frage ist nie, ob man verzeihen muß, sondern ob man es kann und will.---- Und wieder mal von dir auf den Punkt gebracht. Auch ich glaube man MUSS nicht verzeihen, aber man kann auch mal die Vergangenheit ruhen lassen. Meist geht es den Müttern mit der Erinnerung selbst nicht gut. Aber müssen die erfahrenen Prügel gleich die gesamte Kindheitserinnerungen übersschatten? Ich glaube nein, und ich habe mich damit auseinandergesetzt, somit hat die Erinnerung ihren Schrecken verloren.


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es ist natürlich relevant, wie jemand gelernt oder nicht gelernt hat, mit den eigenen aggressionen umzugehen. es gibt destruktive wege, und es gibt konstruktive wege. ansonsten denke ich, dass es oft auch subjektiv wahrgenommene hilflosigkeit ist, die aggressionen weckt. wenn jemand dann noch verinnerlicht hat, dass aggressionen per se, also das gefühl an sich (anstelle einer bestimmten, konkreten handlung) "böse" sind verschärft sich das ganze, denn was verboten ist, darf sich nicht offiziell äußern, muss brodeln weil es ja doch da ist und neigt dann zu explosiven ausbrüchen. und, wer die sichtweise vertritt, "du bist jetzt dran schuld dass ich wütend/traurig/eifersüchtig etc. bin" wird sicher eher zu grenzüberschreitendem verhalten neigen da er nicht wahrnimmt, dass es seine EIGENEN gefühle sind und dass auf gefühl x nicht unbedingt reaktion y folgen muss sondern dass es auch p oder i sein kann.


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Bei uns war es so das meine Eltern noch sehr jung waren als ich geboren wurde. Mein Vater gerade mal 19 und meine Mutter 17. Die erste Zeit, ich glaub bis zu meinem 2 Geburtstag, lebten sie mit im Haus meiner Oma vätererlicherseits. Da funktonierte auch alles noch. Erst als sie die eigenen Wohnung hatten fing mein Vater an meine Mutter zu schlagen. Er war schon immer schnell auf 180. Später kam der Alk hinzu und da gab es keinen Hemmungen mehr für ihn. Meine Mutter langte uns auch oft eine oder es gab was mit dem Teppichklopfer drauf ( den meistens tat ihr ohne Hilfsmittel die Hand danach weh) Meine Mutter erzählte mal das auch mein Vater geschlagen wurde. Beide schworen sich damals ihre Kinder nie zu schlagen...........leider hielten sie das nicht durch. Bei uns gab es Schläge auch wegen kleinerer vergehen. Wir waren ganz normale Kinder nicht besonders schlimm. Für Noten gab es auch schläge. Aber Hilfe beim lernen oder eine erklräung wie dieses und jenes funktioniert gab es nicht. Oft wurden wir auch Nächtelang wach gehalten von unserem Vater. Und dabei mussten wir am nächsten Tag wieder zur Schule. Lernen viel da dann besonders leicht *ironie* Verzeihen kann ich das nicht. Ich muss sagen das ich heute sogar schon fast hass für meine Mutter spüre. Ich bin nach alle den Jahren immer noch der Müllereimer für ihre Sorgen. Muss mir anhören wie schlecht es ihr doch geht, weil keine richtige Arbeit usw. Und an allem ist mein Vater schuld weil der sich ja nie unter Kontrolle hatte. Früher habe ich sie noch bedauert. Nun wo ich selbst Mutter bin sehe ich das anders. Sie alleine ist schuld an ihrem elend. Sie hatte oft Angebote bekommen von meinen Onkel. Er wollte ihr helfen, eine Wohnung kaufen usw. Aber sie ging nicht. Sie hätte die Chance gehabt, die Wahl...wir nicht. Ich würde schon sagen das beide krank waren....sie vielleicht sogar hörig. Ich weiss eines sicher das ich meinen Kindern sowas icht an tun würde. Würde mein Mann schlagen wäre ich mit den Kindern weg. grüsse


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Mein Vater wurde ganz sicher in eine Rolle gedrängt, die er nicht leben wollte. Eltern mussten heiraten - meine Mutter Flüchtlingskind (ihre Mutter erhängte sich schwer von den Kriegserlebnissen in der Nervenheilanstalt auf ) - deshalb beschimpfte mein Vater sie und uns Kinder (d.h. meinen mittleren Bruder nicht ) ständig - und meinte wir kämen auch in die Klapse. Kind 1: ungewollt - Mußehe - mein Bruder - leichte geistige Behinderung (meine Oma sagte immer:"Den haben sie doof geschlagen- immer haben sie ihn an den Kopf gehauen." - Ich glaube ihr das nach wie vor. Kind 2: Jau denn mal gewollt - unser Prinz - bekam nie Schläge oder Beschimpfungen an den Kopf geknallt (nur hintenrum) Kind 3: sicher ungewollt - ich - habe nicht so funktioniert, wie ich sollte.... Als Vorschulkind habe ich gern gezeichnet (was blieb mir anderes übrig, meine Eltern hatten ja keine Zeit..) nebenbei wurde von mir verlangt (MIT 4/ 5 Jahren!) Taxifahrten anzunehmen. Ich konnte ja nicht schreiben, sollte mir so aber alles merken - ich wusste dann bspw. mal den Namen oder von wo die Leute abgeholt werden wollten oder aber wann, aber NIE das Komplettpaket - das mussten sie dann erst einmal zusammenreimen..... ....na, dann setzte es schon was - aber eben schlimmer waren die verbalen Beleidigungen - "du bist zu blöd, dummes Schwein, immer malst du nur, kommst auch in die Klapse!" Wie geschrieben : ich war noch nicht in der Schule etwa 4,5 und 6 Jahre alt. Später hasste ich meinen Vater nur noch. Ich denke ich bin stärker als er, denn ich entwickelte eine eigene Meinung (mein Vater schwärmte von Hitler - und dann ich.... allein das reichte schon... aber da war ich älter) Er bekam einen Schlaganfall - ich wünschte er wäre tot gewesen - er kam in die Klinik - schwor, alles würde besser - zuhause lief es prima ohne ihn; er fehlte uns in keinster Weise - doch: er kam wieder und alles war beim Alten.... Nun denn mit 17 zog ich aus. Mit etwa 22 Jahren habe ich dann noch einmal meinen ältesten Bruder ( er: 31!!! damals) ins Krankenhaus gefahren, weil mein Vater ihm eine Eisenstange auf den Kopf geschlagen hat und die 8 cm lange Platzwunde genäht werden musste. Ansonsten wollte ich mit meinem Elternhaus nichts mehr zu tun haben. Wenn mein Mann mich damals nicht überredet hätte, gelegentlich mal dort vorbei zu schauen, ich hätte es nicht getan. Verzeihen - nein kann ich niemals - ich versuche zu verstehen - aber verzeihen werde ich ihm das nie..... Er starb mit 62 Jahren und als ich ihn fand, habe ich nur rumgebrüllt: "Das hat er mit Absicht gemacht, das ich ihn finde!" Ob ich traurig war? Nein, nur wütend! Meine Mutter starb ein Jahr später an MS - ich bin mir sicher, das mein Vater der Auslöser für diese Nervenkrankheit war. Aber ich kann auch nicht verstehen, das sie sich das jahrelang angesehen hat und sich auch selber beschimpfen lassen hat. Sich nicht von ihm trennte, nur wegen dem "was sollen denn die Leute denken?"


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Bissi blöd geschrieben: Ich denke ich bin stärker als er, denn ich entwickelte eine eigene Meinung (mein Vater schwärmte von Hitler - und dann ich.... allein das reichte schon... aber da war ich älter) Ich war und bin totaler Hitlergegner und hasse die Braunen!


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es gibt wohl so einige Parallelen zwischen uns


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Da stellt sich mich die Frage. Hats keiner in der Schule gemerkt. Meine Mutter ging nie zu Elternabende, die Leherer kamen dann zu uns nach Hause, als meine Mutter noch AE war. Später als ich in die Lehre sollte, kam mein Physiklehrer zu mir nach Hause und bat mir eine Konditorlehre an. Ich blöde Kuh habs nicht gemacht, weil ich schlecht nach Hause kam, wegen der Busverbindung die war echt schlimm. (Nur noch nebenbei gesagt weil es oben schon mal viel) Meine Mutter ging arbeiten, eigendlich immer, faul war sie nie. Aber bis 1995 hat sie sich bei mir ausgeheult, dann wollte ich es nicht mehr hören, auch wie schlimm mein Bruder schlug sie auch, wie oft weiß ich nicht. Aber wenn die Mütter nicht wollen oder können, kann man nix machen. Man ist als Kind Hilflos. Schulisch war ich eine Niete. Das wir geschlagen wurden hat keiner gemerkt, für die Mitschüler war ich bei fast allen ein Aussenseiter. Im Erwachsenen Alter merkten sie, das ich garnicht so schlimm bin, wie mein Ruf war. L.G


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meine Mutter war alle Pfurz in der Schule. Nein es hat keiner gemerkt, wie denn auch - blöd ist sie auch nicht, die Schläge waren ja nie sichtbar. Und seelische Verletzungen sieht man nicht. Vor den Lehrern hat sie uns immer schlecht gemacht, anstatt uns EINMAL zu beschützen oder so. Mit 15 habe ich mir ein blaues Auge geschminkt, heute weiß ich nicht mehr warum, vielleicht ein Hilferuf. Keiner der Lehrer hat mich jemals darauf angesprochen...nur meine Mutter in der Sprechstunde, weiß aber nciht was sie erzählte - ich weiß nur ich habe ne Menge Ärger bekommen. Ich hätte aber auch nie etwas gesagt, viel zu groß war die Angst und Schande. Obwohl doch eine Lehrerin gabs, die mir gegenüber sehr fürsorglich war und gemerkt hat das irgendwas nicht stimmt. Sie hat mich in den Sprechstunden in Schutz genommen wenn meine Mutter über mich herzog. Ich bin ihr aber immer ausgewichen...


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Nun, man spricht nicht darüber. Weil man sich schämt, weil man einfach Angst hat, dass der Lehrer die Eltern drauf anspricht und die Hölle noch schlimmer wird, weil man irgendwann mutlos wird ... Ich war in der 3. Klasse als mir ein Springseil übers Gesicht wehte - nun, meine Mutter hatte ganz einfach den Rücken verfehlt, weil ich es gewagt habe mich während der Schläge zu bewegen. Ich hatte 2 Striemen über die rechte Gesichtshälfte. Just in dieser Zeit wurde ich krank. Natürlich fragte die Kinderärztin was mir passiert sei. Ich bin in der Schule beim Blödsinn machen gegen das Geländer gefallen. Mein Bruder wird in kürze 21 Jahre alt, er würde nie oder nur sehr serh zaghaft zugeben, dass er geschlagen wurde. Er meint, er war nicht einfach als Kind (war er nicht, jedoch andere Geschichte) - er nimmt die Mutter in Schutz. Ich brauchte sehr lange, bis ich sie nicht mehr in Schutz nahm... LG Violetta


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Eigentlich gar nicht - zumindest hätte ich unter anderen Umständen mit Sicherheit mehr daraus machen können.... Die Schulzeit durchlief ich irgendwie- ja, wie in Trance. Die Lehrer haben nix gemerkt - ich glaube auch nicht, das sich Ende der 70er und 80er Jahre ernsthaft ein Lehrer um das Wohl der Schüler daheim gesorgt hätte- ODER kaum... Wie gesagt - nach außen hin war ja alles nett - gut situierte Geschäftsleute, die Lehrer meinten halt das Kind ist faul (oder doch: meine alte Lehrerin in der 5.Kl. Real führte damals ein Gespräch mit meiner Mutter, sie stolperte über meine Schüchternheit - sie zwang mich bspw. ihr beim Sprechen in die Augen zu schauen - sie hat mich, ohne das es mir damals bewusst war, viel unterstützt und mir so Kraft und Selbstvertrauen gegeben - leider hatte ich sie nur 2 Jahre, dann ging sie in Rente und ich kann mich erinnern, das sie noch einmal bei uns angerufen hat, um sich nach meinem Befinden zu erkundigen - da war sie schon in Pension- meine Mutter fertigte sie kurz ab - das war es ...) Ansonsten: Gesehen haben´s nix: Verbalattacken sind NICHT sichtbar. Schläge und Tritte gab es da, wo man es nicht sah: Bauch, Hinterkopf, Po und Rücken (hm..trug ja Unterhemd - IMMER!)