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Schlechtes Gewissen Jobwechsel

Schlechtes Gewissen Jobwechsel

memory

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Juhu , kennt das noch jemand? Ich habe unerwartet ein tolles Stellenangebot gefunden, was zwar mehr Stunden aber auch wesentlich mehr Geld und bessere Arbeitszeiten beinhaltet . Nur bin ich hin und her gerissen :( Mein jetziger Job ist OK, wenn auch gerade mehr wie festgefahren und stressig . Problem : meine jetzige Chefin ist so eine Liebe und ich weiß , dass sie ohne mich total ins straucheln gerät:( Es frisst mich innerlich auf und nimmt mir eigentlich total die Freude auf etwas Neues. Weiß aber eigentlich , das die Zeit wirklich reif ist, für eine Veränderung. Kennt das jemand? Brauch gerade mal paar Kopfstreichler oder Erfahrungswerte


Pamo

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Ich kenne das. Aber mir hat folgender Gedanke geholfen: Meine liebe Chefin würde auch auf eine eindeutig bessere Stelle wechseln. Alles andere wäre unvernünftig. Ich habe jetzt eine Woche im neuen Job hinter mir. Ist Klasse.


Lavendel79

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Antwort auf Beitrag von Pamo

Ja guter Punkt. Meine liebste und beste Chefin, die ich wirklich nicht im Schlamassel hätte sitzen lassen wollen, weil sie es echt nicht verdient hätte - nahm völlig überraschend eine richtig gute Stelle ganz woanders an. Natürlich mit 100 Versprechungen, dass man sich jederzeit an sie wenden kann und sie noch mit uns im Kontakt bleibt und blabla… ist jetzt vier Monate her. So gut wie Null Kontakt. Wir schaffen es auch ohne. Annähernd kopflos zwar aber es geht erst mal ganz gut. Andere Veränderungen gab es auch - alles anders aber nicht schlechter. Neuer Geschäftspartner letzte Woche „ah hier steht noch Frau xy… wer ist das???“ - egal. Die „war“. Ich mag sie privat immernoch sehr gern und hätte es nicht verstanden, wenn sie die Chance nicht ergriffen hätte.


Lavendel79

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Hi memory, hoffe es ist ok, wenn ich was dazu schreibe… Mal ganz allgemein gibt es Menschen, die immer wieder zurückstehen (müssen), um anderen Menschen den Vorrang zu geben. Den eigenen Kindern, die mehr Energie benötigen, als vielleicht irgendwann geplant. Der Partner, der krank wird und man sein Leben für ihn so zurückschraubt, dass man optimal unterstützen kann. Die eigenen Eltern die in der Pflege oder sonstigen Lebensumständen Unterstützung brauchen. Manche sehr wenige besonders aufopferungsvolle Menschen haben sogar mehrere solcher Baustellen und stecken über viele Jahre zurück. Für die Familie und Menschen, die man wirklich liebt, ist das oft auch gut und richtig so. Anders sehe ich es im Job. Zu oft habe ich gesehen, wie schlimm sich jemand gefühlt hat, weil er die anderen „im Stich“ ließ. Um dann aber nach spätestens 6 Monaten vergessen zu sein. Es gab entweder einen (manchmal überraschenderweise sogar mindestens gleich „guten“) Ersatz oder die Arbeit wurde anders oder eben teilweise auch gar nicht mehr in dem Ausmaß erledigt und es ging auch. Ich bin der Meinung, gerade wenn eine Frau Ü40 nochmal eine neue Chance sucht und findet, sollte sie unbedingt zugreifen. Das nächste familiäre Thema kommt bestimmt - wichtig und richtig, wenn man dann selbst in gut gesettelter Position ist und sein ganz eigenes kleines Leben / seinen eigenen Job, seine eigenen Interessen auch vertreten kann. Du schaffst das und Du bist genau in der richtigen Lebensphase, um nochmal neu durchzustarten. Denk an Dich ganz allein. Sei stark für Dich selbst.


memory

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Schnief.... Du hast meine wunden Punkte gut erkannt Ich denke auch, jetzt mal Ich ...solange gerade " Ruhe" ist. Bin aber doch gehemmt:/ Aber vielleicht eher aus Angst vor Veränderung. Ich muss glaube ich nochmal in mich gehen und mir wirklich Gedanken machen, wo ich in 5 Jahren stehen will. P.s Der Große geht tatsächlich zur Bundeswehr....hab 2 Tage geheult....frag nicht...ich bin wirklich doof.....ich würde sie am liebsten alle in meine Vitrine packen, schön geschützt und verräumt. Ich glaub , ich brauch wirklich neue Aufgaben


Lavendel79

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omg zur Bundeswehr ist ja gleich „richtig weg“. Heftig! Mein Großer studiert „im Umfeld“ und ich könnte mir vorstellen, dass er öfter da steht als … andere Studenten aber vielleicht überrascht er mich. Dieses : JETZT an mich denken solange Ruhe ist, ist genau das, was ich gedacht und dann auch gemacht habe - bzw ich bin noch auf dem Weg. Aber eines hab ich gemerkt: Wenn man mehr an sich bzw seinen eigenen geldbringenden und erfüllenderen, selbstbewusstseinserhöhenden Job denkt und so lebt wie die allermeisten anderen Menschen (speziell Männer meistens), merkt auch das Umfeld, dass es sich umorganisieren muss und auch kann. Überleg Dir schon mal, was Du Dir selbst (und niemandem anderen) vom ersten erhöhten Gehaltseingang gönnen wirst. Du hast es Dir sowas von verdient!!!


cymbeline

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Hey, ja ich kenne solche Loyalitätskonflikte auch. Aber : ihr habt ein berufliches Verhältnis. Ihr seid keine Schwestern, keine besten Freundinnen. Klar ist es blöd für deine Chefin aber sie wird eine lösung finden. Ich würde wechseln, ganz klar


Kerstin123

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Ja, kam. Ich nachvollziehen Aber bitte auf keinen Fall deshalb auf den besseren Job verzichten Wie schon geschrieben, stell dir vor du verzichtest jetzt auf das Angebot und dann geht evtl deine Chefin woanders hin Loyalität dem Arbeitgeber ggü ist super und lobenswert, aber wenn es drauf ankommt, dankt es einem doch keiner Also ergreife die Chance, deine Chefin und dein jetziger Arbeitgeber müssen damit klar kommen, mach das nicht zu deinem Problem


MM

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Antwort auf Beitrag von Kerstin123

... denn Loyalität heißt ja nicht, dass man niemals den Job wechseln wird. Sondern dass man, solange man den Job hat, seine Arbeit gut macht, verlässlich ist, nicht hinterrücks Intrigen spinnt gegen den Arbeitgeber. Aber die Stelle wechseln ist etwas Legitimes, was alle tun können(der Chef ja auch!!!), wir haben ja schließlich keine Leibeigenschaft oder lebenslange Treuegelübde ggü. dem Arbeitgeber o.ä. ;-) Ansonsten stimme ich natürlich zu - die neue Chance ergreifen, ganz klar!


Kerstin123

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Antwort auf Beitrag von MM

Ja genau das meinte ich Loyalität ggü dem Arbeitgeber finde ich wichtig, aber wenn es um den Jobwechsel geht, sollte man nicht aus falsch verstandener Loyalität auf seine Chancen verzichten


daide

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Ja, ich kenne solche Konflikte auch und habe schon mehrmals sehr lange und intensiv hin und her überlegt, ob ich wechseln soll. Gegangen bin ich letztlich immer dann, wenn der Leidensdruck zu groß wurde. Die Erfahrung hat mir gezeigt: Nach dem Wechsel ging es mir jedes Mal wesentlich besser und bei keiner der Stellen war ich unersetzlich. Auch Deine Chefin wird eine neue gute Kraft finden. Viel Erfolg im neuen Job! LG daide


MM

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... habe mich letztendlich nicht nach sowas gerichtet. Also in dem Sinne, dass es mich gehindert hätte, dem Job zu wechseln. Was ich gemacht habe beim letzten Mal, war dass ich meinem damaligen Chef geholfen habe, eine gute Nachfolgerin zu finden. (Er hatte gehofft, bis zu seiner baldigen Pensionierung nicht mehr eine neue Assistentin suchen zu müssen, und ich hab das durchkreuzt, indem ich ein Jobangebot bekam und annahm, das es mir wert war.) Das hat geklappt, meine Nachfolgerin und alle waren zufrieden. Teilweise dachte ich sogar, die verstehen sich womöglich noch besser und auf jeden Fall war es dann "win win" für alle. Also, wenn es geht mithelfen beim Nachfolgersuchen o.ä. - ja. Aber den Job nicht antreten, weil man angeblich unentbehrlich ist - NEIN. Zumal es u.U.gar nicht so ist... Was heisst, sie gerät ohne dich "ins Straucheln"?? Wer sagt das?? Vielleicht würde sie mit deiner Nachfolgerin weniger "straucheln" als jetzt...? Wer weiß... Auf jeden Fall ist solch eine Spekulation nicht relevant für einen Jobwechsel. Hast du denn das Stellenangebot "nur" gefunden oder gezielt angeboten bekommen (weißt also dass du den neuen Job bekommen würdest, wenn du willst)? Wenn du den neuen Job annehmen willst und es verbindlich ist, ist es angebracht, deiner jetzigen Chefin so bald wie möglich Bescheid zu geben, damit sie sich jemand Neues suchen kann. Ggf. kannst du ihr dabei ein wenig helfen, falls du evtl.jemand Geeigneten/Interessierten kennst.


memory

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Ist halt ein kleiner Familienbetrieb und wir sind nur zu 5 und suchen schon jetzt ewig nach neuen Mitarbeitern. Aber ich bin jetzt 8 Jahre dort und merke einfach, dass ich auf der Stelle stehe. Aber menschlich fällt es mir schwer:( Danke für die Denkanstöße.


MM

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Antwort auf Beitrag von memory

... sucht ihr schon "ewig" nach neuen Mitarbeitern? Ist die Arbeit so schlecht bezahlt oder...? Das ist ja nicht dein Ding, da muss halt der Arbeitgeber bessere Bedingungen schaffen. Ehrlich gesagt, auch und gerade vom "Menschlichen" her hätte ich persönlich da eher einen Grund mehr zu gehen, mir was Besseres zu suchen, bzw. ein entsprechendes Angebot anzunehmen! Weil ich es nicht einsehen würde, wie ein Depp für "immer und ewig" irgendwo zu arbeiten, wo sonst niemand hinwill! Und vllt. braucht der Arbeitgeber ja sogar solch einen Weckruf, um zu kapieren dass sich in Zukunft was ändern muss, sonst gehen alle und niemand kommt...??!


Lavendel79

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So ein kleiner Betrieb wäre mir als Nicht-Familienmitglied ja zu eng. Auch ALS Familienmiglied eigentlich ;-) Unser (Schwiegi-)Familienbetrieb hat auch drei sehr gute Mitarbeiter (die eigenen Kinder…) ziehen lassen müssen Stück für Stück und sich umorganisieren müssen. Auch das hat geklappt. Nicht schlechter als zuvor. Als Betrieb und sei er noch so klein muss man sich eben anpassen. Falls (!!) es für Dich wirklich eine Option ist, kannst Du ja überlegen ob Du hingehst und sagst, dass Du ein konkretes Jobangebot hast, bei ihnen bleibst wenn 1) der Stundenlohn deutlich erhöht wird (oder auch in Stufen bis in 1 Jahr dann höher ist als der angebotene) 2) die Arbeitszeit erhöht wird (wenn MA gesucht werden dürfte das ja kein Problem sein) und Du darüber hinaus Flexibilität brauchst, dh eine Art Stundenkonto zum Sammeln und 3) Dein Aufgabenbereich deutlich erweitert wird um Themen, die Dir Spass machen und die Dich beruflich weiterbringen. Dann siehst du auch, ob die Chefin wirklich „so ne Liebe“ ist oder einfach nur nett und froh ist, dass Du für wenig Geld buckelst und ihren Laden am Laufen hältst. Ein guter Chef hätte immer Interesse daran, den Mitarbeiter zu fördern wenn er gut ist. Aber hör in Dich rein, welche Lösung die bessere wäre. Für Dich ganz allein für niemand anderen.


memory

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Antwort auf Beitrag von Lavendel79

Es ist nicht das Geld;) Auch nicht die Stunden. Das war schon immer " im Angebot "beides zu erhöhen. Es sind die Zeiten , die mich mehr und mehr stören. Und das Pensum mittlerweile. Ich arbeite ja vorwiegend am Abend und jedes Wochenende/ jeden Feiertag.....das kann meine Chefin nicht groß ändern , Gespräche gab es schon viele.....aber am Ende hängen die dort in ihren Strukturen fest


Lavendel79

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Ah ja. Wie „bei uns“ früher. je schöner das Wochenende umso mehr Arbeit. Und wenn man am 25.12 zu hatte oder erst später auf machte, kamen blöde Sprüche von den Kunden/Gästen. Super Sache dieses selbst und ständig 24/7 365 Tage . Wenn man Eigentümer ist und nebenher ein eigenes Vermögen aufbaut. Oder zumindest Besitz und Vermögen verteidigen kann. Als Mitarbeiter und dann noch so eng machst das eben nur eine Weile mit… kann mit vorstellen, dass du großes Verantwortungsgefühl hast, aber versuch Dich, dirselbst zuliebe, davon frei zu machen. Hier haben Osteuropäer diese Arbeiten dann teilweise übernommen. Die sehen das als Quelle um relativ schnell relativ viel Geld zu machen. Die brauchen auch kein freies Wochenende oder Feiertage, da sie ihre Familie teilweise 1 ganzes Jahr nicht sehen. Junge, unverheiratete oder ältere, mit großen Kindern, gleich als Ehepaar kamen sie rüber. Vielleicht findet Deine Chefin hier ja eine Möglichkeit. Und ansonsten ist es zwar blöd - aber nicht Dein Problem sondern ihres. Ich hoffe, du gönnst Dir einen Neuanfang.


Rote_Nelke

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Liebe Chefin hon oder her: ein Arbeitnehmer ist immer ersetzbar. Ich hatte auch so eine liebe Chefin, wertschätzend, geduldig, etc. Letztlich hat sie mir gekündigt - weil meine Kinder "zu oft" krank waren. Dabei hatte ich noch nicht mal die normalen Tage eines Elternteils genutzt, geschweige denn die Verdopplung durch Corona Zitat: "In 13 Jahren hatte ich noch keine AN, die so oft gefehlt hat" --> und wie viele Pandemien gab es in den letzten 13 Jahren? Mach es!


Liv20

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Ich würde den Job wechseln! Wenn ihr euch so gut versteht, wird sie sicher nicht erwarten, dass du so viele Vorteile einfach ignorierst... Bei mir war es ähnlich, nur dass ich keinen anderen Job angenommen habe sondern schwanger wurde. Mein Chef war inzwischen mehr ein Freund, wir haben über 10 Jahre eng zusammen gearbeitet und er dachte auch, dass er vieles nicht mehr schafft, ohne mich mit im Team zu haben. Die "wichtigsten" Aufgaben durfte ich sofort nicht mehr machen. Es war mal kurz blöd, aber zu schaffen. Andere angestellte kamen, wurden eingearbeitet. Alles nimmt auch ohne dich seinen Lauf... Red doch einfach mal ganz offen mit ihr, ich bin sicher danach ist dein Gewissen schon leichter.


Lillimax

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Sehe es wie die meisten hier: Natürlich hätte auch deine Chefin immer zu allererst ihre eigenen Interessen im Blick. Etwas anderes wäre im Beruf auch unpassend. Denn deine Chefin ist weder eine Freundin noch eine Verwandte von dir, es ist trotz allem eine Zweckgemeinschaft. Ich würde unbedingt wechseln, zumal du nicht sehr zufrieden klingst mit deinem jetzigen Job. Und ich würde lernen, mich hier innerlich ruhig abzugrenzen. Natürlich ist es für deine Chefin unangenehm, aber im Job ist wirklich jeder ersetzbar. Man sollte daher private Gefühle oder gar Schuldgefühle nicht zu sehr in den Beruf projizieren, sie gehören dort nicht hin. In diesen Dingen sind übrigens Männer meist gute Vorbilder: Sie sind sachlich, vermischen private Emotionen und Job in der Regel null und achten eher darauf, ihre eigenen Interessen zu wahren, ohne beim Gedanken an den armen Chef in Tränen auszubrechen. LG


Zwergenalarm

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Wenn deine Chefin eine „ganz Liebe“ ist, dann weiß sie um deinen Konflikt, kennt die Probleme und wird dich ohne böse Nachrede oder schlechtes Gewissen ziehen lassen. Am Ende des Tages zählt trotzdem das Beste für dich und nicht für deinen AG, der hat nur das Beste von dir zu bekommen, solange du für ihn tätig bist. Und das Allerbeste, nämlich Zeit für deine Familie und Zeit für dich, hat genau deine Familie und du verdient. Loyalität dem AG ggü. ist natürlich oberstes Gebot, aber das gilt auch umgekehrt. Und dazu zählt auch jemanden beruflich nicht auszubremsen. Der einzige Grund, der mich an deiner Stelle vielleicht noch zurückhalten würde, wäre ein Anteil am (hoffentlich) lukrativen Geschäft. Aber ich verstehe dich total. Vielleicht hilft‘s, dass Männer in der Berufswelt sich nur den Bruchteil deiner Gedanken machen würden, wenn es um eine bessere berufliche Option ginge.


Zwergenalarm

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Antwort auf Beitrag von Zwergenalarm

….was Männer betrifft. Zu spät gelesen