Elternforum Aktuell

Kritik an der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton"

Kritik an der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton"

Johanna3

Beitrag melden

http://kirchensite.de/aktuelles/news-aktuelles/datum/2011/11/11/kirchen-warnen-vor-aktion-weihnachten-im-schuhkarton/


Olis Mama

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Genau aus den Gründen habe ich mich gegen die Aktion entschieden und möchte lieber Kinder hier in D glücklich machen.Da gibt es ja diverse Veranstaltungen und bei uns in der Nähe ist ein Kinderhospiz,das auch auf Spenden angewiesen ist...


dkteufelchen

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

ich hatte auch vor ein paar jahren mal überlegt an der aktion teilzunehmen. aber wenn ich sehe wieviele wirklich arme kinder (egal ob die eltern "schuld" sind, oder nicht) es hier in deutschland gibt. da habe ich mir geschworen, solange es hier noch arme kinder gibt, verläßt nicht einer meiner taler deutschland, sondern bleibt hier. lieber helfe ich dem kinderheim, oder anderen einrichtungen hier in der stadt, da kann ich gezielt nachfragen, wo das geld/geschenk bleibt. und wenn ich einen brief mit reinlege, kann ihn das kind wenigstens auch verstehen.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von dkteufelchen

Ich habe einige Zeit in einem Heim für Jungs zwischen 13 und 18 gearbeitet. Und den Kindern hat vieles gefehlt, aber Geld bzw materielle Güter waren nicht dabei. Die Jungs bekamen großzügig Taschengeld, zuzüglich Bekleidungsgeld, Geld für Handykarten und schulmaterial. Zu weihnachten hatte jeder junge ein Budget von 80 Euro, für das er sich etwas wünschen durfte. Zum Geburtstag meine ich 50 oder auch 80 Euro. Ich kenne viele Kinder, die unterm strich wesentlich weniger Taschengeld bzw Geschenke bekommen. Viele Dinge wie Spiele, Bücher, DVDs wurde ja auch von der heimleitung zur allgemeinen Nutzung gekauft. Ach ja, zwei Urlaubsreisen wurden jedes Jahr auch gemacht. Einmal "nur" campen innerhalb Deutschlands und eine große Reise von zwei Wochen ins europäische Ausland. Auch da kenne ich viele die das nicht können. Ich gönne diesen Kindern jeden Euro, ihr Leben ist hart genug und das Leben im Heim echt nicht leicht. Aber Geld oder sonstige Spenden finde ich an dieser Stelle sinnlos. Jeckyll


Olis Mama

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Und wo kam das ganze Geld her,dass diese Jungs zur Verfügung hatten? Bei uns gibt es z.B. auch Aktionen,wo man benachteiligte Kinder direkt beschenken kann (z.B. von Suchtkranken oder eben Familien,die kein Geld für Weihnachtsgeschenke haben),es müssen nicht immer Heimkinder sein. Und z.B. für das Kinderhospiz zu spenden,finde ich toll,das ist wohl eher so die Aktion,die ich dieses Jahr machen werde.U.a. werden davon experimentelle Therapien bezahlt (Tiertherapien z.B.).


Woelfin90

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Olis Mama

Das Geld ist eine Leistung nach SGB VIII. Also finanziell geht es den Kindern sehr gut.


Malefiz

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Woelfin90

Die Kinder in der Jugendhilfe/ Heim sind finanziell gut versorgt, müssen aber davon auch alles mögliche bestreiten. Unterwäsche, Kosmetikartikel etc.


Olis Mama

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Woelfin90

Aha,das wusste ich nicht,danke.


Woelfin90

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Malefiz

Stimmt. ABER: 1 Leistung :Klamotten von A-Z 2 Leistung (je nach Alter des Kindes) : Nahrungsmittel mit Extra Zuschuss für Naschereien 3 Leistung : Geburtstags und Weihnachtsgeld 4 Leistung: Monatliches Taschengeld 5 Leistung: Schul/Büromaterialien und Ausflüge 6 Leistung: Sonstiges auf BItten des Kindes. Und das ist das einzige, was genehmigt werden muss. Die Beträge sind hoch. Für das Klamottengeld kann sich ein durchschnittlicher Jugendlicher mit 3 teuren Markenhosen einkleiden. Oder entsprechend mehr, wenn der Jugendliche nur mittelmäßige Ansprüche hat. Der Kleiderschrank würde aus allen Nähten platzen, wenn nur bei KIK und Co. gekauft wird. Alle Beträge bis auf 6 und 3 gibt es monatlich.


Malefiz

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Woelfin90

Aber das Kleidergeld ist nicht so hoch, dass sich ein Jugendlicher Monat für Monat mit drei Markenjeans eindecken könnte. Das muss er sich schon ansparen. Und eben auch zum Teil Handtücher, Strümpfe und Unterwäsche davon bestreiten muss. Die Basics.


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Malefiz

Die Höhe der Zuschüsse variiert auch schon mal je nach Bundesland. Kleidergeld gab es zwischen 30 und 40 Euro pro Monat. Hygiene Artikel mussten vom Taschengeld bezahlt werden. Für drei Markenjeans hätte das Geld nie gereicht.


Woelfin90

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Schätze dann variiert es ganz schön. Das mit den Markenjeans war mein Ernst. Handtücher davon kaufen? Hier: never. Hygieneartikel werden hier ebenso gestellt, es sei denn es soll was besonderes sein (wobei damit Luxus wie Parfum gemeint ist. Ein Antischuppenshampoo bei schuppiger Kopfhaut ist beispielsweise kein Luxus);


Cossi99

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Hi, hier werden in Supermärkten und Tafeln Weihnachtsbäume mit Wünschen von Kindern aus sozial schwachen Familien gemacht. Da kann man einfach die Karte vom Baum abnehmen, kauft das Geschenk und gibt es an der Info mit der Karte zusammen wieder ab. Da hat auch unsere Tochter ihren Spaß dran und versteht es auch. Grüße Petra


Kiki.pt

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Dank einiger helfenden Hände bin ich 2001 zu Weihnachten weder hungernd noch ohne Geschenke da gestanden. Manchmal muss man einfach etwas weiter denken. Diese Aktion gibt es in Österreich schon sehr viele Jahre und es wurden schon vielen Kindern sonsine riesen Freude bereitet. Hier einfach noch mal danke sage an meine damaligen Helfer. Einige sind hier sicher noch unterwegs.


shinead

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Kiki.pt

Unser KiGa hat immer eine ähnliche Aktion gemacht. Die ist auch von dieser Kritik nicht betroffen. Missionierung mit Geschenken ist schon fies.


Maxikid

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von shinead

Bei uns wird das hier ganz groß von den Schulen aufgezogen. Da kommt immer sehr viel zusammen. In diesem Jahr soll es aber so laufen: Eine Teil fuer Weihnachten im Karton und ein anderer Teil fuer einHeim in HH. LG maxikid


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Kiki.pt

Ich verstehe nicht, was du meinst. Wenn jeder WIE denken würde?


Kiki.pt

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Siehe z.b Text über meinem....


Kiki.pt

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Siehe z.b Text über meinem....


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Kiki.pt

Es tut mir leid, ich verstehe diese unvollständigen Sätze nicht.


Kiki.pt

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Geschrieben von dkteufelchen am 15.10.2014, 14:11 Uhr. Re: Kritik an der Aktion "Weihnachten im Schuhkarton" ich hatte auch vor ein paar jahren mal überlegt an der aktion teilzunehmen. aber wenn ich sehe wieviele wirklich arme kinder (egal ob die eltern "schuld" sind, oder nicht) es hier in deutschland gibt. da habe ich mir geschworen, solange es hier noch arme kinder gibt, verläßt nicht einer meiner taler deutschland, sondern bleibt hier. lieber helfe ich dem kinderheim, oder anderen einrichtungen hier in der stadt, da kann ich gezielt nachfragen, wo das geld/geschenk bleibt. und wenn ich einen brief mit reinlege, kann ihn das kind wenigstens auch verstehen.


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Kiki.pt

Den Beitrag habe ich natürlich gelesen, weiß mit deinem Halbsatz aber noch immer nichts anzufangen.


Olis Mama

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Also ich habe keine Probleme,sie richtig zu verstehen . Wenn nur jeder so denken würde... Soll ausdrücken,sie wäre froh,wenn mehr Menschen so denken,bzw. handeln würden wie z.B. dkteufelchen.Weil sie selbst schon erlebt hat,was es heißt,Hilfe zu benötigen und GsD auch zu bekommen (durch Spenden z.B.). Was ist daran nicht zu verstehen?


Malefiz

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Olis Mama

Hm, habe ich genau anders herum verstanden. Soviel ich weiß lebt kikipt nicht in Deutschland.Wenn also jeder nur daran denken würde, dass die Talerchen Deutschland nicht verlassen und nur hiesige Kinder zu beglücken sind....


Olis Mama

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Malefiz

Aber sofern sie nicht in Rumänien etc. lebt,hat sie doch auch nicht von Weihnachten im Schuhkarton profitiert,sondern von Spenden AUS IHREM LAND,oder sehe ich das falsch? Man kann die Sichtweise von dkteufelchen ja auch auf Österreich,Schweiz,Dänemark etc. übertragen.In jedem Land gibt es notleidende Kinder/Menschen,nicht nur im Ostblock (fieses Wort,aber fasst diverse Staaten zusammen).


Malefiz

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Olis Mama

man kann es so und so sehen. Vielleicht äußert sie sich ja nochmal, wie es gemeint war....


Olis Mama

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Malefiz

denn offensichtlich kann man es wirklich so und so interpretieren... Ich denke jedenfalls,dass es hier bei uns (oder eben in jedem Heimatland der Welt) genug notleidende Menschen gibt,wo man auch erstmal ansetzen kann,etwas zu tun (Spenden,direkte Hilfen etc.). Ich bin bei Spenden an weit entfernte Länder immer skeptisch,ob die Hilfe auch da ankommt,wo sie hin soll. Ich würde lieber hier ein SOS Kinderdorf unterstützen,als eines in Timbuktu.


Malefiz

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Olis Mama

Glaub mir, gerade die SOS- Kinderdörfer stehen finanziell sehr gut da.


Olis Mama

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Malefiz

Das war doch nur ein Beispiel ;) Ich habe mein Spendenkind gefunden,ich werde das Kinderhospiz unterstützen!


stella_die_erste

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

..warum im Ausland helfen, wo hier doch so viele Kinder erfrieren und verhungern in Deutschland, gell? Das ist für MICH Rassismus light, Leute! Zu Weihnachten im Schuhkarton: das ist jetzt nicht neu und ja seit Jahren bekannt. Ich bin der Ansicht, dass es unerheblich ist, ob da nun missioniert wird oder nicht, denn die Kinder freuen sich trotzdem über die Geschenke mehr als über die Mission und dieses Gottes-Gebetszeug an sich. Und darauf kommt es MIR an. Ich kenne Menschen persönlich, die diese Lieferungen begleitet haben und die Päckchen mit verteilt haben, im Gebirge, bei den Ärmsten der Armen. Die Freude der Kinder, wenn sie alle diese -sonst für sie unerreichbaren- Geschenke auspacken, lässt sich wohl nicht in Worte fassen. Aber ich habe Fotos gesehen (die nicht auf der Homepage sind, es waren private Fotos). Abgesehen davon würde ich es nicht wagen, die Verhältnisse z.B. in Rumänien mit "armen Kindern" in Deutschland zu vergleichen. Das ist einfach nur daneben. Wir packen weiterhin für diverse Organisationen ausschließlich im Ausland und mir ist völlig egal, mit welchem Hintergrund das geschieht, so lange ich HELFEN und armen Menschen, die unter primitivsten Umständen leben, eine große FREUDE bereiten kann. P.S. Die Kinderheime hier wollen weder Spielzeug und Stofftiere, noch Kleidung und das Frauenhaus nicht mal ein neuwertiges Babybett geschenkt.


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

Ich finde es nicht unerheblich, wenn mit irgendwelchen religiösen Blättchen missioniert wird. Und die Missionierer wohl auch nicht. In erster Linie beanstande ich jedoch, dass durch diese Aktion niemanden nachhaltige Hilfe zuteil wird. Mit welchem Recht verteilen wir "Geschenke der Hoffnung" wenn die "Hilfe" aus etwas Schokolade, Zahncreme und einem Stofftier besteht? Mein Eindruck bei vielen Spendern ist der, dass durch diese Aktion das eigene schlechte Gewissen besänftigt werden soll ("Ich habe ein Kind zum Lächeln gebracht!") Patenschaften zu übernehmen oder Organisationen unterstützen, welche sich über Weihnachten hinaus engagieren, finde ich unterstützenswert.


Alba

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

Wenn ich Samaritan's Purse oder showbox appeal bei Mumsnet in die Suchfunktion eingebe bekomme ich etwas ueber 50 threads, einige davon mit mehrerem Hundert Beitraegen. Viele Leute haben ein Problem mit der Vermischung von guten Werken und der aggressiven Evangelisierung die SP betreibt und auch mit anderen Dingen fuer die SP steht, ihre offene Homophobie zB. Das heisst nicht, dass man nicht Menschen in anderen Laendern unterstuetzen will, dafuer gibt es ja nun auch wirklich genug andere Moeglichkeiten und es ist auch nicht "typisch deutsch".


Malefiz

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Johanna, es geht dabei auch nicht um nachhaltige Hilfe. Es geht um ein persönliches Päckchen, dass auch Kinder für Kinder packen. Daher war die Aktion ja auch in Kindergärten so beliebt. Natürlich birgt es nichts Nachhaltiges. Es ist ein Tröpfchen auf dem heißen Stein. Aber immerhin. Und das mit dem besänftigten schlechten Gewissen kleinzureden ist überheblich.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von stella_die_erste

Du hast den Link nicht gelesen, oder? Es geht um die "Weihnachten im Schuhkarten"-Aktion der Samaritan's Purse, nicht generell darum, für's Ausland Weihnachtspäckchen zu packen. Allerdings finde ich die Aussagen, es gäbe hier genug Armut, und es wäre besser, das Geld und die Geschenke würden hier in D. bleiben, auch absurd, wenn ich daran denke, worüber sich die Kinderheimkinder des hiesigen Rumänienprojekts gefreut haben. Das waren ganz banale Sachen, die sich meine Kinder hier mal "so eben nebenbei" beim Schulsacheneinkaufen gönnen - Glitzerstifte, Malblöcke, bunte Radiergummis, Haarbändchen... LG Nicole


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Malefiz

Ich finde es eher überheblich zu meinen, damit etwas Positives zu bewirken.


DecafLofat

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

das ist ein gewissen papmern, nichts anderes. hier wurde gesammelt für eine neu eröffnete asylunterkunft, es war unglaublich was die leute angeschleppt haben, sachen die auf den sperrmüll gehören aber nicht noch weiterverwendet werden können. schimmelige, fleckige, löchrige kleidung, kaputte möbel, eine voll gepieselte matratze. die schuhkarton-kritik ist mir nicht neu, daher reg ich mich darüber schon gar nicht mehr auf. ein ehepaar hier im stadtteil organisiert das für hier und alle jahre wieder sorgt das auch für streitereien... soll doch jeder machen wie er mag. spenden oder eben nicht. und ich finde, man kann beides machen, sich VOR ORT einsetzen und auch im ausland helfen. das eine schliesst das andere nicht aus.


Malefiz

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Warum ihn Johanna im Jahre 2014 nochmal postet, keine Ahnung! Weil wieder Weihnachten vor der Tür steht und sie "Unwissende" noch schnell aufklären will? Ich glaube aber, auch diese Diskussion gab es hier schon mal.


Malefiz

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von DecafLofat

Also was eine Sperrmüllablieferung fürs Asylantenheim mit einem Geschenkepäckchen mit wohlweislich neuen Sachen zu tun hat entzieht sich meiner Kenntnis.


Malefiz

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Und warum gehst Du davon aus, dass so gedacht wird?


Erdbeere81

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Unser Kindergarten packt auch Päckchen und Bekannte sind mitgefahren zum Päckchen verteilen. (auf eigene Kosten) Familie, Alkoholiker, mehrere Kinder die auf den Boden schlafen in Lumpen rumlaufen. Behörden reagieren nicht, weil es zu viele dieser Kinder gibt. Den Eltern ist es völlig wuppe, was aus den Kindern wird. Die örtliche Gemeinde hält Kontakt, hilft mit Kleiderspenden (aus Deutschland). Jeder weiß, dass für die Kinder an Weihnachten nichts anfällt. Warum sollten die Kinder nicht auch Geschenke bekommen und mit anderen Kindern über Weihnachtsgeschenke reden? Ein Bekannter von uns ist im Russland während des Krieges geboren in eine große Familie mit Armut, Hunger und allem anderen an Katastrophen. Er ist mit einer Organisation (die auch Päckchen verteilt, aber auch im Sommer Ferienlager organisiert, kostenlos Brillen verteilt, Zahnärzte kostenlos in der Region einfliegt, Häuser renoviert) nach Moldawien mitgefahren und sagte, dass er erstmal alles verarbeiten muss. Was er dort gesehen überstiegen seine Erfahrungen aus seiner Kindheit. Die Mentalität ist eine andere und oft gibt es eben Kooperationen zwischen den Organisationen und den örtlichen Kirchengemeinde. Die Betreuungsarbeit leisten, aber nicht die Mittel für materiellen Hilfen haben. Übrigens geht die Spenden nicht nur an Kinderheime und befürftige Familien. In Russland gibt es das Konzept von Kleinstheimen. Normale Familien die bis zu 20 Pflegekindern aufnehmen. Eine Familie für urkainische Verhältnisse in einer Villa, 8 Pflegekinder 3 leibliche und die Mutter hat sich umgebracht. Der Vater war nicht in der Lage sich um Weihnachtsgeschenke zu kümmern, hatte aber Kontakt zu der örtlichen Kirche. Diese Familie hat letztes Jahr Weihnachten auch Päckchen bekommen. Die nachhaltige Hilfe ist vielleicht nicht offensichtlich zu sehen (weil eben Zusammenarbeit mit den örtlichen Kirchen da ist, bzw. die Projekte sich auf das Jahr verteilen und nicht im Zusammenhang gesehen werden ) und vielleicht auch nicht bei jeder Organisation gegeben. Ich bin auch in Russland geboren. Ausländische Dinge haben einfach einen grandios höheren Wert. Wenn die Kinder in der Schule erzählen können, dass sie einen deutschen Teddy bekommen haben ist das in den Augen der Kinder etwas viel wertvolleres als ein Geschenk aus russischen Kaufhäusern. Und einmal im Leben etwas schöneres zu haben als dir reicheren Kindern, das Gefühl schenkt einfach auch Hoffnung, dass sich Dinge ändern können. Man kann auch mal anderen Kindern etwas abgeben, von seinen tollen Süßigkeiten anstatt selber immer nur zuzuschauen. Etwas zu tun ist immer noch mehr als gar nichts zu unternehmen.


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Malefiz

Weil viele selbst schreiben, dass sie "zu Weihnachten" das "Bedürfnis" haben zu spenden und es sich für ein Lächeln der Kinder auch lohne.


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Definiere mal "Positives bewirken". Natürlich kann man mit Weihnachtspaketen keine marode Infrastruktur in einem Land auf Vordermann bringen. Es dürfte aber vielen, die so ein Päckchen packen, durchaus klar sein, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist. Ich kann mir denken, was du meinst, es hat natürlich immer etwas von Kolonialherrenmentalität, wenn aus verhältnismäß reichen Ländern für "die Armen in der Welt" gespendet wird. Aber ob man mit dieser Kritik nun ausgerechnet an den Weihnachtspäckchen ansetzen muss, frage ich mich schon. Das gilt doch für ganz viele Hilfs- und Entwicklungsprojekte. Ich kann nur für das Rumänienprojekt an unserer Schule sprechen, und das hat in meinen Augen schon eine wichtige Signalfunktion auch für unsere Kinder - meine waren jedenfalls ziemlich beeindruckt davon und haben viele Gedanken darauf verwendet, was man Schönes einpacken könnte und dass manche Dinge natürlich sinnlos sind (deutschsprachige Bücher oder Spiele z. B.) Bei uns startet übrigens ein Truck mit den Päckchen, der persönlich von Freiwilligen begleitet wird. Und die Spende bekommt zumindest in Form von Fotos ein Gesicht, das wird ziemlich genau dokumentiert.


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Und was bewirkt der Tropfen auf dem heißen Stein? Er verflüchtigt sich sofort wieder. Mir ist auch nicht klar, warum man die Geschenkübergabe fotografieren sollte. Mir ist nicht klar, wie sich jemand Weihnachten an dem Gesicht der Kinder erfreuen kann, die er gerade mit einem "Geschenk der Hoffnung" beglückt hat. Hoffnung worauf? Im nächsten Jahr wieder so großzügig bedacht zu werden? Übernimmt jedoch eine Einzelperson, eine Firma, Schule o.ä. Organisation eine Patenschaft ist damit mehr gedient als mit weihnachtlichen Süßigkeiten.


Malefiz

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Dass der Tropfen auf dem heißen Stein nichts bewirkt, ist m.E. falsch. Das könnte man auf so vieles übertragen: Bringt nix, wenn ich auf mein Auto verzichte, wenns die anderen auch nicht tun. Bringt nix, dass ich Flugreisen ablehne, der Flieger fliegt auch nur halb voll...usw. Alles nur Tropfen auf heiße Steine? Eine Patenschaft ist eine tolle Sache. Ich habe seit 15 Jahren eine. Und natürlich bewirkt diese viel mehr als ein Päckchen zu Weihnachten. Aber sie kostet auch 30 € monatlich. Bei dem ein oder anderen fallen diese schon ins Gewicht. Was mir noch nicht klar ist: Fändest Du die "Geschenke der Hoffnung" auch so negativ, wenn nicht diese evangelikale Organisation dahinterstecken würde?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Ich weiß nicht, warum du auf Einwände so zynisch reagierst. Es werden Fotos gemacht, um den Kindern, die gespendet haben, die Kinder zu zeigen, die die Geschenke bekommen. Das hat nichts Voyeuristisches, und man sieht auch keine "strahlenden Kinderaugen", die Fotos haben eher dokumentarischen Charakter. Man kann das natürlich auch mit Gewalt miesmachen. Es sind übrigens keine "weihnachtlichen Süßigkeiten", die da verschickt werden. Sondern auch Stifte, Malblöcke, Fußballschuhe, Wintersachen - es sind also durchaus Sachen dabei, die man sehr gut gebrauchen kann, und auch kein "ausrangierter Schrott". Ich rede nicht von "Geschenken der Hoffnung", ich hab's nicht so mit christlichem Marketing. Ich rede von konkreten Hilfslieferungen zu Weihnachten, die ich NICHT überflüssig finde. Das Rumänienprojekt läuft übrigens im Rahmen einer Schul-Patenschaft, es sind diverse Schulen und (teilweise private) Kinderheime angeschlossen.


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Malefiz

Das Beispiel mit Verzicht auf Auto und Flugreisen finde ich nicht passend, da ich die gesamte Aktion als "Tropfen" betrachte. Es muss ja auch keine Patenschaft sein. Mit einmaligen Spenden kann man ja auch z.B. den Kauf von Schulbüchern für ein Kind finanzieren. Oder spenden um eine Krankenstation einzurichten. Solche Dinge eben. Ja, ich bin der Meinung, das Geldspenden sinnvoller sind als Sachspenden.


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf diesen Beitrag

Du beschreibst EUER Projekt, welches sich von der mir beanstandeten Aktion deutlich unterscheidet! Ich fände es trotzdem besser Geld zu spenden. Das was an Transportkosten gespart wird, könnte man auch spenden. Die Fotoaktion müsste dann natürlich wegfallen.


Muts

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Erdbeere81

dein letzter Satz gefällt mir! Manche Leute suchen auch gern nach Gründen, warum sie eben hier oder da nichts spenden wollen. Soll jeder so machen, wie er es für richtig hält. Ich packe wieder einen Schuhkarton und meine Kinder packen fleißig mit. LG Muts


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Muts

Mir ist dieser Satz zu pauschal als das ich ihn gut finden würde. Bevor man eine schlechte Organisation unterstützt ("Besser als keine!") finde ich es besser keine zu unterstützen. Bevor ich dafür spenden würde, würde ich das Geld lieber im Klo runterspülen.


Muts

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Weihnachten im Schuhkarton hat nicht das Ziel den Kindern nachhaltig zu helfen, sondern ihnen ganz einfach Freude zu machen, so wie einige andere Schuhkarton-Aktionen auch. Für die Nachhaltige Hilfe gibt es andere Organisationen. Ein Schuhkarton hat schon manchem Kind eine neue Perspektive ermöglicht und sein Leben verändert. Armut in anderen Ländern z.B. Rumänien hat ein ganz anderes Gesicht als bei uns! LG Muts


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Muts

Einfach nur eine Freude zu machen? Warum wird zusätzlich missioniert? Ich glaube nicht, dass ein Schuhkarton je "ein Leben verändert hat"! Und warum wird nicht einfach Geld gespendet?


Malefiz

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Vielleicht weil ein Päckchen sehr viel persönlicher ist?


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Malefiz

Eher pseudopersönlich finde ich. Schade um das viele Geld, dass nötig ist um die Pakete an ihren Bestimmungsort zu bringen....


Alba

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Muts

Es sind doch wirklich zwei verschiedene Diskussion. A. sind Paeckchenaktionen sinnvoll oder nicht? B. Will ich eine Organisation wie Samaritan's Purse unterstuetzen oder nicht? A. Ich denke manchmal ist etwas Besonders wie ein Paeckchen zu Weihnachten genaus so hilfreich wie laengerfristige Hilfe. Ich denke beides ist in Ordnung und hat seinen Sinn. B. Samaritan's Purse ist eine Organisation die von meinen mitteleuropaeischen, post-modernen, atheistischen Idealen dermassen weit entfernt ist, dass ich sie nicht unterstuetzen moechte. Ich muss auch nicht, es gibt sehr viele Alternativen die eher entlang meinen Vorstellungen arbeiten. Ich vermute, dass viele die fuer sie schon Paeckchen gepackt haben es sich anders ueberlegen wuerden wenn sie etwas mehr in die Ziele von SP schauen wuerden. Es wuerde mich sehr stoeren wenn die Schule meiner Kinder SP unterstuetzen wuerde.


Johanna3

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Alba

Was Sammelaktion allgemein angeht, wäre ich ebenfalls dafür Geld zu zu sammeln und dort einkaufen wo es benötigt wird. Auf diese Weise lässt sich viel Geld einsparen, welches in Form von Transportkosten drauf gehen würde.


Alba

Beitrag melden

Antwort auf Beitrag von Johanna3

Das stimmt so nicht unbedingt. Wir haben hier eine charity Mary's Meals (http://www.marysmeals.org.uk/) die von zwei Bruedern aus einem Dorf 20 Meilen entfernt von mir gegruendet wurde, mittlerweilen sind sie aber nicht nur hier lokal sehr bekannt sondern UK-weit. Die Idee ist Kindern die in Armut leben eine Mahlzeit pro Tag in einer Schule zu geben, damit sie zum einen was zu essen bekommen aber das ist damit verbunden eine Schulbildung zu bekommen die ihnen langfristig hilft aus dieser Armut zu entkommen -hopefully. MM arbeitet in Malawi, Indien, Liberia und anderen sehr armen Laendern. Neben Geldspenden bittet MM aber auch um Rucksaecke die mit notwendigen Sachen fuer den Schulbesuch gefuellt sind, Stifte, Hefte, Zahnbuerste, Seife, Flipflops (weil viele Kinder weit zur Schule laufen muessen)... . In ihrer FAQ section auf der Seite beantworten sie die Frage warum sie das tun (http://www.marysmeals.org.uk/wp-content/uploads/2011/01/FAQ.pdf) und der Grund ist, dass sie diese Dinge meist nicht vor Ort kaufen koennen (sie kaufen alles Essen regional um zum einen die Bauern dort zu unterstuetzen und um den Kindern ihr gewohntes Essen zu geben) oder in schlechter Qualitaet oder viel teurer. Fuer sie ist es billiger und effizienter gespendete gefuellte Rucksaecke per Container zu verschicken als diese Dinge vor Ort zu kaufen, wenn sie sie ueberhaupt bekommen koennten. Irgendwo in Malawi gehen zwei Kinder mit dem Gruffalo und dem Octonauts Rucksaecken meiner Kinder zur Schule und den besten Stiften die wir finden konnten. Mal ganz abgesehen davon finde ich hat auch ein armes Kind verdient mal was besonders zu haben jenseits des alltaeglich Grundbedarfs. Ich persoenlich bevorzuge es allerdings ohne den missionarischen Eifer von Samaritan's purse.