JulieMaria
hallo
... am freitag habe ich meinen Sohn von der kita abgeholt und ein gespräch mitgehört... in dem sagte die Erzieherin "Ich handle entsprechend des Konzepts"... heißt das so ? Oder würdet ihr "dem Konzept" sagen? was ist richtig...was klingt für euch richtiger?
Sowohl Dativ als auch Genitiv ist richtig, sagt der Duden, allerdings ist (mittlerweile) der Dativ üblicher. In der geschriebene Sprache würde ich eher den Genitiv verwenden, in der Umgangssprache eher den Dativ. Aber ich gebe zu, ich bin auch schon etwas älter...
Und ganz korrekt müsste es „des Konzeptes“ heißen
Und weswegen “ganz korrekt”? Erstens ist der Dativ üblicher (wenngleich auch der Genitiv natürlich nicht falsch ist) und zweitens ist lt. Deklinationstabelle Konzeptes ebenso korrekt wie Konzepts.
Ein Blick in den Duden hilft: Da steht "einem Auftrag entsprechend handeln" / "entsprechend seinem Vorschlag/(seltener:) seines Vorschlags". Ich glaube nicht, dass da noch Platz für "ganz korrekt" bleibt. ;)
"Und ganz korrekt müsste es „des Konzeptes“ heißen."
Ganz genau. Und ich würde auch NUR SO schreiben.
Hier noch eine Stimme für „des Konzeptes“
„Dem“ Konzept entsprechend, aber entsprechend „des“ Konzepts……sagt mir mein Sprachgefühl.
des Konzepts.
Oder auch: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod.
(Das letzte e bei des Konzept(e)s muss übrigens nicht sein. Konzepts ist genauso richtig, viele andere ähnliche Worte kommen auch ohne letztes e aus.)
Hauptsache, es gibt ein überhaupt ein Konzept.
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Nein, es heißt: „Ich handele dem Konzept entsprechend“ „Entsprechend“ steht mit VORGESTELLTEM Dativ. Hier hilft auch noch: „dementsprechend“, bei anderen hat sich das geändert (vgl. trotzdem). Letztendlich Duden fragen, wenn man unsicher ist.
Des Konzepts
Wenn entsprechend davor steht: Entsprechend des Konzepts Aber Dem Konzept entsprechend
Wenn da entsprechend vorangeht, wäre ich persönlich beim Dativ.
Genitiv: "des Konzeptes". Und ich bin davon überzeugt, dass die Unkenntnis einer guten Grammatik auch stigmatisiert. Bzw. umgekehrt: Die Genitivnutzer*innen finden zueinander und machen ihr eigenes Ding.
Da wär ich mir nicht zu sicher ;)

Luna, ich glaube, das ist ein Fall von so lange falsch benutzt, bis es Eingang in den Duden findet und somit plötzlich richtig wird. Ähnlich verhält es sich mit „es kostet mir/mich“. Bis vor einigen Jahren noch ein schwerer grammatikalischer Fehler wenn man gesagt hat „das kostet DEM (grusel) Staat zig Millionen“, mittlerweile auch lt. Duden möglich. Frei nach dem Drachen Poldi: „Ich will dir fressen!“ „Poldi, das heißt ich will DICH fressen!“ „Was?! Du willst MIR fressen?!“ Ich bin aber auch schon älter und damit auch mein Sprachgefühl.
Ja, da hast du Recht. Mein erster Post war Bauchgefühl, dann hab ich gegoogelt;).
Das Beispiel wäre ja sogar Akkusativ, wen oder was entsprechend? Den Vorgaben ;)
Es heißt aber DAS Konzept. „Entsprechend dem Konzept“ ist einfach schlechte Sprache….
Das ist ja Quatsch - also die Erklärung. Oder sagst du auch ‚ich helfe das Kind‘?
Der Duden legalisiert leider auch jede Menge - grammatikalisch falsche - Umgangssprache. Typischer Fall von Anpassung. Leider ist es aber auch so, dass Sprache viel über den Bildungsgrad aussagt - und bestimmte umgangssprachliche Redewendungen - auch wenn sie im Duden stehen - einen trotzdem als einem bestimmten Bildungsgrad zugehörig ausweisen. Kommt also auch auf den Zusammenhang an.
"Der Duden legalisiert leider auch jede Menge - grammatikalisch falsche - Umgangssprache. Typischer Fall von Anpassung." Also was im Duden steht, ist schnurzegal, ich weiß es besser..? Auch eine Form von "postfaktisch", für mein Empfinden. Und deswegen heißt es ja auch "desentsprechend", nicht "dementsprechend" - oder..? ;) Sicherlich sagt Sprache viel über den Bildungsgrad aus - in dem Fall würde ich sagen, der Genitiv ist gewollt sehr "bildungssprachlich". Ist ja auch nicht falsch, s. Duden, aber weniger gebräuchlich - und definitiv nicht "richtiger". Ich bin ja auch sehr bildungsbürgerlich aufgewachsen - aber in manchen Punkten bin ich noch lernfähig.
Auf "entsprechend" folgt standardsprachlich der Dativ, genau wie auf "gemäß". Hier den Genitiv zu verteidigen, ist so etwas wie das grammatikalische Pendant zum abgespreizten kleinen Finger beim Halten der Teetasse: vermeintlich vornehmer, aber eigentlich nur affektiert. Und falsch ;-)
Falsch einmal ganz sicher nicht, lies nach. Eher vielleicht noch der Nachweis, dass man deutsch schon „vor mehreren Monden“ gelernt hat und beruflich nicht zwingend in der Sprachentwicklung up to date sein muß. Mir sind übrigens sowohl der abgespreizte kleine Finger als auch des Genetivs Verwirrungen „blunz‘n“, wenn es sich im Übrigen um eine nette Person handelt.
ach komm, das ist schon lustig. gerade weil ja hier die echauffierten mit der teetasse ihre eigene klientel bilden. sinnbildlich gesprochen also ein volltreffer
Ja kann sein
Duden, Leo, Zwiebelfisch und Grammatik 2.0 sind sich jedenfalls einig, dass auf "entsprechend" ein Dativ folgt. Ich habe Deutsch und deutsche Grammatik ja auch vor Äonen gelernt, und damals wurde auch schon der Dativ verwendet, nicht der Genitiv Den Vergleich mit der Affektiertheit des abgespreizten kleinen Fingers habe ich deshalb angestellt, weil das eine hyperkorrekte Verwendung des Genitivs ist. Guck mal da: https://de.wikipedia.org/wiki/Hyperkorrektur. Da findet man sogar einen eigenen Eintrag für Präpositionen mit hyperkorrektem Genitivgebrauch, "entsprechend" ist auch aufgeführt. Ansonsten: Wenn ich mich über einen solchen Fehler amüsiere (vor allem, wenn ihn manche mit großer Selbstgewissheit verteidigen), heißt das ja nicht, dass ich die Personen, die das tun, generell für ungebildet halte, verachte oder wasweißich. Ich finde es aber zugegebenermaßen witzig (und irgendwie auch entlarvend), sich auf einen offensichtlichen Fehler etwas einzubilden und anderen, die es richtig machen, die nötige Schulbildung abzusprechen. ;-)
Je länger ich nachforsche, desto mehr muß ich dir Recht geben. Lustigerweise ist aber auch der Großteil meines tlw. sehr grammatikaffinen Bekanntenkreises für den Genitiv, wenn nachgestellt. Fundierte Erklärung konnte mir bisher aber noch keiner geben. Diesen Fall werde ich aber wohl unter ‚mal wieder was gelernt‘ verbuchen +grins+
ich bin "bewahrer" des genitivs, also für mich ganz klar des konzeptes.
Auch wenn es hier mit einer Vehemenz, die erstaunlich ist, anders behauptet wird, so IST der Genitiv an dieser Stelle definitiv FALSCH. Nur, weil es im Sprachgebrauch oft genug vorkommt, dass fälschlicherweise der Dativ benutzt wird, bedeutet das nicht, dass man nun standardmäßig den Genitiv benutzen soll, das ist nämlich genauso falsch. Und ich sage es nochmals in aller Deutlichkeit: Der Genitiv ist hier definitiv FALSCH, eigenes Sprachgefühl hin oder her. Es gibt auch nicht mehrere richtige Möglichkeiten, es ist NUR der Dativ korrekt. Und der Genitiv war an dieser Stelle im übrigen auch schon vor Jahrzehnten falsch, das Alter einzelner Userinnen spielt hier also überhaupt keine Rolle. Das mag für manche hart sein, die dachten, man würde ihrer Ausdrucksweise anmerken, dass sie zum Bildungsbürgertum gehören, müssen diese doch nun akzeptieren, dass SIE es die ganze Zeit falsch gemacht haben und nicht der vermeintliche Pöbel.
Das, was Feuerschweifin schreibt, ist richtig. Hat mein ehemaliger Lateinlehrer vor bald 30 Jahren uns auch schon eingetrichtert. Es heißt "dementsprechend" (schon immer) und nicht "desentsprechend", daher "entsprechend" immer mit Dativ. Und ich mag den Genitiv wirklich sehr.
Jetzt geh ich tatsächlich meine alten Grammatikunterlagen herauskramen……..meine Grammatikspürsinn ist geweckt
Ich bin zwar auch der Meinung, dass zu entsprechend der Dativ gehört. Die Begründung halte ich aber nicht für so ganz sattelfest. Es heißt ja z.B. auch trotzDEM, aber dennoch
(bzw. trotzdem ... ) gilt danach der Genitiv als richtig.
…..und streue selbstverständlich Asche auf mein Haupt, wenn ich mit dem von mir bevorzugten Genetiv falsch liege.
Ich hab die Frage jetzt in die fundiertere Runde an Grammatikschweinen in meinem Bekanntenkreis geworfen, als ich es bin. Mal schauen wer die beste Begründung für was auch immer liefert. Mein altes Wörterbuch aus den 70igern beschreibt nur den Zustand, wenn der Fall VOR dem Wort < entsprechend> anzuwenden ist. Und da ist es eindeutig der Dativ, aber das bestreitet hier eh niemand. Zum nachgestellten Fall hab ich noch nichts gefunden.
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