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Berufswahlfrage: Pferdepfleger vs. Hufschmied vs. Pferdewirt

Berufswahlfrage: Pferdepfleger vs. Hufschmied vs. Pferdewirt

Bookworm

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Kann mir jemand weiterhelfen? Welche Anforderungen stellt der jeweilige Beruf (und ich meine nicht körperlich, sondern mehr "intellektuell". Wie sind die Gehaltsklassen? und ganz wichtig: Wie sind die Berufsaussichten? Welcher Schulabschluss ist sinnvoll? Wäre wirklich dankbar, wenn sich jemand Kompetentes dazu äußern würde. Ich soll einem Jugendlichen helfen (zuerst Praktikum, dann evtl. Ausbildung) und bin überfragt, was ich empfehlen soll .


shinead

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Antwort auf Beitrag von Bookworm

Pferdepfleger ist kein Ausbildungsberuf. Man muss eine Prüfung ablegen und ist dann "FN-Pferdepfleger" Pferdewirt ist ein echter Ausbildungsberuf mit 3jähriger Lehrzeit. Brutto gibt es nach der Ausbildung ca. 1.400. Später kann man sich auf z.B. auf Zucht spezialisieren und seinen Meister machen. Hufschmied ist zwar ein echter Ausbildungsberuf, es gibt aber kein grundsätzliches Ausbildungsgehalt wie beim Pferdewirt. Dafür verdient man später mehr. Der Hufschmied arbeitet Kraftintensiver (und wohl auch wärmer) als der Pferdewirt. Ein Pferdenarr der eigentlich Schlosser werden will, dem würde ich zum Hufschmied raten. Ein echter Pferdenarr, der nichts anderes im Kopf hat, wird als Pferdewirt glücklicher. Den Pferdepfleger würde ich noch nicht mal in Erwägung ziehen.


wolke76

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Antwort auf Beitrag von Bookworm

Ich habe mal gehört, dass es pferdepfleger als Beruf nicht mehr so gibt, das heißt jetzt Pferdewirt. Das steht auch so bei Wikipedia, wobei ich da immer vorsichtig bin. Ansonsten schau mal hier: http://www.landwirtschaftskammer.de/bildung/pferdewirt/einsteiger/index.htm https://de.m.wikipedia.org/wiki/Pferdewirt Für die Hufschmiedausbildung braucht man bereits eine abgeschlossene Ausbildung, Z. B. im Metallbereich. Direkt von der Schulbank wird das nix. Schau: http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest=profession&prof-id=14002 Mehr kann ich auch nicht sagen.


Bookworm

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Antwort auf Beitrag von wolke76

Vielen Dank! Das mit dem Hufschmied ist doof (abgeschlossene Ausbildung vorher)


Mitglied inaktiv

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Lol! Genau diese Berufe wollte ich damals auch lernen! Der Verdienst hat mich abgeschreckt!


lotte_1753

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Ich hatte beim Mittagessen heute eine Diskussion über ein ähnliches Thema. Meine Theorie war, dass ein Job bei dem ich eine klar definierte Qualifikation erwerbe die Chancen auf eine gute berufliche Zukunft erhöht. Als Pferdewirt(in) kann im Prinzip jeder mit dir konkurrieren, der sich ein mit Pferden auskennt. Aber Pferde beschlagen, darf nehme ich mal an nur ein gelernter Hufschmied. Auch ware die längere Ausbildung für mich ganz klar ein Plus - warum ist das doof? (Aber im Gegensatz zu anderen glaube ich auch, dass unser Wohlstand in erster Linie daher kommt, dass die Jugend gut ausgebildet ist und viele konzentriert und hart arbeiten. Vielleicht bin ich da etwas altmodisch.)


Romacel

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Antwort auf Beitrag von lotte_1753

Mein Hufschmied hat mir erzählt, dass sie ganz massive Nachwuchssorgen haben, weil keiner mehr Hufschmied machen will, weil die Arbeit sehr schwer ist und man kaum bis zur Rente arbeiten kann. Aber warscheinlich krisensicher. Pferde gibts immer.


Bookworm

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Antwort auf Beitrag von Romacel

Es ist ein junger Asylbewerber, der zu Hause schon als Hufschmied gearbeitet hat, und das auch gerne weiter tun würde. Er hat natürlich keine "Ausbildung" im deutschen Sinn. Und wenn er dann (habe eben mal gelesen) noch insgesamt 4 Jahre Ausbildung braucht, ist das natürlich seeehr lang. Aber wenn es Nachwuchssorgen gibt, lohnt es sich sicher sich "durchzubeissen" Jetzt muss ich erstmal in der Umgebung einen Hufschmied finden, zu dem er zunächst zum Praktikum gehen könnte...


lotte_1753

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Antwort auf Beitrag von Bookworm

Das ist wahrscheinlich einer der eher reglementierten Berufe. (Also, nehme ich an, ich hab keine Ahnung.)


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von Bookworm

gar nichts davon, wenn er schon Schmied ist, könnte er doch sicher eine Fortbildung in diese Richtung machen: http://gdhk.org/ Nachdem ich reichlich Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Hufschmieden gemacht habe, die besser Schlosser geblieben wären, habe ich dann jahrelang nur noch aus der GDHK-Liste Fachleute beauftragt. Die sind zwar etwas teurer, aber viel besser. Ein Bekannter von mir, sogar nur Autodidakt, hat so enorme Nachfrage, dass er sich einen Kundenkreis von über 100 Leuten aufgebaut hat und kaum noch hinterher kommt. Er ist aber wirklich gut. Er darf, weil er keine Hufschmiedeausbildung hat, allerdings nicht Eisen aufschlagen, sondern nur Barhufe bearbeiten (ausschneiden nennt man das) oder Eisen aufkleben. Dein Bekannter könnte theoretisch damit sofort loslegen, ein Gewerbe anmelden und starten. Pferdewirte, naja, ich habe lange an einem Ausbildungsstall gestanden, die Mädels, die ihren Bachelor Pferdewirt Zucht und Haltung gemacht haben, sind fast alle später bei Reitsport Loesdau oder Krämer untergekommen. Bessere Arbeitszeiten, mehr Geld. Aber ob das das ist, was sie eigentlich mal wollten? Ich kenne nur zwei von ca. 20 jungen Leuten, die dabei geblieben sind, eine ist inzw. selbständige Trainerin am Westernreitstall und muss zusätzlich zur Arbeit an vielen Wochenenden in ganz Deutschland Kurse abhalten um das Einkommen zu verbessern. Und die andere hat einen Trainerschein und fährt Trabrennen. Die kenne ich schon als Kind, die hat total Biss und ist richtig gut. Aber das ist nicht jedermanns Sache, ein echt harter Beruf.


Bookworm

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Hallo Feuerpferdchen, vielen Dank für den link. Es gibt sogar einen Hufexperten hier ganz in der Nähe. Den rufe ich mal an :-)


fünf-kleine-hüpfer

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Hach, das waren damals auch meine Wunschberufe... O-Ton meiner Mutter : lern lieber was ordnetlcihes, wo du gut verdienst, und kauf dir ein eigenes Pferd, statt dein Leben lang den andren ihren Pferden hinterherzuputzen... Hab ich auch so gemacht :-)


Mitglied inaktiv

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Antwort auf Beitrag von fünf-kleine-hüpfer

naja, die meisten Pferdewirte putzen nicht die Pferde der anderen oder den anderen Pferden hinterher.... Aber die Aussage scheint ja genützt zu haben Ich wollte Tierärztin für Großtiere werden, habe ich mir auch überlegt, im Laufe der Zeit hat mir auch mein Pferd gereicht. Jetzt, mit fast 50 bin ich richtig froh, dass ich den Beruf nicht gewählt habe


fünf-kleine-hüpfer

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na ja, hier in den Ställen schon, grade die zucht und Haltung... sind irgendwie nur am misten,. Zäune reparieren usw... auf dem Tier sehe ich die eher ganz selten....


Sternenschnuppe

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Meine Schwägerin ist Pferdewirtin, hat den Meister gemacht. Der Lohn ist mikrig, sie arbeitet über 12 Stunden am Tag, gibt Unterricht, betreut Ferienkinder, mistet und putzt etc. Die eigentliche Arbeit am Pferd ist nicht viel. Sie hat sich eine bessere Stellung gesucht, in einem berühmten Betrieb. Nach einer halben Woche hat ihre ehemalige Chefin sie zurückgerettet in der Nacht. Wie dort mit den Tieren umgegangen wurde hat sie nicht ertragen. Mein Fazit : Wenn man nicht davon leben muss und es Berufung ist mit Haut und Haar ist es was. Ansonsten nicht.