Rose_cruz
Hallo, Meine Tochter (6) Jahre alt hat ADHS, dazu kommt seit längerem das sie große Probleme mit Kleidung hat. Alles stört sie und löst regelrecht Panik bei ihr aus. Es gibt bessere und schlechtere Tage, ich versuche bequeme Kleidung zu kaufen aber es gibt kaum Teile mit denen sie zurecht kommt. Gibt es hier vielleicht andere Eltern die ein ähnliches Problem haben und Tipps für mich hätten? Dankeschön :)
Du sprichst von meiner Tochter, oder?
Das ist keine taktile Störung, Dein Kind ist hochsensibel. Einer von einigen Nebenschauplätzen von ADHS. Du kannst dagegen leider nichts machen, außer darauf Rücksicht zu nehmen. Ich habe jede Kleidung, die sie tragen konnte, "zigmal" nachgekauft. Im Endeffekt hatte sie dann täglich das selbe Outfit an, aber es war nicht zu ändern. Für meine Tochter war das offensichtlich ok, Hauptsache, sie kam damit durch den Tag.
Wenn irgendetwas nicht saß, nach ihrem Empfinden kratzte oder zu eng war, explodierte sie. Das war alles ziemlich anstrengend, für uns beide. Bei ihr waren es Strumpfhosen, die garnicht gingen. Socken nur ohne Nähte und Unterwäsche ohne Gummibund, zu enge oder kratzige Pullis und Hosen, Jeans waren ein no go.
Heute ist sie 13 Jahre, einiges hat sich relativiert oder geändert. Aber sie trägt heute noch weite Sachen, die bequem sind und nicht am Körper anliegen. Trotzdem fliegen Kleidungsteile direkt vom Körper, wenn sie von der Schule heimkommt. Das wiederum kann ich nicht so richtig einordnen, ob das jetzt bei Teenies vllt. doch "normal" ist. Bei meinem Sohn war das nicht so (kein ADHS).
Hab Geduld mit Euch, und zwing sie zu nichts. Es bringt rein garnichts, sich durchzusetzen. Und wenn es im Endeffekt so ist, dass keine Auswahl vorhanden ist, sondern jede Hose 10 x im Schrank hängt, dann ist es eben so.
Ja, hier auch. Mein Sohn, 14, läuft am liebsten zu Hause nur in Unterhose + TShirt oder in meinem flauschigen Bademantel. Draußen trägt er auch immer ähnliche Dinge, am liebsten Jogginghosen. Hosen gehen nur mit Gummizug (also nicht mit Reißverschluß und Knöpfen). Das ist auch schon immer so, also nicht pubertär. Ich habe mir bis heute gar nicht klar gemacht, dass das im Zusammenhang im ADHS steht.....
Ist bei uns auch so. Zum Glück trägt mein Sohn zwar auch Hosen mit Reißverschluss und Knöpfen, aber es müssen die „richtigen“ Hosen sein, nicht zu steif, nicht zu lang, nicht zu kratzig, nicht an den falschen Stellen eng. Die eine Jeans geht, die andere nicht. Bei T-Shirts, Pullis und Jacken ist er noch pingeliger. Nichts darf kratzen, quetschen, einengen. Socken zieht er immer unendlich lang, um mehr Platz darin haben zu können. Zu Hause läuft er nur mit Unterhose rum. Gleich nach der Schule fliegt die Kleidung von ihm runter. In der Schule zieht er immer die Schuhe aus und sitzt dort in Socken….. Schuhe engen ihn zu sehr ein, sagt er. Tipps habe ich keine, außer dass ich persönlich finde, dass es okay ist, wenn die Kinder auf ihr Körpergefühl hören.
Ab 12 wird es oft einfacher, weil der Coolnes-Druck stärker wird als der Unbequemlichkeits-Druck. Bis dahin regierten bei uns Jogginghosen, Jogpants, Socken ohne Naht oder Gummi, Shirts mit aufgedruckten statt genähten Etiketten, Crocs u.v.m. Ich erinnere mich juckende Kleider aus der Kindheit und achte auch heute sehr auf Bequemlichkeit - finde das also recht normal.
Hallo, ich bin Ergotherapeutin und sag ganz klar: ja, das kann sein, es kann aber auch einen anderen Grund geben. Hast du das Thema Kleidung schon beim Kinderarzt angesprochen? Seid ihr auch bei der ergotherapie? Wenn ja, hast du es da angesprochen? Das wäre wichtig, damit gemeinsam mit euch geschaut werden kann, was genau los ist.
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