Elternforum ADHS und ADS

Erfahrungen mit Integrationshelfer/Schulbegleitung?

ADHS und ADS
Erfahrungen mit Integrationshelfer/Schulbegleitung?

Dezemberbaby2012

Hallo ihr Lieben, mein Sohn ist seit dem Wechsel auf die weiterführende Schule (Gymnasium) wie ausgewechselt. Die Noten in den (bisherigen) Klassenarbeiten sind zwar nach wie vor gut, aber sein Arbeits- und insbesondere das Sozialverhalten sind eine Katastrophe. Die Schule wünscht eine Schulbegleitung für ihn. Und wir komnen auch so langsam ins Grübeln. Hat jemand von euch Erfahrung mit Schulbegleitung bei ADHS, vielleicht sogar auf der weiterführenden Schule? Und seid ihr zufrieden oder würdet ihr abraten? Gibt es etwas, auf das man bei einer Beantragung achten sollte? Liebe Grüße Dezemberbaby


ohno

Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Hallo Dezemberbaby. Ist das "nur" die Einschätzung der Lehrer oder ist das ebenfalls Euer Eindruck? Euer Sohn hat einen Schulwechsel hinter sich, vieles (alles) ist neu für ihn. Ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass der Anspruch an ihn als Gymnasiast im Gegensatz zur Grundschule sehr hoch ist (nicht nur an seine Leistung, sondern auch an seine Eigenverantwortlichkeit). Meine Tochter ist von der Grundschule in eine integrative Gesamtschule gewechselt und selbst da war es ein schwerer Start. Sie hat diese Schule wirklich gehasst, sie kam überhaupt nicht damit zurecht, dass das Vertraute weg, aber ein neuer, höherer Anspruch plötzlich da war. Ihr waren die neue Regeln, die Art der Lehrerin, die neuen Schüler einfach zu viel. Sie konnte vieles nicht einordnen und hat mit absoluter Ablehnung reagiert. Es hat wirklich lange gedauert, bis sie "ankam". Möglicherweise ist das bei Eurem Sohn ähnlich. Wir hatten in der 5. Klasse noch ihre I-Kraft dabei, sie ist mit ihr gewechselt. Aber es wurde immer deutlicher, dass sich meine Tochter dagegen auflehnte. Das hatte aber nichts mit der I-Kraft an sich zu tun, sondern mit der körperlichen/geistigen Entwicklung meiner Tochter. Sie wollte vor den anderen nicht offen diejenige sein, die anders ist, einen Aufpasser braucht, wollte nicht im Mittelpunkt stehen mit der I-Kraft. Sie hat im Laufe der Zeit immer weniger von der I-Kraft angenommen und hat dann sogar "die Krallen" ausgefahren, heißt, ihre Würde im Unterricht verteidigt. Sie wollte so sein wie die anderen! Es war klar, für uns, die damalige KL und die I-Kraft, dass meine Tochter die Unterstützung nicht mehr annehmen will und würde. Ich habe keinen neuen Antrag für die 6. Klasse mehr gestellt. Sie ist jetzt in der 7. Klasse und mittlerweile kommt sie klar, auch mit dem Schulsystem. Es gab Lehrer, mit deren Art sie nicht klar kommt (und andersrum), aber sie hat ihren Weg tatsächlich gefunden. Je nach Entwicklungsstand Eures Sohnes und der Pubertät ist es zu überlegen, ob es ihm überhaupt etwas zu bringen vermag. Tatsächlich würde ich hinterfragen, ob der/die Lehrer nicht auch sehen, dass er als Schüler sich vllt dadurch bevormundet fühlt. Möglicherweise wäre es "nur" eine Hilfe für den/die Lehrer gedacht? Die schulischen Leistungen scheinen ja zu stimmen? Es kommt halt darauf an, in wiefern es wem bei was unterstützen soll? Da stellt sich mir aber eher die Frage, ob es keinen Förderlehrer für die Klasse gibt, der in den Hauptfächern im Unterricht dabei ist und seine Kollegen unterstützt? Die Beantragung der Kostenübernahme für eine I-Kraft ist auch wirklich aufwendig. Die Schule und der Facharzt müssen Stellung nehmen (letzterer auf Eure Rechnung), ebenfalls ein Sachbearbeiter des Jugendamtes. Dann erst entscheidet der (bei uns) Kreis. Mit dem Bescheid darfst Du dann bei Anbietern (Malteser, Lebenshilfe etc) nach Kapazitäten fragen. Wenn jemand eine I-Kraft vermitteln kann, und Ihr den Auftrag vergebt, muss Euer Sohn mit ihr/ihm klarkommen, da es keinen Plan B gibt. Und der Bescheid ist wahrscheinlich nur für 1 Schuljahr gültig (bei uns waren es auch immer nur 15 h/Woche, also die I-Kraft war nie von der 1.-6. Stunde dabei, auch hat sie selber Pausen). Und bis es durch ist, kannst Du dann gleich wieder von vorne anfangen, wenn gewünscht halt für die 6. Klasse. Meiner Meinung nach wäre es besser, bei Eurem Sohn zu hinterfragen, ob er überfordert ist. Vermutlich hinterfragst Du ihn und seine Seele sowieso, wie ich Dich einschätze. Nach der Erfahrung mit meiner Tochter würde ich tatsächlich nicht mehr zu einer I-Kraft raten, sondern eher auf einen Förderlehrer setzen, bei dem nicht offensichtlich ist, dass er nur wg 1 Kind in der Klasse ist. VG ohno


Dezemberbaby2012

Antwort auf Beitrag von ohno

Liebe Ohno, das was du als Problematik ansprichst, ist tatsächlich auch meine Sorge. Er selbst hat einen I-Helfer bisher strikt abgelehnt. Inzwischen haben wir ihn mit behutsamem Zureden so weit, dass er es wohl zumindest ausprobieren würde. Die Schule hat uns sozusagen vor die Wahl gestellt: Entweder I-Kraft oder er fliegt kurz- bis mittelfristig von der Schule. Er hat eben auch leider sehr problematische Verhaltensweisen gezeigt. In seiner Wut / Impulsivität dort Inventar umgeworfen/beschädigt, gegen ein auf dem Schulhof geparktes Auto getreten und völlig außer sich andere Schüler mit Gegenständen beworfen. Es gab mehrere solcher Situationen. Das hätte auch gaaaanz schief gehen können. Die Direktorin stellt sich das so toll vor: Da kommt jemand entsprechend fachlich ausgebildetes, der sich gaaanz toll mit solchen Kindern auskennt und meinen Sohn dann bei Bedarf mal aus dem Unterricht rausnimmt und ein paar Minuten zum Abkühlen rausgeht, so dass die Lehrerin den Rest der Klasse inzwischen weiter unterrichten kann. Ich denke mir das in der Praxis eher so: Mein Sohn ist wegen irgendetwas aufgeregt, die Begleitung will ihn zur Abkühlung kurz rausbringen, er weigert sich aber, der I-Helfer (wahrscheinlich FSJ-Frischling) gibt sein bestes, aber mein Sohn regt sich daraufhin erst richtig auf, weil er sich nicht „entfernen lassen“ will, beschimpft den I-Helfer vor versammelter Klasse, es gibt ein Gerangel, mein Sohn tickt erst recht aus. Hm. Andererseits machen mir seine Ausraster in der Schule Angst. Was, wenn er irgendwann in der Wut jemandem ein Geodreieck in den Hals rammt (grad von einem anderen Kind gelesen) oder ähnliches? Okay, wenn ich das so schreibe, hört sich das schon krass an. Mein kleines Baby! Vielleicht übertreibe ich auch. Aber..... sagen wir so, ich bin der Sache mit dem I-Helfer nicht mehr ganz so abgeneigt wie ursprünglich, er wäre dann irgendwie unter Aufsicht, so als Backup. Aber dafür müsste das ganze halt auch funktionieren. Er müsste eine wirkliche Beziehung zu demjenigen aufbauen, um auf ihn zu hören. Ich denke, so jemanden zu finden ist wie ein Sechser im Lotto. Und er sollte sich mit ADHS auskennen. Schulisch überfordert ist mein Sohn nicht, eher seelisch. Ja, er muss etwas lernen (z.B. Vokabeln), aber das muss er überall. Und es fällt ihm eigentlich leicht. Er mag seine neue Klassenlehrerin und auch seine Klassenkameraden. Aber es ist halt ein neuer Lebensabschnitt, seine alten Freunde sind „weg“ und bei uns steht auch noch wahrscheinlich ein berufsbedingter Umzug in eine andere Stadt an. Also eine allgemeine seelische Belastung zusammen mit pubertärem Hormonschub würde ich sagen. Vielleicht stellen wir erstmal den Antrag, damit die Schule ruhig gestellt ist und schauen, wie es weiter läuft. Sowohl mit dem Antrag als auch mit dem Sozialverhalten. Muss man den Antrag denn wirklich jedes Jahr komplett neu stellen oder wird der dann leichter „durchgewunken“, wenn er schon im Jahr davor bewilligt wurde? Liebe Grüße Dezemberbaby


ohno

Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Ach Du sch... . Ich bin da sofort bei Dir und Deinen Gedanken. Hast Du seine/n KJPP informiert bzw mit ihr/ihm gesprochen? Das hätte jedenfalls ich direkt gemacht. Unsere Ärztin hat ebenfalls Psychologen in der Praxis, und Psychologen sind verpflichtet, Notfallberatungen durchzuführen, also dafür tatsächlich dann umgehende Termine zu machen. Das hab ich bei "unserem NS-Thema" erfahren, ist tatsächlich Pflicht. Das würde ich wirklich empfehlen, und zudem eine körperliche Untersuchung durchführen lassen, ob mit ihm ansonsten, auch durch die Medis, alles i. O. ist. Sorry, das war nicht Dein Anliegen... Es tut mir wirklich leid für Euch! Ja, stell den Antrag umgehend, weil er dauert. Wo ich mich nicht mit auskenne, da müsstest Du Dich auf jeden Fall selbst informieren: Es gibt wohl 3 Qualifikationsstufen bei den Teilhabeassistenten. Stufe 1, wie bei uns: Kräfte ohne Ausbildung. Also Hausfrau, Rentner, Student. Stufe 2 glaube THA mit erzieherischer Ausbildung und die 3. Stufe habe ich vergessen. Bei Stufe 1 kann Dein Sohn Glück oder Pech haben. Je nach Einstellung des/der THA, ob sie das Ernst nehmen, sich selbst überschätzen, ADHS als das sehen, was es ist, den Schüler nehmen wie er ist oder keine Basis finden. Ich würde daher parallel zur Beantragung herausfinden, welche Voraussetzungen für die Qualistufe 2 vorliegen müssen und wie man den Antrag stellt. Unsere THA hatte die Qualistufe 1, aber wir hatten den großen Vorteil, dass ich sie privat kenne und wusste, wie sie mit ihren Jungs zu Hause verhindert, verbindet, deeskalliert, lernt, motiviert, erzieht, sich selbst kontrolliert. Aber auch hier fehlte fundiertes Wissen zur ADHS. Ja, den Antrag musste ich für jedes Schuljahr neu stellen. Allerdings kann das in Eurem Landkreis ganz anders sein. Es war wirklich sooo ätzend (sorry), und ich hab mich mehr als einmal über diese ganze vermaledeite Bürokratie geärgert. Es brauch sich kein Amt, keine staatliche Institution über manche Zustände wundern, weil viele viele Eltern oder Erziehungsberechtigte an UND wegen genau diesen Behörden scheitern. Aber es gibt wichtigere Sachen in Deutschland, zb muss man endlos über gendern diskutieren, in Talkshows, auf Parteitagen, in sozialen Medien. Warum gibt es keine solche Bandbreite zum Thema ADHS, warum keine laute Stimme für die Anpassung des Schulsystems, keine Schulungen und Workshops für betroffene Eltern? Warum keine Sozialarbeiter, die helfend, mit entsprechendem Fahrplan, zur Verfügung stehen? Ich denke mich gerade wieder in Rage. Aber genau das verhindert, dass unsere Kinder auf der Stelle die benötigte Unterstützung bekommen, und nicht erst in xy Monaten . VG ohno


Dezemberbaby2012

Antwort auf Beitrag von ohno

Ja, in der KJP-Ambulanz hab ich Bescheid gesagt, aber die sahen da irgendwie überhaupt keinen Handlungsbedarf. Ich musste sogar noch darum kämpfen, dass sie ihm wieder Medis verschreiben, die auch über die 3. Schulstunde hinaus wirken…. Davor hatte er ja wegen der Nebenwirkungen (Tics, beim letzten auch noch Haarausfall) gar keine Medikamente mehr genommen. Hatte auch gut geklappt - bis jetzt. Einen Psychologen hat er zur Zeit nicht, weil die letzte Psychologin vor einigen Wochen die Therapie mit ihm nicht mehr fortführen wollte, weil er sich angeblich nicht genug geöffnet hat….. und jemanden neuen zu finden dauert hier in der Pampa. Auf die letzte Therapie (bei der Psychologin) mussten wir 2 Jahre warten. Das mit den Qualifikationsstufen muss ich mal recherchieren, danke für den Tipp! Liebe Grüße Dezemberbaby


Mucksilia

Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Unser Sohn hat einen I-Helfer seit der 3. Klasse (jetzt 8. Klasse) und er braucht ihn nötig. Es war aufwändig, ihn zu bekommen (auf den ersten Antrag hat das Jugendamt schlichtweg ignoriert). Der I-Helfer hilft im Unterricht, sich zu sortieren und auch in der Pause, Provokationen aus dem Weg zu gehen (wer anders ist, wird geärgert). Obwohl er einen sehr hohen IQ hat, geht er nicht aufs Gymnasium - das kriegt er nicht hin. Problem ist ja nicht die Schlauheit, sondern dass er sich selber im Weg steht. Es wird deutlich besser, zu Hause und auch in der Schule, aber da ist noch viel Luft nach oben..... wenn er soweit ist, kann er noch immer nach der 10 wechseln oder erst eine Asubildung machen


Dezemberbaby2012

Antwort auf Beitrag von Mucksilia

Hallo Mucksilia, danke für deinen positiven Bericht. Ist dein Sohn auch schnell wütend? Schafft der I-Helfer, ihn dann „geräuschlos“ aus der Klasse bzw. aus der Situation zu bekommen? Habt ihr den ersten I-Helfer nehmen müssen, der euch angeboten wurde oder hattet ihr Auswahl? Hat euer Helfer irgendeine sozialpädagogische Qualifikation oder „passt es einfach“? Liebe Grüße Dezemberbaby


luvi

Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Hallo, Wie sollte denn die Schulbegleitung dein Kind unterstützen? Was stellt sich da die Schule vor? Wo seht ihr Unterstützungsmögluchkeiten? Dein Sohn ist jetzt schon recht alt. Würde er eine Schulbegleitung akzeptieren? Ihn bei der Integration unterstützen, oder würde sie ihn eher ausgrenzen? Schulen möchten oft eine zusätzliche Kraft in der Klasse und möchten sie gerne als Unterstützung für alle Kinder nutzen. Bei uns um st es nicht einfach eine Schulbegleitung zu bekommen. Das Jugendamt entscheidet letztendlich darüber. Auch wenn das SPZ sie im Gutachten empfiehlt. Ich weiß aber nicht, ob das vom Wohnort abhängig ist. LG luvi


Dezemberbaby2012

Antwort auf Beitrag von luvi

Hallo Luvi, die Schule stellt es sich so vor, dass der I-Helfer meinen Sohn in Situationen, in denen seine Impulsivität oder Wut mit ihm durchgeht, aus der Situation nimmt und ihn zum Beruhigen z.B. nach draußen nimmt. Die anderen Kinder wären dann nicht so massiv gestört und die Lehrerin könnte weiter unterrichten bzw. es würden völlige Eskalationen durch meinen Sohn (z.B. Sachen herumwerfen, Aggressivität) vermieden. Leider ist es da zu einigen unschönen Situationen in den ersten Wochen auf der neuen Schule gekommen. Er fühlt sich eigentlich inzwischen dort wohl, aber er bekommt seine Impulsivität nicht in den Griff. Das wäre das Einsatzgebiet, was ich mir auch vorstellen könnte. Ich habe aber Bedenken, dass das so klappt. Zusätzlich könnte ein I-Helfer meinen Sohn in Arbeitsphasen vom Träumen abhalten und seinen Fokus wieder auf die Aufgabe lenken. Mein Sohn ist eigentlich strikt gegen einen I-Helfer, aber mit behutsamen Gesprächen haben wir erreicht, dass er es inzwischen zumindest versuchen würde. Gegen seinen Willen würden wir es nicht machen. Liebe Grüße Dezemberbaby


luvi

Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Hallo, Ich befürchte, die Schule stellt sich das zu leinfach vor. Der Integrationshelfer kommt und alle Probleme sind gelöst. Ich kann mir vorstellen, dass einige Situationen leichter werden, vor allem wenn dein Sohn und der Integrationshelfer eine guten Draht zueinander haben und er frühzeitig erkennt, dass dein Sohn jetzt aus der Situation muss bevor es eskaliert. Vor allem aus dem Unterricht. Aber sonst? Das stell ich mir schwierig vor. Nimmt dein Sohn eigentlich Medikamente? Wahrscheinlich hast du irgendwann schon mal dazu geschrieben, aber ich weiß es grad nicht. LG luvi


Dezemberbaby2012

Antwort auf Beitrag von luvi

Er reagiert mit starken Nebenwirkungen auf alle bisher versuchten Medikamente. Deshalb hat er zuletzt keine mehr genommen und das war auch in der (letzten) Schule kein größeres Problem. Jetzt, nach diesen Problemen an der neuen Schule nimmt er nach Absprache mit der KJP wieder eine geringe Dosis, die auch etwas hilft, aber das wird keine langfristige Lösung sein. Ja, ich denke auch, dass sich die Schule zu einfach vorstellt.


daide

Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Hallo, zur Schulbegleitung kann ich Dir leider keine Tipps geben, wir sind glücklicher Weise ohne durch die Schullaufbahn gekommen, auch wenn ich manchmal ganz kurz davor war, einen Antrag zu stellen. Irgendwann war der Zug dann abgefahren, denn kein pubertierender Teenie möchte so eine Sonderstellung in der Klasse haben… Was bei unserer Tochter aber den Durchbruch gebracht hat, bei den Wutanfällen und der Impulsivität insgesamt, war eine Verhaltenstherapie. Ich würde sogar sagen, die hat unsere Familie gerettet. Dort wurde die Wut personalisiert, so dass sie sie direkt mit Namen ansprechen und z.B. „wegschicken“ konnte. Bleib bitte unbedingt dran, eine geeignete Therapieform (und auch erfahrene Therapeuten) zu finden. Ich weiß, das ist die Nadel im Heuhaufen, aber ein wichtiger - wenn nicht der wichtigste! - Faktor für eine erfolgreiche Behandlung. Wenn ich höre, dass Du in Eurer Situation um Medikamente kämpfen musstest, ist das ein Unding! Alles Gute, daide


Dezemberbaby2012

Antwort auf Beitrag von daide

Danke für deinen Tipp mit der Verhaltenstherapie für die Impulsivität. So etwas habe ich gesucht, aber hier bisher nicht gefunden. Die Psychotherapeutin (Verhaltens-Therapeutin) war da leider auch in dieser Richtung eine Enttäuschung. Habt ihr diese Verhaltenstherapie bei einem Psychotherapeuten oder bei einem Ergotherapeuten gemacht? Und war es eine Gruppen- oder Einzeltherapie? Hatte die Therapieform vielleicht irgendeine spezielle Bezeichnung (z.B. nach dem „Erfinder“), wonach ich suchen könnte? Hier wird mir immer nur eine pädagogische Gruppe für das Sozialverhalten angeboten, aber das kommt mir nicht hilfreich vor. Er weiß ja, wie er sich verhalten sollte und will es auch, er kann es in der betreffenden Situation nur nicht umsetzen. Ich habe das Gefühl, er braucht da jemanden 1:1, der ihm Strategien aufzeigt.


daide

Antwort auf Beitrag von Dezemberbaby2012

Wir waren bei einer Psychotherapeutin. Termine waren damals noch mit einer Wartezeit von einem knappen halben Jahr zu bekommen - das ist leider vorbei. Es war eine Einzeltherapie, Gruppe hätte ihr nichts gebracht. Gruppentherapie hatten wir nur eine Weile in der Ergotherapie, aber da war sie komplett unauffällig, da gab es überhaupt keine kritischen Situationen. Daher haben wir uns auch da dann auf Einzeltherapie konzentriert. Ich wüsste nicht, dass die Therapieform über „Verhaltenstherapie“ hinaus eine bestimmte Bezeichnung gehabt hätte. Wir hatten damals das große Glück, über die hier ansässige SRH-Gruppe einen Platz zu bekommen. Dort werden Psychotherapeuten ausgebildet und es gibt (gab) genügend Personal. Das lief dann so ab, dass alle Sitzungen gefilmt werden und im Anschluss die junge Therapeutin die jeweilige Stunde mit der Chefin nachbesprochen hat. So hatten wir die Sicherheit, dass jemand Erfahrenes auch noch draufschaut und ggf. Impulse gibt, worauf speziell zu achten ist. Das hat hervorragend funktioniert. Vielleicht habt ihr ja sowas an der Art auch in Eurer Nähe, so dass Du nicht nur nach einzelnen niedergelassenen Therapeuten schauen musst. Ich schick Dir den Link der Ambulanz mal per PN zu. Liebe Grüße!