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"Märchen"-pädagogisch unbedenklich ???

"Märchen"-pädagogisch unbedenklich ???

jaspermari

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Ich hab für meinen 5 jährigen eine Weihnachtsgeschichtensammlung von Peter Härtlich herausgegeben, gekauft. Ich dachte , das wäre doch schön, jeden Abend so eine Geschichte vorzulesen. So, bei 2 Geschichten ist Jasper in bittere Tränen ausgebrochen. Fand sie so grausam (ICH auch!!). Also auch manch "pädagogisch unbedenkliches Material" ist eher fragwürdig. Ebenso viele alte Märchen oder Kinderbücher aus den 70ern, die wir hier haben. Auch Ali Mitgutsch "Rund ums Rad". Da werden halbe Menschen auf Rollstühlen transportiert.


bobfahrer

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Antwort auf Beitrag von jaspermari

Wer behauptet das Märchen pädagogisch sinnvoll sind, also Grundsätzlich? Jeder weiß das es teilweise grausame Sachen dort zu lesen gibt! Auch hier gilt aussortieren, den es gibt ja auch schöne Sachen!


claudi700

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Antwort auf Beitrag von jaspermari

viele leute meinen, es seien ideale geschichten für kinder, dem ist aber nicht so. es waren versteckte botschaften politischer natur, die sich hinter den märchen verbargen. darum auch die teilweise grausamen geschichten.


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Antwort auf Beitrag von claudi700

viele Märchen basieren auch auf tatsächliche Begebenheiten, Märchen war so eine Art Karikatur aus alten Zeiten, also ich denke dabei an Grimms Märchen etc., es wurden ohne Namen zu nennen und verfremdet so manches Schicksal erzählt. Für Kinder war das damals nicht gedacht!


kleine_fee

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irgendwie hat doch jedes märchen irgendwo einen grausamen hintergrund. bei rotkäpchen,der wolf frisst die oma,schneewitchen wird tausendmal vergiftet usw oder aber auch viele kinderlieder,ein schneider fängt ne maus.....er zieht ihr ab das fell oder auch das lied vom kuckuck der vom jäger vom baum geknallt wurde.


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Antwort auf Beitrag von kleine_fee

verbrennt sie die Bücher, verbrennt sie alle


desire

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na wenigstens zerhackt Pipi Langstrumpf keine Kinder und verscharrt sie hinter der Villa Kunterbunt......


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Antwort auf Beitrag von desire

so lernen Kinder den richtigen Umgang mit der Polizei


oma

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Antwort auf Beitrag von jaspermari

Schrieb ich vorhin schon unter deinen Stella-Beitrag, dass ich grundsätzlich keine Märchen vorgelesen habe und auch nie vorlesen würde. Ich hab sie selbst als Kind extrem grausam empfunden und mir teilweise die Augen ausgeheult (natürlich waren Aschenputtels Stiefschwestern gemein, aber Fersen und Zehen abhacken, um in den gläsernen Schuh zu passen, ist zu grausam, und 'ne zweite Chance hat sowieso jeder verdient, nämlich! ), warum also sollte ich Kindern das antun? Davon abgesehen: Es gibt so eine Vielzahl wunderbarer Kinderbücher ohne Grausamkeiten, warum dann so eine Wahl? Bei mir haben sich mittlerweile mehr als 120 Kinderbücher angesammelt, und es ist kein einziges traditionelles Kinderbuch dabei. Außerdem lese ich nichts vor, was ich nicht vorher selbst gelesen habe, um vor Überraschungen sicher zu sein. Im Moment lese ich "Luis und Amanda – Spinnenkackesuppe und der erste Halbgeburtstag " von Judy Blum, und obwohl ich nach der Hälfte schon sicher bin, dass es bestens geeignet ist für unsere Murkels, lese ich es erst bis zum Schluss. Und erst dann widme ich mich wieder Edward Cullen und Bella Swan... Lies mal lieber Tomte Tummetott mit ihm, gerade um diese Jahreszeit, bei Kerzenlicht und Tee. DAS ist kindgerecht...


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Antwort auf Beitrag von oma

Trotz grausamen Szenen, ich hab Märchen und vorallem auch 1001 Tag/Nacht geliebt als Kind, bis auf ein Märchen, weiß nimmer was das war, da sprang ein Rehkitz glaube ich irgendwo zu Tode. Mal ganz davon abgesehen, wenn wir an Disney denken, auch da gibts viele Tränen, sei es Bambi oder Cap und Capper, trotzdem ist es doch irgendwie schön. Bei diesem Weihnachtsfilm heul ich heute noch Rotz und Wasser, jedes mal, meine Kids lachen mich jedes mal aus:-)) "Annabelle und die fliegenden Rentiere", auch bei Lassie wein ich und bei Boomer, sowas geht auch meinen Kindern näher als Harry Potter...


oma

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Also ich hab auf jaspermaris Frage geantwortet, ist auch eigentlich erkennbar *kopfkratz*.


oma

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Antwort auf Beitrag von oma

Kenn ich nicht oder zumindest erinnere ich mich nicht daran. Ich schau's mir also an, nehm dabei auf und unterbreche bei der Werbung. Pädagogisch wertvoll eben *ggg*. Also die wirklich kindgerechten Weihnachtsfilme liebe ich sehr, obwohl ich eigentlich gar kein Fernsehgucker bin.


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Hi, ich sehe das ähnlich wie Leolu und habe weder das Gefühl, dass Kinder durch Märchen emotional verrohen oder abstumpfen, noch dass es sinnvoll und auf die Dauer praktikabel ist, alles immer vor- und auszuselektieren. Was erschreckt oder emotional tief geht, ist zum einen sehr individuell, und zum anderen finde ich, dass Kinder auch mit Gefühlen wie Angst, Erschrecken und/oder Abscheu umgehen lernen müssen - die tragen sie ohnehin in sich, und ich finde es für Kinder wichtig, auch das "Böse" in Geschichten kennen zu lernen, weil es so ein Gesicht bekommt und greifbarer wird. Ich finde das nicht zuletzt auch unter dem Aspekt wichtig, als in unserer Gesellschaft ohnehin ein sehr verlogener Umgang mit negativ besetzten Gefühlen wie Angst, Wut, Hass, Aggressionen herrscht, diese aber einfach zur menschlichen Natur gehören... LG Nicole


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Antwort auf Beitrag von oma

derzeit ist bei uns "das große buch vom brombeerhag" DER große renner. das ist auch für kindergartenkinder schon sehr gut geeignet...


Suschi

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Antwort auf Beitrag von jaspermari

Bei uns gibt es soll Märchen nicht (denke da an Grimm und Co.). Ich finde sie noch nicht geeignet für meine Tochter. Bei uns gibt es meist neuere skandinavische Kindergeschichten (Märchen nenne ich es mal nicht). Mag jeder so halten wie er will, ich aber halte sie nicht für kindertauglich.


biggi71

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die märchen und mit mir viele andere kinder auch - die, die ich kenne sind in keinster weise gewaltätig, abgebrüht, abgestumpft oder ähnliches. ich übrigens auch nicht. für mich waren märchen märchen. nichts wahres und ich wusste auch, das ich den bösen wolf im harz nicht begegnen werde. viele meiner freunde lesen ihren kindern märchen vor, auch keines der kinder entwickelt sich "komisch". allerdings ist jedes kind anders. unserer tochter lese ich märchen (noch) nicht vor. lg biggi


Ebba

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ich weiß nicht, ob Märchen pädagogisch wertvoll sind oder nicht. Ich hatte jedenfalls nie Bedenken unserer Tochter, so etwa ab vier, fünf Jahren das ein oder andere Märchen (Aschenputtel, Schneewittchen, Frau Holle, Hänsel und Gretel, Rotkäppchen) vorzulesen. Das Schöne u. Beruhigende an diesen Märchen ist doch, dass trotz aller Widrigkeiten am Ende das Gute gewinnt. Unsere Tochter hat auch nie Ängste beim Vorlesen oder im Anschluß ausgestanden und sie ist weder verroht noch kann sie gut allein spannende Geschichten hören oder sehen (darum hat sie mir bis vor kurzem bei spannenden Stellen von Hörbüchern noch immer einen der Kopfhörerstöpsel ins Ohr gestopft oder mich bei spannenden Büchern umblättern u. ggf auch vorlesen lassen). Sie hat die Märchen auch immer gerne wieder gehört. Was ich aber nie "durfte" war diese oder auch andere spannende Geschichten durch eine Veränderung der Stimme noch spannender machen :-). Aber, ich gehörte auch zu den ganz wenigen Müttern, die in der Kindergruppe ( Kinder von 2-3J.) nicht, wie von der Erzieherin zum Schutz der ach so zarten Kinderseelen vorgeschlagen, "morgen woll'n wir Lämmlein streicheln", sondern, das Original "morgen woll'n wir Lämmlein schlachten" gesungen habe. Ich glaube nämlich nicht, dass so ein Text Kindern Angst macht.


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Antwort auf Beitrag von Ebba

ich habe grimm´s märchen geliebt. meine kinder auch.


jaspermari

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Antwort auf Beitrag von jaspermari

Peter Härtling natürlich. Dafür, dass er mein Deutsch-Prüfungsthema war, hab ich den Auslaut ja toll vergessen


shinead

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Mein Sohn liebt den Struwwelpeter. Inklusive der abgeschnittenen Daumen, den Kindern die in das Tintenfaß gesteckt werden, verhungerter und verbrannter Kinder... Die Hexe wird bei Hänsel und Gretel verbrannt, die Stiefschwestern bei Aschenputtel schneiden sich die Fersen ab... Meinem Sohn schadet es nicht, er mag die Geschichten.


Chatilia

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Antwort auf Beitrag von jaspermari

Ging bei uns auch so. Kind weinte manchmal bittere Tränen. Natürlich habe ich dann die Geschichte am nächsten Tag nicht wieder vorgelesen, aber wir haben zusammen darüber philosophiert, wie diese Geschichte anders hätte ausgehen oder aussehen können. Mit einem Kind kann man wunderbare Gespräche führen und Märchen sind immerhin sprachlich kaum zu toppen: Aufbau und alles drumherum folgen einem Muster. Deshalb bin ich FUER Märchen. Mein Kind ist schon gross, aber ich lese immer noch vor und geniesse es jedes Mal. Alles Gute von einer Märchentante.


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Antwort auf Beitrag von Chatilia

ich sie irgendwann auch vorlesen...Im Moment hat sie es noch nicht so mit vorlesen, sie schaut sich lieber die Bilder an und erzählt selbst ;o) Zum Thema: Ich habe Märchen in meiner Kindheit auch sehr geliebt, jetzt natürlich immer noch ;o) Und ich fande sie eigentlich gaaar nicht sooo schlimm grausam... Klar, war die Spannung und auch Angst bei Rotkäppchen da, letztendlich nahmen sie Märchen aber immer ein gutes Ende. Die Lieben haben gewonnen, die Bösen verloren. Das war mir als Kind eigentlich immer am wichtigsten, das der Wolf, oder die böse Stiefmutter bei Schneewittchen oder, oder, oder, dann doch besiegt wurden. Wir werden unseren Kindern niemals alles böse vom Hals halten können, das fängt schon mit Hänseleien und Streitereien im Kindergarten an. Das können wir ja auch nicht einfach ausblenden und ignorieren (auch wenn man das am liebsten gerne möchte....auch ich ;o) Ich spreche mich selbst auch nicht frei von der sogenannten "Löwenmutter"). Ich persönlich finde es aber schon wichtig, dass meine Kinder wissen, dass im Leben nicht immer alles nur Friede, Freude, Eierkuchen ist...und um das "Kindgerecht" erklären zu können, finde ich Märchen optimal dafür geeignet. Aber ich denke auch, dass ist eine Vererbungssache (mir fiel grad nichts besseres ein). Mütter, die als Kinder selbst Märchen vorgelesen bekommen haben und auch geliebt haben, werden diese auch ihren Kindern weitergeben. Ist ja jedem seine eigene Entscheidung :o) Liebe Grüße Isabel.....auch Märchenmama ;o)