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Geschrieben von timeisnow3 am 23.02.2024, 17:37 Uhr

Erfahrung im Kinderleistungssportbereich

Hallo,
Wir wissen einfach nicht weiter...
Unsere Zwillingsjungs 11 Jahre sind seit
über 3 Jahren in einem gleichen leistungsorientierten Fussballverein. Seit der Grundschule möchten sie nicht mehr zusammen in der Klasse sein, seit dem jetzigen Schuljahr sind sie in getrennten Klassen, leider im Sportunterricht manchmal zusammen, was das letzte halbe Jahr soweit aber kein Problem gemacht hat.
Einer der Jungs hat seit ca. 1 Monat eine große Lebenskrise, es hat schon in Herbst mit dem Schulwechsel begonnen, das ich ihn manchmal von der Schule wegen Unwohlsein abholen musste, er da 2mal im Fussballtraining so unklare Zustände hatte, das Gefühl Zeitsprünge, nicht mehr da zu sein....wir haben ihn auch neurologisch abklären lassen, da wurde nichts gefunden. Die Zustände haben sich jetzt seit nach den Weihnachtsferien in der Schule gehäuft, dass er mittlerweile Angst hat, in die Schule zu gehen und versucht sie zu vermeiden. Wir haben gleich reagiert, die Schulpsychologin und den Klassenvorstand eingeschalten und haben mittlerweile eine Psychologin gefunden, die beim Durchführen einer Diagnostik ist. Aufgrunddessen das er Probleme beim Ein,- und Durchschlafen hat, wenig Lust auf Unternehmungen hat, auch völlig sich verschlossen hat und nicht mehr zu seinem heissgeliebten Fussballtraining möchte, schließe ich keine Depression mehr aus. Was es schlussendlich ausgelöst hat,,wissen wir nicht..ist es der mehr entstandene Zeitdruck durch die längere Schulpause, alle schulischen Dinge zu erledigen, plötzlich ohne seinem Zwillingsbruder zu sein, der Schulwechsel, auch seine großen Ansprüche an sich selbst in der Schule und beim Fussball?
Für uns an oberster Stelle ist seine Gesundheit und der regelmäßige Schulbesuch, es ist dort anscheinend auch nichts vorgefallen, vielleicht das er sich manchmal gemobbt fühlt, das er negativ angesprochen wird, das er im Leistungsbereich Fussball spielt und manche Lehrer halt sehr grob im Umgangston sind, auch Trainer bei ihm beim Fussball.
Offiziell macht er aktuell eine Trainingspause und die Türen würden weiter offen stehen, jedoch wir wissen einfach nicht weiter, können es logistisch zu zweit mit 3 Kindern nicht lösen, wenn er den Verein wechseln möchte,da die Anfahrtszeit zum Leistungsverein schon 45 Minuten beträgt und wir seit jeher auf uns alleine als Elternteile angewiesen sind...
Wir können nicht so einfach seinen Zwillingsbruder raus nehmen. Natürlich hätten wir dies im Vorfeld schauen müssen, wenn dieser Fall einmal eintreten sollte, aber eigentlich war es uns nicht bewusst
Ich habe auch das Gefühl, er kann momentan auch schwer Entscheidungen treffen und für ihn sind die offenen Türen eine Erleichterung, vielleicht auch deshalb, da er sich momentan nicht gut fühlt. Wir haben im Schnellschuss beim Kooperationspartner angeklopft, wo er mittrainieren kann, wo weniger Druck ist , wo er auch andere Kinder kennt, wo er nun einmal schon war, um in Bewegung in der Gruppe zu bleiben, jedoch ist das nur zur Überbrückung geplant und logisch eigentlich für uns nicht realisierbar.
Habt ihr Ideen dazu?
Vielleicht fällt euch etwas dazu ein

 
14 Antworten:

Re: Erfahrung im Kinderleistungssportbereich

Antwort von Mugi0303 am 23.02.2024, 18:33 Uhr

Also zum Training habe ich nix groß beizutragen.
Kind ist krank, kann derzeit nicht trainieren, Aldo gibt es eben kein Training. Wenn dadurch die leistungskarierre in Gefahr ist, dann ist das jetzt so. Ich würd ihn aktuell auch nicht woanders trainieren lassen, sondern erstmal richtig zur Ruhe kommen zu lassen.

Was mir noch einfällt, ich denke euer Kind sollte zu aller erst mal zu einem richtigen Kinderpsychiater, oder war er dort schon? Dort gehört eine ordentliche Diagnostik gemacht. Nur Psychologin fände ich zu wenig.
Alle Kinder die ich kenne, wo es mal solche oder ähnliche Auffälligkeiten gab, sind immer auch bei einem Psychiater in Behandlung.

Wenn Training in mehreren verschiedenen Vereinen für euch nicht realisierbar ist, dann muss logischerweise irgendwas weichen. Wie alt ist denn das dritte Kind? Wenn das noch relativ jung ist, braucht dieses evtl noch keine Vereine etc.
Wie stark will der andere Zwilling im Leistungsverein bleiben, hat er wirklich reale Chancen weit zu kommen. Sie fragen muss man sich dann stellen.
Gibt es evtl. Eine Sportschule mit Internat für Leistungsbereich Fußball?


Viel Glück weiterhin.
Mugi

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Re: Erfahrung im Kinderleistungssportbereich

Antwort von timeisnow3 am 23.02.2024, 20:10 Uhr

Liebe Mugi, vielen Dank für deine Gedanken dazu!!!
Bzgl. Kinderpsychiater habe ich auch schon nachgedacht....er war noch nicht dort...ich werde am Montag versuchen, einen Termin zu erhalten...wahrscheinlich wird es auf eine Ambulanz heraus laufen, da es im gesamten Bundesland denke ich nur 13 Kinderpsychiater gibt....
Ja, der erste Gedanke war natürlich auch, ihm eine ganze Ruhe zu lassen, nur tut ihm der Kontakt mit Gleichaltrigen im Sport auch gut....und wenn ich seinen Zwillingsbruder weiter dort hin bringe und er hockt zuhause und eigentlich dürfte er auch, da er sich dann, wenn er alleine zuhause wäre, bis mein Mann heim kommt, dann wahrscheinlich nur noch vor der Konsole sitzen würde...
Das dritte Kind ist 14 und auch schon seit Kindergartenalter aktiv beim Fussballverein (Mischung aus Breiten- und Leistungsbereich)
Ja,,momentan möchte der andere Zwilling unbedingt weiter kommen, er hat auch eine sehr gute Saison hin gelegt, auch unser betroffener Zwilling, jedoch muss man auch sagen, ein Trainer hat ihn beim letzten Entwicklungsgespräch im Einzelgespräch im Beisein uns Eltern Mitte Dezember etwas schlechter beurteilt als seinen Zwillingsbruder,,wo der eine Trainer nur uns Eltern gegenüber kurz vor diesem Gespräch geäußert hat, dass sich bestimmt einmal die Wege der Beiden trennen werden. Aber das hätte er nicht gehört, aber vielleicht hat er es ihm davor vermittelt, was wir nicht wissen....
Also reale Chancen hätte sein Zwillingsbruder schon auch, aber wir Eltern wissen ja auch, dass da so viel zusammen spielen muss und für uns einmal die schulische Ausbildung oben ansteht.

Ja, es würde schon ein Sportgymnasium geben, mit Internat..aber das könnte ich mir erst ab 14 Jahren vorstellen....jetzt oder ab nächstes Schuljahr eher weniger....

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Re: Erfahrung im Kinderleistungssportbereich

Antwort von JoMiNa am 23.02.2024, 22:49 Uhr

Also ich muss zugeben, ich habe null Berührungspunkte mit Leistungssport. Stelle es mir aber als eine eigene Welt vor, so eine Art eingeschworene Gemeinschaft mit sehr starren Regeln.

Vielleicht ist das überhaupt nicht die Welt für euren Sohn? Zwillinge sind ja prädestiniert dafür, sich mit dem anderen zu vergleichen und im Leistungssport wird alles der Leistung und damit dem Vergleich untergeordnet. Nicht jeder ist dafür gemacht.

Hat er denn andere Interessen? Vielleicht täte ihm etwas mit Gleichaltrigen gut, was komplett ohne Wettbewerbsgedanke auskommt: Lego, Roboter, Computerspiele programmieren, Pfadfinder, Jugendfeuerwehr… (mir sind jetzt nur klischeebehaftete Jungshobbies eingefallen, aber einfach mal schauen, was die Vereine, Jugendtreffs usw. bei euch in der Nähe anbieten.)

Oder ein ganz anderer Sport, den er „befreit“ von dem Leistungsgedanken (und vom Zwillingsbruder) machen kann? Kampfsport, Handball, Klettern…

Vielleicht macht ein Klassenkamerad etwas in die Richtung, was er gerne ausprobieren möchte?

Ich würde das neue Hobby auch gar nicht als Ersatz für Fußball verkaufen, sondern einfach als etwas, das er für sich machen kann.

Wenn er den Vorschlag akzeptiert, würde ich es als Überbrückung nutzen, solange es ihm psychisch so schlecht geht. Und entweder er kommt von sich aus wieder mit Fußball an, wenn es ihm wieder besser geht. Oder es ist einfach nicht sein Weg, und daran ist ja überhaupt nichts verkehrt. Ich würde da gar keine Entscheidung von ihm aktiv einfordern.

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Re: Erfahrung im Kinderleistungssportbereich

Antwort von timeisnow3 am 24.02.2024, 7:01 Uhr

Liebe Jomina, vielen Dank auch für deine Worte und Ideen!
Andere Interessen gibt es für ihn schon auch, vor allem Tennis, Schwimmen und Klettern, aber halt auch Turnen, da er sehr gerne im Trampolin seine Saltos schlägt und seine Räder im Garten schlägt und Handstand im Stand macht...zu dem fährt er auch gerne mit deinem BMX Bike im selbstgebauten Parcours mit dem großen Bruder...
Ja, etwas "befreite" würde ihm gut tun, das sagt mein Mann auch immer wieder, das er bei den letzten Fussballturnieren nicht befreit gespielt hat, sollte er da dann wieder Ansätze der Befreiung im Fussball gezeigt haben, hat ihn der eine Trainer sofort wieder ins starre System zurück geholt, was ihm eigentlich als kreativen Spieler mit einer besonderen Technik und Spielintelligenz ausmacht. Deswegen ist es auch auf lange Sicht vielleicht dieser Verein auch nicht der Richtige. Man muss sich vorstellen, sein Zwillingsbruder hat bei einem Turnier ein wichtiges Tor als Rechtsfüsser geschossen, der Trainer hat ihn gleich danach aus dem Spiel geholt und mit ihm geschimpft, das er den Schuss nicht mit links ausgeübt hat. Eigentlich alles paradox...
Er hat seit Schulbeginn 2 Klassenkameraden, die er sehr mag, bei einem war er auch schon eingeladen, beide spielen Tennis und der andere auch im einem Breitensportverein Fussball, jedoch möchte dieser auch in den Leistungssportbereich, so eine Mischung wie unser großer Sohn. Da wäre das Probetraining Ende März für den Sausonstart im Herbst 2024. Das System dort kennen wir vom großen Bruder, das sind ersetzte leistungsorientierte Trainingseinheiten in Kombination mit selbst ausgewählten Breitensportverein. Wahrscheinlich würde es bei ihm in diese Richtung gehen, wenn er dabei bleiben möchte. Da müssen wir unseren sportlichen Elternehrgeiz runter nehmen, da wir genau wissen, das er sportlich gesehen vermutlich nicht ganz heraus gefordert wird, aber das sollte jetzt nicht essentiell sein.
Ja, er kann momentan keine Entscheidung abgeben und das müssen wir akzeptieren, es würde ihn nur überfordern und in die Enge treiben und möchte diese Phase als kreative Phase sehen, damit er sich neu entdecken kann, was davor nie möglich war...

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Hm, das hier habe ich nicht verstanden...

Antwort von MM am 24.02.2024, 9:19 Uhr

... du schreibst u.a.

"... wenn ich seinen Zwillingsbruder weiter dort hin bringe und er hockt zuhause und eigentlich dürfte er auch, da er sich dann, wenn er alleine zuhause wäre, bis mein Mann heim kommt, dann wahrscheinlich nur noch vor der Konsole sitzen würde.. "

Das klingt als würde er eigentlich gern mit zum Training? Ich dachte er will nicht, weil momentan alles zu viel und er diese Probleme hat...?

Wenn er aber doch will, warum darf er nicht mit? Oder hab ich das falsch verstanden...?

Was sagt er denn, wenn ihr redet, nur du und er in Ruhe?? Was fände er schön...?

Könnte er nicht etwas anderes machen in der Zeit, wo der Bruder beim Training ist? Mit 11 kann er ja auch alleine hin, zu Fuß oder per Bus/Bahn, wenn das nicht zu kompliziert ist (?). Vielleicht würde es ihm helfen, ganz was Eigenes zu haben? Wo er nicht mit dem Bruder verglichen wird und was dann nur seine Welt wäre, mit neuen Freunden usw.? Ist nur eine spontane Idee jetzt, keine Ahnung wie er tickt...

Gibt es bei euch halbwegs in der Nähe nicht etwas Interessantes für ihn?
Unsere Jungs waren im Schwimmverein (Schwimmen mit Flossen /Fins), später so ab 11 Jahren dann Wassersport - Kanu/Kajak... Noch später dann machte der "Kleine" Judo, der Große kam wieder zum Schwimmen zurück (aber "normales" Schwimmen und ohne Verein)...

War aber alles kein Leistungssport.

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Re: Hm, das hier habe ich nicht verstanden...

Antwort von timeisnow3 am 24.02.2024, 11:26 Uhr

Sorry, habe mich teilweise nicht richtig ausgedrückt
Ich meinte damit, von uns aus dürfte er mit, aber er möchte/mochte von heute auf morgen nicht zum Training hin, wo er eigentlich auch gleich wie sein Zwillingsbruder gemeldet ist...
Natürlich wäre es perfekt, wenn er zwischen der Trainingszeit seines Bruders was Anderes macht...leider kann er bei uns in der Gegend nicht alleine on Tour gehen, da wir sehr ländlich wohnen und wir auf ein Auto 100% angewiesen sind....

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Re: Erfahrung im Kinderleistungssportbereich

Antwort von JoMiNa am 24.02.2024, 11:32 Uhr

Das klingt doch toll, dass er so auf vielfältige Weise Spaß an Sport hat, und auch Freude außerhalb des Vereins.

Ich nehme an, ihr habt irgendwann gemeinsam den Weg Leistungssport eingeschlagen, und habt sehr viel darin investiert. Aber wenn ihr einen Schritt zurücktretet, was ist wirklich das Ziel, und wer hat dieses Ziel festgelegt? Wollt ihr wirklich, dass euer Kind im Profisport unterkommt? (Würde ich persönlich für mein Kind nie wollen und es ihm versuchen auszureden…) Was genau wäre schlimm daran, wenn er „sportlich gesehen vermutlich nicht ganz heraus gefordert wird“?

Jedes Kind hat Talente, und meistens nicht nur eins. Klar fordert man als Eltern seine Kinder, aber muss man das wirklich bis zum Maximum tun? Die Zeit und Anstrengung, die er bisher in der Verein investiert hat, war doch trotzdem nicht umsonst, er hat bestimmt sehr viel gelernt und sich weiterentwickelt. Aber jetzt ist vielleicht der Zeitpunkt gekommen, dass ihr als Eltern ihm beibringt, wie man seinen eigenen Weg gehen kann. Ich bin mir sicher, er wird daran auch wachsen.

Ich habe jetzt nur als Außenstehende etwas zum Aspekt Leistungssport geschrieben, da das der Betreff deiner Frage war. Ob es die Ursache für seine psychischen Probleme ist, kann ich nicht beurteilen. Natürlich solltet ihr euch für dafür trotzdem so viel Unterstützung wie möglich suchen. Parallel würde ich aber ihn dabei unterstützen, einen anderen Fokus als Leistungssport zu finden. Es ist nie gut, wenn man nur noch einen Lebensinhalt hat…

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Re: Erfahrung im Kinderleistungssportbereich

Antwort von timeisnow3 am 25.02.2024, 22:06 Uhr

Ja, das sehe ich auch sehr positiv, dass er grundsätzlich viel Spaß und Freude an Sport und Bewegung hat.
Ja, genau, wir hatten damals, vor ca. 4 Jahren gemeinsam, nach sehr vielen reiflichen Überlegungen uns dafür entschieden. Und wir hatten bisher viel an Zeit und auch etwas Geld (Spritkosten und Verpflegung,Unterkünfte usw.) investiert und er hat auch bisher viel dazu gelernt und sich weiter entwickelt. Inzwischen und auch immer ist es noch immer sein Traum Profi zu werden, jedoch sehe ich es auch wie du, das er zu seiner Familie auch einen anderen Lebensinhalt haben sollte und diesen hatte er und sein Zwillingsbruder neben der Schule eigentlich nicht. :-( Es ist bestimmt wichtig, alles zu überdenken, das Wichtigste sollte
jetzt doch sein, dass er sich wieder stabilisiert, alles andere wird sich weisen....
Ob er noch weiter kicken wird und möchte, sieht momentan danach aus, aber vielleicht
dann nicht mehr in dieser Intensität.
Man kennt auch einige Geschichten von Entbehrungen von Profisportlern und man kann das als Elternteil wirklich auch schon nachempfinden und man ist ja eigentlich wahnsinnig,
was man alles auf sich nimmt, aber irgendwann ist man da mitten drinnen und erlebt dann auch das Gefühl stolz zu sein.

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Re: Geht er denn jetzt wieder zur Schule? Regelmäßig? Ohne Furcht?

Antwort von suityourself am 26.02.2024, 10:12 Uhr

Ich frage, weil wir aktuell die Problematik des Schulabsentismus selber haben.

Ich kann dir versichern: ein Kind, dass eigentlich Furcht vor der Schule hat bzw. aus welchen Gründen auch immer nur mit Bauchschmerzen, widerwillig, unter Druck/Überredung hingeht - hat seine Probleme nicht überwunden. Die werden wieder kommen - und dann mit aller Macht.

Dein Post und auch die weiteren Antworten legen für mich einen viel zu großen Schwerpunkt auf den Leistungssport als darauf, was eurem Kind solche Probleme bereitet, dass es sogar an seinem eigentlich geliebten Sport nicht mehr unbeschwert teilnehmen kann.

Und das heißt keineswegs, dass ihr irgendetwas falsch gemacht habt!!
Das sind idR ganz viele kleine Puzzlesteinchen, die für die Einen überwindbare/normale Alltagsprobleme sind - und für Andere sich zu etwas auftürmen, was nicht mehr zu handeln ist. Ein Kind in dem Alter kann das eigentliche Problem auf keinen Fall konkret benennen. Es wird mal Bauchschmerzen haben, mal Kopfweh, mal war derLehrer so gemein, der Mitschüler oder sonst etwas. Oder eben gar nichts - und das macht es für ein Kind fast noch schlimmer: er weiß, dass es eigentlich keinen Grund gibt - fühlt sich aber dennoch schlecht. Er weiß, dass Schule Pflicht ist und er will ja eigentlich auch - schafft es aber eben genau nicht mehr so easy wie alle anderen. Und dann ist ganz schnell das Gefühl da, man kann gar nicht richtig machen bzw. egal, was man macht: man fühlt sich damit nicht wirklich gut.

In erster Linie geht es doch nicht darum,. wie es mit dem Leistungssport weiter geht - sondern dass euer Kind sich wieder gut genug gewappnet fühlt für den Alltag. Und zB wieder ohne Angst zur Schule gehen kann.
Ich kann euch zu 100% versichern: einfach nur hingehen, weil die Eltern das eben verlangen, hat nichts mit "Problem gelöst" zu tun.
Und wie gesagt habe ich den Eindruck, ihr konzentriert euch viel zu sehr auf den Leistungssport und wie man die möglich Profikarriere ungefährdet weiter laufen lassen kann.

Aber er hat Ein-/Durchschlafprobleme, zieht sich aus dem Leben/Alltag zurück, ist offenbar längere Zeit nicht zur Schule gegangen, versucht den Schulbesuch zu vermeiden und hat offensichtlich ein Problem damit, mit seinem Zwillingsbruder in Konkurrenz zu stehen ("leider im Sportunterricht zusammen).

Für mich ist das vorrangige Problem ganz bestimmt nicht, wie man ihm die Türen zur Leistungssport weiter offen halten kann.

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Re: Konkreter Ratschlag:

Antwort von suityourself am 26.02.2024, 10:39 Uhr

nehmt überall den Druck raus und steht dabei hinter ihm.
Gebt ihm nicht das Gefühl, er funktioniert halt gerade nicht so gut und ihr müsst deswegen alles mögliche hinbiegen, umorganisieren oä. Das vermittelt ihm nur Schuldgefühle.
Will er selber unbedingt wirklich weiter auf dem hohen Niveau Fußball spielen? Will er gerade überhaupt Sport bzw. den Wettbewerb? Vielleicht würde ihm den "Dorf"-Verein, wo er dann vermutlich einer der Besten wäre gerade besser tun/gefallen. Oder mal gar kein Sport - jedenfalls nicht als Pflichtveranstaltung, weil doch alle so viel da rein investiert haben.
Macht einen Termin bei einem KJP und dort eine Evaluierung durchführen. Dabei geht es nicht nur um Intelligenz, Konzentrationsfähigkeit etc - sondern auch um die emotionale Reife.
Oft sind die überforderten Kinder sogar ziemlich schlau/absolut intelligent genug für die geforderten Leistungen - aber emotional einfach viel sensibler.

Das Allerwichtigste ist, voll hinter ihm zu stehen. Nicht, weil IHR euch ja jetzt um so viel kümmern müsst, um IHM alle Türen offen zu halten - sondern weil er ok und liebenswert ist, auch ohne immer allen Anforderungen gerecht zu werden.

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Re: Konkreter Ratschlag:

Antwort von JoMiNa am 26.02.2024, 15:16 Uhr

Die Beiträge von suityourself finde ich sehr treffend! Ich würde auch sagen, Fokus weg vom Leistungssport, Druck rausnehmen, Ursachensuche mit Psychologen oder anderen geeigneten Fachkräften (Schulsozialarbeiter vielleicht?).

Und auf keinen Fall würde ich ihn zu einer Entscheidung wegen dem Verein drängen. Also kein „Wenn du jetzt nicht weitermachst, bist du abgeschrieben“, sondern im Gegenteil die Bedeutung der Entscheidung ihm gegenüber komplett runter spielen. Vielleicht sogar seine Geschwister da ins Boot holen und ihnen erklären, dass er jetzt Unterstützung von euch allen braucht. (Falls der Zwilling ihn damit aufzieht oder so.)

Es könnte sein, dass der Druck im Verein die Ursache ist, kann aber auch etwas ganz anderes sein, was ihn belastet. Ich persönlich würde aber beim Leistungssport ansetzen, da ihr hier sofort und ohne Hilfe von außen etwas ändern könnt. Ob es eine Verbesserung bringt, muss man dann sehen.

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Re: Geht er denn jetzt wieder zur Schule? Regelmäßig? Ohne Furcht?

Antwort von timeisnow3 am 27.02.2024, 11:19 Uhr

Hallo,

er geht teilweise immer wieder in die Schule...Montags ist es am schwierigsten für ihn,
oder an Tagen, wo er seine Deutschlehrerin hat oder wie gestern nach 1-wöchigen Ferien...
wie jetzt nach entspannten Ferien, war er schon am Samstag Abend wie ausgewechselt...
Er hatte fest gestellt, dass er seine tägliche festgelegte Handyzeit noch nicht genutzt hatte und die Schlafenszeit um 20 Uhr 30 bald beginnt, er wollte, dass ich diese Zeit verlängere, aber hatte ich nicht. Darauf hin ist er völlig wütend geworden, hat die Türen geschmissen
und war voll neben sich:-( als er sich viel später beruhigt hatte, sagte er, wenn er schon
an die Schule denkt, wird ihm schlecht und meinte auch, deshalb so ausgerastet zu sein...
Als dann der Montag gekommen war, hat er so lange getrödelt, hat sich dann wieder versteckt, seine 2 Brüder warteten auf ihn, für die beiden ist so eine Situation auch total schwierig, hatte seine Brüder endlich zum Bus geschickt, den die beiden noch erwischten. Ich habe dann zu ihm gesagt, ich bringe dich dann mit dem Auto zur Schule (13 km), dann willigte er ein und im Auto saß er dann mit mir, fast bis zum Ende der ersten 2 Schulstunden. Irgendwann ist er dann ausgestiegen und gegangen, danach hat er mich noch 2 mal angerufen, dass er Durchfall hatte und so nervös ist ins Klassenzimmer zu gehen. Ab der 3. Stunde war er bis zur 6. Stunde in der Schule.
Heute machen sie einen Klassenausflug, da hatte er wieder morgens so viel getrödelt und tausend Ausreden gesucht z.b. noch aufs Klo zu müssen usw...aber er hat heute den Bus erwischt und müsste beim Ausflug sein.
Wie geht es dir und deinem Kind? Vielleicht magst du dich mit mir näher aussteigen bzgl. dieses Themas? Man fühlt sich so hilflos ausgeliefert, machtlos, dann einfach die Sorgen mit der Arbeit/Job...

Bzgl. der Furcht und Angst ist er im wöchentlichen Gespräch mit einer sehr einfühlsamen Psychologin...aber das braucht so viel Zeit und Geduld...

Da hast du vollkommen recht, der Fokus sollte ein anderer sein, aber es holt uns als Eltern dann wieder ein...wenn Trainer anrufen, Eltern anrufen usw.

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Re: Konkreter Ratschlag:

Antwort von timeisnow3 am 27.02.2024, 11:30 Uhr

Vielen Dank für deinen konkreten Ratschlag!!!!
Diesen werden wir beherzigen...
Auch an Dorfvereine haben wir gedacht, er wird dann aber da oder dort von anderen
Kindern auch konfrontiert werden (negativ, gemein, gehässig), da gehts
dann darum, ihn zu stärken, denn schlussendlich hat er für sich die Entscheidung
(momentan) -----denke aber, er wird nicht mehr zurück wollen
getroffen, beim Leistungsverein nicht mehr zu trainieren.
Das ist für uns Eltern auch okay. Ich habe auch das Gefühl, er kann momentan keine
Entscheidungen treffen. Ja, das mit der Pflichtveranstaltung stimmt auch, nur das Problem ist, er muss auch teilweise vielleicht als Besucher bei Pflichtveranstaltungen teilnehmen,
da sein großer Bruder im Verein spielt und auch sein Zwillingsbruder. Und da hackt es bei uns gewaltig, da es da an weitere Bezugspersonen happert. Und ich möchte auf keinen Fall, dass er dann immer zuhause alleine sitzt. Deshalb laufen wir momentan im Kreis, zwangsläufig muss er an einem Tag am Wochenende so oder so mit, entweder mit dem großen Bruder oder mit seinem Zwillingsbruder, wenn sie zur gleichen Zeit Turniere oder Matches haben.
Ich habe gestern einen Termin mit einer niedergelassenen FA für Kinder- und Jugendpsychiatrie vereinbart. Ich habe schon für morgen Mittwoch einen Termin erhalten.
Ich hoffe, sie kann uns helfen unser Familiensystem zu unterstützen!

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Re: Konkreter Ratschlag:

Antwort von timeisnow3 am 27.02.2024, 11:34 Uhr

Vielen Dank dir!!!!

"Und auf keinen Fall würde ich ihn zu einer Entscheidung wegen dem Verein drängen. Also kein „Wenn du jetzt nicht weitermachst, bist du abgeschrieben“, sondern im Gegenteil die Bedeutung der Entscheidung ihm gegenüber komplett runter spielen."
Das ist auch der Punkt, ihn zu keiner Entscheidung drängen, sondern die Bedeutung der Entscheidung wirklich runter spielen...das werde ich machen...und das sollten wir auch den Trainern kommunizieren...und das ist und muss man nochmal sagen, ist in der jetzigen Situation nicht die Wichtigkeit!!!!

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