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Geschrieben von Dots am 24.04.2024, 14:03 Uhr

Gap-year?

Die meisten Kinder im Umfeld meiner Kinder (die beide auch ein Gap-Year hatten bzw. noch haben) haben eine Pause zwischen Abi und Ausbildungsbeginn hingelegt, waren auch alles G8'ler. Die Begründungen dafür und die Gestaltung dieser Zeit waren total verschieden, auch die vermeintlich "nur-Gammelnden", die also nicht dauerhaft in Arbeits- oder Organisationsstrukturen eingebunden waren, sondern "nur" jobbten, reisten oder auch "herumlagen", haben meines Wissens davon profitiert, weil es eigentlich auch die bisher erste Atempause war, um sich überhaupt mal zu fragen "Was will ich eigentlich mit mir und meinem Leben anfangen"? Bei Kind2 kam die Corona-Zeit noch on top, die für diese Altersgruppe besonders schwierig war und bei einigen auch zu stressbedingten Erkrankungen, psychischen und/oder Suchtproblemen geführt hat.

Im Vergleich zu mir selbst in der Zeit nach dem Abi (ich wollte auch etwas machen, von dem ich und niemand sonst in der Familie eine Ahnung hatte, hatte wenig Selbstvertrauen und auch keine wirklich sinnvollen Beratungsmöglichkeiten an der Hand, weshalb ich auch ins Leere laufende Studienbewerbungen hatte und dann erst mal lange ins Ausland ging) fand ich meine Kinder sogar verhältnismäßig zielstrebig und organisiert (bei Kind1 nicht so überraschend, bei Kind2 schon eher) und hatte auch den Eindruck, die wissen wesentlich besser als ich, wie sie an für sie verwertbare Infos kommen. Bei mir hatten sich damals noch meine - komplett ahnungslosen, da Fachhochschulabsolvent*innen - Eltern in die Berufswahl eingemischt und rückblickend gesehen komplett daneben gelegen. So etwas wollte ich bei meinen Kindern tunlichst vermeiden, deshalb gebe ich nur da meinen Senf dazu, wo er wirklich gefragt und sinnvoll ist.

Dass ich die Ausbildung finanziere, auch wenn sie unter Umständen Schleifen und Pausen macht und länger dauert, finde ich selbstverständlich, ich übe da auch keinen finanziellen Druck aus. Das ist mir um einiges wichtiger als mein Konsum oder meine Urlaubsreisen, dafür haben wir Eltern auch fortlaufend gespart.
Ich hatte selbst im Studium die Situation, ab dem Hauptstudium dauerhaft in Teilzeit (40%) arbeiten zu müssen, weil ich weder BaFöG-berechtigt war noch ausreichend Unterhalt bekommen habe. Ich hatte das Glück, mein Studium trotzdem "hinzubekommen", wenn auch nicht in Regelstudienzeit, aber ich habe mal eine Zeit lang mit Medizin geliebäugelt, und das hätte ich unter diesen Voraussetzungen niemals geschafft. Diese Situation möchte ich meinen Kindern ersparen, obwohl Kind1 freiwillig jobbt - das aber auch nicht in einem Umfang, dass sie ausschließlich davon leben könnte.

 
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