Rat und Hilfe für Stillende

Rat und Hilfe

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Hebammen, Laktationsberaterinnen und ehrenamtliche Stillberaterinnen unterstützen Mütter in den ersten Tagen und Wochen, bis das Stillen sich eingespielt hat.

Betreuung durch Hebammen

Nach der Geburt ist die Hebamme, die wichtigste Ansprechpartnerin für Sie.  Mütter haben in den ersten zehn Tagen nach der Geburt Anspruch auf mindestens einen täglichen Besuch der Hebamme. Die Hebamme Ihrer Wahl übernimmt auch die Grundberatung zum Anlegen und Stillen. Bis zur zwölften Woche nach der Geburt können Sie noch 16 Mal die Hebamme um Hilfe bitten. Falls es danach zu Stillschwierigkeiten oder Ernährungsproblemen kommt, können sich weitere acht Termine mit der Hebamme vereinbaren, die von den Krankenkassen übernommen werden.

Diese Regelung gilt für gesetzlich versicherte Mütter - in der Regel übernehmen aber auch die privaten Kassen die Kosten für die Nachsorge. Sicherheitshalber sollten privat versicherte Mütter bei Ihrer Krankenkasse vorab nachfragen.

Damit die Hebamme Ihres Vertrauens auch Zeit hat, sollten Sie bereits einige Wochen vor dem Entbindungstermin Kontakt mit Ihrer Nachsorgehebamme aufnehmen. Vielleicht haben Sie im Geburtsvorbereitungskurs eine nette Hebamme kennengelernt oder Sie hören sich bei anderen Müttern um, welche Hebamme sie empfehlen können. Auch im Internet werden Sie eine Hebammenpraxis oder freiberufliche Hebammen in Ihrer Nähe finden. Adresslisten hat der Bund Deutscher Hebammen und der Bund freiberuflicher Hebammen.

Hier finden Sie einen Überblick, welche Hebammen-Leistungen Ihnen zustehen.

Stillberatung durch Laktationsberaterinnen

Bei Stillproblemen haben Sie auch zu einem späteren Zeitpunkt Anspruch auf eine Stillbetreuung durch eine Hebamme. Manchmal stoßen Hebammen bei komplexen Stillproblemen jedoch an ihre Grenzen. Dann kommen die professionellen Laktationsberaterinnen ins Spiel. Weil die Stillberatung durch eine Laktationsberaterin keine Kassenleistung ist, muss man das Honorarselbst bezahlen. Besprechen Sie vor dem ersten Termin mit der Laktationsberaterin das Honorar und sprechen Sie auch vor einer Terminvereinbarung die Honorarregelung bei der Hebamme an. Privat versicherte Mütter sollten auch bei Ihrer Kasse nachfragen, in welcher Höhe die Honorare übernommen werden.

Zertifizierte Laktationsberaterinnen können Müttern weiterhelfen, wo Hebammen oder ehrenamtlich Beraterinnen an ihre Grenzen stoßen. Laktationsberaterinnen haben einen medizinischen Grundberuf wie z. B. Gesundheits- und Krankenpflegerin und eine Zusatzausbildung abgeschlossen, die alle Gebiete des Stillens betrifft. Eine fundierte Ausbildung und ein international anerkanntes Examen als Stillberaterin weist der Titel IBCLC (International Board Certified Lactational Consultant) nach. Der Titel wird nur für fünf Jahre vergeben. Nach fünf Jahren muss er durch den Nachweis von Fortbildungen bzw. nach 10 Jahren sogar durch eine Prüfung erneut erworben werden. Das garantiert, dass die Beraterinnen mit dem Titel IBCLC fachlich auf einem guten Stand sind. Falls Sie ernste Probleme beim Stillen haben, sollten Sie eine Beraterin hinzuziehen.

Stillberaterinnen der La Leche Liga (LLL)

Die Beraterinnen der La Leche Liga (LLL) arbeiten ehrenamtlich. Beraterinnen der La Leche Liga sind selbst Mütter, die über eigene Stillerfahrung verfügen und eine Ausbildung der LLL oder der AFS absolviert haben. Sie müssen keinen medizinischen Grundberuf haben. Hilfreich sind auch Stillgruppen oder Stilltreffs für Mütter. Die gibt es zum Beispiel in Hebammenpraxen oder Mütter- und Familienzentren. Häufig ist eine Fachfrau dabei, die Tipps geben kann. Adressen von Stillgruppen nennt unter anderem die Arbeitsgemeinschaft Freier Stillgruppen, deren Beraterinnen ebenfalls ehrenamtlich arbeiten.

Zuletzt überarbeitet: Juni 2018

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