Woran man Mobbing in der Schule erkennt

Maedchen mit beiden Haenden am Kopf

© Adobe Stock, WavebreakmediaMicro

Was ist Mobbing?

Absichtlich und regelmäßig andere ärgern, schikanieren, schneiden und beleidigen - das ist Mobbing. Das englische Wort "to mob" bedeutet, andere "belästigen, anpöbeln".

Mobbing in der Schule ist nicht nur eine Hänselei unter Kindern - von Mobbing spricht man, wenn ein Kind länger als sechs Monate unter den Schikanen seiner Mitschüler leidet und sich dagegen nicht mehr alleine wehren kann.

Direktes Mobbing erkennt man daran, dass das Kind bedroht, beschimpft, abgewertet, und bloßgestellt wird oder auch seine Sachen mutwillig beschädigt werden. Indirektes Mobbing ist subtiler und auch für Lehrer kaum feststellbar. Hier wird das Opfer ins soziale Abseits gestellt, es wird ignoriert oder per Handy Gerüchte und peinlich Fotos verbreitet.

Was ist Mobbing in der Schule?

In der Schule kann Mobbing aus zwei Richtungen kommen: Von Mitschülern oder Lehrern. Mobbing unter Schüler ist häufiger als man denkt: Bei einer Umfrage gaben von knapp 2000 Schüler aller Altersstufen 50 Prozent an, schon einmal gemobbt worden zu sein. 20 Prozent davon waren schon einmal Zielscheibe von Schmähungen im Internet - auch Cyber-Mobbing genannt.

"Bereits ab der dritten und vierten Klasse Grundschule ist Cyber-Mobbing ein Thema", so Schulpsychologe Dr. Helmut Volk von der Schulberatungsstelle Oberbayern West. Mobbing sollte man nicht verwechseln mit kurzfristigen Konflikten, wie einer Schulhofrauferei. Mobbing ist ein Prozess, in dem sich Verhaltensmuster herausbilden und bei dem eine feste Täter-Opfer-Struktur erkennbar ist.

Wer sind die Mobbing-Täter?

Manche Schüler, die in weiterführenden Schulen zu Mobbing-Tätern werden, waren in der Grundschule selbst Opfer. "In dem sie selbst mobben, wollen sie unter allen Umständen vermeiden, wieder in die Opferrolle zu gelangen", erklärt Psychologe Dr. Volk. Wenn Lehrer zu Tätern werden, ist dies anders gelagert: Hier greifen ungleiche Machtverhältnisse. Der Schüler ist dem Lehrer unterlegen, er kann sich nur schlecht zur Wehr setzen. Wiederholtes Bloßstellen vor der Klasse, Anbrüllen, unverhältnismäßige Strafaufgaben und Benotungen sind Anzeichen von Lehrer-Mobbing.

Woran erkennt man Mobbing-Opfer

"Grundsätzlich kann jedes Kind zum Mobbing-Opfer werden", so die Erfahrung des Schulpsychologen Dr. Volk. Besonders gefährdet sind jedoch Kinder, die anders als der Durchschnitt sind: Sei es aufgrund körperlicher Merkmale, weil sie dicker, kleiner oder schwächer sind oder sogar unter einer Behinderung leiden. Oder weil sie ruhiger, zurückhaltender und schüchterner sind als andere. Aber auch soziale Merkmale, wie Migrationshintergrund oder fehlende "Statussymbole" wie Markenkleidung, Handy und TV oder ein prekäres Elternhaus können Kinder zur Zielscheibe von Mobbing werden lassen.

Häufige Ursachen für Mobbing

Schulforscher gehen auch davon aus, dass das Schulklima ein Nährboden für Mobbing sein kann: Gerade in weiterführenden Schulen, in denen das Klima zunehmend leistungs- und erfolgsorientiert ist, kommt es durch starkes Konkurrenzdenken häufiger zu Mobbing.

Oft entsteht Mobbing auch durch das Versagen des "Vorgesetzten". . : In der Schule sind es Lehrkräfte, die durch "Kleinreden" das Problem noch verschärfen: Dann wird das Opfer als "zu empfindlich" dargestellt, die Schilderungen als "übertrieben" abgetan und die allgemeine Situation als Ergebnis des Verhaltens des Opfers gesehen.

Lesen Sie hier weiter, warum man Mobbing immer ernst nehmen sollte und was bei Mobbing in der Schule hilft...

Zuletzt überarbeitet: Dezember 2018

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