Vorbereitung auf den Übertritt - ohne Stress

Illustration Richtungspfeile und Strichmännchen

© Adobe Stock, Trueffelpix

Bildung ist in Deutschland Ländersache. Das ist auch der Grund, weshalb der Übertritt von der Grundschule auf eine weiterführende Schule in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich abläuft.

In elf Bundesländern zählt der Elternwille, wenn es um den Übertritt geht. In den anderen fünf Bundesländern der Notendurchschnitt - und das kann anstrengend werden. Deshalb sollten Eltern versuchen, den Stress im Übertrittsjahr möglichst gering zu halten.

Druck rausnehmen

Damit der Stress nicht zu groß wird, sollten Eltern nicht zusätzlich Druck aufbauen. Kinder, die sich in der dritten Klasse ohne Probleme den Stoff aneignen konnten, werden wahrscheinlich in der vierten Klasse auch keine Schwierigkeiten mit dem Lernen haben. Denn in der vierten Klasse wird viel Stoff wiederholt und vertieft, der bereits in der dritten Klasse eingeführt wurde.

Trotzdem steigt der Druck langsam aber stetig an: Die Kinder unterhalten sich, die Lehrkräfte erzählen vom Gymnasium oder der Realschule, andere Eltern, Freunde und Verwandte fragen, welche Schule wohl infrage kommen wird. Ein Jahr lang dreht sich alles um das Thema Übertritt - Stress ist da vorprogrammiert. Doch wer seinem Kind den Übertritt - ganz gleich auf welche Schule - erleichtern will, der sollte ihm in erster Linie selbstständiges Arbeiten beibringen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Selbstständigkeit ist Trumpf

Denn auf welche weiterführende Schule die Kinder auch gehen werden, das kuschelige Grundschulleben hat nach der vierten Klasse ein Ende. Auf weiterführenden Schulen haben die Kinder in jedem Fach einen anderen Lehrer, auf den sie sich einstellen müssen. Nachmittagsunterricht, selbstständiges Vorbereiten auf den nächsten Tag und eigenständiges Lernen gehören dann zum Tagesgeschäft.

Umso besser, wenn Kinder das schon in der vierten Klasse mit Unterstützung der Eltern gelernt haben. Dazu gehört auch, dass man nach den Hausaufgaben auf den Stundenplan schaut und selbstständig seine Schultasche für den nächsten Tag packt. Je eigenständiger Ihr Kind bereits in der vierten Klasse mit seinen Schulpflichten umgeht, desto leichter wird es sich mit dem Übertritt tun.

Schritt für Schritt zum Übertritt

Jeder redet vom Übertritt, reden Sie deshalb zuhause nicht allzu viel davon. Die nächste Schulaufgabe ist wichtig - mehr zählt im Moment nicht. Konzentrieren Sie sich auf den Stoff der Grundschule, der gerade angesagt ist, üben Sie mit Ihrem Kind, aber übertreiben Sie es nicht. Das Kind muss grundsätzlich alleine in der Lage sein, seine Hausaugaben, Referate und Schulaufgabenvorbereitungen zu übernehmen. Dieses Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten ist unheimlich wichtig - nur dann kann es selbstbewusst und angstfrei in die nächste Schulaufgabe gehen. Denn die muss das Kind schließlich ganz alleine schreiben.

Stress in der Grundschule abbauen

Regelmäßiges Lernen ist wichtig, doch auch die Entspannung darf dabei nicht zu kurz kommen. Das Wochenende sollte in der Grundschule deshalb nur in Ausnahmefällen fürs Lernen verplant werden. Viel wichtiger ist es, dass das Kind von der Schule abschalten kann und seinen Stress abbaut, in dem es sich bewegt, mit Freunden trifft, spielt oder im Sportverein Spaß hat. Denn bei all der Übertrittspanik darf man nicht vergessen: Lernen ist nicht alles. Kinder brauchen Freizeit und genügend Freiraum vom Lernendruck, um sich entwickeln und entfalten zu können. Und dieser Freiraum muss trotz Übertritt gegeben sein.

Ob Ihr Kind der Typ fürs Gymnasium, die Real- oder Mittelschule ist, beleuchten wir näher im Artikel Welche weiterführende Schule ist für wen geeignet?

Zuletzt überarbeitet: April 2019

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