Auch Kinderfüße brauchen Pflege

Auch Kinderfüße brauchen Pflege

© Adobe Stock, jazzerup

Keine Angst, wir empfehlen Ihnen nicht, mit Ihrem Lütten regelmäßig zur medizinischen Fußpflege zu gehen. 

Doch unsere Füße tragen uns ein Leben lang - sie haben deshalb eine besonders liebevolle Pflege verdient - und das schon von Geburt an.

Fußpflege heißt Fußhygiene

Die meisten Kinder kommen mit gesunden Füßen zur Welt. Doch sieht man leider schon im Kindergartenalter, was mit den kleinen Füßchen passiert, wenn eine mangelnde Fußpflege besteht: Hornhaut, Schweißfüße, eingewachsene Fußnägel oder Fußpilz können die Folge sein. Dabei pflegt sich Babys Haut an den Füßen (fast) von allein, Sie müssen nur auf eine gute Hygiene achten. Das bedeutet kurz gesagt reinigen, gut trocknen und sorgfältig schneiden. Achten Sie bei Ihrem Baby auf folgende Punkte:

  • Lassen Sie Luft an die Füßchen. Auch wenn Ihr Kind noch nicht laufen kann, sollte es barfüßig strampeln und sich an die Füße greifen können. Sie werden sehen, was es für einen Spaß haben wird, wenn es das erste Mal seine Füße zu greifen bekommt und ausgiebig an ihnen herumlutschen kann.
  • Achten Sie auf natürliche atmungsaktive Materialen (nicht nur an Babys Füßchen). Ziehen Sie Ihrem Säugling nur weiche Baumwoll- oder leichte Wollsocken an, damit die Füße nicht zu sehr schwitzen.
  • Söckchen oder Strampler dürfen nicht zu eng sein und die Füße quetschen.
  • Wenn Sie Ihr Kind baden oder waschen, beachten Sie auch die Füße. Wichtig ist, dass die Zehenzwischenräume sauber sind und gut abgetrocknet werden. Sind die Zwischenräume dauerhaft feucht, bildet sich schnell Fußpilz!
  • Packen Sie Ihr Kind nach dem Baden und Abtrocknen nicht sofort wieder ein. Gerade die Haut an den Füßen braucht noch eine kleine Zeit an der frischen Luft, um vollständig trocknen zu können. Zusätzlich positiver Effekt: Babys lieben es, nackt zu sein. Ihre ganze Haut ist sehr sensibel und sie spüren jeden Lufthauch und quieken vor Freude, wenn sie ihn spüren.
  • Cremen Sie die Füße nicht ein. Durch die Creme kann Feuchtigkeit zwischen den Zehen entstehen, die die sehr weiche Haut aufweicht.
  • Verwenden Sie nur PH-neutrale Seifen - auch für die Füßchen.

Keine Angst vorm Schneiden

Etwa ab dem dritten Lebensmonat sollten Sie besonderen Augenmerk auf die Nägel Ihres Sprösslings werfen. Denn Finger- und Fußnägel brauchen eine besondere Pflege. Erst nach den ersten drei bis vier Monaten entwickelt sich eine gewisse Festigkeit der Nägel und die Nagelform bildet sich auch erst jetzt. Ein- bis zweimal im Monat sollten Sie die Nägel schneiden: nicht zu kurz und möglichst gerade. Besorgen Sie sich dafür in einer Drogerie eine abgerundete Baby-Nagelschere. Die ersten Male mit der Schere an den kleinen Händen oder Füßchen macht vielen Eltern ein beklemmendes Gefühl, da sie ja den Kindern noch nicht sagen können: "Achtung, halt mal still. Ich halte hier eine Schere in der Hand." Wählen Sie deshalb einen Moment, in dem Ihr Kind entspannt und abgelenkt ist. Also am besten nach dem Stillen, mit einem Mobile im Blick oder einem Beißring im Mund. Hält es gar nicht still, können Sie die Nägel entweder im Schlaf schneiden oder Sie verwenden fürs Erste eine sanfte Feile.

Auch größere Kinder brauchen Hilfe

Die oben genannten Tipps zur Fußpflege und -hygiene gelten auch für Klein- oder Schulkinder. Der Unterschied: Größere Kinder kümmern sich häufig selbst um ihre Pflege. Deshalb sollten Sie regelmäßig einen Blick auf die Füße Ihres Kindes werfen, damit sich nicht unbemerkt Krankheiten wie Pilze oder Hühneraugen breit machen können. Wichtig ist, dass sich Ihr Kind auch zwischen den Zehen immer gut abtrocknet. Pilze nisten sich überall dort schnell ein, wo die Haut durch Feuchtigkeit, Schweiß oder Cremes aufgeweicht ist. Zehenzwischenräume bieten den optimalen Nährboden, wenn sie nicht gut abgetrocknet werden. Von den Zwischenräumen kann sich der Pilz wunderbar ausbreiten. Natürlich sollten auch größere Kinder möglichst viel barfuß laufen und geeignetes Schuhwerk tragen. Das gilt auch für Sportschuhe wie beispielsweise Fußballschuhe! Kontrollieren Sie regelmäßig, ob alle Schuhe Ihres Sprösslings noch passen. Solange Ihr Kind sich noch nicht selbst die Nägel schneiden können, tun Sie das unbedingt regelmäßig. Gerade Kindernägel wachsen schnell ein und verursachen dann unnötige Schmerzen. Kleiner Tipp: An der Stellung der Nägel können Sie gut erkennen, ob der Schuh vielleicht doch irgendwo drückt!

Was tun bei Krankheiten?

Pilzinfektionen sind bei Kindern und Jugendlichen leider weit verbreitet. Gerade wenn sie viel im Schwimmbad oder in Umkleideräumen von Sporthallen unterwegs sind, kommt es oft zu Pilzerkrankungen. Auch Schweißfüße sind ein häufiges Problem - und das schon bei Kleinkindern. Scheuen Sie sich nicht zum Arzt zu gehen und sich Hilfe zu holen.

Fußpilz: Die Erreger von Hautpilzinfektionen sind Faden- oder Hefepilze. Sie verbreiten sich vorwiegend in Turnhallen, Sportzentren, Schwimmbädern oder Saunen und werden quasi von "Fuß zu Fuß" übertragen. Behandeln Sie Fußpilz konsequent, dann verschwindet der Pilz nach wenigen Wochen. Achten Sie allerdings darauf, dass Ihr Kind in dieser Zeit bei Ihnen zuhause nicht barfuß herumläuft, damit sich der Pilz nicht auf Sie und die restliche Familie überträgt. Bei Pilzinfektionen der Nägel ist eine Heilung allerdings meistens erst nach einer drei- bis sechsmonatigen Therapie möglich. In diesem Fall unbedingt zum Arzt gehen!

Schweißfüße: Schon Babys und Kleinkinder können Schweißfüße haben, das ist gar nicht so selten. Denn Kinderfüße besitzen genauso viele Schweißdrüsen wie Füße von Erwachsenen, haben aber eine viel kleinere Fläche.
Schweißfüße sind keine Fußkrankheit, doch durch die dauernde Feuchtigkeit können schnell Pilze entstehen. Auch Jugendliche leiden häufig unter Schweißfüßen, besonders, wenn sie viel Sport treiben. Neben den oben genannten Pflegetipps können Sie darauf achten, dass Ihr Kind mehrere Schuhe (auch Sportschuhe) zum Wechseln hat, damit die Schuhe gut auslüften können. Atmungsaktive Socken sollten mindestens täglich, gegebenenfalls sogar mehrmals täglich gewechselt werden. Synthetiksocken sind Nährboden für Bakterien - sie haben an (Kinder)Füßen nichts zu suchen. Lassen Sie Ihr Kind so viel wie möglich barfuß oder in Socken laufen. Kaufen Sie keine Lack- oder Kunstlederschuhe - die Füße können nicht genug atmen und der Schweiß kann nicht "ablaufen". Leidet Ihr Kind trotz guter Fußpflege stark unter Schweißfüßen, beraten Sie sich mit Ihrem Kinder- oder Hautarzt.

Warzen: Warzen sind gutartige Hautveränderungen, also keine Panik. Trotzdem müssen sie gut behandelt werden, da sie sich ausbreiten und sich auch auf andere Stellen am Körper oder andere Menschen übertragen können. Warzen sind meistens stecknadelkopf- bis linsengroß und treten außer an Fingern und Handflächen auch auf Fußsohlen auf. Sie werden durch die humanen Papilloma-Viren hervorgerufen und können beim Gehen Schmerzen verursachen. Kinder sind besonders anfällig für eine Infektion, da ihr Immunsystem erst Abwehrstoffe gegen die Viren entwickeln muss. Mit zunehmendem Alter kommt es seltener zu einer Ansteckung. Oftmals heilen Warzen von selbst, doch sollten Sie trotzdem einen Hautarzt konsultieren. Er wird hartnäckige Warzen entfernen oder sie mit Warzenpflastern, Tinkturen oder Salben behandeln. Achtung: Ihr Kind sollte sich keinesfalls an den Warzen kratzen, da sich die Viren sonst sehr schnell ausbreiten können!

Hornhaut und Hühneraugen: Eigentlich ist die Haut von Kindern weich und samtig. Doch an stark beanspruchten Stellen wie der Ferse oder am Fußballen kann schon bei Schulkindern oder Jugendlichen Hornhaut entstehen. Vor allem durch den kontinuierlichen Druck unpassender Schuhe entstehen diese Hautverdickungen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Hühneraugen, die sehr schmerzhaft sein können. Diese Schwielen haben meistens tief sitzende Wurzeln, die drücken und ohne Behandlung eines Hautarztes oder einer medizinischen Fußpflege leider nicht wieder verschwinden.

Zuletzt überarbeitet: Januar 2019

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