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Geschrieben von ceage am 13.03.2024, 20:31 Uhr

Jeden mitspielen lassen, wie regelt ihr das?

Hallo,

ich habe eine Frage zu Kindern im Grundschulalter. Es geht um Spielen am Nachmittag draussen.
Es verabreden sich drei Kinder zum draussen spielen. Irgendwann kommt ein anderes Kind dazu und will mitspielen - aber keines der drei Kinder möchte dies.

Ich finde die Situation schwierig und würde gerne hören, wie ihr so eine Situation löst, als Brainstorming. Ich kenne da zwei doofe Ergebnisse: "Ja, du darfst" - und die Kids stehen dann zu viert gelangweilt rum. "Nein." Drei spielen munter weiter, einer ist allein.
Bitte betrachtet die Situation aus der Perspektive verschiedener Akteure.

Müssen die Kinder immer alle mitspielen lassen? Oder können Kinder sagen: "ich mag nicht" und dürfen ihre Spielpartner selbst wählen? Was ist, wenn Kinder ein anderes Kind nicht mögen, bspw. weil man keine gemeinsamen Themen findet (Star Wars Fan vs. Fussball Lover)? Wie beurteilt ihr den Vorrang von "Höflichkeit / nicht ausgrenzen gegen "ins Spiel finden / vorher verabredet sein / befreundet sein oder eben nicht" ? Wer hat gute Lösungsideen? Danke Euch

 
12 Antworten:

Re: Jeden mitspielen lassen, wie regelt ihr das?

Antwort von M und Ms am 13.03.2024, 21:45 Uhr

Ich solchen Situationen frage ich meine Tochter - die anderen Kinder gehen mich ja quasi nichts an - ob sie mit dem weiteren Kind spielen möchte. Wenn nicht, frage ich kurz, wieso nicht und ob es vielleicht ein Spiel/Aktivität gäbe, aus das man sich einigen kann - falls es daran liegen sollte. Wenn sie mir aber klar zu verstehen gibt, dass sie nicht möchte, ermutige ich sie, freundlich und angemessen für ihre Meinung einzustehen. Ganz oft enden solchen Situationen darin, dass meine Tochter sich dann für den kommenden Tag mit dem „ausgeschlossenen“ Kind verabredet - vorausgesetzt sie mag das Kind und will nur jetzt nicht mit ihm spielen.

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Re: Jeden mitspielen lassen, wie regelt ihr das?

Antwort von sunshine59 am 14.03.2024, 8:36 Uhr

Das passiert häufiger bei uns auf dem Hof, wenn nur die Jungs draußen spielen. Alle Grundschule 2.-4. Klasse. Oft will dann auch mein Kitakind (frische 6 Jahre) da mitspielen aber die Größeren wollen das nicht immer. Auch wenn sie bloß bolzen. Sie sind beiden Mädels (2.+5.Kl.) mit draußen zum Spielen dann ist es kein Problem und Junior darf und kann mitspielen. Ich halte mich Anfangs raus und beobachte vom Fenster aus und entscheide meine weiteren Handlungen aus der Situation heraus.
Manchmal gebe ich meinen Sohn Tipps was er denn alles noch spielen kann und oft ist es interessant genug das einer oder alle Jungs umdenken und bei ihm mitmachen wollen. Spielalternativen haben wir genug im Hof bzw. Spielzeug odr Fahrzeuge im Keller, welche ich bei Bedarf raushole bzw. Keller aufschließe. Das wieder Einräumen klappt erstaunlich gut, da muss ich oder andere Eltern ganz selten erinnern.

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Re: Jeden mitspielen lassen, wie regelt ihr das?

Antwort von kea2 am 14.03.2024, 8:59 Uhr

Erwachsene integrieren doch auch nicht jeden, der das möchte, in Gespräche oder Aktivitäten.
Zum Teil wird das versucht, oder die Leute tun so als ob, weil sie nicht unhöflich sein wollen, aber daraus entstehen dann oft sehr ähnliche Situationen, wie Du sie bei den Kindern beobachtet hast.
Sensiblere Menschen merken auch, wenn sie stören und fühlen sich dann ebenfalls nicht wirklich wohl.
Eigentlich gewinnt bei solchen erzwungenen Situationen keiner etwas.

Ich frage mich immer, warum Eltern glauben, dass Kinder anders sind, keine Probleme haben, jeden zu integrieren und mit jedem Spaß zu haben.

Bei uns früher waren die Erwachsenen ja noch nicht dauerhaft anwesend. Wir haben oft ohne Aufsicht draußen gespielt, und von uns wurde erwartet, dass wir solche Situationen, wie Du sie beschreibst, alleine lösen.

Es gab z.B. die nervige kleine Schwester meiner besten Freundin, die in der Siedlung leider keine Spielkameraden in ihrem Alter hatte. Deswegen sollten wir immer mit ihr spielen.
Wir hatten aber keine Lust auf ein wegen allem quengelndes Kind, das unsere Spiele nicht verstand, weil es 2 bzw. 3 Jahre jünger war als wir. Die halbe Zeit sind wir ihr abgehauen oder haben uns heimlich aus dem Haus meiner Freundin geschlichen.
Das war natürlich nicht nett, und die Kleine tut mir heute auch leid, aber ein Spiel, das allen Spaß machte, war mit ihr selten möglich.
Da hätten die Eltern Spielverabredungen mit Kindergarten- bzw. Schulfreundinnen treffen, und das Mädchen auch zu Kindern weiter weg bringen müssen. Das war damals aber nicht so üblich.

Dann gab es noch ein Mädchen in unserem Alter, mit dem ich mich die ersten Jahre durchwachsen verstand. Mit ihr alleine ging es, aber wenn meine Freundin dabei war, haben die beiden mich ausgeschlossen.
Das war eine blöde Zeit für mich, bis ich mich in der Grundschule mit einem anderen Mädchen angefreundet habe, die nicht aus unserer Siedlung kam.
Dann hat es sich in zwei Paare geteilt, also meine erste Freundin und das andere Mädchen aus der Siedlung und mich und meine Freundin aus der Schule.
Später ging meine erste Freundin auf eine andere weiterführende Schule, als wir drei anderen. Da ging mein Kontakt zu ihr komplett verloren. Mit dem anderen Mädchen aus der Siedlung bestand eine nette Bekanntschaft, und meine Schulfreundin und ich freundeten uns mit einem Mädchen am Gymnasium an, mit dem wir dann ein Kleeblatt bildeten.

Nach meiner Erfahrung entwickeln sich da auf Dauer meistens irgendwelche Konstellationen, mit denen alle zufrieden sind, auch wenn es zwischendurch blöd für manche ist.
Schwierig ist es immer mit sehr speziellen Kindern. Aber um so ein Kind ging es bei Euch ja nicht, so wie ich Dich verstehe.

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Re: Jeden mitspielen lassen, wie regelt ihr das?

Antwort von CFlora am 14.03.2024, 9:53 Uhr

Guten Morgen,
was Freundschaften betrifft halte ich mich bei meinem Zweitklässler raus. Er entscheidet selbstständig mit wem er spielt und mit wem nicht. In der Schule gibt es in der Regel feste Freundschaftsgruppen die auf gleichen Interessen basieren. Nicht ausgrenzen ist leichter gesagt als getan.

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Re: Jeden mitspielen lassen, wie regelt ihr das?

Antwort von WonderWoman am 14.03.2024, 13:02 Uhr

wieso stehen die kids dann gelangweilt rum? "mitspielen" heißt doch mitmachen bei dem was gerade gespielt wird.

ich sehe das so: wenn z.b. 3 kids sich zum fussball spielen verabredet haben und ein 4 kind kommt dazu dann wird zu 4. fußball gespielt. wenn das 4. kind keinen bock auf fussball hat dann will es nicht mitspielen sondern - keine ahnung, was will das dann überhaupt?

der spielplatz und der bolzplatz sind gemeinschaftsgelände. ich finde es nicht ok wenn 2-3 kinder den bolzplatz belegen und alle anderen kinder der siedlung stehen drumrum weil der bolzplatz belegt ist und sie nicht mitspielen dürfen. oder noch schlimmer, sie werden sortiert in "genehm" und "nicht genehm". wenn ein kind nur mit hans aber nicht mit franz spielen möchte dann sollten die sich einen bereich suchen wo sie ungestört sind.

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Re: Jeden mitspielen lassen, wie regelt ihr das?

Antwort von emilie.d. am 15.03.2024, 0:51 Uhr

Also ich würde meinen Kindern was husten, wenn sie hier ein Nachbarskind nicht mitspielen lassen würden. Solche Allüren kenne ich aus meiner Kindheit nicht, wenn Völkerball gespielt wurde oder fangen etc. durfte jeder mitspielen. Und ja, kleine Geschwister nerven oft, aber die muss man dann eben mitschleppen oder so einteilen, dass sie mitmachen können, ist auch eine soziale Fähigkeit.

Wenn die Kinder sich schwertun, würde ich das konkret anleiten.

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Finde ich kulturlos, wenn man das unter Erwachsenen macht.

Antwort von emilie.d. am 15.03.2024, 1:06 Uhr

Meiner Mutter ist das mal in einem Pfarrheim.passiert und sie regt sich Jahrzehnte später noch drüber auf.

In unserer Nachbarschaft feiern wir häufig zusammen und es sind auch immer "Fremde" dabei, wo sich alle Mühe geben. Hier waren aber auch viele im Ausland und wissen eben, wie es ist, fremd zu sein.

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Ich glaube, das Thema ist oft ein anderes

Antwort von Lillimax am 15.03.2024, 8:36 Uhr

Hallo,

natürlich würde man spontan vielleicht sagen: Die Kinder dürfen selbst entscheiden, mit wem sie spielen, man darf sie nicht drängen oder zwingen. Klingt gut. Es gibt aber einen Aspekt, den die meisten übersehen: Menschengruppen generell und das gilt auch schon für Kinder, neigen dazu, andere auszuschließen. Es gibt schnell ein „Wir“, und das wird bestärkt, wenn es andere („Ihr“) ausschließt.

Man kann es schon im Kiga, aber auch auf dem Schulhof fast täglich beobachten. Wenn ein Kind fragt: „Darf ich mitspielen?“, dann ist die fast reflexartige Antwort oft „Nein!“ Und zwar völlig unabhängig vom betreffenden Kind. Menschen neigen zur Gruppenbildung, das geht inh. von Minuten. Und diese Gruppe fühlt sich stabiler und gestärkt, wenn sie andere nicht mitmachen lässt. Diese Identifikation mit der Gruppe gibt es bei nur drei, vier Kindern ebenso wie bei großen Gruppen von Erwachsenen. (So entsteht oft grundlose gesellschaftliche Ausgrenzung.) Es ist eine offenbar genetisch verankerte Steinzeit-Verhaltensweise: Wir hier drinnen, du da draußen.

Auch Erwachsene kennen das fast alle: Auf Partys, unter den Müttern im Kiga, im Dorf auf dem Lande - überall, wo es Gruppen gibt, muss man sich als „Neuer“ erstmal mutig ein bissl reindrängen. Nur sehr, sehr selten öffnet sich die Gruppe von sich aus oder empfängt einen mit offenen Armen, gehen Mütter von sich aus auf einen zu, kommen Partygäste auf einen zu und sprechen einen an. So was erlebt man fast nie.

Deshalb finde ich, man darf sehr wohl die Kinder auffordern, das andere Kind mitspielen zu lassen. Man kann auch zu Hause mal mit dem Kind darüber reden, wie es sich für andere Kinder anfühlt, nicht mitmachen zu dürfen. Kann das Kind zum Beispiel fragen, wie es selbst sich fühlt, wenn andere es nicht mitspielen lassen. Damit Empathie entsteht und die Bereitschaft steigt, sich auch in der Gruppe einfach mal zu öffnen. Das ist auch wichtig für später, wenn das Kind erwachsen ist.

LG

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Re: Ich glaube, das Thema ist oft ein anderes

Antwort von ak am 16.03.2024, 13:02 Uhr

Wow...ich bin erstaunt, wie viele Mütter hier so schreiben, dass das Kind alleine aussuchen darf, mit wem es noch zusätzlich spielen will/darf/soll

Frage mich... was machen diese Mütter, wenn es sich um ihr eigenes Kind handelt, welches außen vor steht und traurig ist?

So werden schon kleine Egoisten erzogen, die nur sich selbst sehen-und gar kein Mitgefühl für andere entwickeln, die vielleicht außen vor stehen.

Wenn ich so etwas sehen würde... mir würde es total leid tun --- für das Kind.

Ich würde mein Kind wahrscheinlich versuchen zu überreden, es doch mitspielen zu lassen.

Bei zwei Kindern, die sich verabreden... da verstehe ich das ja vielleicht noch... wenn sie es nicht wollen, dass ein anderes Kind mitspielt...aber wenn es 3 sind ( sowieso eine ungerade Zahl ) ... dann kommt es doch auf 1 Kind mehr oder weniger nicht an... oder sehe ich das falsch ?

So wird doch der kleine Prinz oder die Prinzessin noch weiter auf deren Ego-Thron gehoben.

Aber, viele der jungen Mütter/Vtäter, sehen ja nur noch sich selbst... niemanden anderen mehr... kein Wunder - unsere Gesellschaft wird immer mehr aus Egoisten bestehen.

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Re: Ich glaube, das Thema ist oft ein anderes

Antwort von M und Ms am 17.03.2024, 19:25 Uhr

Ich verstehe durchaus, was du meinst und gebe dir auch ein Stück weit recht. Ich würde bei meiner Tochter bsp auch nicht einfach akzeptieren, wenn sie ein Kind ausschließt, weil darum - salopp gesagt. Aber mal als Beispiel, wo ich es verstehen kann: meine Tochter hat eine Klassenkameradin, mit der sie lose befreundet ist und sich auch immer mal wieder draußen zum Spielen verabredet, manchmal endet es bei uns zu Hause. Besagte Freundin hängt dann aber häufig nur am Handy rum und zeigt auch gerne mal Sachen, die meine Tochter und auch andere gruselig finden. Wenn meine Tochter also bereits mit einem anderen Kind spielt und das beschriebene Mädchen dabei sein möchte und dann aber eh nicht spielt, sondern auch noch Mist am Handy macht, kann ich verstehen, dass meine Tochter gar nicht erst möchte. Mittlerweile bricht sie auch teilweise das Spielen ab, wenn das Mädchen über kurz oder lang am Handy endet.

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Re: Ich glaube, das Thema ist oft ein anderes

Antwort von Kampfgnom27 am 18.03.2024, 7:05 Uhr

Ich will ja nicht schwarz malen: für mich tut sie es schon ( aus egoisten bestehen)

Erstes Beispiel : wir gehen jede Woche mit der großen Tochter zum Schwimmunterricht. An dieser Schule gibt es eine Eingangstür die sich nur aus der Schwimmhalle oder der Turnhalle öffnen lässt ( per Klingel und Türöffner) leider sind in der Turnhalle zu der Zeit keine Gruppen mehr und in der Schwimmhalle dauert es bis jemand reagiert und den Türöffner betätigt. Man kommt also schwer rein. Als Elternteil was dort regelmäßig hingeht weiß man das. Letze Woche ging vor uns eine Gruppe Mamas mit Kindern die ein paar Schritte schneller waren. Sie schauten sich natürlich nicht um ob noch jemand kommt sondern ließen die Tür ins Schloss fallen. Meine Tochter und ich sowie eine weitere mama standen fast 10 Minuten davor bis die Tür wieder geöffnet wurde.. nach mir die sinnflut..

Dieses Verhalten beobachte ich im Alltag leider immer häufiger.. könnte noch x Beispiele bringen

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Re: Ich glaube, das Thema ist oft ein anderes

Antwort von WonderWoman am 19.03.2024, 12:34 Uhr

genau das meinte ich oben: wenn jemand gar nicht MITspielen möchte sondern eigentlich was ganz anderes oder gar nicht so richtig spielen will dann stellt sich die frage des mitspielenlassens doch gar nicht. dann geht es ja auch nicht darum dieses kind auszuschließen denn es darf ja mitspielen wenn es wirklich MITspielen will.

deswegen ist dein beispiel ja ein ganz anderes.

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