FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)

FSME

© Adobe Stock, Kaspars Grinvalds

Die Abkürzung FSME steht für "Frühsommer-Meningoenzephalitis". 

Es handelt sich hier um eine Viruserkrankung, die - wie der Name schon sagt - hauptsächlich in den warmen Monaten auftritt und eine Entzündung des Gehirns verursachen kann. FSME wird fast ausschließlich von Zecken übertragen.

Vor allem bei Kindern verläuft eine FSME-Erkrankung meistens ganz harmlos mit grippeähnlichen Symptomen. In einigen Fällen greift das Virus aber das zentrale Nervensystem an. Dann droht eben diese gefährliche Gehirnentzündung (Enzephalitis). Schwere Verläufe kommen mit zunehmendem Alter häufiger vor und treten bei Männern öfter auf als bei Frauen. Gegen FSME gibt es eine Schutzimpfung.

Ansteckung mit FSME

Mit FSME steckt man sich fasst immer durch den Stich einer mit dem Virus infizierten Zecke an. Allerdings ist das Infektionsrisiko nicht überall gleich. In Deutschland liegen die Infektionsgebiete vor allem in Bayern, Baden-Württemberg und in einigen Landkreisen von Hessen und Thüringen. In Europa sind vor allem Österreich, die östlichen Länder und Schweden betroffen.

Nicht jeder Stich einer Zecke führt notwendigerweise zu einer Infektion. Die Wahrscheinlichkeit in einem Hochrisikogebiet liegt bei etwa 1:150.

FSME kann nicht von Mensch zu Mensch übertragen und ist dementsprechend nicht ansteckend!

Symptome bei FSME

Grippeähnliche Symptome: mäßiges Fieber, Kopfschmerzen, Erbrechen

Verlauf von FSME

In vielen Fällen verläuft eine FSME-Infektion ohne Beschwerden und wird daher gar nicht bemerkt. Nur etwa ein Drittel der Infizierten bekommt innerhalb der nächsten 20 Tage die typischen Symptome wie mäßiges Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen - ähnlich einer Sommergrippe. In vielen Fällen ist die Krankheit damit überstanden. Manchmal greift das Virus aber auf das zentrale Nervensystem über und kann dann sehr gefährlich werden. Vor allem bei Kindern unter 3 Jahren ist das aber sehr selten.

Komplikationen bei FSME

Bei einem Teil der Infizierten befällt das Virus das zentrale Nervensystem. Die mildeste Form der FSME ist in diesem Fall eine Hirnhautentzündung (Mengitits). Der Patient bekommt hohes Fieber, starke Kopfschmerzen und häufig einen steifen Nacken. Eine schwere Form ist eine Gehirnentzündung (Enzephalitis), die auch tödlich verlaufen kann. Hier sind die Anzeichen hohes Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Krampfanfällen und Apathie bis hin zum Koma. Außerdem kann das FSME-Virus das Rückenmark befallen. Bei all diesen schweren Verläufen muss man mit dauerhaften Folgeschäden rechnen. Aus diesem Grund wird in Risikogebieten eine Schutzimpfung empfohlen.

Behandlung von FSME

Gegen FSME gibt es bisher keine wirksame Therapie. Die Behandlung beschränkt sich auf schmerzlindernde, krampflösende Medikamente und Bettruhe.

Schutz gegen FSME

Wenn Sie sich nur kurz in einem FSME-Risikogebiet aufhalten, reichen normaler Weise ein paar einfache Maßnahmen aus, um sich vor einem Zeckenstich zu schützen. Ziehen Sie Ihrem Kind eng anliegende, langärmlige Kleidung und lange Hosen an, wenn es im Wald oder auf Wiesen spielt. Suchen Sie hinterher sorgfältig den Körper nach Zecken ab - dabei den Kopf nicht vergessen!

Falls Sie doch eine Zecke entdecken, entfernen Sie sie möglichst schnell. Am besten geht das mit einer Pinzette. Wichtig ist, dass Sie die Zecke nicht zerquetschen, weil sie dabei noch mehr infizierten Speichel absondert. In der Apotheke gibt es auch spezielle Zeckenpinzetten. Notieren Sie sich den Zeitpunkt im Kalender und achten Sie in den folgenden Wochen auf grippeähnliche Symptome. Falls an der Stichstelle eine kreisrunde Hautrötungen auftritt, gehen Sie bitte sofort zum Arzt. Die Rötung weist auf eine Lyme-Borreliose hin, die jedoch mit Antibiotika gut zu behandeln ist.

Wenn Sie in einem FSME-Risikogebiet wohnen oder einen Natururlaub dort planen, ist eine Schutzimpfung empfehlenswert. Die FSME-Impfung erfolgt durch zwei Spritzen im Abstand von vier Wochen und einer weiteren nach ca. einem Jahr. Gewöhnlich wird sie gut vertragen. Als Nebenwirkungen sind Hautreaktionen möglich, bei Kindern auch häufiger Fieber.

FSME in der Schwangerschaft

Eine Impfung gegen FSME ist grundsätzlich auch während der Schwangerschaft möglich. Besser ist es natürlich, wenn Sie sich bei Kinderwunsch möglichst drei Monate vor der Schwangerschaft impfen lassen. Bei einer FSME-Erkrankung während der Schwangerschaft besteht normalerweise keine Ansteckungsgefahr für das ungeborene Kind.

Wenn Sie allgemeine Fragen zu diesem Thema haben, können Sie diese gern im kinderärztlichen Forum von Kinderarzt Dr. Busse stellen.

Zuletzt überarbeitet: Februar 2019

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