Fehlstellungen der Beine, X-Beine und O-Beine

X-Beine und O-Beine

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Viele Eltern machen sich Sorgen, weil ihre Kinder O-Beine oder X-Beine haben. In den meisten Fällen sind diese Sorgen aber völlig unnötig. 

Baby- und Kinderbeine müssen und können nicht von vorneherein "kerzengerade" sein, sondern folgen in ihrer normalen, gesunden Entwicklung einem ganz bestimmten Schema: vom O-Bein über das X-Bein zum gerade Bein - je nach familiärer Veranlagung mal stärker und mal weniger stark ausgeprägt.

Babys haben O-Beine

Ein Säugling hat in den ersten Lebensmonaten zunächst O-Beine. Sie entstehen, weil sich die noch weichen, formbaren Knochen der angehockten Haltung im Mutterleib anpassen. Gerade wenn ein Kind zu laufen beginnt, fällt den Eltern diese vermeintliche "Fehlstellung" plötzlich auf. Die Kleinen eiern und wackeln auf ihren O-Beinchen bei den ersten Gehversuchen. Im Laufe des zweiten Lebensjahres verändert sich diese Stellung und wandelt sich dann oft erst mal ins Gegenteil. Um den zweiten Geburtstag herum bis in Schulalter hinein haben viele Kinder dann X-Beine.

Kinder haben X-Beine

Bei der sogenannten Innenrotation drehen die Kinder ein oder beide Beine nach innen und laufen, wie man umgangssprachlich so schön sagt, "über den großen Onkel". Diese X-beinige Haltung ist familiär bedingt nicht immer gleich stark ausgeprägt. Sie ist aber normal bei Kindern ab dem 2. Lebensjahr und muss auch nicht mit Einlagen oder dergleichen behandelt werden. Um den 7. Geburtstag herum sollten die Beine dann langsam anfangen, sich zu strecken und gerade zu werden. Bis zum 10. Geburtstag, spätestens aber bis zur Pubertät sollte dieser Prozess abgeschlossen und ein "Normbein" erreicht sein. Als Anhaltspunkt kann man sagen: bei einem Teenager sollten im Stand, wenn sich die Fußgelenke berühren, etwa ein bis zwei Zentimeter Platz zwischen den Knien sein.

Was tun bei einer Fehlstellung?

Sorge müssen Eltern nur haben, wenn entweder eine besonders starke Abweichung vorliegt, nur eine Seite besonders ausgeprägt ist oder sich die Stellung mit etwa 7 bis 8 Jahren nicht langsam bessert. Sprechen Sie in diesem Fällen in jedem Fall Ihren Kinderarzt darauf an, der die Beinstellung auch während der U-Vorsorgeuntersuchungen kontrolliert und eventuell engmaschigere Kontrollen beim Kinderorthopäden empfehlen wird. Nur bei sehr starken Abweichungen ist zur Korrektur in jüngeren Jahren eine Schiene erforderlich. Bei älteren Kindern, wenn sich das Bild bis etwa 10, 11 Jahre nicht gebessert hat, kann dann auch eine operative Korrektur in Erwägung gezogen werden.

Lesen Sie hierzu auch folgende Elternfragen und Antworten von Prof. Dr. Lohmann in unserem Expertenforum für Kinderorthopädie:

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Zuletzt überarbeitet: Januar 2019

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