Gesunde Augen -
Tipps für gutes Sehen

Frau mit blauen Augen laechelt in die Kamera

© Adobe Stock, Picture-Factory

Ein Baby, das gerade auf die Welt gekommen ist, sieht seine Umgebung noch ganz verschwommen. 

Zuerst werden Gesichter und Gegenstände in seiner Nähe scharf, dann im Laufe der nächsten Monate auch die Dinge, die sich weiter weg befinden. Erst mit etwa 3 bis 4 Jahren erreichen Kinder die Sehschärfe eines Erwachsenen. Und das räumliche Sehvermögen braucht sogar noch um einiges länger, bis es vollständig ausgeprägt ist.

Trotzdem ist der Gesichtssinn für uns Menschen der wichtigste unserer fünf Sinne. Wir sind "visuelle" Wesen und nehmen unsere Umwelt in allererster Linie durch die Augen wahr. In den meisten Fällen ist uns das gar nicht bewusst - solange bis unsere Sehfähigkeit aus irgendeinem Grunde plötzlich eingeschränkt ist.

Kurz- und Weitsichtigkeit

Wer kurzsichtig ist, sieht in der Nähe gut. Alles in weiterer Entfernung erscheint aber verschwommen und unscharf. In den meisten Fällen liegt das daran, dass der Augapfel zu lang ist, und dadurch das scharfe Bild ein Stückchen hinter der Netzhaut abgebildet wird statt direkt darauf. Kurzsichtigkeit entwickelt sich normalerweise zwischen dem Kindesalter bis etwa in die 30er Jahre und nimmt im Alter meist nicht mehr zu, sondern wird oft sogar wieder besser.

Weitsichtigkeit ist das umgekehrte Phänomen: Man sieht zwar in der Ferne gut, aber nicht in der Nähe. Hier ist meist ein zu kurzer Augapfel die Ursache, wodurch das scharfe Bild ein Stück vor die Netzhaut projiziert wird. Junge Menschen, deren Linse noch sehr elastisch ist, können das Defizit oft durch eine verstärkte muskuläre Brechkraft ausgleichen, so dass eine Weitsichtigkeit bei ihnen oft gar nicht bemerkt wird. Mit zunehmendem Alter verliert die Linse aber ihre Elastizität, so dass die Weitsichtigkeit - meist mit etwa Anfang bis Mitte Vierzig - in Erscheinung tritt (Alterssichtigkeit). Die einfachste Möglichkeit sowohl eine Kurz- wie auch eine Weitsichtigkeit auszugleichen, ist eine zusätzliche Linse vor dem Auge in Form einer Brille oder Kontaktlinsen.

Brille oder Kontaktlinsen?

Beide erfüllen ihren Zweck, indem sie den Einfallswinkel der Lichtstrahlen so verändern, dass das scharfe Bild genau auf der Netzhaut und nicht davor oder dahinter landet. Die Brille ist die einfachste Lösung, manche Menschen empfinden sie aber bei der Arbeit oder beim Sport als störend - oder haben ästhetische Gründe, auf Kontaktlinsen umzusteigen.

Linsen haben den Vorteil, dass sie direkt auf der Hornhaut des Auges liegen, dadurch das Sehfeld nicht eingrenzen - und nicht beschlagen können! Harte Kontaktlinsen werden manchmal im Auge als störend empfunden, sind aber kleiner und lassen mehr Sauerstoff ans Auge. Weiche Linsen sind oft angenehmer zu tragen. In beiden Fällen gilt, dass das Auge so oft wie möglich Erholungspausen braucht, in denen man auf die Brille zurückgreift. Wichtig sind außerdem eine sorgfältige Hygiene und regelmäßige Besuche beim Augenarzt, damit Augenkrankheiten, die bei Kontaktlinsenträgern häufiger auftreten, rechtzeitig erkannt und behandelt werden können.

Eine OP als Alternative

Für alle, die auf Dauer weder mit der Brille noch den Kontaktlinsen wirklich zufrieden sind, stellt eine Operation mit Hilfe eines Lasers (LASIK) eine sinnvolle Alternative dar. Vor allem bei geringerer Kurzsichtigkeit werden sehr gute Ergebnisse erzielt. Allerdings kann man mit dieser Technik nicht immer hundertprozentig genau die erwünschte Sehschärfe treffen, sodass manchmal hinterher trotzdem noch eine leichte Sehhilfe nötig ist. Außerdem ist eine Operation am Auge natürlich immer mit gewissen Risiken verbunden, die man sich je nach Ausmaß der Beeinträchtigung wirklich gründlich überlegen sollte.

Vitamine für die Augen

Schon Bugs Bunny hat uns gelehrt: Karotten sind gut für die Augen. Das muss einfach stimmen, oder haben Sie schon mal einen Hasen mit Brille gesehen? Scherz bei Seite: Karotten enthalten tatsächlich eine Menge Beta-Carotin, aus dem der Körper das wichtige Retinol oder auch Vitamin A herstellen kann. Und dieses Vitamin hilft z.B. gegen Nachtblindheit. Außerdem brauchen unsere Augen viel Vitamin C und E, um sich gegen freie Radikale wehren zu können.

Vitamin A steckt unter anderem in fettem Fisch, Leber und Camembert. Vitamin E ist z.B. in Olivenöl und Avocados enthalten. Vitamin C in Zitrusfrüchten, Kartoffeln und Paprika. So kann eine vitaminreiche Ernährung zwar nicht Ihre Kurzsichtigkeit wegzaubern, hilft Ihren Augen aber trotzdem, lange gesund zu bleiben. Lesen Sie auch mehr über die Wirkung von Vitaminen.

Augengymnastik am PC

Für unsere Augen ist es nicht natürlich, ununterbrochen auf die gleiche Entfernung eingestellt zu sein, wie das beim Lesen oder bei der Arbeit am Bildschirm der Fall ist. Das Auge braucht Abwechslung, um gesund zu bleiben. Ansonsten verkümmern irgendwann die Muskeln, die die Linse bewegen, und die Sehkraft lässt nach. Wenn Sie beispielsweise viel am Computer sitzen, sollten Sie Ihren Augen regelmäßig eine kleine Erholungspause gönnen:

  • Bewegen Sie den Blick in alle Richtungen, lassen Sie die Augäpfel langsam reisen. Dabei lockern sich die Augenmuskeln und entspannen sich.
  • Lassen Sie Ihren Blick von Zeit zu Zeit in die Ferne schweifen. Sehen Sie sich bewusst im Raum um oder blicken Sie aus dem Fenster.

Achten Sie außerdem immer auf optimale Arbeitsbedingungen: Der Monitor sollte von den Augen etwa 55 bis 70cm entfernt sein. Sorgen Sie für ausreichend Beleuchtung, am besten Tageslicht. Ansonsten sollten Sie aufpassen, dass Lichtquellen keine Reflexe und Spiegelungen hervorrufen.

Geschlechterunterschiede

"Frauen machen sich nur deshalb so schön, weil das Auge des Mannes besser entwickelt ist, als sein Verstand!", soll Doris Day einst gesagt haben. Dieser Meinung wollen wir uns selbstverständlich nicht anschließen. Was hingegen wohl richtig ist: die Augen eines Mannes sind anders entwickelt als die einer Frau. Der Grund liegt in unserer Geschichte: Männer, die in Urzeiten Jäger waren, mussten das Wild erspähen können und sehen deshalb besser in die Ferne. Frauen, die eher fürs Sammeln zuständig waren, haben eine bessere Sicht bei kürzeren Entfernungen ausgebildet. Das scheint wohl auch die Erklärung dafür zu sein, dass ein Mann das Päckchen Butter im Kühlschrank, das direkt vor seiner Nase liegt, manchmal tatsächlich nicht sehen kann.

Besonderheiten in der Schwangerschaft

Trockene Augen

Viele Frauen leiden während der Schwangerschaft plötzlich unter trockenen, geröteten und gereizten Augen. Das liegt an den Hormonen, die den Tränenfilm vermindern und dünnflüssiger machen. Hier helfen "künstliche Tränen", also Augentropfen, die den Tränenfluss unterstützen. Man bekommt sie rezeptfrei in der Apotheke und darf sie auch während der Schwangerschaft anwenden. Man sollte allerdings ein Produkt ohne Konservierungsstoffe wählen.

Schlechter Sehen

Ein weiteres häufiges Augenproblem während der Schwangerschaft: die Sehschärfe verändert sich. Bei manchen Frauen um bis zu 1,5 Dioptrien! Durch Wassereinlagerungen, vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel, wird die Hornhautschicht der Linse dicker. Manchmal ändert sich sogar die Krümmung, sodass die Kontaktlinsen plötzlich nicht mehr richtig sitzen. Diese Veränderungen sind aber nur vorübergehend. Bald nach der Geburt bekommen Sie normalerweise Ihre alte Sehschärfe zurück.

Zuletzt überarbeitet: März 2019

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