Trennung vom Partner

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„Stief“-Oma trennt sich von Opa

Thema: „Stief“-Oma trennt sich von Opa

Hallo zusammen, Ich weiß nicht, ob das Thema hier richtig ist, aber ich denke es passt. Mein Papa hatte eine langjährige Beziehung mit einer Partnerin, die für meine Tochter eine Ersatzoma geworden ist. Leider hatten die beiden ein paar Probleme und sie hat sich dann (zumindest für unser Verständnis) relativ plötzlich nach 10 Jahren von ihm getrennt. Und ist nach Bekanntgabe 2 Tage später schon ausgezogen. Also war so wie es aussieht von ihr schon länger geplant. Sie hatte mit unserer 3 jährigen Tochter ein sehr gutes Verhältnis und wurde von ihr auch Oma genannt. Ich hatte sie auch sehr gern und war froh, dass mein Vater nach dem Tod meiner Mutter eine so liebevolle neue Partnerin gefunden hatte. Ich weiß das Beziehungen scheitern und ich denke sie wird schon ihre Gründe für die Trennung gehabt haben, aber was mich wirklich sehr traurig macht, ist dass sie den Kontakt auch zu uns und der kleinen komplett abgebrochen hat. Kurz nach der Trennung meinte sie noch, wir können uns ja trotzdem weiterhin sehen, aber nun ignoriert sie jegliche Anfragen. Sie ghostet uns quasi. Mir tut es für meine Tochter so leid, weil sie ständig nach „ihrer“ Oma frägt und wann sie sie wieder besuchen darf. Braucht sie einfach Abstand? Keine Ahnung ich finde es so eine Unart, wenn man einfach gar nichts mehr sagt. Dann hätte sie doch einfach sagen können: hey ich will mit keinem von euch mehr zu tun haben. Aber was sag ich meine Tochter? Klar die 3 jährige wird sie irgendwann vergessen haben, aber verletzend find ich das alles schon bisschen.

von Snaedis am 03.03.2024, 21:32



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Hallo, das ist wirklich traurig, ich kann dich verstehen. So etwas ist genau der Grund, warum eine Freundin von mir, die auch „Stief-Oma“ der Enkel ihres Mannes ist, auf keinen Fall Oma genannt werden möchte. Obwohl die erwachsenen Kinder des Mannes sich das wünschen. Sie hat die Enkel gern, aber die nennen sie beim Vornamen, einfach weil sie nicht ihre Oma ist. Sie sagt ganz ehrlich, dass sie sie auch nicht genauso liebhat, als wären sie die Kinder ihres eigenen Sohnes. Es ist definitiv nicht dasselbe, und ich finde es auch nicht schlimm, so zu empfinden. Der Stief-Oma deiner Tochter ging es offenbar ähnlich. Ihre Bindung an dein Kind war bei weitem nicht so eng, wie du gedacht hast. Trotzdem ist es absolut keine Art, wie sie sich jetzt verhält. Aber ändern kann man es nicht. Ich würde deiner Tochter noch nicht die knallharte Wahrheit auftischen, ihr also nicht sagen, dass die Oma nicht mehr kommen will. Sondern ich würde in diesem Fall die Wahrheit etwas beschönigen. Du könntest sagen, die Oma ist weggezogen, und es ist leider viel zu weit für sie, um einfach so herzukommen. Tatsächlich ist deine Tochter zum Glück noch recht klein, sie wird sich von der „Oma“ in den nächsten Monaten und Jahren wieder entwöhnen. Falls dein Vater sich irgendwann eine neue Lebensgefährtin sucht, bitte nicht mehr das Wort „Oma“ für sie verwenden, auch wenn sie lieb ist. Der Vorname reicht. LG

von Astrid am 04.03.2024, 15:34



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Für Deine Tochter ist das gar nicht so dramatisch. In dem Alter vergessen sie schnell, wenn man als Mutter es nicht dramatisiert. Für Dich sieht das aber anders aus, Du scheinst sie wirklich gemocht zu haben. In meiner Familie war es immer schon ein Kommen und Gehen, aber ich kann mich an zwei Partnerinnen erinnern, wo mir die Trennung auch weh tat. Für mich war die Lehre langfristig daraus, dass ich mich an Bonusfamilie emotional nicht fest binde. Es schmerzt weniger, wenn man sich schleichend entfremdet, die Chance lässt sie Dir leider nicht. Ich würde an Deiner Stelle noch einmal um ein klärendes Gespräch in einem Cafe bitten. Aber nicht Deine Tochter vorschieben, sondern Ich-Botschaften. Mir tut es weh, dass Du von heute auf morgen aus meinem Leben entschwindest. Wäre es für Dich in Ordnung, wenn wir uns noch einmal sehen, damit ich mit dieser Zeit abschließen kann? Vielleicht hat sie (unbewusst) Angst vor Vorwürfen oder sie hat jemanden Neues kennengelernt und keine Muße, sich mit Ballast zu beschäftigen. Ich würde anbieten, bestimmte Gesprächsbereiche auszuklammern.

von emilie.d. am 04.03.2024, 16:15



Antwort auf Beitrag von emilie.d.

Danke für eure Antworten! Ja ich glaube tatsächlich, dass es für die kleine gar nicht so das Problem gibt. Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr merke ich, dass es mich selbst einfach sehr trifft. Ich hatte lange gebraucht, bis ich mich einer neuen Partnerin meines Vaters öffnen konnte und fühl mich jetzt einfach sehr verletzt. Nun ja, ich hoffe sie meldet sich vielleicht doch noch, ich hatte es ihr schon angeboten, dass wir uns einfach nochmal treffen auch wenn es nur zum Abschied nehmen ist.

von Snaedis am 04.03.2024, 21:27



Antwort auf Beitrag von Snaedis

Nur noch mal ein anderer Gedanke: Vielleicht meldet sie sich einfach nicht, weil sie gerade viel verarbeiten muss. Auch wenn die Trennung von ihr ausging, das Ende einer 10-jährigen Beziehung steckt kaum einer mal eben so weg. Manchmal kommt die Trauer erst im Alltag. Außerdem wird sie sicher einiges an Energie in ihr neues Lebensmodell investieren. Evtl. braucht sie für eine gewisse Zeit Abstand von allem, was im vorherigen Lebensabschnitt eine Rolle spielte - da gehörst du eben dazu. Ich habe das als 12-Jährige so bei meiner Mutter erlebt während der Scheidung von meinem Vater, wir haben auch später darüber geredet. Sie hat phasenweise den Kontakt zu engen gemeinsamen Freunden komplett abgebrochen. Ich würde sie also nicht bedrängen, ihr aber mitteilen, dass du ihr nicht böse bist und sie sich zu gegebener Zeit jederzeit melden kann - ohne die Erwartung, dass sie das auch tut. Ansonsten kann es auch so sein, wie Astrid es schreibt. Meine Stiefmutter redet nicht so offen darüber, aber ich glaube schon, dass sie ein engeres Verhältnis zu ihren vier Stiefenkeln hätte, wenn sie "leiblich" wären. Wohingegen mein Vater zu meiner großen Schwester ein engeres Verhältnis hat als zu mir, obwohl sie "nur" die Stieftochter ist und er sie erst kennengelernt hat, als sie schon in der Grundschule war.

von Cpt_Elli am 05.03.2024, 12:52



Antwort auf Beitrag von Snaedis

Ich würde noch mal den Kontakt aufnehmen um zu klären, dass sie wirklich keine Rolle mehr in eurem Leben spielen möchte. Wenn sie weg ist, ist sie weg und für dein Kind wird das mit der Zeit nicht mehr wichtig sein. Schwierig wird es aber, wenn sie nach Zeit x plötzlich bemerkt, dass sie doch Kontakt möchte und dann wieder auftaucht (und dann ggf. wieder verschwindet). Das ist für ein so kleines Kind nicht zu verstehen. Entweder sie möchte Kontakt, oder sie möchte keinen. Aber bloß ein hin und her vermeiden.

von Emila am 10.03.2024, 04:00