Thema:
Scheidung / Papierkram / Mann arbeitslos
Hallo,
Ich Möchte mich von meinem Mann trennen. Wir wohnen gemeinsam zur Miete, ich hoffe dass er ausziehen wird. Er ist seit geraumer Zeit arbeitslos, aber ich möchte die Trennung deswegen nicht noch weiter vor mir herschieben und warten bis er sich irgendwann einen neuen Job gesucht hat.
Ich zahle seit einiger Zeit einen größeren Teil der Miete und der Krippe alleine, aber auf etwas Geld von ihm bin ich derzeit leider schon angewiesen.
Nun zu meinen Fragen:
Theoretisch hat man ja Anspruch auf Unterhalt, notfalls würde der soweit ich weiß vom Jugendamt übernommen werden, oder? Aber was sind die Voraussetzungen, dass ich diesen bekomme bzw ab wann zähle ich als alleinerziehend? Ab wann kann ich den beantragen und was, wenn er noch hier wohnt aber nichts bezahlen will?
Hat vielleicht generell noch jemand Tipps zum Vorgehen wegen dem ganzen Papierkram?
Es ist echt schwer einzuschätzen, was man zuerst in die Wege leiten muss und ich fürchte leider auch, dass er mir die Trennung nicht leicht machen wird.
von
Nina0409
am 27.02.2024, 07:04
bei mir ist ähnliches drama nun schon eine weile her, vll hat sich ja etwas geändert, ich wünsche es dir!
die auskunft des jugendamtes damals lautete, dass man den uhv erst beantragen könne, wenn der vater ausgezogen ist.
hat er denn eine möglichkeit, irgendwo unterzukommen? bezieht er arbeitslosengeld?
kannst du denn die wohnung alleine halten, bzw ist der vermieter mit dir als alleinmieter einverstanden?
wird es ggf gerangel ums kind geben?
von
Sue_Ellen
am 27.02.2024, 09:14
Danke für deine Antwort 
Das mit dem Unterhaltsvorschuss ist schade, dann muss ich wohl hoffen, dass er weiterhin einen Teil der gemeinsamen Kosten übernimmt, solange er noch hier wohnt bzw keine eigene Anschrift hat. Aber dafür wäre das Jugendamt der richtige Ansprechpartner?
Arbeitslosengeld wird er demnächst das erste mal bekommen, er musste lange warten bis alle Unterlagen beisammen…
Ich weiß leider noch nicht wie es bei ihm wegen dem verlassen der Wohnung aussieht, weil er das nicht will. Er kann sie alleine nicht halten, ich hingegen schon wenn ich den Unterhalt bekommen würde. Hab auch überlegt im Notfall selbst auszuziehen, aber ich glaube das „darf“ man nicht, wenn man das Kind mit umziehen lassen will.
Für unser Kind und mich wäre es besser, weil die Krippe in der Nähe ist und wir uns hier alles aufgebaut haben…Ich müsste mit dem Vermieter aber noch klären ob das für ihn ok wäre, wenn ich Alleinmieterin wäre.
„Gegangel“ um das Kind wird es definitiv geben :( wenn wir das untereinander nicht klären können, muss man vermutlich ebenfalls das Jugendamt kontaktieren…oder eher einen Anwalt? Da er einige Problem hat (was der Grund für die Trennung ist) denke ich aber nicht, dass ihm das Kind von irgendjemanden zugesprochen wird. Abgesehen davon kümmere ich mich bisher 24/7 alleine um das Kind. In seiner Vorstellung soll es trotzdem in erster Linie bei ihm leben. Es wird also hässlich werden.
von
Nina0409
am 27.02.2024, 09:34
als erstes würde ich (und hab ich auch!) das jugendamt kontaktieren und sie informieren, dass hier eine trennung ins haus steht und du selbstverständlich alles zum wohle des kindes tun wirst.
dann würde (und hab ich auch) ich mir einen anwalt suchen, kratz alles geld zusammen und zahle ihn selber, zumindest die erstberatung.
wenn dein held nicht ausziehen will, muss auf zuweisung der ehewohnung geklagt werden, da kommt es dann natürlich darauf an, bei wem das kind bleiben soll.
sei da niemals blauäugig und rechne damit, dass er zum superdaddy mutiert!
ausschlaggebend ist natürlich auch das alter des kindes, da hast du gute karten, scheint ja noch ziemlich jung zu sein....
seine arbeitslosigkeit kann er nutzen und sagen, er kann sich mehr um das kind kümmern...sei gewappnet!
ausziehen kannst du schon, aber da muss er dem kindesmitzug zustimmen. vielleicht ist ihm das auch lieber?
von
Sue_Ellen
am 27.02.2024, 15:27
Hallo,
man muss es sehr ehrlich sagen: Sobald ein Kind im Spiel ist, sollte man sich niemals ohne anwaltliche Hilfe scheiden lassen. Das geht im Zweifel schief. Denn man weiß als Laie nicht wirklich, was einem ab wann und wie zusteht, und man kann das auch nicht über Google oder ein Forum lösen, dazu sind diese Dinge zu wichtig und viel zu komplex.
In der Regel entscheiden Richter so, dass der Mann die Wohnung verlassen muss, aber auch hier gibt es Ausnahmen. Außerdem kannst du das allein schwer durchsetzen, auch dafür braucht es einen Anwalt, der das in die Hand nimmt.
Dasselbe gilt für die Finanzen, mit Anwalt ist die Chance (sogar gegenüber dem JA), dass du an Unterhalt für dich und das Kind kommst, weitaus größer.
Vor allem aber gilt das fürs Kind. Es muss eine Regelung getroffen werden, was den Umgang angeht, und da es hier - genau wie beim Geld - meist Streit gibt, steht man ohne Hilfe schlecht da.
Wenn du wenig Geld hast, beantragt der Anwalt für dich einen Beratungsschein beim Amtsgericht, dann kosten seine Beratungstermine nichts. Für das anschließende Scheidungsverfahren gibt es Prozesskostenhilfe, auch die kann der Anwalt für dich beantragen.
Ich habe selbst jahrelang bei einem Anwalt für Familienrecht gearbeitet und gesehen, wie schlecht gerade Frauen dran sind, wenn sie sich nicht unterstützen lassen, sie geraten fast immer in den Nachteil. Ruf einfach bei einem Anwalt für Familienrecht an, der gute Bewertungen hat, und mach einen ersten, unverbindlichen Beratungstermin aus. (Du musst dich deshalb noch nicht scheiden lassen, es ist nur eine Beratung). Er wird dir locker zehn neue Dinge erklären, von denen du bisher noch gar nichts wusstest und die du daher auch nicht auf dem Schirm hattest. Das ist so wertvoll.
Außerdem nimmt des Angst: Du weißt dann, welche Schritte du gehen musst, und du musst sie nicht allein gehen. Das hilft sehr, es auch wirklich gut zu schaffen.
LG
von
Lillimax
am 27.02.2024, 09:47
Ich danke euch allen für eure Antworten dann wird es das beste sein, wenn ich mich im nächsten Schritt professionell beraten lasse und dann sehe, wie es weiter geht….
von
Nina0409
am 28.02.2024, 08:55
An Stelle des Mannes würde ich versuchen, das Kind mehr zu betreuen, dann muss die Mutter nämlich ihm Unterhalt zahlen. Das ist doch die beste Situation...(für den Mann)
=> Anwalt!
von
zweizwerge
am 11.03.2024, 17:28
