Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillen und Medikamente

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Stillen und Medikamente

Mitglied inaktiv

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Ich stille, und habe Sodbrennen, mein Magen brennt recht stark , was darf ich da nehmen? gehen alle med. in die mumi rüber? wie ist es mit nasentropfen sind die erlaubt?


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Liebe emre, so einfach ist das nicht mit derm EmbryOtox... :-) Also, wir dürfen leider keine Medikamentenempfehlungen aussprechen, aber andersherum geht es schon: WIr können dir sagen, was Embryotox zu bestimmten WIRKSTOFFEN herausgefunden hat. Zum Nasenspray zitiere ich dir aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer (das ist der Leiter der Embryotox), 7. Auflage 2006: "Alternative Heilmittel, z.B. Homöopathika, sind kaum systematisch hinsichtlich ihrer Verträglichkeit in der Stillzeit untersucht. Es liegen jedoch keine Fallberichte zu ungewöhnlichen Reaktionen des Säuglings bei Einhalten der empfohlenen Dosierungen vor. Nasentropfen dürfen bei entsprechender Indikation grundsätzlich in der Stillzeit angewendet werden. Aus theoretischen Gründen sollte möglichst auf solche Zubereitungen verzichtet werden, die Chloramphenicol oder Streptomycin enthalten." Solltest du ein kortisonhaltiges Präparat in Betracht ziehen: "4.11.7 Cortcosteroide Erfahrungen. Praktische Bedeutung für die Stillzeit haben vor allem die Glucocorticoide. Therapeutisch verwendet werden die nicht fluorierten Corticoide Prednison (z.B. Decortin®), Prednisolon (z.B. Solu Decor tin®), Methylprednisolon (z.B. Urbason®) sowie Deflazacort (Calcort®), Hydrocortison (z.B. Hydrocortison Hoechst®), Prednyliden und die fluorierten Derivate Amcinonid (Amciderm®), Beclometason (z.B. Sanasthmyl®), Betamethason (z.B. Celestamine®), Budesonid (Pulmicort®), Cloprednol (Syntestan®), Dexamethason (z.B. Fortecortin®), Flunisolid (Syntaris®), Flumetason (z.B. Cerson®), Fluocortolon (Ultralan®), Fluticason (z.B. Flutide®, Flutivate®), Mometason (z.B. Ecural®), Triamcinolon (z.B. Volon®). Einige Präparate werden ausschließlich inhalativ zur Behandlung obstruktiver Atemwegserkrankungen verwendet. Die M/P Quotienten von Prednison und Prednisolon liegen zwischen 0,05 und 0,25. Eine Stunde nach parenteraler Verabreichung einer Einzeldosis von 110 mg Prednisolon wurden 760 µg/l Milch gemessen. Vier Stunden später waren es 260 µg/l und etwa 9 Stunden nach Applikation noch 60 µg/l. Nach intravenöser Injektion von 1 g Prednisolon wurden entsprechend der 9fach höheren Dosis etwa 9fach höhere Werte in der Milch gemessen, 24 Stunden nach der Applikation war das Corticoid nicht mehr nachweisbar (eigene Beobachtungen). Andere Autoren haben unter niedrigeren Tagesdosen (10 80 mg) einen entsprechend geringeren Übergang für den Säugling ermittelt (Übersicht in Bennett 1996, Greenberger 1993). Zusammenfassend ist mit einem Anteil von durchschnittlich 1 2% der mütterlichen gewichtsbezogenen Dosis für den Säugling zu rechnen. Im Fall der oben beschriebenen 1 g Dosis hätte der Säugling mit der ersten Mahlzeit eine Stunde nach Injektion 0,2 mg Prednisolon/kg Körpergewicht erhalten, über 24 Stunden wären es 0,32 mg/kg. Das ist selbst bei dieser mütterlichen Höchstdosis nur etwa ein Sechstel einer üblicherweise gut verträglichen therapeutischen Kinderdosis (2 mg/kg/Tag). Für den Säugling ergibt sich kein Risiko durch eine kurz dauernde Hochdosisbehandlung, selbst dann nicht, wenn gleich nach der Injektion gestillt wird. Auch unter länger dauernder Behandlung mit 80 mg/Tag wird mit der Muttermilch nur eine Prednisolonmenge übertragen, die weniger als 10 % der körpereigenen Cortisol Produktion entspricht. Zu den übrigen Corticoiden liegen keine ausreichend dokumentierten Transferdaten vor. Empfehlung für die Praxis: Prednisolon, Prednison und Methylprednisolon sind Corticoide der Wahl für eine systemische Behandlung in der Stillzeit. Auch hohe Dosen bis 1 g, einmalig oder wenige Tage nacheinander verabreicht, z. B. beim Asthmaanfall oder bei multipler Sklerose, erfordern keine Einschränkung des Stillens. Bei wiederholter Gabe solch hoher Dosen sollte, wenn es sich einrichten lässt, 3 4 Stunden mit dem Stillen gewartet werden. Wirkungsgleiche Mengen der anderen Corticoide sind wahrscheinlich auch verträglich. Die regelmäßige inhalative Anwendung eines Corticoids bei Asthma ist ebenso unbedenklich wie andere lokale Corticoidanwendungen." Und zum Sodbrennen hilft dir vielleicht dieser Link weiter: http://www.embryotox.de/gastritis.html Uns ist bekannt, dass es Frauen gibt, die mit Bulrichsalz-Tabletten gute Erfahrungen machen. Es liegt keine Information vor, dass diese in der Stillzeit problematisch sein könnten. Nicht alle Medikamente gehen in die Milch über, und vor allem nicht alle im gleichen Maße. Aber darüber jetzt hier eine Erklärung abzugeben, sprengt den Rahmen der Beratungen in diesem Forum... :-) Lieben Gruß, Kristina


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du kannst selber unter www.embrytox.de nachschauen. Grüße


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