Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

Stillen mit oberen Schneidezähnen

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: Stillen mit oberen Schneidezähnen

Mitglied inaktiv

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Hallo Kristina, meine Tochter bekommt gerade ihren 1. oberen Schneidezahn. Eigentlich wollte ich davor abstillen, aus Angst, dass sie meine Brustwarzen verletzt. Nun, ich stille noch immer und habe Sorge, dass es mit dem neuen Zahn schmerzt. Kann man ihr beibringen, dass sie vorsichtiger trinken soll? Danke und LG Doris


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Liebe Doris, durch das Zahnen können die Zahnleisten eines Babys anschwellen und schmerzen. Es fängt vielleicht an, sein Saugverhalten zu ändern oder sogar beim Stillen auf der Brustwarze herumzukauen, um seine Beschwerden zu lindern. Darum wird vielen Müttern geraten abzustillen, wenn ihre Babys die ersten Zähne bekommen. Das ist jedoch nicht notwendig. Viele Babys machen gar keinen Versuch zu beißen und die, die es einmal versuchen, reagieren meist auf die entsetzte Reaktion der Mutter, indem sie nie wieder beißen. Während ein Baby an der Brust trinkt, befindet sich die Brustwarze der Mutter weit hinten in seinem Mund, seine Lippen und Zahnleisten sind weit hinter der Brustwarze am äußeren Ende des Brustwarzenhofs. Die Zunge des Babys erstreckt sich über die Zahnleisten zwischen den unteren Zähnen und der Brust. Deshalb kann Ihr Baby, auch nachdem seine Zähne durchgebrochen sind, nicht beißen, während es aktiv an der Brust trinkt. Die natürliche Reaktion der meisten Mütter auf das Beißen ist, zu erschrecken und das Baby von der Brust wegzuziehen. Bei vielen Babys genügt das, um sie davon abzuhalten, jemals wieder zu beißen. Beißt Ihr Baby jedoch öfter als einmal, sollten Sie versuchen, ruhig zu bleiben. Das Wegziehen des Babys von der Brust, nachdem es seine Kiefer zusammengepresst hat, kann mehr Schaden an der Brustwarze verursachen als das Beißen selbst. Außerdem erschrecken viele Babys, wenn ihre Mutter aufschreit oder heftig reagiert. Das führt bei empfindsamen Babys manchmal zu unerwünschten Folgen, und sie verweigern die Brust. Weil es viel Überredung kostet, ein Baby, das sich »im Streik« befindet, zu überzeugen, wieder an die Brust zurückzukehren, sollten Mütter versuchen, ihre Reaktion auf das Beißen zu mäßigen. Anstatt das Baby von der Brust wegzuziehen, sollte die Mutter das Baby so eng wie möglich an die Brust heranholen. Zieht sie es nahe genug heran, um seine Luftwege teilweise zu versperren, wird es dadurch veranlasst, die Brustwarze loszulassen. Babys sind sehr empfindlich auch gegen nur leichte Behinderung ihrer Atmung. Einige Mütter nutzen dies, indem sie die Nase des Babys sanft zuhalten, so dass es seinen Mund öffnet und die Brustwarze loslässt. Andere Mütter gehen anders vor und schieben einen Finger zwischen die Zahnleisten oder Zähne des Babys, wodurch es auch dazu gebracht wird, die Brustwarze loszulassen. Widmen Sie dem Baby beim Stillen Ihre volle Aufmerksamkeit. Blickkontakt, Berührung und Sprechen mit dem Baby machen es unwahrscheinlicher, dass Ihr Kind beißt, um Ihre Aufmerksamkeit zu erringen. Aufmerksam sein heißt auch, dass die Mutter eher bemerken wird, wenn das Baby das Interesse verliert und bereit sein mag, mit dem Trinken aufzuhören. Lernen Sie das Ende der Stillmahlzeit zu erkennen. Am meisten wird gegen Ende der Stillmahlzeit gebissen, wenn das Baby das Interesse verliert. Beobachten Sie Ihr Baby, dann können Sie vielleicht sehen, wie sich in seinen Kiefern eine Spannung aufbaut, bevor es tatsächlich zubeißt. Das ist das Signal, den Saugschluss zu unterbrechen und das Baby von der Brust zu nehmen, bevor es die Möglichkeit zu beißen bekommt. Einige Babys kauen oder beißen gegen Ende der Stillmahlzeit, um der Mutter zu signalisieren, dass sie fertig sind. Bieten Sie dem Baby vor dem Stillen etwas Kaltes zum Herumkauen an, einen kalten, nassen Waschlappen oder ein kaltes Beißspielzeug zum Beispiel. Isst das Baby bereits feste Kost, kann das Kauen auf einem gefrorenen Brötchen oder irgendeinem anderen harten kalten Nahrungsmittel vor dem Stillen helfen, dass sich seine Zahnleisten besser anfühlen und es bequemer an der Brust trinken kann. Ich drücke Ihnen die Daumen, dass es gar nicht soweit kommt, dass Sie eine der hier beschriebenen Techniken anwenden müssen, denn – wie gesagt – es gibt viele Babys, die überhaupt nie beißen beim Stillen! Herzlichen Gruß, Kristina Heindel


Mitglied inaktiv

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Halloho, Wurdest du schon gebissen oder malst du dir Schmerzen ohne Ende erst mal in Gedanken aus? Ich finde es ist völlig unbegründet. Meine Tochter (14Monate) hat 10 Zähne und ich wurde nur eins zwei mal gebissen. Da wollte sie spielen. Es kommt darauf an, wie du reagierst. Es gibt Kinder die probieren gleich nochmal aus, ob Mama wieder so schrille hohe lustige Töne produzieren kann. Manche Kinder erschrecken so vor Mamas Gebrüll, dass sie von selbst die Brust ablehnen. Das Beste ist glaube das Kind einfach ohne meckern und schimpfen abdocken. Also kleinen Finger beim Mundwinkel zwischen die Kauleisten schieben. Kein großes Aufsehen heißt, es wird uninteressant, weil nix spannendes passiert. Ich würd sagen, take it easy! Wieso vor etwas Angst haben, was man nicht kennt. Suse


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