Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Amalgam und stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Amalgam und stillen

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Hallo Biggi, ich stille nun schon seit fast 26 Monaten. Kürzlich war ich beim Zahnarzt und der meinte, dass das viele (leider hab ich viele Füllungen) Amalgam auch in die MutterMilch übergeht. Schade ich also mit dem STillen meinem KInd mehr als das ich ihr Gutes tue? Sie ist wirklich zart - deswegen hatte ich bereits mehrmals bei dir angefragt. Kann es sein dass sie deswegen immer mehr von der 3% Perzentille abweicht? (Geburtsgewicht: 3.950 g, niedrigstes Gewicht: 3.890 g, nach 2 Wochen hatte sie ihr Geburtsgewicht noch nicht wieder erreicht. Aktuelles Gewicht/Maße: 9.270 g, 84 cm, 25 1/2 Monate) Vielen Dank im voraus Mira


Biggi Welter

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? Liebe Mira, in der Stillzeit sollten alte Amalgamfüllungen ruhen und nur in begründeten Fällen (z.B. weil die Füllung undicht ist oder es Beschwerden gibt) repariert oder entfernt werden. Sind Arbeiten an einer Amalgamfüllung notwendig, so sollte diesen unter Verwendung eines Cofferdams (Spanngummi) durchgeführt werden, um die Belastung so gering wie möglich zu halten. Ich zitiere dir aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Die durch Amalgam hervorgerufene Belastung führt nach heutiger Erkenntnis nicht zu „Ausreißern" im Spektrum der Schwermetallprofile, die Konsequenzen wie das Abstillen erfordern. Auch eine Entgiftungsbehandlung ist nicht indiziert. Sie ist sogar kontraindiziert, da eine Mobilisierung eines Schwermetalls zu einer stärkeren Belastung der Muttermilch führen könnte. Da andererseits Schwermetalle nicht unnötigerweise zugeführt werden sollen, sind Korrekturen von Amalgamplomben nur bei Beschwerden durchzuführen - und generelle Sanierungen auf die Zeit nach dem Stillen zu verschieben. Wo immer möglich sollte auf quecksilberhaltiges Amalgam verzichtet werden. Die Amalgamproblematik darf in keinem Fall zu einer „toxikologischen Krise" hochgespielt werden, die dann die Mutter-Kind-Beziehung in nicht gerechtfertigtem Umfang belastet". Einen Zusammenhang zwischen vielen Amalgamfüllungen und schlechtem Gedeihen beim Kind kenne ich weder aus meiner Beratungspraxis noch aus der Literatur. Deine Tochter liegt etwas unterhalb der dritten Perzentile mit der derzeitigen Größe und Gewicht. Das muss aber nun keineswegs heißen, dass sie deshalb krank ist oder sich nicht gut entwickelt. Vor gut einem Jahr lag sie etwa oberhalb der 3. Perzentile (ich habe gerade in deiner alten Anfrage nachgeschaut). Das heißt, dass sie im letzten Jahr ihre Perzentile in etwa gehalten hat und das ist ein sehr gutes Zeichen. Wahrscheinlich ist sie einfach ein schlanker Mensch und wenn sie sich sonst gut entwickelt, dann dürfte kein Anlass zur Sorge bestehen. Ihr hattet doch wohl erst vor kurzem die U7, was hat denn die Kinderärztin dort gesagt? LLLiebe Grüße Biggi


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Liebe Biggi, wie immer bin ich begeistert, wie schnell Du antwortest! Vielen Dank! Die Kinderärzte machen mir immer wieder Angst bzw. gerade wenn ich meine OK, Alissa ist einfach eine kleine zarte Person und ich beschließe sie nicht mehr zu wiegen oder sie zum essen zu animieren kommt so eine U7 (am 14 August war diese) und die Kinderärztin meint ich soll eine mechanische Wage besorgen und Alissa mindestens alle drei monate wiegen und messen. Ihre Begründung ist, dass sich die Maus immer mehr von der 3% Perzentille bewegt. Ich bin mir sicher, dass (selbst wenn es eine organische Ursache gäbe), diese von der Schulmedizin nicht gefunden würde, und eigentlich glaube ich nicht dass ihr etwas fehlt... vermutlich ist es einfach genetisch, aber da ich nicht hellsehen kann und die Ärzte immer wieder betonen, dass sie besorgt sind... (inzwischen sind wir nun schon beim dritten Kinderarzt(-ärztin) und der vertraue ich, da sie sich wirklich zeit nimmt). Manchmal weiß ich nicht woran es liegt, dass alle Ärzte "stress" machen - ob daran dass ich noch immer stille oder an den fehlenden Impfungen, beides ist den KÄ nicht geheuer!? - Alissa ist nicht geimpft (wg. Thrombozytopenie, die sie in den ersten 2 Lebenswochen hatte, warten und wägen wir immer noch ab, ob wir und was impfen sollen) Und nun kam eben noch der Zahnarzt mit der Amalgam-Geschichte dazu... Bisher war es für mich beruhigend zu wissen, dass selbst wenn Alissa wenig gegessen hatte, sie doch über die MutterMilch gut versorgt wurde, und nun das. vielen Dank nochmal mira


Mitglied inaktiv

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Liebe Mira, Ärzte machen meist Streß, wenn ein Kind nicht in die Normkurve passt, egal ob oben oder unten. Mein Sohn war immer schon groß und schwer( er hat auch allein mit Muttermilch überdurchschnittlich zugenommen und das, nachdem er zwei Jahre lang außer Mumi fast nichts gegessen hat). Jetzt bei der U 8 mit 4 fiel er aus der oberen Kurve, war also zu schwer. Mein Einwand, dass er genau das gleiche isst wie wir alle, und der Rest der Familie eigentlich schlank ist, ließ die Ärztin nicht gelten, "irgendwo muss es ja her kommen". Ich kam mir vor, als ob ich den ganze Tag mit der Chipstüte hinter ihm herwäre. Ich vermute auch hier eine genetische Veranlagung aber das ist ja alles zu vage und nicht nachprüfbar. Lass Dich nicht verunsichern Liebe Grüße Sanna


Biggi Welter

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? Liebe Mira, nach deinen Angaben zu urteilen hält das Kind seine Perzentile und dann verstehe ich nicht, wie jemand behaupten kann, es würde sich immer weiter von seiner Perzentile wegbewegen. Außerdem bedeutet 3. Perzentile ja nicht automatisch, dass einem Kind etwas fehlt. Dritte Perzentile bedeutet für sich alleine lediglich, dass drei von 100 Kindern dieser Größer noch leichter sind und 97 schwerer und alle 100 Kinder sind normal und gesund. Ich hoffe, dass deine Ärztin wirklich nicht nur auf das Gewicht schaut, sondern das ganze Kind und seine gesamte Entwicklung betrachtet. LLLiebe Grüße Biggi


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