
Heute gibt es schon für die Kleinsten so viele Angebote, dass Eltern oft verunsichert sind. Was ist denn da überhaupt sinnvoll - und was ist zu viel?
Was für ein Baby oder Kleinkind neben den vielen Anregungen durch das Familienleben sinnvoll ist, kommt auf das Alter deines Kindes an. Grundsätzlich lautet die Faustregel: Im ersten Lebensjahr besser höchstens zwei geplante Aktivitäten pro Woche. Sonst gerätst du schnell in Stress, wenn du dauernd mit deinem Baby Termine einhalten musst. Außerdem kann ein übervoller Tagesplan die Alltagsroutine stören und die Kleinen überfordern: Kleine Kinder lieben verlässliche Regelmäßigkeit und sie brauchen Ruhephasen sowie Zeit zum ungestörten Spiel.
Hat dein Baby Geschwister, ist sowieso schon für reichlich Abwechslung gesorgt. Denn dein Kleines bekommt viele Aktivitäten mit, wenn du das ältere Kind begleitest - etwa zum Kinderturnen oder in die Musikstunde. Auch das sind Eindrücke, die ein Baby verarbeiten muss. Zu viel Unruhe am Tag kann dazu führen, dass auch die Nächte unruhig sind. Denn Kinder verarbeiten ihre Eindrücke nachts. Es ist also nicht immer unbedingt Bauchweh, wenn dein Baby dann quengelt.
Auch die Persönlichkeit deines Kindes spielt eine Rolle. Manche Kinder sind vom Temperament her ruhiger und eher zurückgezogen. Andere sind quirlig und abenteuerbereit. Es ist sinnvoll, darauf Rücksicht zu nehmen, wenn du überlegst, was du mit deinem Kind unternehmen willst.
Mein Tipp: In den ersten Lebensmonaten reicht es völlig, nur einen Treff oder Kurs in der Woche zu besuchen. Viele Hebammenpraxen bieten für Eltern mit Kindern ab der sechsten Lebenswoche Babymassage an. Das ist eine gute erste Aktivität mit dem Baby. Denn in einem Babymassage-Kurs geht es ruhig zu und es wird nicht viel geredet. Trotzdem kannst du nebenher Mütter mit gleichaltrigen Babys kennenlernen und neue Kontakte knüpfen. Als nächstes eignen sich - wenn du und dein Baby Lust darauf haben - zum Beispiel: ein Babyschwimmkurs, ein PEKiP-Kurs (kurz für Prager-Eltern-Kind-Programm) oder andere etwas aktivere Angebote. Übrigens ist es nicht zwingend, zur Kursstunde zu gehen, wenn du merkst, dass dein Baby einen schlechten Tag hat. Auch falls sich herausstellt, dass du und/oder dein Kind sich in einem Kurs generell nicht wohlfühlen, ist es besser, eine Alternative zu suchen.
Schön ist es auch, wenn dein Baby gelegentlich ersten Kontakt zu anderen Babys bekommt. Vielleicht besuchst du einfach mal eine Familie mit einem Baby. Natürlich spielen die Kleinen noch nicht miteinander. Aber du merkst doch, dass da ein kleiner Mensch ist, der dir ähnlich ist, und hast Freude daran.