
Gegen Ende deiner Schwangerschaft sind Wassereinlagerungen (Ödeme) in gewissem Umfang normal. Typischerweise schwellen zum Beispiel deine Fußknöchel und die Hände an.
Der Körper lagert in der Schwangerschaft mehr Wasser im Gewebe ein, um den Gesamtwasserhaushalt zu sichern. Hinzu kommt, dass die Blutgefäße jetzt weiter und nachgiebiger sind; auch drückt das wachsende Baby auf die große Beckenvene. Das verursacht eine Art Rückstau, vor allem in den Beinen, der sich als Druck in den kleinsten Blutgefäßen bemerkbar macht: Es tritt noch mehr Wasser ins Gewebe über.
Hitze und Wärme begünstigen Ödeme
Es gibt weitere Faktoren, die eine Wassereinlagerung begünstigen. Dazu gehört etwa Hitze: Wärme weitet die Gefäße zusätzlich. Daher sind bei vielen Schwangeren die Wassereinlagerungen im Sommer stärker. Aber auch ein Mangel an bestimmten Mineralstoffen kann das Einlagern von Wasser im Gewebe begünstigen. Besonders wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass deine Versorgung mit Kalium, Magnesium und Kalzium stimmt.
Eine abwechslungsreiche Ernährung hilft, deine Mineralstoffversorgung zu sichern. Auf den Speiseplan gehören reichlich grünes und rotes Gemüse, Obst - darunter gerne mal Honigmelone. Auch Mandeln und Nüsse liefern reichlich Mineralstoffe. Kalzium steckt nicht nur in Milch und Milchprodukten, auch Bananen enthalten viel davon. Obwohl er entwässernd wirkt, ist Brennnesseltee für Schwangere nicht geeignet. Hilfreich ist zum Beispiel der Hebammentee Birkenblätter von Ingeborg Stadelmann. Du kannst diesen online oder in der Apotheke kaufen oder bestellen.
Ein Hand- und Fußbad wirkt abschwellend
Es tut auf alle Fälle gut, die Beine so oft wie möglich hochzulegen. Falls die Schwellungen sehr lästig sind, ist ein abendliches Hand- und Fußbad hilfreich. Dazu brauchst du: zwei Eimer, etwas Crushed Ice oder mehrere kalte Kühlakkus sowie pro Eimer ein Glas Essigessenz und ein Glas mineralisches Meersalz. Die Eimer jeweils mit diesen Zutaten und dann mit Wasser auffüllen. Aber nur soweit, dass deine Füße oder Unterarme hineinpassen, ohne dass der Eimer überläuft. Bade Hände und Füße einmal am Tag für 20 Minuten in der kühlen Lösung. Anschließend die Haut mit einer Feuchtigkeitscreme pflegen, Beine und Handgelenke hochlagern.
Auch Schwimmen ist übrigens hilfreich: Im Wasser sind deine Beine entlastet. Und die Schwimmbewegungen sorgen dafür, dass die Muskeln den Abtransport des Gewebewassers massageartig unterstützen. Andere Möglichkeiten, die Schwellungen zu lindern, sind Lymphdrainage oder Akupunktur. Am besten besprichst du mit deiner Hebamme oder deinem Arzt, ob das für dich geeignete Methoden sind.
Beide werden auch ein Auge darauf haben, ob die Wassereinlagerungen im üblichen Rahmen bleiben. Sehr auffällige Ödeme können im Einzelfall auf ein Gesundheitsproblem hindeuten. Sprich daher mit deinem Arzt oder deiner Hebamme, falls plötzlich sehr starke Ödeme auftreten, vielleicht sogar Kopfschmerzen hinzukommen. Das können Anzeichen einer Gestose sein.