Tipps für deine Kommunikation mit dem Neugeborenen.

Wie kann ich lernen, mein Baby zu verstehen?

Der erste Schrei deines Babys ist auch sein erster Versuch, sich mit dir und dieser neuen Welt zu verständigen. Keine Angst, du wirst sehr bald erstaunlich gut verstehen, was dein Kleines dir gerade sagen will. Und dabei wirst du eine ganz neue Art der Verständigung entdecken: Blicke, Düfte, Gesten, Gesichtsausdruck und Berührungen werden so wichtig sein wie Worte - ja, sogar viel bedeutungsvoller. Du und dein Kind werdet dabei eure ganz eigene Weise finden, einander all das mitzuteilen, was euch beiden wichtig ist. Deine Instinkte helfen dir dabei.

Was will mein Baby mir sagen?

Das fragen sich die meisten jungen Eltern recht verzweifelt, wenn ihr Kind scheinbar grundlos weint. Schreien ist für Neugeborene und sehr junge Kinder die spontane Art zu sagen: Hilfe, mit mir stimmt was nicht. Das kann Hunger sein, Müdigkeit, eine nasse Windel, Langeweile oder das Bedürfnis, zu Kuscheln. Nach einer Weile wirst du in der Lage sein, dieses Geschrei ein wenig besser zu unterscheiden. "Hunger" wird für dich anders klingen als das nörgelige "Mensch, mir ist langweilig"-Weinen deines Babys.

Am besten kommen Eltern meist klar, wenn sie der Reihe nach ausschließen, was ihr weinendes Kind plagen könnte. Hat dein Baby keinen Hunger, ist die Windel trocken und das letzte Nickerchen liegt gerade erst eine halbe Stunde zurück, so braucht dein Kind vielleicht einfach nur Trost und will liebevoll gehalten werden. Oder es freut sich, wenn du es eine Runde durchs Zimmer trägst und ihm etwas vorsingst.

Andere Verhaltensweisen: So sehr Schreien die Aufmerksamkeit gewinnt - achte auch darauf, wie dein Baby ansonsten reagiert. Was entdeckst du in seinem Gesicht, wenn es deine Stimme hört oder deine Hände auf seiner Haut spürt? Wie sieht dein Kind aus, wenn es ganz entspannt einschläft? Bewegt es seine Hände und Füße, wenn du in seiner Nähe bist? Hörst du manchmal ein erstes glückliches Gurgeln oder Glucksen, huscht ein flüchtiges Lächeln über die Gesichtszüge deines Babys? All diese feinen Signale verraten dir viel darüber, wie es deinem Kleinen geht, was es braucht und was es mag.

Was kann ich für mein Baby tun?

Wie gesagt: Lass dich von deinen Gefühlen leiten. Sprich ruhig zu deinem Neugeborenen, es wird deine Stimme mögen und schnell besser kennenlernen. Auch wenn es deine Worte noch nicht versteht, genießt es die beruhigende Zuwendung. Gehe ruhig immer gleich zu deinem Kind, wenn es weint: Ein so kleines Baby kann man nicht verwöhnen. Es braucht die Gewissheit, dass ihm sofort geholfen wird. Schmuse nach Herzenslust mit deinem Kind, solange du merkst, dass es ihm auch gefällt.

Verzweifle nicht, wenn es dir nicht gelingt, dein Baby zu beruhigen: Manchmal schreien die Kleinen sich auch einfach mal ihren Frust aus dem Leib, weil ihnen alles zu viel ist. Weinen ist dann eine gute Möglichkeit, alle anderen Eindrücke abzublocken. Viele Kinder haben auch eine Art täglicher Schreistunde: Jeden Tag beginnen sie ungefähr zur gleichen Zeit (häufig am Spätnachmittag oder frühen Abend, mitunter auch in der Nacht) zu quengeln und zu weinen. Halte dein Baby oder trage es umher und zeige ihm so, dass du für es da bist. Aber biete ihm nicht alle zwei Minuten etwas Neues an. Das würde seine überforderten Sinne nur noch weiter reizen. Tröstlich für erschöpfte Eltern: Etwa im dritten Lebensmonat verschwindet die tägliche Schreiphase meistens.

Wann muss ich mir Sorgen machen?

Frage deinen Kinderarzt um Rat, wenn das Schreien deines Babys plötzlich sehr ungewöhnlich klingt oder dein Baby viel weint und gleichzeitig z. B. schlechter trinkt bzw. verändert wirkt. Auch ein Kind, das beim Versuch es im Arm zu trösten nur noch mehr weint, ist vielleicht krank. Selbst wenn sich herausstellt, dass alles in Ordnung ist, war es den Besuch beim Arzt wert: Du wirst ruhiger sein und dadurch auch deinem Baby besser helfen können.