
Ein Baby braucht anfangs einen geregelten Tagesablauf, um sich zurechtzufinden. Das macht übrigens auch dein Leben leichter: Ich beobachte immer wieder, dass Kinder, die klare Strukturen erleben, sich besser eingewöhnen und ausgeglichener sind.
Gerade in den ersten vier Wochen ist es wichtig, Rituale einzuführen und einzuhalten. Das heißt nicht, dass alles Tag für Tag vollkommen gleichförmig verlaufen sollte. Das ist sowieso kaum möglich, erst recht nicht, wenn ein Baby Geschwister hat. Wichtig ist vor allem, dass dein Baby sich an bestimmte, wiederkehrende Abläufe gewöhnen kann. Die werden dann meist schnell zur lieb gewonnenen Gewohnheit.
Rituale strukturieren den Alltag: Massage und ein Gute-Nacht-Lied am Abend
Solche Alltagsrituale können zum Beispiel sein: morgens Waschen und Hautpflege, mittags immer zu Hause schlafen, abends Massage und/oder ein Lied. Wenn du dein Baby stillst oder ihm die Flasche gibst, ist übrigens eine möglichst ruhige Umgebung wichtig. Am besten ist es, wenn du dabei auch keinen Zeitdruck hast: Ist alles friedlich, trinken die Kleinen nicht so hastig und schlucken weniger Luft. Das hilft, Blähungen zu vermeiden oder zu reduzieren, die häufig zu Bauchweh und Unruhe führen. Geh ruhig einmal am Tag mit deinem Baby spazieren.
Manche Hebammen empfehlen, dass Neugeborene die ersten zwei Wochen im Haus bleiben sollten. So können sie sich in Ruhe auf die neue Umgebung einstellen, körperlich und seelisch ankommen, die häuslichen Geräusche kennenlernen und in Ruhe schlafen. Es ist sicher sinnvoll, sich nicht zu früh mit dem Baby ins Getümmel zu stürzen. Auch du selbst solltest dir ruhig die Zeit gönnen, dich zu erholen und dein Kind erst einmal kennenzulernen.
Schlafen klappt bei Ruhe besser
Das gilt schon für die Kleinsten. Zwar braucht keineswegs die ganze Familie auf Zehenspitzen zu laufen, aber: Neugeborene schlafen besser, wenn sie es ruhig haben. Toben etwa die Geschwister im gleichen Raum herum, findet das Baby nicht in den Tiefschlaf. Der ist jedoch sehr wichtig für Organe und Stoffwechsel. Am besten legst du dein Baby zum Schlafen daher in einen anderen Raum - vielleicht in den, wo es auch nachts schläft. Das hilft ihm, sich an eine bestimmte Schlafumgebung zu gewöhnen.
Ist dein Baby erst einmal drei bis vier Wochen alt, werden seine Schlafphasen etwas kürzer. Dein Kind ist länger wach, bekommt im Alltag also auch mehr mit und nimmt daran mehr Anteil. Spätestens ab jetzt wird es Zeit, dass dein Kind seinen Mittagsschlaf in einem eigenen Raum hält (etwa im Kinderzimmer oder eben der Raum, in dem dein Kind auch nachts schläft). So kann sich ein hilfreicher Rhythmus entwickeln: Schläft dein Kind, hat es seine Ruhe; ist es wach, ist es mittendrin im Familienleben.