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Influencer Eltern spielen mit Kind in Live Videostream
Robert Kneschke

Ins Bett? Ich doch nicht!

Nun wird deine Tochter/dein Sohn bald zwei Jahre alt. Gut möglich, dass du zu den Glücklichen gehörst, die sich auf einen ruhigen Abend freuen dürfen, weil dein Kleines problemlos ins Bett geht. Ebenso gut kann es aber sein, dass du zur großen Gruppe derer zählst, die sich fragen: "Wird das mit dem Schlafengehen jemals besser?" Darauf gibt es leider keine ganz einfache Antwort.

  • Klar ist: Ein Kind in diesem Alter kann allein in seinem Bett schlafen und ohne nächtliche Ess- oder Trinkaktionen bestens durch die Nacht kommen. Von Ausnahmen wie Krankheiten, Albträumen oder Durst wegen großer Hitze mal abgesehen. Du musst also wirklich nicht bei jedem Mukser hellhörig werden und hingehen.
  • Ebenso klar ist: Kleinkinder sind extrem einfallsreich. Wenn sie auch nur die geringste Chance wittern, Mama oder Papa mit "bevor ich einschlafen kann, musst du"-Forderungen auf Trab zu halten, werden sie das tun. Dazu kommt die typische Sorge der Kleinen, etwas zu versäumen. Schließlich wissen sie längst, dass die Großen noch aufbleiben. Nicht zuletzt fällt es deinem Kind vielleicht einfach schwer, sich abends von dir zu trennen. Jetzt, wo ihm zunehmend klar wird, dass es eine eigene Person ist, taucht manchmal die Angst auf, allein gelassen zu werden. Und von allem anderen einmal abgesehen, will dein selbstbewusster gewordenes Kleinkind einfach wissen, wer die Hosen anhat. Da muss halt manchmal bis zum Letzten getestet werden, ob Mama und Papa auch Geschrei und Getobe aushalten um ihren Willen durchzusetzen.

Das beste Gegenmittel in allen Fällen: eine feste Bettgehroutine

  • Passe die Zeit ab, in der dein Kind abends müde wird. Hat es diesen Tiefpunkt erst einmal überwunden, wird es sonst mächtig aufdrehen und kaum noch zur Ruhe zu bringen sein. Kleine Kinder legen sich keineswegs von selbst hin, wenn sie müde sind. Im Gegenteil, sie können trotz Erschöpfung und Übermüdung noch lange herumtoben. Dabei geht ihre Laune aber irgendwann in den Keller, die Quengelei und Nerverei beginnt.
  • Falls dein Kleines sehr ausgiebig Mittagsschlaf hält, kann es sinnvoll sein, diesen schrittweise etwas zu verkürzen. Dann steigt die Chance, deine Tochter/deinen Sohn abends pünktlich ins Bett zu bekommen.
  • Sorge dafür, dass die Zeit vorm Ins-Bett-Gehen möglichst ruhig verläuft. Fernsehen und wilde Spiele sind ungeeignet. Besonders schön und hilfreich ist es, wenn sich feste Abendgewohnheiten einspielen. Etwa Essen, noch etwas auf dem Sofa kuscheln, Schlafanzug anziehen, Zähen putzen und ab ins Bett. Dort gibt's noch eine Geschichte, ein paar Lieder oder ein Kuschelspiel, dann ist Schlafenszeit. Solche festen Abläufe signalisieren Kindern nicht nur, dass es Zeit zum Schlafen ist. Sie geben ihnen auch Sicherheit und die Gewissheit, dass in ihrer Umgebung alles seine Ordnung hat.
  • Lass dich nicht breit schlagen, nach dem Gutenachtkuss noch großes Tamtam zu machen. Egal, ob du freundlich bist oder schimpfst, dein Kind wird alles als willkommene Abwechslung verbuchen. Falls dein Kleines ständig ruft, ist es am besten, du gehst damit ganz gelassen um. Flitze nicht gleich zu ihm (es sei denn, es gibt ein echtes Problem), sondern warte von Mal zu Mal ein wenig länger. Wenn du dann zu deinem Kind gehst, kannst du eine ganz simple Methode probieren: Streichle dein Kleines kurz oder decke es wieder zu und sage ganz ruhig so etwas wie "Gute Nacht Schatz, schlaf jetzt gut". Dann geh wieder. Ohne große Aktionen oder langes Gerede.

    Nach dem gleichen Muster sollten auch die weiteren Stippvisiten im Kinderzimmer ablaufen. Vermutlich wird dir das anfangs reichlich seltsam vorkommen. Die Sache hat jedoch einen großen Vorteil: Du zeigst deinem Kind, dass du für es da bist, machst dein Erscheinen aber nicht so spannend, dass die Sache nach endloser Wiederholung schreit. Falls du es schaffst, das Ganze ein paar Abende durchzuziehen, kann das ein bleibender Erfolg werden. Ganz wichtig ist aber, dass Mama und Papa an einem Strang ziehen.

Juhu, da bin ich wieder!

Ein Problem ist, dass Kleinkinder natürlich schon mobil sind. Sie bleiben nicht unbedingt liegen, nur weil die Großen das wollen. Genau genommen bleibt da nur, es mit einer ähnlichen Methode zu versuchen, wie oben beschrieben: Trage dein Kind stillschweigend immer gleich wieder zurück. Zudecken, gute Nacht sagen, basta. Nur so kann deine Tochter/dein Sohn begreifen, dass sie/er sich nicht gegen deinen Willen durchsetzen kann und dass sich Aufstehen nicht lohnt. Nicht verzagen! Wenn du einige Tage durchhältst, bleibt dein Kind irgendwann vermutlich wirklich liegen.

 

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